Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Integration ist Bringschuld.

Innenpolitik Integration ist Bringschuld.

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Pucette vom 10.09.2018, 11:07:31

ABER ich habe nie meine eigene Kultur aufgegeben. Ich spreche immer noch Französisch, wenn ich die Gelegenheit dazu habe, ich schau immer noch per Satelitenschüssel französische Sender, ich koche immer noch gerne französische Gerichte usw.

Bin ich nun integriert oder nicht? Das frage ich mich, seit dem ich diesen Thread mitlese.

Bisous und liebe Grüße
Pucette
zitiert nach Pucette

Liebe Pucette,

Bringschuld ist ein schwieriges Wort, denn schuldig wird niemand, der in einem anderen Land wohnt.

Mein Verständnis:
Es geht nicht um "bringen" oder "aufgeben", sondern um "annehmen".

Wenn ein Mensch 30 Jahre in D lebt, ohne sich nur einen Satz in der Sprache anzueigen, frage ich mich schon, wo bleibt das annehmen? Die eigene Sprache, Küche, Gepflogenheiten bleiben doch erhalten, und sollten auch, denn dann wird es bunt.

Niemand verlangt, dass die mitgebrachte Kultur eines Landes aufgegeben werden sollte, das wäre erstens unmöglich und zweitens auch bedauerlich.

Clematis




 
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf uki vom 10.09.2018, 08:51:31

Was die Bringschuld betrifft, denke ich, dass z.B. Kriegsflüchtlinge im eigentlichen Sinne keine Bringschuld im Gepäck haben können. Erwarten würde ich aber eine Bereitschaft, die Gesetze, Gebräuche, Kultur und was alles dazu gehört, nach Möglichkeit mit Überzeugung, zu achten und zu beherzigen.geschrieben von uki




In einem Land wie Deutschland ist es leider schwer (für Kriminelle) das so zu sehen wie du es beschreibst.
Im Endeffekt leidet die ges. Bevölkerung eines Landes auch die Zuwanderer aller Art darunter.
Denn wenn durch endlose Gesetzesverstösse immer wieder der selbe Täter 10 mal festgenommen wird und laufengelassen wird und dann schärfere Polizeigesetze kommen sind viele nicht mit einverstanden obwohl sie zum Schutz aller Bewohner gedacht sind.
Das alles wäre nicht nötig wenn es so läuft wie du es beschreibst.
Hat eigentlich mit dem Thema  Integration ist Bringschuld nur am Rande zu tun,
aber es beeinflusst das gesamte Thema negativ.
Zuwanderer dieser Art bringe alle in ein schlechtes Licht und das ist sehr schade.

 
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Pucette vom 10.09.2018, 11:07:31
Ich bin Französin und damit ein Bürger der EU, welche eigentlich ein Recht hat frei seinen Wohnsitz innerhalb der EU zu suchen.

ABER ich habe nie meine eigene Kultur aufgegeben. Ich spreche immer noch Französisch, wenn ich die Gelegenheit dazu habe, ich schau immer noch per Satelitenschüssel französische Sender, ich koche immer noch gerne französische Gerichte usw.

Bin ich nun integriert oder nicht? Das frage ich mich, seit dem ich diesen Thread mitlese.

Bisous und liebe Grüße
Pucette
Liebe Pucette.
Wir leben als Luxemburger in BE, in Bezug diese Threads fragte ich mich ebenfalls wie von manchen die EU bzw. die Zuwanderung eigentlich verstanden wird ?

Noch nie kam mir der Gedanke einer Bringschuld, warum ?

Kommt man mit dem Gesetz in Konflikt egal in welcher Land ist die jeweilge Justiz zuständig.

Phil.

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uki
uki
Mitglied

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von uki
als Antwort auf Edita vom 10.09.2018, 11:33:47
Hintergrund Gastarbeiter

Edita, ich nehme an, dass du Vieles aus obigem oder gleichartigem Link hast.
Ich habe ihn hier eingesetzt, damit jeder, der es möchte, sich ausführlich informieren kann. 
Dazu ist aber noch zu sagen, dass es zur damaligen Zeit auch den Deutschen Arbeitern nicht gerade gut ging. Ungelernte Arbeiter mussten und wahrscheinlich müssen noch immer, stets die körperlich schwerste Arbeit verrichten, meist für wenig Geld.

