Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Freiheit ist nichts, das man besitzt, sondern etwas, das man tut (Carolin Emcke)

Innenpolitik Freiheit ist nichts, das man besitzt, sondern etwas, das man tut (Carolin Emcke)

olga64
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Re: Freiheit ist nichts, das man besitzt, sondern etwas, das man tut (CArolin Emke)
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 25.10.2016, 08:13:42
Nicht nur ,dass sich - wie ich schon anfangs angenommen habe - vermutlich wenig für die Dankesrede der wunderbaren Frau Emke interessieren, benützen es andere natürlich wieder mal, um ihre eigenen Themen und auch latente Beschimpfungen an DiskutantInnen so richtig abzusondern.
Schade, denn gerade von Edita hätte ich hier qualifiziertere Aussagen erwartet, auch wenn Sie "diese Frau nicht ganz so gut findet". Dies ist ja grundsätzlich nicht schlecht und muss so sein. Aber warum eine Dankesrede für einen Preis kritisieren, nur weil sie nicht exakt die Punkte enthält, die der DiskutantIn wichtig erscheinen würden.
Ich bleibe dabei, dass ich sehr froh bin, dass endlich mal eine Frau diesen Preis erhalten hat, die sich auch in ihrem bisherigen Gesamtwerk sehr würdig dafür erweist. Für weitere Streitereien stehe ich nicht mehr zur Verfügung. Olga
ingo
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Mitglied

Re: Freiheit ist nichts, das man besitzt, sondern etwas, das man tut (CArolin Emke)
geschrieben von ingo
als Antwort auf Drachenmutter vom 24.10.2016, 18:01:34
""Wow, was für eine Rede.""
Stimmt! Das war eine gute Rede.....für die Galerie.
Und wieviele Menschen haben sie verstanden? Und wieviele Menschen ziehen daraus Konsequenzen für ein besseres Zusammenleben?
Menschen, wie Frau Emke werden immer Beifall vor auserlesenem Publikum bekommen; aber bei 99,99 % der Bevölkerung keine Spuren hinterlassen. Sie weiß schon, warum sie nicht mit dem Preis gerechnet hat.
olga64
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Re: Freiheit ist nichts, das man besitzt, sondern etwas, das man tut (CArolin Emke)
geschrieben von olga64
als Antwort auf ingo vom 25.10.2016, 17:19:16
Frau Emke sagte in einem Vorabinterview, dass sie nicht mit dem Preis rechne, weil traditionell zu wenige (homosexuelle) Frauen diesen erhielten. Deshalb war sie hoch überrascht.
Sie sollten aber das intellektuelle Potential deutscher Zeitungsleser und zwar jener ausserhalb der Bildzeitung oder des gelben oder grünen Blattes nicht unterschätzen.
Nehmen Sie nur mal die Auflagenhöhe der Südd. Zeitung, die jährlich bei ca 1.5 Mio liegt; wenn diese Zeitung dann von 2 Leuten gelesen wird und diese DAnkesrede nur von der Hälfte der potentiellen Leser, kann man davon ausgehen, dass diese den Text auch verstehen. Dazu kommt noch die Veröffentlichung in anderen Zeitungen (übrigens auch international online lesbar).
Seien Sie nicht mutlos und trauen Sie sich und anderen einfach mehr zu, auch wenn es an die Umsetzung in die Praxis geht. Viel Glück dabei. Olga

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Edita
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Re: Freiheit ist nichts, das man besitzt, sondern etwas, das man tut (CArolin Emke)
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 25.10.2016, 17:30:07
Hallo ihr zwei Krawallbürsten -
wußtet ihr nicht, daß es den Moslem, den Islam, den Homosexuellen usw. nicht gibt?
Daß die Zivilgesellschaft mehr und dezidierter Haltung einnehmen muß?
Daß man Rechtspopulismus und andere Extremismen nicht nur an die Politik delegieren kann und darf?
Daß - wer wegschaut selber nicht diskriminiert, aber diskriminieren läßt?
Daß man jeden einzelnen Menschen als unverwechselbares Individuum achten und respektieren soll anstatt mit Zuschreibungen in Schubladen oder Kategorien zu verorten?
Daß - daß - daß .........
Also diskutieren tun wir diese Dinge ja hier auch schon länger, das sind Weisheiten die eigentlich keine mehr sein sollten, aber wenn ihr der Meinung seid daß Frau Emcke in der Paulskirche was unerhört Neues von sich gegeben hat, dann ist das eben so bei euch!
Aber.....ich hätte mir auch gewünscht, daß sie bei alle dem was sie bei der Zivilgesellschaft angemahnt hat um Rassismus und Extremismus zu vermeiden oder zu eleminieren, ähnlich die dort sitzenden Politiker wie BP Gauck und Heiko Maaß angemahnt hätte, auch die adäquaten poltischen Möglichkeiten voll auszuschöpfen, denn ich fürchte daß die Zivilgesellschaft alleine das längst nicht mehr stemmen kann, denn Extremismus und Radikalismus haben sich längst professionalisiert!

