Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik "Klimaschutz" um jeden Preis

Innenpolitik "Klimaschutz" um jeden Preis

aixois
aixois
Mitglied

RE: "Klimaschutz" um jeden Preis
geschrieben von aixois
als Antwort auf Lorena vom 07.07.2022, 11:22:42

Soviel ich weiß, werden die gefällten Bäume alle wieder neu an einem passenderen Ort eingepflanzt, ich meine, das wäre sogar Gesetz.

Das ist in der Tat so. So was nennt sich 'Ausgleich'. Es soll ein neues Programm für die Naturschutzbehörden aufgelegt werden (ein paar Milliönchen nur), um den Verlust zu "ersetzen", d.h. es wird versucht werden,  neue 'resilient - widerstandsfähige ') Bäumchen zu setzen (die gefällten alten Bäume bleiben tot, sie können nicht wieder eingesetzt werden) und die Investoren der Anlagen werden dabei zur Kasse gebeten, d.h. müssen einen kleinen Obulus in einen speziellen Fonds des Umweltministeriums entrichten.
Damit ist Bias (und seinen Mitleidenden) zwar nicht geholfen, denn das Landschaftbild wird (an einigen wenigen Stellen) eben nicht mehr das alte sein.

Hoffentlich wird dann auch mal genauer hingeschaut, was die 'Kompensationsmassnahmen' bringen.
Die Eingriffskorrekturen z.B. für den im höherrangigen öffentlichen Interesse stehenden Autobahnbau kann jeder bewundern, wenn er die mickrigen, oft halbvertrockneten 'Ersatzpflanzungen' an den Böschungen entlang der BABs sich anschaut.

 
Alkmar
Alkmar
Mitglied

RE: "Klimaschutz" um jeden Preis
geschrieben von Alkmar

Ja, da wären ja noch Pelletheizungen und Pelletöfen zu nennen, die ja angeblich "Klimafreundlich" sein sollen.
Auch sie kamen nie nur mit Sägespänen und Altholz aus, was allerdings versprochen wurde.
Da wird massiv importiert, was unsere nationale Rechnung natürlich "frisiert" und verschönt.

 

Edita
Edita
Mitglied

RE: "Klimaschutz" um jeden Preis
geschrieben von Edita

Wie bei anderen politischen Themen auch, wird im Netz viel Panik und noch mehr Mist über den Bau von Windrädern verbreitet!
Wald ist nicht gleich Wald. Wirtschaftlich intensiv genutzte Wälder haben nachweislich eine viel  geringere Bedeutung für den Natur- und Klimaschutz, als von vielen Kritikern behauptet wird.
Im Wald kommen darum insbesondere solche Standorte in Frage, die bereits infrastrukturell genutzt werden oder wurden, wie Gebiete
mit intensiver forstwirtschaftlicher Nutzung, wie z.B. forstliche Anbauflächen, die jünger als 70 Jahre sind.

" Die Menge an Bäumen, die für eine Windanlage abgeholzt werden muss, falle laut Lermer nicht weiter ins Gewicht. Sie spricht von einem "sehr geringen Eingriff in den Wald" - es sei beispielsweise nicht mehr, als für manche Holzlagerplätze benötigt werde. Der Flächenverbrauch für Wanderparkplätze oder andere Infrastruktur sei höher, sagt sie.

Auch Forstwissenschaftler Michael Suda sagt, die "kleinen Patches" von weniger als einem halben Hektar hätten einen geringen Einfluss auf den Wald - auch wenn es sich bei einem Windpark um beispielsweise 15 solcher Flächen in einem Wald handelt. Als Voraussetzung sieht er, dass die Flächen anderswo ausgeglichen und aufgeforstet werden. Henrik te Heesen, Professor für Erneuerbare Energien am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier, spricht ebenfalls von nur "punktuellen" Eingriffen in den Wald.
Laut Volker Quaschnig, Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin, gliedere sich die Windkraft im Forst in die normale Nutzung ein, wo sowieso schon größere Eingriffe stattfänden. "Die Illusion, dass Windräder in jahrhundertelang gewachsenen Naturwald gebaut werden, stimmt nicht", sagt er. Windräder stehen normalerweise in Nutzwald, in Naturschutzgebieten sind sie nicht erlaubt."      