Es stimmt, die Unterkünfte waren sehr einfach. Ich kann mir vorstellen, dass die damaligen Gastarbeiter auch nicht eine normale Wohnung mit angemessener Miete, hätten haben wollen. Sie wollten Geld verdienen und möglichst viel für die Daheimgebliebenen sparen oder direkt überweisen. 
Arbeiterfamilien lebten damals fast alle, zumindest sehr viele von ihnen, sehr einfach und zum Teil in noch nicht wieder ordentlich aufgebauten, zum Teil noch vom Krieg zerstörten Wohnungen. Z.B. Badezimmer mit den dazugehörigen Annehmlichkeiten- Fehlanzeige. Ebenso Kühlschränke, Heizung u.s.w.
Man sollte daher die Gesamtsituation der damaligen Zeit betrachten. 

Was Abneigungen den Gastarbeitern gegenüber angeht, auch das gehört dazu. 
Selbst Einheimische untereinander verstanden sich oft nicht. Als Beispiel Katholisch/Evangelisch, Arbeiter/Angestellte. 

Noch einen schönen Tag
uki




 
uki
uki
Mitglied

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von uki
als Antwort auf freddy-2015 vom 10.09.2018, 12:24:49

Was die Bringschuld betrifft, denke ich, dass z.B. Kriegsflüchtlinge im eigentlichen Sinne keine Bringschuld im Gepäck haben können. Erwarten würde ich aber eine Bereitschaft, die Gesetze, Gebräuche, Kultur und was alles dazu gehört, nach Möglichkeit mit Überzeugung, zu achten und zu beherzigen.geschrieben von uki




In einem Land wie Deutschland ist es leider schwer (für Kriminelle) das so zu sehen wie du es beschreibst.
Im Endeffekt leidet die ges. Bevölkerung eines Landes auch die Zuwanderer aller Art darunter.
Denn wenn durch endlose Gesetzesverstösse immer wieder der selbe Täter 10 mal festgenommen wird und laufengelassen wird und dann schärfere Polizeigesetze kommen sind viele nicht mit einverstanden obwohl sie zum Schutz aller Bewohner gedacht sind.
Das alles wäre nicht nötig wenn es so läuft wie du es beschreibst.
Hat eigentlich mit dem Thema  Integration ist Bringschuld nur am Rande zu tun,
aber es beeinflusst das gesamte Thema negativ.
Zuwanderer dieser Art bringe alle in ein schlechtes Licht und das ist sehr schade.

 
geschrieben von freddy-2015


Zuwanderer dieser Art bringen alle in ein schlechtes Licht und das ist sehr schade.

ja,leider ist es so.
uki
Pucette
Pucette
Mitglied

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von Pucette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.09.2018, 11:26:07

Hallo liebe Bruny,
ich finde es auch wichtig sich anzupassen. Gerade wenn man sich dafür entschieden hat in einem fremden Land zu leben.
Mittlerweile fühle ich mich hier auch willkommen und habe Freunde gefunden, welche man auf jeden Fall Freunde nennen kann.
Seine Wurzeln kann man nicht vergessen. Wenn man seine Wurzeln vergisst, dann ist man wie ein entwurzelter Baum, man geht kaputt.
Bisous und liebe Grüße
Pucette


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Pucette
Pucette
Mitglied

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von Pucette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.09.2018, 12:12:50

Da gebe ich Dir zu 100 % Recht. Man muss auch annehmen können. Ohne die Sprache zu sprechen kann man sich in einem Land nicht integrieren. War auch der Grund warum ich zur Logopädin gegangen bin. Wenn ich mich schon dazu entschlossen habe in einem Land zu leben, dann sollte ich auch die Landessprache und Kultur gut kennen. Auch, wenn man seine eigene Kultur nicht aufgeben mag, das finde ich doch sehr wichtig.
Liebe Grüße
Pucette

Pucette
Pucette
Mitglied

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von Pucette
als Antwort auf pschroed vom 10.09.2018, 12:40:00

Richtig. Bei mir war es "mein" Beamter im Ausländerbüro, welcher Ausländer per se nicht ausstehen konnte und mir darum immer wieder gerne Steine in den Weg gelegt hat. Nachdem sich einige Ausländer mit mir zusammengeschlossen haben und wir einige Beschwerden eingereicht hatten, wurde dieser Mann versetzt und wir hatten endlich soweit Frieden, um uns hier wirklich gut einleben zu können.

