Innenpolitik Mauerbau vor 49 Jahren

myrja
myrja
Mitglied

Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von myrja
als Antwort auf hugo vom 15.08.2010, 18:59:40
Es freut mich für Dich Hugo,

dass Du eine glückliche Kindheit hattest. Das wünsche ich jedem!

Aber was ist mit den vielen Toten an der Mauer? Und was ist mit den Familienangehörigen und Freunden dieser Toten? Hatten die nach dem missglückten Fluchtversuch noch ein schönes Leben? Wie lebte es sich, wenn man in Sippenhaft genommen wurde und die nächsten Jahre im Gefängnis verbringen musste? Wie ging es den einsitzenden Eltern, wenn ihre Kinder von linientreuen SED-Mitgliedern adoptiert und aufgezogen wurden, wenn sie nie erfuhren, was aus ihren Kindern wurde? Wie war es, wenn man den Job verlor, obwohl man hochqusalifiziert war? Wie war das alles?

Ist es da nicht besser, man lässt die Leute ziehen, die nicht bleiben wollen?

Heißt es jetzt auch, wie schon einmal hier im Land "wir haben davon nichts gewusst" oder leugnet man es sogar total?

Wenn so viele Menschen in den Westen gegangen sind und das DDR-Regime befürchtete, dass ihr Land irgendwann menschenleer ist, müsste eigentlich doch klar sein, dass mit diesem Regime etwas nicht stimmt.

Das alles bedeutet ja nicht, dass alles schlecht war in der DDR. Ich persönlich fand gut, dass alle (vorausgesetzt sie waren linientreu und unauffällig) Arbeit hatten, eine gute Ausbildung machen konnten und Frauen arbeiten gehen konnten, weil ihre Kiner immer Kindergartenplätze bekamen.

Aber auch dies ist für mich kein Grund eine solche menschenverachtende Maßnahme, wie den Bau der Mauer, gut zu heißen.

Myrja
urmelviech
urmelviech
Mitglied

Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von urmelviech
als Antwort auf myrja vom 15.08.2010, 20:11:35
Ach myrja,

herrlich und was hast Du persönlich getan, ausser Weihnachten und sonst wann sich steuerbegünstigt den armen Brüdern und Schwestern erinnert und das Gewissen beruhigt.
( Spenden und Pakete nach den Osten konnten von der Steuerabgestztn werden)
Mal ehrlich nicht mal die Ami's haben am 13.8 ausser Showeffekten (den Panzer Stop am Checkpoint Charly ) dagegen getan.
Ich will damit sagen ehe sich eine Bremerin da drüber aussert, das Tor wurde vom Osten aufgemacht.
Es soll auch noch Altbundesbürger geben die waren weder vor, noch nach der Mauer im Osten

.... Karpfessen ist ein schönes Essen ich selbst hab zwar noch keinen gegessen, aber meines Nachbarn Sohn hat neben einen gesessen der hat einen gesehen Karpfen essen....

Ich bin es satt als Leipziger nach 20 Jahren Mauerfall solchen, von Wessie sagen lassen was ich am eigenen Körper erlebt habe.
Verblendete und Hirnrissige gibt es auf beiden Seiten
Wo waren sie, am 13. August 1961 ausser bla bla war wohl nix, mussten erst Ungarn, Prag und Leipzig kommen.
Habe selber noch im Sandkasten gespielt aber in den 50er, aber NaziS soll aber nicht gegeben haben in der Bundesrepublik , hat man mir erzählt ich habs ja nicht bewusst erlebt.
Ha egal.
Urmel
myrja
myrja
Mitglied

Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von myrja
als Antwort auf urmelviech vom 15.08.2010, 20:45:56
Ach myrja,

herrlich und was hast Du persönlich getan, ausser Weihnachten und sonst wann sich steuerbegünstigt den armen Brüdern und Schwestern erinnert und das Gewissen beruhigt.
( Spenden und Pakete nach den Osten konnten von der Steuerabgestztn werden)
Mal ehrlich nicht mal die Ami's haben am 13.8 ausser Showeffekten (den Panzer Stop am Checkpoint Charly ) dagegen getan.
Ich will damit sagen ehe sich eine Bremerin da drüber aussert, das Tor wurde vom Osten aufgemacht.
Es soll auch noch Altbundesbürger geben die waren weder vor, noch nach der Mauer im Osten

.... Karpfessen ist ein schönes Essen ich selbst hab zwar noch keinen gegessen, aber meines Nachbarn Sohn hat neben einen gesessen der hat einen gesehen Karpfen essen....