Fazit für mich....sie hat mir nichts Neues erzählt, sie hat einiges über den Haß erzählt, manchmal auch spannend oder erheiternd, aber sie hat nicht gesagt woher er kommt, und das wäre für mich z.B. spannend gewesen!

Aber.......nicht daß ihr noch auf die Idee kommt, ich neidete Frau Emcke diesen Preis, überhaupt nicht, Preisverleiher brauchen auch legitime Gelegenheiten sich in die Öffentlichkeit zu bringen und sich selbst auch zu feiern, die Paulskirche ist ohne Frage ein würdiger Ort für solch kultivierte Festivitäten!

Edita
mane
mane
Mitglied

Re: Freiheit ist nichts, das man besitzt, sondern etwas, das man tut (CArolin Emke)
geschrieben von mane
als Antwort auf Edita vom 25.10.2016, 19:22:25

Fazit für mich....sie hat mir nichts Neues erzählt, sie hat einiges über den Haß erzählt, manchmal auch spannend oder erheiternd, aber sie hat nicht gesagt woher er kommt, und das wäre für mich z.B. spannend gewesen!
Edita


Mir fehlte auch etwas in dieser Rede - wie so oft, wenn die Redner/Schreiber sich auf der "guten" Seite sehen und die andere "böse" Seite verurteilen. Ohne den Versuch, diese zu verstehen - ohne zu differenzieren. Sie redet über Hass, beschäftigt sich aber nicht, wie du ganz richtig schreibst, mit den Wurzeln des Hasses - sagt nichts über jene, die sich abgehängt fühlen und deren Wut verständlich ist.

Es war jedoch eine Dankesrede und die kann nicht allen Maßstäben genügen. Das, was sie sagt, kann ich fast alles unterschreiben. Sie versucht, andere Menschen zu motivieren, in ihrem Umfeld für Gerechtigkeit und Liebe einzutreten.

Denn:
Verschiedenheit ist kein Grund für Ausgrenzung. Ähnlichkeit keine Voraussetzung für Grundrechte. Das ist großartig, denn es bedeutet, dass wir uns nicht mögen müssen. Wir müssen einander nicht einmal verstehen in unseren Vorstellungen vom guten Leben. Wir können einander merkwürdig, sonderbar, altmodisch, neumodisch, spießig oder schrill finden
geschrieben von Carolin Emcke


Nichts ist so beständig wie die Veränderung. Wir sind als Menschen verschieden und dürfen es auch sein.
Leider werden Minderheiten in Deutschland immer noch diskriminiert. Auch weil Carolin Emcke homosexuell ist, hat sie ein Gespür, was Ausgrenzung (Schutzlosigkeit?) bedeutet - was jeder erfahren kann, der irgendwie anders ist. Hier plädiert sie für etwas, was selbstverständlich sein sollte aber nicht ist.
Mane
Re: Freiheit ist nichts, das man besitzt, sondern etwas, das man tut (CArolin Emke)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 25.10.2016, 20:07:24
Danke Mane. Mit deinem Kommentar kann ich gut leben, auch wenn ich nicht mit allem konform gehe. Denn ich bin nicht der Meinung, dass in einer Dannkesrede alle Aspekte (z.B. der Urspung des Hasses ) berücksichtigt werden können. Ich bin aber sowieso auch nicht der Meinung, dass man den Ursprung des Hasses überhaupt immer verstehen muss. Ich muss Nazis und Rassisten und Hetzer oder Brandstifter, die Flüchtlinge hetzen, nicht verstehen. Und ich will sie auch gar nicht verstehen. Ich versuche lieber, die Opfer und deren Ängste zu verstehen.

