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Innenpolitik Milliardenförderung für Familien verpufft

clara
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Milliardenförderung für Familien verpufft
geschrieben von clara
Jetzt ist es also raus, was ich schon länger vermutete. Die Familienförderung ist in der bestehenden Art ziemlich unwirksam. Eine von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Studie beweist es. Auch das Betreuungsgeld fällt darunter.

Ein Auszug: Die tatsächlichen Kosten etwa einer Kindergelderhöhung lägen demnach "in etwa beim Doppelten der nominalen direkten Kosten". Weil die Mütter weniger arbeiten, entgingen dem Staat Steuereinnahmen sowie Einnahmen der Sozialversicherung.

Am besten schnitten laut Expertise Investitionen in Betreuungsplätze ab: Danach flössen von den staatlichen Ausgaben im Krippen- und Kindergartenbereich bis zu 48 Prozent an den Staat zurück.


http://www.tagesschau.de/inland/familienpolitik106.html

Clara
olga64
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Re: Milliardenförderung für Familien verpufft
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 04.02.2013, 13:53:20
Ahnen konnte man dies ja schon lange. Insbesondere dieses veraltete Ehegattensplitting und die kostenlose Mitversicherung in den Krankenkassen für nichtberufstätige, meist Ehefrauen sollten schnellstens abgeschafft werden. DAvon profitieren in den meisten Fällen sowieso die wirklichen Grossverdiener mit ihren meist parasitären Ehefrauen.
Die frei werdenden Gelder sollten in Bildung und Kinderbetreuung investiert werden; dann könnten auch ErzieherInnen besser ausgebildet und besser bezahlt werden. Anders wird dies nicht mehr funktionieren, wie man nun sieht. Olga
Medea
Medea
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Re: Milliardenförderung für Familien verpufft
geschrieben von Medea
als Antwort auf olga64 vom 04.02.2013, 15:46:10
Die Ausgaben für Kitas und Betreuungsplätze sind sinnvoll
und sollten Priorität haben. Laut Statistik fehlen rund
220.000 Plätze bundesweit - für junge Mütter, die recht bald
wieder in ihre Berufe zurückkehren möchten, ist aber entscheidend,
wo sie ihr Kleinkind gut betreut wissen während des Tages.

Mal über die Grenzen nach Frankreich gucken, was dort von Staats
wegen für junge Mütter/Familien getan wird.

M.

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Re: Milliardenförderung für Familien verpufft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 04.02.2013, 15:46:10
Insbesondere dieses veraltete Ehegattensplitting und die kostenlose Mitversicherung in den Krankenkassen für nichtberufstätige, meist Ehefrauen sollten schnellstens abgeschafft werden. DAvon profitieren in den meisten Fällen sowieso die wirklichen Grossverdiener mit ihren meist parasitären Ehefrauen.


Das mag eine Meinung sein.

In meinen Augen ist es aber eine Unverschämtheit.

Die Mitversicherung trifft für die gesetzliche Pflichtversicherung der
Krankenkasse zu. Dort zahlt man 15,5 Prozent Beitrag vom Verdienst.

Großverdiener haben meist private Krankenversicherungen und zahlen
Prämien gemäß ihres gewählten Tarifs.
Der dürfte bei echten Großverdienern prozentual nicht an 15,5 Prozent heranreichen.

Das sollte aber so sein, damit sich auch diese Einkommensklasse daran gewöhnt,
15,5 Prozent in die solidarische Krankenversicherung zu zahlen.

Nicht berufstätige Ehefrauen als parasitär zu bezeichnen, halte ich für menschenverachtend.

Insbesondere auch deshalb, weil es sich bei der Pflichtversicherung um eine Zwangsversicherung handelt.
Das kann man sich nicht aussuchen, auch als Ehepartner nicht.