Ich bin es satt als Leipziger nach 20 Jahren Mauerfall solchen, von Wessie sagen lassen was ich am eigenen Körper erlebt habe.
Verblendete und Hirnrissige gibt es auf beiden Seiten
Wo waren sie, am 13. August 1961 ausser bla bla war wohl nix, mussten erst Ungarn, Prag und Leipzig kommen.
Habe selber noch im Sandkasten gespielt aber in den 50er, aber NaziS soll aber nicht gegeben haben in der Bundesrepublik , hat man mir erzählt ich habs ja nicht bewusst erlebt.
Ha egal.
Urmel


Hallo Urmelviech,

ich war durchaus mehrmals im osten. Einmal drei Monate lang auf einer Schule für westdeutsche Kommunisten. Diese drei Monate haben mir die Augen über das DDR-Regime geöffnet. Danach bin ich aus dieser Partei ausgetreten. Päckchen habe ich nie in die DDR geschickt. Warum sollte ich? Ich hatte dort keine Verwandte und habe während meiner Zeit in der DDR auch nicht Hunger leiden müssen.

Die Widerständler in der DDR habe ich sehr bewundert und mir ist bewusst, wenn es diese mutigen Menschen nicht gegeben hätte, wäre unser Land noch immer zweigeteilt. Unser damaliger Kanzler Kohl, der sich gerne als Wiedervereinigungskanzler feiern lässt, hat dazu nichts beigetragen. Er hat nur das Lob kassiert.

Dass es hier, genau so wie im Osten Deutschlands, noch immer Nazis gibt, ist eine Tatsache, hat aber mit dem Thema "Mauer" nichts zu tun. Du kannst dazu ja einen neuen Thread aufmachen. Mir machen diese Nazis, die alten wie die neuen, jedenfalls ziemlich Angst. Bei uns im Westen haben sich die Altnazis nach Kriegsende in hohe Ämter geschlichen. In der DDR wurde die Existenz von Nazis einfach geleugnet und die ganze Geschichte totgeschwiegen.

Übrigens war ich 1961 gerade mal 15 Jahre alt und hatte von all diesen Dingen, die damals geschahen nicht viel mitbekommen. Fernsehen hatte meine Familie damals noch nicht.

Myrja


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loretta
loretta
Mitglied

Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von loretta
als Antwort auf myrja vom 15.08.2010, 21:11:36
Liebe Omi, hier ist was los und weil du nicht so schnell lesen kannst, werde ich dir jetzt ganz langsam schreiben .... guckst du

Ballade von den verdorbenen Greisen

loretta
peter25
peter25
Mitglied

Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von peter25
als Antwort auf clara vom 13.08.2010, 13:55:39
Erinnerungen..............Mauerbau.

Peter
hugo
hugo
Mitglied

Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von hugo
als Antwort auf myrja vom 15.08.2010, 20:11:35
hallo myria,,,Du solltest nicht den gramschen Fehler machen und die damalige Situation, die Vorstellungen der Amis, der Russen der deutschen Obrigkeiten (die ja jeweils einseitig abhängig waren) also die internationale Gesamtsituation mit den Vorstellungen, Träumen, Hoffnungen, Wahrnehmungen, Enttäuschungen und Wünschen der einzelnen Menschen vermengen.

oder hast Du Dir damals -wenn mal wieder Nachrichten von vergeblichen Fluchtversuchen, von Schüssen an der innerdeutschen Grenze die Runde in den Medien machten- eine Rübe darüber gemacht, wie das alles zusammenhängt und ob und wie Du fehlinformiert, wie kanalisiert, wie emotionsgeladen Du diese Einzelnachrichten für Dich eingeordnet hast ?? sicher nicht (ich übrigens auch nicht)

Für Dich hat jetzt im Nachhinein das Detail vordergründige Betrachtungspriorität ( ein Kind wurde der Mutter weggenommen,,)
Die "da oben" hatten damals andere Probleme als sich an DEINEN und/oder MEINEN damaligen MINI-Befindlichkeiten zu orientieren.

