Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Frau Doktor Merkel kostet uns sehr viel Geld

Innenpolitik Frau Doktor Merkel kostet uns sehr viel Geld

ehemaligesMitglied41
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Re: Frau Doktor Merkel kostet uns sehr viel Geld
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf justus39 vom 16.12.2016, 21:01:59
Ach Justus,

es ist nicht nur mit dem Wasser so.

In meinem Städtchen gibt es eine Vorgabe zur Müllentsorgung.
Wir haben als 2 Personenhaushalt Minimum 3 Tonnen zu produzieren.

Wir bekommen aber mit Mühe nur 2 voll.

Also zahlen wir für 3, obwohl wir Müll vermeiden.

Dieses „Sparsamkeitsprinzip“ verstehe ich nicht.

Ich nenne das „Zwangsabgabe“

Im vergangenem Jahr wurde ich sogar schriftlich darauf aufmerksam gemacht, dass wir ja auch eine Biotonne hätten und bisher nie eine abgerechnet haben.

Ich habe einen Komposter, wahrscheinlich gibt es demnächst noch eine „Zwangsabgabe“ für die Biotonne.

Und mit dem Wasser, die Kläranlagenbetriebe beklagen, dass geringe Wasseraufkommen als Rücklauf. Unter anderem seien die Spartasten beim Toilettenspülgang mit daran schuld.

Wie denn nun?

Wasser sparen auf der einen Seite, obwohl die andere Seite mehr Wasser braucht.

Die ganze Sparpolitik wird zwar auf den Verbraucher abgewälzt, doch die Betreiber von Müll, Energie und Wasser tun nichts dagegen, sich auf das geforderte Verhalten einzustellen.

Da werden halt stets die Gebühren erhöht, damit das Defizit ausgeglichen wird.

„Sparpolitik“ ist das nicht wirklich, weil einseitig belastet wird.

ein_lächeln_

Edita
Edita
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Re: Frau Doktor Merkel kostet uns sehr viel Geld
geschrieben von Edita
als Antwort auf justus39 vom 16.12.2016, 21:01:59
Seit Jahren gibt es hier eine Bewegung, um mit dem wertvollen Rohstoff Wasser sparsam umzugehen. Das wurde auch mit Erfolg umgesetzt.
Aber jetzt meldeten sich die Stadtwerke und beklagten die mangelnden Einnahmen.
Es wurde beschlossen, dass nun jeder Haushalt einen zusätzlichen und vom Wasserverbrauch unabhängigen Grundpreis zu entrichten habe.
Damit erzielen die Stadtwerke wieder ihre alten Gewinne, der Verbraucher zahlt jetzt für das wenige Wasser so viel wie vorher. Wasser wird zwar gespart aber keine Kosten.
justus


Ja Justus - mangende Einnahmen bei gleichbleibender Infrastruktur, die gepflegt und in Schuß gehalten werden muß!
Unser Trink- und Abwassernetz sowie die Aufbereitung des Wassers in den Wasserwerken und Kläranlagen ist noch zu Zeiten geplant worden, als für Deutschland ein durchgehend konsequent ansteigender Verbrauch vorhergesagt worden ist. Mittlerweile klaffen jedoch die Infrastruktur und die tatsächliche Entnahmemenge weit auseinander!
In den 1970er-Jahren sind die Planer noch davon ausgegangen, dass der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch ansteigt, und zwar auf mehr als das Doppelte als es dem heutigen tatsächlichen Verbrauch entspricht. Entsprechend ausgebaut wurden damals nicht nur die Wasserwerke und Kläranlagen, sondern das gesamte deutsche Wasserversorgungsnetz sowie die Kanalisation. Im Gegensatz zu diesen Berechnungen ist aber nicht nur der private, sondern auch der industriell-gewerbliche Verbrauch drastisch zurückgegangen. Noch drastischer ging der Wassereinsatz im industriell-gewerblichen Bereich zurück. Heutzutage wird in deutschen Unternehmen durch Kreislauf- und Kaskadenführungen jeder Tropfen Wasser im Durchschnitt fast sechsmal genutzt.

