Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik "Erinnerungen an das Ende der DDR"

Innenpolitik "Erinnerungen an das Ende der DDR"

RE: "Erinnerungen an das Ende der DDR"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Angeli44 vom 03.10.2019, 13:19:40

Krenz aber einen "Heiligenschein" als Grenzöffner zu verpassen ist ziemlich weit hergeholt.

Er hat nur auf den "Druck der Straße" reagiert. Die wirklichen Geschicke konnte er nicht mehr steuern und lenken, dafür war es schon zu spät.

Sein einziger, noch möglicher, Ausweg wäre die blanke Gewalt gewesen, aber die hätte ihm aber im Fall des Mißlingens, an den Galgen gebracht. Und für blanke Gewalt müsste er erstmal gewaltbereite Leute finden... Ein schier unmöglicher Gedanke.

Angeli44
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Mitglied

RE: "Erinnerungen an das Ende der DDR"
geschrieben von Angeli44
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.10.2019, 13:34:04

An Dicker 68

Nein, einen Heiligenschein sollte man Krenz nicht verpassen. Aber ich denke, es ist schon so viel Zeit vergangen, dass die Berichterstattung darüber doch ganz gelassen erfolgen kann - und alle zu Worte kommen können.
So sieht es auch die FAZ, die das Interview mit Egon Krenz ja zum heutigen Tage auf ihre politische Seite gestellt hat. 


Angeli44

 

RE: "Erinnerungen an das Ende der DDR"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Angeli44 vom 03.10.2019, 13:43:23

Seit dem ich das "Neue Deutschland" und später die "Bild" gelesen und verstanden hab, das die Wahrheit zumeist zwischen den Zeilen zu finden ist, soweit sie überhaupt beim Druck zugegen war. Ich lese daher kein Blatt mit dem Hintergadanken die "Wahrheit" vorzufinden. Meine Skepsis hatte zumeist immer Recht.
 


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Angeli44
Angeli44
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RE: "Erinnerungen an das Ende der DDR"
geschrieben von Angeli44
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.10.2019, 13:53:44

An Dicker 68

Da haben wir eine ganz verschiedene Denke! Ich traue einem bestimmten Journalismus sehr viel an guter Berichterstattung zu. Dazu gehört auch und besonders die FAZ. - Das entlastet ja auch. Ich muss nicht diejenige sein, die alles immer selber wissen und durchschauen muss. 

Das bedeutet aber nicht, dass ich das eigene Denken aufgebe! 

Herzlich
Angeli44

werderanerin
werderanerin
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RE: "Erinnerungen an das Ende der DDR"
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf Angeli44 vom 03.10.2019, 07:18:18

Ich weiß jetzt nicht, ob du das mit "Krenz" wirklich ernst meinst...die Initiatoren waren die Menschen in der DDR, siehe die Demos in Leipzig, Berlin u.a. Städten , die auf die Straße gegangen sind !!!



Kristine

lupus
lupus
Mitglied

RE: "Erinnerungen an das Ende der DDR"
geschrieben von lupus
als Antwort auf JuergenS vom 03.10.2019, 13:13:50

Nein Heigl, nicht Wettbewerb.
Der DDR -Bürger war am Westen viel, viel stärker interessiert als umgekehrt. Stärkstes Informationsmittel Fernsehen. Ich habe Stunden und Tage im Haus und auf dem Dach mit Antennen- und Verstärkerbau zugebracht.
Das ist mir für eine Altbundesbürger nicht vorstellbar.

Erlebnis:
Ich zeigte etwa 1991/92 einer Dozentin , junge gutaussehende intelligente Frau aus BW nach Dienstschluß Chemnitz und Umgebung. Sie hatte keine Angst im Trabant mitzufahren.
Nach einiger Zeit sagt sie: Das Chemnitz ist doch eine schöne ansehenswerte Stadt , was ich keinesfalls erwartet hätte. Und die  Leute sind freundlich und geben gerne Auskunft. Meine Kollegen haben mich gewarnt und bedauert und mir auch geraden was zum Essen mitzunehmen.

Nun kann sich jeder mal selbst prüfen was er und seine Umgebung dachte und was heute noch gedacht wird

lupus

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Angeli44
Angeli44
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RE: "Erinnerungen an das Ende der DDR"
geschrieben von Angeli44
als Antwort auf werderanerin vom 03.10.2019, 15:18:08

An Werderanerin

Doch, ich meinte es ernst. - Aber konkret bezogen auf die Maueröffnung am 9. November. Da gab es ja noch die DDR, und die hatte an diesem Tage noch alle Macht in Händen. - Sie hätte die Mauer auch geschlossen halten können. 
Aber wie ich schon schrieb: Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite sind die Hunderttausende, die auf den Straßen und Plätzen demonstrierten. 
Und so wollten es "Zufall" und gute Fügung, dass alles ohne Blutvergießen abgelaufen ist. Das ist gar keine Selbstverständlichkeit gewesen. 


Angeli44

RE: "Erinnerungen an das Ende der DDR"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Angeli44 vom 03.10.2019, 15:04:13
An Dicker 68

Da haben wir eine ganz verschiedene Denke! Ich traue einem bestimmten Journalismus sehr viel an guter Berichterstattung zu. Dazu gehört auch und besonders die FAZ. - Das entlastet ja auch. Ich muss nicht diejenige sein, die alles immer selber wissen und durchschauen muss. 

Das bedeutet aber nicht, dass ich das eigene Denken aufgebe! 

Herzlich
Angeli44
Um Himmelswillen, so sollte es nicht verstanden werden, eher immer selber denken und das sehr kritisch, vor allem kritisch. Nur wer bereit ist kritiklos alles als "wahr" zu akzeptieren wird letztlich getäuscht werden. Ich hab schon zu viel gelesen "..überparteilich" usw. und so fort und dann war da oft genug m.M. nach sehr wohl sehr viel Parteilichkeit.
Auch in den Redaktionen sitzen nur Menschen und manche haben auch ihren "Preis", andere aber auch nicht, aber sie haben auch ganz privat ihre Überzeugungen die den Artikel/Beitrag auch mitschreiben. Die Grenzen sind da fließend.
werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: "Erinnerungen an das Ende der DDR"
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf Angeli44 vom 03.10.2019, 15:43:35

Die Menschen auf den Straßen haben das Regime in die Enge getrieben und seit Oktober 89 vor sich hin getrieben, sodass ein Schabowski am Abend des 9. November "aus versehen" in einer PK mitteilte, die Grenzübergänge wären offen ("ich glaube...eh ab sofort " !!!  Ein Krenz war kein Initiator, er war der Lieblingsboy Honeckers ❗️

Kristine

RE: "Erinnerungen an das Ende der DDR"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf werderanerin vom 03.10.2019, 15:55:09

" Schabowski"s Patzer, der Geschichte schrieb, ungewollt, aber real.


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