Bis zum Mauerbau am 13. August 1961 flohen 2,7 Millionen Menschen in den Westen, das war etwa ein Siebtel der Gesamtbevölkerung. Eine wirtschaftliche Katastrophe war vorauszusehen. Mit dem Mauerbau sollte insbesondere den massiven Fachkräfteverlusten ein Ende gesetzt werden.

das wird DICH heute -so wie ich aus Deinen Bemerkungen ersehe- nicht jucken, das fällt aus Deinem Betrachtungsrahmen, Du spekulierst höchstens gedanklich mit einer menschenleeren DDR.


Für die Westmächte war der Mauerbau in Berlin ein (willkommenes?)Element der Stabilisierung und Grundlage der Entspannung zwischen Ost und West. ich frag Dich: was hast Du dem entgegenzusetzen ??


"Die Mauer sei keine sehr schöne Lösung, aber tausendmal besser als Krieg." (US-Präsident John F. Kennedy )
ich frag Dich: Was hast Du dem entgegen zu setzen ??

die damalige USA-Rollback-Politik (auch Befreiungspolitik genannt) bestand darin: den Kommunismus in seinem eigenen Machtbereich angreifen, Regimegegner unterstützen, Umsturzversuche fördern und wirtschaftlichen Druck ausüben. Tatsächlich wurde 1947 unter der Leitung Kennans ein 'Politischer Planungsstab' eingerichtet, der in den folgenden Jahren Umsturzversuche in kommunistischen Staaten plante und koordinierte.
ich kann Dir versichern,,das die Russen das wußten und entsprechend reagierten,,kannste das begreifen ?

Von mir aus kannste ja dem Kennedy die Mauertoten anlasten oder mitanlasten wenn Du seine Strategie ignorierst und die daraus folgenden Reaktionen der anderen Seite,,ich tu es nicht und Dir wird das komisch vorkommen weil Du solche Zusammenhänge einfach noch niemals durchdacht hast,,
also will ich Dir gerne zugestehen das auch Du entsetzt warst/bist von dem das damals im Detail die Bürger während der Zeit des Eisernen Vorhanges erleben mussten.

Wußtest Du, das der der amerikanische Befehlshaber Douglas MacArthur, im Verlauf des Korea-Krieges mehrmals den Einsatz von Atomwaffen forderte ???
Er konnte sich jedoch gegen US-Präsident Truman nicht durchsetzen, der die Schwelle zum Atomkrieg nicht überschreiten wollte. , welch ein Glück,,aber welch eine komplizierte Situation für die Politstrategen in Moskau ??

ich frag Dich, was hat diese blöde Mauer verbrochen, das wir ihr das Primat unseres Denkens dieser Zeit gönnen,, wir waren nämlich nicht der Nabel der Welt, auch wenn wir das immer dann so darstellen wenn wir uns hier über diese Historie unterhalten, eschauffieren, aufregen, gegenseitig unmögliches Denken unterstellen (siehe gram)

weißte was dann passiert ? sämtliche Relationen werden verschoben, dann findet Google z.B. den Begriff
FDP 8 700 000 mal
CSU 14 400 000 mal
CDU 13 600 000 mal
SPD 23 000 000 mal

SED 59 000 000 mal
so oft wie die anderen zusammen.

also es entsteht ein unnötiges Aufwerten, Aufmotzen, Bekanntmachen der bei Dir im Kopf negativ besetzten Subjekte,,ein völliges aufdenkopfstellen Deiner Vermutungen *gg*

hugo, für den es auch nichts interesanteres, wichtigeres, bessres in seiner bisherigen öffentlichen Wahrnehmung gab als den Mauerfall ( komme gerade aus dem schönen Schwabenland von einem Treffen mit strammen Ex-Wessis *g*)

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sysiphus
sysiphus
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Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf lupus vom 15.08.2010, 17:06:50
Das Wohlstandsgefälle wurde besonders durch die Amerikaner erzeugt.


clara
clara
Mitglied

Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von clara
als Antwort auf hugo vom 15.08.2010, 21:47:58
Zumindest hat uns die Mauer bezüglich Lebensstandard keinesfalle geschadet (dem ungleichen Wettbewerb mit dem Kapitalismus waren die DDR Bedingungen meilenweit unterlegen)und was den Kalten Krieg betrifft bin ich noch immer der Meinung das diese Mauer das Beste war, was uns in Europa passieren konnte. Vielleicht hat sie tatsächlich Schlimmeres verhindert.