Man hat es als Ausländer in einem fremden Land sowieso erst einmal schwer, da sollte man es uns Ausländern nicht noch schwerer machen, als es ohnehin schon ist.

Bisous und liebe Grüße
Pucette

Edita
Edita
Mitglied

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von Edita
als Antwort auf uki vom 10.09.2018, 12:57:57


Arbeiterfamilien lebten damals fast alle, zumindest sehr viele von ihnen, sehr einfach und zum Teil in noch nicht wieder ordentlich aufgebauten, zum Teil noch vom Krieg zerstörten Wohnungen. Z.B. Badezimmer mit den dazugehörigen Annehmlichkeiten- Fehlanzeige. Ebenso Kühlschränke, Heizung u.s.w.
Man sollte daher die Gesamtsituation der damaligen Zeit betrachten. 

Was Abneigungen den Gastarbeitern gegenüber angeht, auch das gehört dazu. 
Selbst Einheimische untereinander verstanden sich oft nicht. Als Beispiel Katholisch/Evangelisch, Arbeiter/Angestellte. 

Noch einen schönen Tag
uki

geschrieben von uki
Weißt Du Uki - man kann wenn man will, alles zueinander in Relation setzen um die Konsequenzen zurechtbiegen zu können! 
Natürlich gab es eine Menge Kriegsruinen, aber, ich bin ja in Dortmund aufgewachsen, kein Mensch hat in den 50gern in noch kriegsbeschädigten Häusern gewohnt, davor - weiß ich nicht, meine Erinnerung fängt erst 1951 an!
Und natürlich habe ich mir über die Anfänge des Wirtschaftswunders viele Dinge noch mal nachträglich angelesen, aber halt auch selber viel erlebt, und so ein GASTARBEITERQUARTIER stand in Ossenbrügge keine 200m von unserem Zuhause entfernt, und von dort habe ich  so einiges mitbekommen, zwei oder drei solcher Gastarbeiter, hatten sich auch "Nebenjobs" in unserer Siedlung geangelt, und in einen hatte sich die Tochter unserer Nachbarn verguckt, verlobt und geheiratet!
Ich könnte Dir einen ganzen Erlebnisbericht schreiben, von Gastarbeitern in Osnabrück und Erlangen, teilweise sogar noch von Schwäbisch-Gmünd, viel Häßliches stünde drin, manchmal aber auch Schönes und Romantisches!
Was die Abneigung betrifft, das kommt immer auf die individuellen "Persönlichkeiten" an, und insofern kann ich nicht bestätigen, daß "es dazu gehört" aber sehr häufig der Fall war, kam auch immer ein wenig auf den Bildungsgrad an!
In den Städten jedenfalls zog umfängliche Toleranz schneller ein als auf dem platten Land, wo der Pfarrer auch das Denken nicht nur beeinflußte, sondern großenteils auch bestimmte!

Edita
werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von werderanerin

Für mich wäre es eine Art Grundvorraussetzung/Bedingung/Pflicht, die Sprache des Landes zu erlernen, wo ich vielleicht meine "Zelte" aufschlagen möchte, d.h. man sollte schon mit Grundkenntnissen in dieses Land kommen müssen !!!
Ohne die Erlangung der sprachlichen Kenntnisse, werde ich wohl nie "ankommen" geschweige denn, die neue Kultur verstehen können. Integration kann nur über Sprache auch funktionieren.

In Berlin leben seit Jahrzehnten türkische Gastarbeiter in 3. Generation und es ist erschreckend, wenn man immernoch Menschen begegnet, die kein einziges Wort deutsch können.

Soviel zur "Integration" und das , achso hochgelobte "Multikulti Berlin" war immer schon eine Farce, das gab es nie !
Es gab und gibt nur Parallelgesellschaften in Berlin und die arabischen Clans bilden innerhalb dieser Gesellschaften sogar noch einen neue Parallelgesellschaft. Das sind die Tatsachen.

Kristine


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