Ansonsten ist mein Fazit: Stelle nie eine Intellektuelle (und schon gar nicht eine Philosophin) in einem Online-Forum vor. Das ist nicht der richtige Platz dafür und weitgehend die Perlen vor die Säue geschmissen.

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Karl
Karl
Administrator

Re: Freiheit ist nichts, das man besitzt, sondern etwas, das man tut (CArolin Emke)
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.10.2016, 20:53:42
@ marina,

schade, den letzten Absatz hättest Du Dir auch sparen können. Der ist nur beleidigend. Du hast Deine Sprache nicht unter Kontrolle. So machst Du ein gutes Thema kaputt.

Ich wollte eigentlich inhaltlich auf einen Beitrag von Dir eingehen, denn ich teile Deine Meinung, dass man individuelle Verantwortung hat und nicht alles auf die Politik abwälzen darf.

Karl
Re: Freiheit ist nichts, das man besitzt, sondern etwas, das man tut (CArolin Emke)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.10.2016, 20:53:42
Hier noch ein interessanter Artikel, den ich gerade entdeckt habe:

Karl, ich habe meine Sprache sehr wohl unter Kontrolle, auch wenn dir nicht gefällt, dass ich dein Forum nicht (mehr) als ein Hort der Intellektuellen sehe. Du weißt selber, dass das mal anders war. Ich stehe hinter jedem Satz, den ich geschrieben habe.
mane
mane
Mitglied

Re: Freiheit ist nichts, das man besitzt, sondern etwas, das man tut (CArolin Emke)
geschrieben von mane
als Antwort auf justus39 vom 25.10.2016, 12:50:11

Diskriminierung und Verachtung kommen nicht zuletzt aus einer Geringschätzung des Anderen und der eigenen Selbstüberschätzung und können schließlich auf beiden Seiten in Hass enden.

Wer Andere hasst ist in seinem eigeen Hass gefangen und kann selbst nicht frei sein.
justus


Dazu möchte ich ein Video des 2015 verstorbenen, wunderbaren Arno Gruen einstellen:


Aus "Der Verrat am Selbst":
Klaus Barbie, der gefürchtete Gestapochef von Lyon, machte in einem Interview ein bedeutsames Geständnis: Als er den französischen Widerstandskämpfer Jean Moulin vernahm (und mutmaßlich zu Tode folterte), habe er gefühlt, "daß er ich selber war". Der Mörder erkennt in seinem Opfer sich selbst - eine seltene, aber erhellende Einsicht: Aus dem Selbsthaß wächst der Haß. Woher aber kommt der Selbsthaß?
geschrieben von Arno Gruen

Mane
olga64
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Re: Freiheit ist nichts, das man besitzt, sondern etwas, das man tut (CArolin Emke)
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.10.2016, 20:53:42
xxxx Ansonsten ist mein Fazit: Stelle nie eine Intellektuelle (und schon gar nicht eine Philosophin) in einem Online-Forum vor. Das ist nicht der richtige Platz dafür und weitgehend die Perlen vor die Säue geschmissen.[
/quote]

Nein, Marina so pessimistisch mag ich nicht sein. Ich habe dies auch bewusst getan, um das Klima in diesem Forum, das teilweise durch die KOmmentare immer rechts-brutaler und farblich bräunlicher wird, mal wieder andersfarbig zu beeinflussen. Das kann natürlich nicht klappen, wenn es DiskutantInnen gibt, die die Bedeutung einer bereits gehaltenen Dankesrede so völlig missverstehen.
Was wollen die bezwecken, wenn sie im Nachhinein "fordern", was Frau Emcke alles hätte sagen sollen? Steckt dahinter der Wunsch, dass solche Reden zukünftig erst nach Freigabe irgendeines Gremiums erfolgen darf? Demokratie, freie Meinungsäusserung, Redefreiheit usw. - alles unwichtig, wenn es z.B. auf grantige Senioren trifft? Ähnlich reagieren ja auch viele, wenn bei den TV-Talkshows frecherweise Gäste eingeladen werden, die diesem Menschenkreis nicht behagen.
All das ist eine grandiose Überhöhung der einzelnen Individuen; mich hält es aber trotzdem nicht ab, auch in Zukunft auf Themenkreise hinzuweisen, die vielleicht erst wenigen bekannt sind. Olga

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