Zumindest Moskau und Washington scheinen damals auch dieser Meinung gewesen zu sein und haben mit Wohlwollen diesen Schritt der DDR Regierung befördert, unterstützt, geduldet bzw begleitet.
(hugo)

Das ist mir neu, dass man wegen Erhalt eines bestimmten Lebensstandards eine Mauer braucht! Wenn es nicht ohne Mauer zu schaffen ist, dann ist eben etwa faul. Der Marshallplan wurde zu Beginn ja auch der DDR angeboten.

Wieso Schlimmeres verhindert? Eine Mauer kann doch keinen Krieg verhindern! Eher so: Wenn der Westen versucht hätte, die Mauer zu verhindern, was nur mit Waffengewalt möglich gewesen wäre, wäre es vielleicht/ wahrscheinlich zum Krieg gekommen. Mit “Wohlwollen” hat dies am wenigsten zu tun.

…und die damalige Situation, die Vorstellungen der Amis, der Russen der deutschen Obrigkeiten (die ja jeweils einseitig abhängig waren) also die internationale Gesamtsituation mit den Vorstellungen, Träumen, Hoffnungen, Wahrnehmungen, Enttäuschungen und Wünschen der einzelnen Menschen vermengen. (hugo)

Mich interessieren irgendwelche Vorstellungen von irgendwelchen Obrigkeiten nicht, mich interessieren die 140 Todesopfer, die an dieser Sch…andmauer aufgrund eines verbrecherischen Regimes zu Tode kamen. Jeder ist Einer zuviel.

ich frag Dich, was hat diese blöde Mauer verbrochen, das wir ihr das Primat unseres Denkens dieser Zeit gönnen,,(hugo)

Die Mauer hat gar nichts verbrochen, sondern die, die sie errichteten.

Für mich war der Bau dieser Mauer einer der Tiefpunkte in der deutschen Geschichte.

Clara

@ Loretta: Danke! Biermann hat’s mal wieder getroffen!




loretta
loretta
Mitglied

Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von loretta
als Antwort auf clara vom 15.08.2010, 23:14:52
clara, sehr treffend geschrieben.

Ich bin noch mal kurz zurück, weil mir diese absolute Ehrlichkeit, die damals seitens der DDR-Regierung dem eigenen Volk und der Welt entgegen schlug doch charkateristisch ist für diesen verlogenen Staat und seinen "imperialistischen Schutzwall" mit folgenden Worten noch in den Ohren klingt.

Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten

Gute Nacht, clara

loretta
urmelviech
urmelviech
Mitglied

Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von urmelviech
als Antwort auf loretta vom 16.08.2010, 00:00:49
lorreta

Was eine Aussage wert ist eines Politikers oder Partei.

Das reicht klar von Ulbrichts Mauerzitat aber auch bis zur Märchensteuerlüge von SPD/CDU.
Also!
Wie gross war denn Tatsächlich die Macht der Regierenden, oft wurde richtigerweise von Majonetten gesprochen.
Sind die WISMUT (SDAG) Bergleute die leztendlich mit den Russen das Uran lieferten, privilegiert lebten ( zu welchen Preis !), die Schlechteren ? Letztendlich wollten sie nur ordenlich leben, sie konnten esja auch gegenüber dem Rest der Bevölkerung.
Und die Moral!
Lassen wir das!
Die Erkenntnis kommt manchmal sehr spät, aber jeder muss das mit sich abmachen. Die Geschichte kann man nicht an einzelnen Menschen Personen und Ereignissen festmachen.
Es ist einfach gesagt: Ulbricht hat die Mauer gebaut.
Wirklich eigenhändig ? Es dürfte wohl klar sein woher der Befehl kam
ohne die SED ud stalinisten in Ostdeutschland in Schutz zu nehmen.
Perfekte ausführende waren sie allemal.
Ich erinnere an die Diskussion der heutigen Rechtfertigung des Atombomben Abwurfs auf Hiroshima durch die USA.
Jeder Tote an der Mauer ist zu viel, da sind die Schikanen der eifrigen Vopos an der Grenze mehr als Willkür.
Der ganze Staat hat die Menschen angekotzt, deshalb hatten wir 89 die Nase voll.
Aber bedenkt die,
die Maurer öffenten waren eine andere Generation, als die, die die Mauerer errichteten.
Es war auch eine andere Zeit.
Also tiefgründiger sich der Sache annehmen, als mit Schlagzeilen versuchen Geschichte zu bewerten.

Urmel









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