Auf Deubel komm raus Wasser zu sparen kann kann für den Verbraucher nicht nur gefährlich, sondern kann ihn paradoxerweise auch teuer zu stehen bekommen, beim Sparen läuft man nämlich Gefahr, daß das Trinkwasser zu langsam durch die Rohre läuft und sich dadurch Keime bilden können. Stehendes Wasser kann zudem zu Korrosion in den Rohren führen.
Das Abwasser spült wegen der geringen Menge nicht mehr alle Ablagerungen aus der Kanalisation. Dadurch kann sich Schwefelsäure bilden, die dort möglicherweise Schäden verursachen kann.
In manchen Gegenden Deutschlands steigt der Grundwasserspiegel weil zu wenig Grundwasser entnommen wird. Das hat teilweise zur Folge, dass Wasser in die Häuser drückt.

Kaum einer weiß, daß etwa nur ein Drittel der Kosten den tatsächlichen Wasserverbrauch widerspiegeln. Der Rest sind Fixkosten. Die Grundgebühr setzt sich aus den Unterhaltungskosten für die Infrastruktur, den Personalkosten und der Aufbereitung zusammen.
Obwohl in deutschen Haushalten weniger Wasser verbraucht wird, bedeutet das nicht, dass die Rohre nicht gespült und Klärwerke ausgeschaltet werden können. Im Gegenteil! Die Wasserversorger holen sich ihr Geld über einen teureren Kubikmeterpreis zurück, wenn ihre Ware Absatzschwierigkeiten hat. Das wiederum könnte die Verbraucher dazu anspornen, noch mehr Wasser zu sparen. Eine Spirale nach unten sozusagen. Viele Tausend Liter Trinkwasser werden trotzdem durch das Rohrnetz gepumpt, um die Leitungen frei zu halten. Der Wasserpreis bleibt – paradoxerweise – nur stabil, wenn der tägliche Wasserverbrauch ebenfalls stabil gehalten wird.

Sieht also nicht so toll aus mit den "alten Gewinnen", denn gerade bei der Wasserversorgung gibt es null Einsparmöglichkeiten, helfen könnte nur ein Rückbau der Infrastruktur, aber dazu haben die Kommunen erst recht kein Geld!

Edita
Re: Frau Doktor Merkel kostet uns sehr viel Geld
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 17.12.2016, 06:25:33
"Heutzutage wird in deutschen Unternehmen durch Kreislauf- und Kaskadenführungen jeder Tropfen Wasser im Durchschnitt fast sechsmal genutzt..."


Wollte gerade etwas zur Wasserproblematik schreiben( Planung der Anlagen vor 20-40 Jahren für damals berechnete Dimensionen, Wassersparen um jeden Preis, Wasser- und Abwasserkosten...).
Du hast aber alles hervorragend zusammengefasst.
Danke!

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lupus
lupus
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Re: Frau Doktor Merkel kostet uns sehr viel Geld
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 17.12.2016, 06:14:42
Ja wenn es nur das Defizit wäre. Sie wollen aber Gewinn machen!
Die kommunalen Stadtwerke dürften nach meiner Meinung eben nicht mit Gewinn betrieben werden, denn sie gehören ja der Kommune und sind in der Regel Monopolisten.
Die Kämmerer zeigen da recht wenig moralischen Anstand !
Sofern diese Unternehmen tatsächlich von privaten Besitzern betrieben werden ist die Gewinnerzielung ja ein normaler Vorgang. In diesen Fällen ist eben der Privatbesitz ein Fehler.
lupus
Re: Frau Doktor Merkel kostet uns sehr viel Geld
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 17.12.2016, 09:40:52
Die Stadtwerke sollen möglichst viel Gewinn abwerfen umVerluste anderer kommunaler Einrichtungen auszugleichen.
leipzig fährt, trotz hoher Fahrpreise, im Nahverkehr hophe Verluste ein, die durch Einnahmen der Stadtwerke ausgeglichen werden sollen.
So geplant, scheint aber der Wunsch zumindest in leipzig nicht zu funktionieren.
justus39
justus39
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Re: Frau Doktor Merkel kostet uns sehr viel Geld
geschrieben von justus39
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 17.12.2016, 06:14:42
Ach Justus,

es ist nicht nur mit dem Wasser so.