Weniger Waldrodung für Windräder als behauptet


Edita

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Lorena
Lorena
Mitglied

RE: "Klimaschutz" um jeden Preis
geschrieben von Lorena
als Antwort auf aixois vom 07.07.2022, 12:31:03
Soviel ich weiß, werden die gefällten Bäume alle wieder neu an einem passenderen Ort eingepflanzt, ich meine, das wäre sogar Gesetz.
Das ist in der Tat so. So was nennt sich 'Ausgleich'. Es soll ein neues Programm für die Naturschutzbehörden aufgelegt werden (ein paar Milliönchen nur), um den Verlust zu "ersetzen", d.h. es wird versucht werden,  neue 'resilient - widerstandsfähige ') Bäumchen zu setzen (die gefällten alten Bäume bleiben tot, sie können nicht wieder eingesetzt werden) und die Investoren der Anlagen werden dabei zur Kasse gebeten, d.h. müssen einen kleinen Obulus in einen speziellen Fonds des Umweltministeriums entrichten.
Damit ist Bias (und seinen Mitleidenden) zwar nicht geholfen, denn das Landschaftbild wird (an einigen wenigen Stellen) eben nicht mehr das alte sein.

 
@aixois

Genau so hatte ich es noch in Erinnerung, aber schon einige Jahre her. Mir war jetzt nur nicht klar, ob es nur für meine Region gilt oder für ganz Deutschland. Oder eben jedes Bundesland andere Auflagen hat. Manchmal etwas verwirrend, wenn man sich nicht täglich drum kümmert.

Ja, das Landschaftsbild - so wie es Bias befürchtet, stelle ich mir auch eher bedrohlich vor.
Ich hatte sogar nachts mal einen Traum davon und der war sehr unangenehm.

Was ich aber sehr viel bedrohlicher finde, ist unser Luftverkehr, den wir ja als Laie gar nicht beobachten können. Der ist nämlich so dicht geworden, dass man sich wundert, dass nicht mehr passiert. Aber das ist dann wieder ein anderes Thema. Damit müssen sich dann unsere jungen Nachkommen drum kümmern müssen. Man sieht allmählich, wie die Welt immer kleiner wird und die Probleme immer mehr und größer.

Gruß Lorena

 
Bias
Bias
Mitglied

RE: "Klimaschutz" um jeden Preis
geschrieben von Bias
als Antwort auf aixois vom 07.07.2022, 12:16:38
wird heute im Bundestag die großflächige Rodung von Waldgebieten beschlossen, um dort zu tausenden Windradmonster aufzustellen.
das mag vielen Waldliebhabern so vorkommen bzw. als Blitzableiter für  subjektive Entrüstung so formuliert werden.
Du hältst es also für einen "gefühltes Phänomen".
Werd mal drauf achten, bzw. einfach mal die Summe der alleine für die Aufstellung der Windräder notewendigen Fläche unter Nichtbeachtung der notwendigen Zufahrtswege zusammenrechnen.
Vorläufig verlasse ich mich jedoch auf das was ich sehe und danke für Deinen Hinweis.

Nur: es stimmt nicht, heute wird keine "großflächige"Waldrodung beschlossen, sondern Eingriffe in Landschaftsschutzgebiete ermöglicht, gegen (soweit möglich) Kompensation.
Gemessen an den Rodungen in Brasilien, sind die Eingriffe hier natürlich - ebenso wie das Waldvorkommen insgesamt - eher als niedlich denn als "großflächig zu bezeichen. Damit has Du zweifelsohne auch recht, Aixois.
Natura 2000 Gebiete und Weltkulturerbschaften bleiben übrigens unberührt.

