Innenpolitik Ich, Daniel Blake

Mitglied_b12f0f2
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Re: Ich, Daniel Blake
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sittingbull vom 23.06.2017, 10:34:30
p.s.:
du sprichst die heutigen Senioren an,die noch von alten Strukturen "profitieren"

klinkt nach Vorwurf.......


nein , gudrun ... war nicht als vorwurf gemeint .

sollte vielmehr ein hinweis darauf sein , dass heutige senioren sich oftmals gar nicht vorstellen können , was ihren nachgeborenen blüht ...
sollten diese in die abhängigkeit unserer zur unkenntlichkeit entstellten "sozial"-systeme geraten .

Prof. Kolenda versucht etwas licht in dieses dunkel zu bringen.

liebe grüsse

piet


Grüß dich,Piet

doch,ich alte Schachtel mach mir mehr als große Sorgen,
wie unsere "Nachgeborenen" leben,arbeiten und als alte Menschen
ein gutes und würdiges Dasein haben können!

Darum ist es auch so wichtig,dass junge Menschen neutrales,fundamentiertes politisches Wissen vermittelt bekommen!

Unser antiquiertes Schulsystem ist dringend sanierungsbedürftig!

Ebenso beklage ich,dass die Erwachsenen,anstatt wie verrückt nach Reichtum und Wohlstand zu jagen,
sich der Verantwortung entziehen und der Jugend viel zu wenig Zeit widmen!

Statt dafür Sorge zu tragen,dass sinnvolle Freizeitangebote geschaffen werden,soll ein in die Hand gedrückter Geldschein,die eigene Verantwortung ersetzen.

Ich gebe ehrlich zu,dass ich es genieße,mit meinen bald 88 Lebensjahren
so schön wohnen zu können,
(hab lange gesucht,weil ich meine Kinder nicht belasten wollte)

aber,ich denke,das darf ich auch

fremden Kindern ein warmes Zuhause gegeben,vorgelebt,dass zu einem erfüllten und sinnvollen Leben unbedingt die Sorge und Zuwendung für andere Menschen von hoher Priorität ist.

..denn ich habe auch ein Leben lang meine Aufgaben erfüllt,eigenen und .und das hat absolut nichts mit sogenanntem "Helfersyndrom" zu tun...

Gudrun
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Ich, Daniel Blake
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.06.2017, 10:56:34
SB, ich glaube die Senioren wissen es besser als die nachrückenden Generationen.


Kolenda schreibt in seiner einleitung , dass er und seine kollegen nach der sichtung des films "Ich,Daniel Blake" , gar nicht wussten , wie sie das gesehene auf deutsche realitäten übertragen sollten .

natürlich weiss man irgendwas über Hartz 4 und Agenda 2010 , aber für die meisten leute , die zu den alten konditionen grossgeworden sind , bleibt es abstrakt und ist nicht wirklich nachvollziehbar .

zu ihrer zeit gab es einen "sozialpartnerschaftlichen" kompromiss :
auskömmliche löhne , sozialer wohnungsbau , sanktionsfreie sozialversicherungen und zudem wurde z.b. zahnersatz zu 100% erstattet .

das ist legende .

darüber gilt es zu diskutieren und nach auswegen zu suchen .

am geld kann es nicht liegen ... deutschland ist reicher als je zuvor .

offenbar haben wir ein verteilungsproblem .

sitting bull
Edita
Edita
Mitglied

Re: Ich, Daniel Blake
geschrieben von Edita
als Antwort auf sittingbull vom 23.06.2017, 12:02:13

natürlich weiss man irgendwas über Hartz 4 und Agenda 2010 , aber für die meisten leute , die zu den alten konditionen grossgeworden sind , bleibt es abstrakt und ist nicht wirklich nachvollziehbar .
zu ihrer zeit gab es einen "sozialpartnerschaftlichen" kompromiss :
auskömmliche löhne , sozialer wohnungsbau , sanktionsfreie sozialversicherungen und zudem wurde z.b. zahnersatz zu 100% erstattet .
das ist legende .
darüber gilt es zu diskutieren und nach auswegen zu suchen .
am geld kann es nicht liegen ... deutschland ist reicher als je zuvor .
offenbar haben wir ein verteilungsproblem .
sitting bull


SB - ich habe hier schon sehr oft auch ohne diesen Film, immer wenn es irgendwie angebracht war, gerade die Agenda 2010 mit der Absenkung des Rentenniveaufaktors angeführt und beschrieben, gar nie erfolgte diesbezüglich eine Einlassung oder gar eine Diskussionsbereitschaft darüber, es wurde kontunuierlich ignoriert, ich kann mir nur zwei Punkte erklären warum das so ist, einmal vielleicht weil es für viele noch wirklich zu abstrakt erscheint, und zum Anderen vielleicht aus Angst als "selber schuld" weil zu wenig gebildet, flexibel, vorausschauend und auch zu faul, angeprangert zu werden, denn ..... die Behauptung daß, wenn wer genügend qualifiziert, viel und auch noch mit gutem Gehalt arbeitet oder gearbeitet hat, muß sich keine Sorgen um seine Altersversorgung machen, dieses Gerücht hält sich hartnäckigst und ist nicht totzuschlagen, denn die arbeitenden Menschen auf die das noch zutraf, die sind alle mittlerweile schon etliche Jahre in Rente, und nun wachsen aber die "beschnittenen" Rentner nach, d.h. die schon keine ununterbrochene Arbeitsvita in Bezug auf Zeit und Gehalt, mehr aufweisen können, und sich noch zusätlich mit dem abgesenkten Rentenniveau rumschlagen müssen, und die werden von Jahr zu Jahr mehr!

Edita

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Re: Ich, Daniel Blake
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sittingbull vom 23.06.2017, 12:02:13
SB, ich habe in meinem Leben am wenigsten vom Sozialstaat Deutschland profitiert, da ich meistens dort lebte und arbeitete wo kein Sozialstaat mich in irgendeiner Art und Weise abgefedert hat. Die Härte des Lebens habe ich also bereits in jungen Jahren erleben dürfen und oft genug Hire and fire am eigenen Leib gespürt. Ein leerer Kühlschrank war bei mir Alltag, ein voller die absolute Ausnahme.
Und ja, wir haben ein Verteilungsproblem, über dessen Ausmaße sich heute weder Alt noch Jung wahrscheinlich Gedanken macht. Die Erwerbsbiographien werden immer durchlässiger werden und wie es in 20 oder 30 Jahren für die heute 40jährigen aussehen wird, daran wagt heute keiner zu denken. Ich bin seit langem ein Befürworter eines Grundeinkommens, aber eben nicht für ein bedingungsloses Grundeinkommen, denn wer schon viel hat braucht nicht mehr (und da schließe ich mich selbst ein).
Den Weg in eine zufriedene Zukunft müssen Politiker ebnen und dafür brauchen wir jüngere, dynamische Menschen mit Visionen und die sehe ich in Deutschland nicht . Ich sehe sie eigentlich weltweit nicht .
Bruny

@ Edita, meine Antwort an SB, ist eigentlich im wesentlichen übereinstimmend mit Deiner , also sozusagen in einem Aufwasch - rationales Denken ist heute bei mir angesagt, geschuldet der unwahrscheinlichen Hitze

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