In meinem Städtchen gibt es eine Vorgabe zur Müllentsorgung.
Wir haben als 2 Personenhaushalt Minimum 3 Tonnen zu produzieren.

Wir bekommen aber mit Mühe nur 2 voll.

Also zahlen wir für 3, obwohl wir Müll vermeiden.

Dieses „Sparsamkeitsprinzip“ verstehe ich nicht.

Ich nenne das „Zwangsabgabe“
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich

So ist es,
warum soll ich Wasser und Müll einsparen wenn ich dann dafür bestraft werde?

Man stelle sich einmal vor, dass ein kleiner Einzelhändler zu wenig Umsatz hat und dadurch nicht mehr rentabel arbeitet. Er ist aber die einzige Einkaufsmöglichkeit und die Kunden sind auf ihn angewiesen.
Er will die Preise nicht erhöhen, also verlangt er von jedem, der sein Geschäft betritt, erst mal einen Grundbetrag als Zwangsabgabe unabhängig davon ob der Kunde etwas kauft oder nicht.

Was würden wohl die Kunden sagen?

justus

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hobbyradler
hobbyradler
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Re: Frau Doktor Merkel kostet uns sehr viel Geld
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf justus39 vom 17.12.2016, 10:44:50
..Was würden wohl die Kunden sagen?

Ich könnte, ähnlich wie du es bei deinem Kunden erwartest, das Geschäft meiden. Niemand zwingt mich Wasser abzunehmen. Problemlos kann ich meinen Wasseranschluss sperren lassen.

Niemand zwingt mich Müll einzusparen. Ich könnte die Tonne abbestellen und den Müll dorthin fahren wo man ihn mir preisgünstiger abnimmt.

Auch meinen Stromanschluss kann ich kappen lassen.

Verstehe mich nicht falsch, auch ich ärgere mich über steigende Preise. Allerdings bin ich gewohnt, für das was ich bekomme eine Gegenleistung zu erbringen, also in diesem Fall zu zahlen.

Wie sonst sollte meine Rentenerhöhung finanziert werden, sollen sich Kommune, Land und Staat endlos überschulden? Du kennst das?

Es gibt auch Menschen die sich für die Umwelt einsetzen und sich das etwas kosten lassen. Wobei ich in Bezug auf Wasser und Müll eher nicht zu den Einsparern gehöre, ich fahre stattdessen weniger mit dem Auto.

Ciao
Hobbyradler
justus39
justus39
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Re: Frau Doktor Merkel kostet uns sehr viel Geld
geschrieben von justus39
als Antwort auf hobbyradler vom 17.12.2016, 11:23:30
Man könnte sicherlich noch vieles anführen, aber eigentlich wollte ich am Beispiel des Wassers nur den Widersinn aufzeigen, dass Sparsamkeit wenig Sinn macht, wenn man dann mehr zahlen muss als vorher.

Durch die Erhebung eines Grundpreises zahlt nun sogar der Sparsame einen höheren Preis pro m² als der Verschwender.

justus
lupus
lupus
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Re: Frau Doktor Merkel kostet uns sehr viel Geld
geschrieben von lupus
als Antwort auf hobbyradler vom 17.12.2016, 11:23:30
Aber Radler, was soll das? Wasser und Strom abschalten lassen?
Das sind Grundbedürfnisse und man hat mind. beim Wasser einen Monopolisten als Gegenüber.
Da ist der Marktmechanismus ausgeschaltet.

Und Rentenfinanzierung über Wasserpreise ??
Ich kann kaum glauben, daß du das geschrieben hast!

lupus
sammy
sammy
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Re: Frau Doktor Merkel kostet uns sehr viel Geld
geschrieben von sammy
als Antwort auf hobbyradler vom 17.12.2016, 11:23:30
Niemand zwingt mich Müll einzusparen. Ich könnte die Tonne abbestellen und den Müll dorthin fahren wo man ihn mir preisgünstiger abnimmt.

....na´dann versuche mal die Tonne abzubestellen.....viel Spass..
Außerdem sind Stromversorgung,Wasser und Müll kommunale Aufgaben und haben somit keinen Bezug zu der Rentenfinanzierung...

sammy

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