Letztlich geht es um die von der FDP so gerne ins Feld geführte "Verhältnismäßigkeit" anders gesagt, eine Neubewertung der Prioritäten (was ist wichtiger: mehr EE oder Naturerhalt) und damit verbunden, eine Änderung/Vereinheitlichung  der Folgeeinschätzungen und Eingriffsregelungen.

Etwas sachlicher, faktenbasierter  kommt der BR daher unter : Waldrodung

und wer's ganz genau wissen will, worüber gerade in 2./3. Lesung abgestimmt wird : Bundestag

Mich ärgert vielmehr, dass kleinere Anlagen (Bürgerkooperativen o.ä. oder wie in MV eine 20 % obligatorische Beteiligung  - BüGembeteilG ) nicht besonders berücksichtigt werden. Aber das berührt die Systemfrage und gehört hier nicht her (MV hat aber vor dem Verfassungsgericht gewonnen Investoren dürfen verpflichtet werden, die Gemeinden/Bürger zu beteiligen ! Aber dort ist die FDP auch nicht an der Regierung)

Und was nun landschaftlich 'schöner' ist, WKA, die über die (noch grünen) Baumwipfel hinausragen oder weite Landesteile abgestorbener Wälder, bleibt dem jeweiligen Betrachter überlassen, wobei mein Herz für das (nicht die !) Grüne ist, mein Verstand mich aber in die Einsicht in das Notwendige, auch wenn es z.T. vom Übel ist, zwingt.

PS: sehe gerade,  auch Edita ist beim BR (siehe link oben) 'fündig geworden...


 
adam
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RE: "Klimaschutz" um jeden Preis
geschrieben von adam
als Antwort auf Bias vom 07.07.2022, 10:20:51
Getrieben von jenen, die sich in den 80ern zum Schutz der Natur an Bäume ketteten, damit diese nicht gefällt werden,
sich vor kurzem noch im Hambacher Forst auf Bäume setzten und Polizisten, welche sie dort herunterholen wollten, Fäkalien auf die Köpfe warfen,
wird heute im Bundestag die großflächige Rodung von Waldgebieten beschlossen, um dort zu tausenden Windradmonster aufzustellen.

 
geschrieben von Bias

Bias,

deine Beiträge in diesem Thema tragen eine ultrarechte Handschrift und könnten von der AfD stammen. Die für das Leben auf der Erde lebensgefährliche Änderung des Klimas ist aber wissenschaftlich festgestellt und keine politische Erfindung der Grünen

Es sind nur 2% der landwirtschaftlich genutzten Fläche für die Windkraft nötig. Die Windräder sind keine Monster, sondern wirken dem über hunderjährigem Missbrauch von Co2Schleudern entgegen. Die Bürger haben sich an das Umweltmonster Auto gewöhnt, ja haben es lieben gelernt, sie werden sich auch an das umweltnützliche Windrad gewöhnen, ja es lieben lernen, wenn es ihrem Geldbeutel nützt.

--

adam

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Bias
Bias
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RE: "Klimaschutz" um jeden Preis
geschrieben von Bias
als Antwort auf adam vom 07.07.2022, 15:21:55
Getrieben von jenen, die sich in den 80ern zum Schutz der Natur an Bäume ketteten, damit diese nicht gefällt werden,
sich vor kurzem noch im Hambacher Forst auf Bäume setzten und Polizisten, welche sie dort herunterholen wollten, Fäkalien auf die Köpfe warfen,
wird heute im Bundestag die großflächige Rodung von Waldgebieten beschlossen, um dort zu tausenden Windradmonster aufzustellen.

 
geschrieben von Bias

Bias,
deine Beiträge in diesem Thema tragen eine ultrarechte Handschrift und könnten von der AfD stammen. Die für das Leben auf der Erde lebensgefährliche Änderung des Klimas ist aber wissenschaftlich festgestellt und keine politische Erfindung der Grünen
Es sind nur 2% der landwirtschaftlich genutzten Fläche für die Windkraft nötig. Die Windräder sind keine Monster, sondern wirken dem über hunderjährigem Missbrauch von Co2Schleudern entgegen. Die Bürger haben sich an das Umweltmonster Auto gewöhnt, ja haben es lieben gelernt, sie werden sich auch an das umweltnützliche Windrad gewöhnen, ja es lieben lernen, wenn es ihrem Geldbeutel nützt.
geschrieben von adam
Sollte das so sein und Dein Scharfblick nicht täuschen, Adam, bliebe mir nichts übrig als zu sagen: „Das mag sich Dir so darstellen“.
Doch ist es für den Blick auf die Wirklichkeit wesentlich, wer außer einem Betrachter eventuell noch das Gleiche sieh – wenn er hinschaut?

Davon abgesehen halte ich das abgegriffene, dreiste Rechten-, AfD- oder Naziargument für phantasielos und kennzeichnend für eine stupide Denkart.
Vielleicht ist es sogar ein Hinweis auf den Inhalt dessen, was hier im ST oft mit „Gedankengut“ gemeint ist: Eine dem einzelnen verfügbare, festumrissene Menge von Gedanken.
Edita
Edita
Mitglied

RE: "Klimaschutz" um jeden Preis
geschrieben von Edita
als Antwort auf Bias vom 07.07.2022, 10:20:51

Die Menge an Bäumen, die für eine Windanlage abgeholzt werden muß, falle laut Experten überhaupt nicht weiter ins Gewicht. Sie sprechen von einem "sehr geringen Eingriff in den Wald" - es sei beispielsweise nicht mehr, als für manche Holzlagerplätze benötigt werde, der Flächenverbrauch für Wanderparkplätze oder andere Infrastruktur sei höher!


Edita
Rispe
Rispe
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RE: "Klimaschutz" um jeden Preis
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Edita vom 07.07.2022, 16:13:11

Ich frage mich allerdings auch, wie die Rechten sich das so vorstellen, woher genügend Energie kommen soll.
Ganz offensichtlich gibt es für sie den Klimawandel eh nicht (die AFD lässt grüßen), und dass wir unabhängig davon Probleme kriegen wegen der wegfallenden Putin-Importe, scheint auch an ihnen vorbei zu gehen.
Ignoranz an allen Fronten! Hauptsache, man kann ab und zu Zitate von anderen Geistesgrößen einstreuen, damit sind dann die eigenen Denkfähigkeiten genügend bewiesen. 😉

RE: "Klimaschutz" um jeden Preis
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Rispe vom 07.07.2022, 16:19:43
Ich frage mich allerdings auch, wie die Rechten sich das so vorstellen, woher genügend Energie kommen soll.
Ganz offensichtlich gibt es für sie den Klimawandel eh nicht (die AFD lässt grüßen), und dass wir unabhängig davon Probleme kriegen wegen der wegfallenden Putin-Importe, scheint auch an ihnen vorbei zu gehen.
Ignoranz an allen Fronten! Hauptsache, man kann ab und zu Zitate von anderen Geistesgrößen einstreuen, damit sind dann die eigenen Denkfähigkeiten genügend bewiesen. 😉
Du beschreibst die harmlose Variante.
Es brüstete sich vor 'einigen Jahren' mal ein 'Grüner' damit, dass er gar keinen Kühlschrank hätte. Er würde seine Verpflegung in einer (kühlen) Grube aufbewahren, auch das Futter für seinen Hund.
Hat es da irgend einen Zweck zu diskutieren?

Vielleicht kommen diese Zeiten ja wieder.
Interessanterweise kenne ich persönlich diese GrubenVersion aus dem WKII. Da wurden Esswaren (Einweckgläser mit verzehrfertigem Schweinefleisch, aka Braten) auch vergraben. Allerdings aus anderen Gründen.

Geschichte(n) wiederholen sich ja (gern?) - wenn sich auch die Gründe dafür unterscheiden.

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