Die private Krankenversicherung ist eine Wahlversicherung.
Man kann sie wählen, muss sie aber nicht haben.

nordstern
olga64
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Re: Milliardenförderung für Familien verpufft
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.02.2013, 17:01:31
Bei einem berufstätigen Ehepaar zahlen beide ihren Krankenversicherungsanteil. Deshalb sehe ich es nicht ein, dass dies bei nicht-berufstätigen Ehepartnern anders sein soll.
Auch, wenn zwei Menschen zusammenleben und Kind(er) haben, zahlt jeder seinen Krankenkassenanteil.
Dies ist eine grosse Ungerechtigkeit, die schnellstens beseitigt werden muss.
Bei der privaten Krankenversicherung verhält es sich völlig anders. Hier kann man sog. Pakete buchen, die in jüngeren Jahren billiger sind, aber extrem steigen, wenn die Menschen älter werden. Auch hier zahlt jedes Familienmitglied den eigenen Beitrag.
Die Bemessungsgrenze bei Krankenversicherungen (gesetzlich) liegt derzeit bei ca 4.000 Euro. Wenn Sie davon 15.5% nehmen, kommen Sie ungefähr auf den Beitrag, der auch in der privaten Krankenversicherung oft üblich ist, aber - wie gesagt - nur für eine Person gilt. Olga
Re: Milliardenförderung für Familien verpufft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 04.02.2013, 17:17:50
Ich kenne die Zahlen.
Wir pflegen diesen Dialog ja öfters.

Wenn es danach ginge, was man als ungerecht betrachtet.

Man wird sich schon überlegen müssen, ob man prozentuale Beiträge oder Tarifbeiträge fordert.
Für einen Techniker sind 15.5 Prozent von 3000 Euro eine andere Hausnummer als ein Tarifbeitrag
von 600 Euro bei einem Gehalt von 30.000 Euro, statt dort auch 15.5 Prozent zu fordern,
solidarisch, versteht sich.
Beides pro Monat berechnet.
Das ist ein Unterschied, den man als ungerecht bezeichnen könnte.
Vielleicht sollte man das mal ändern, damit Rosinenpickerei aufhört.

Ach ja. Wenn ein Paar von seinem Verdienst z.B. 3000 Euro im Monat lebt.
Ein anderes Paar je 1500 Euro hat, zusammen also auch 3000 Euro. Wo ist da der ungerechte Unterschied bei dem Krankenkassenbeitrag?

Mir wäre auch lieber, jeder Mensch zahlt einen Krankenkassenbeitrag nach seinem Tarif und nicht solidarische Prozentbeiträge unten und Personenprämien oben.
Damit es mal für alle gleich ist.
Dann ist aber die Solidarität zum Schornstein raus.

Außerdem erklärt das alles nicht die "parasitäre Ehefrau", die nicht berufstätig ist.
Das scheint bei Ihnen ein Trauma zu sein.
So viele Arbeitsplätze haben wir nicht und wenn man in meinem Lebenslauf die Steuern so gestaltet, dass die Frau kaum noch netto heimbringt, ist das auch nicht gerecht.
Das wäre gerecht gewesen, wenn jeder ohne Ausnahme den gleichen Steuersatz zahlt.

Weiterhin gibt es noch die Ungerechtigkeit, das in den Einkommen ein mittlerer Bereich um bis zu 10 Prozent mehr Abgaben hat, als weiter unten und weiter oben.
Abgaben = Steuer + Sozialabgaben. Warum ??

Weil wir gerade mal über Gerechtigkeit plauschen.

Gleicher Steuersatz auf alles ohne Ausnahme und Kopfprämie für alle.
Nur dann verabschieden wir uns vom Sozialstaat.
Den zu erhalten, da haben sich bitte alle dran zu beteiligen.

Nun gut, wir kennen unsere Textbausteine. Gut, mal wieder drüber gesprochen zu haben.

nordstern

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Re: Milliardenförderung für Familien verpufft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.02.2013, 17:01:31
"Nicht berufstätige Ehefrauen als parasitär zu bezeichnen, halte ich für menschenverachtend."
geschrieben von nordstern


Da stimme ich dir absolut zu. Ich frage mich, was Olga sich dabei gedacht hat.
Nachgedacht hat sie auf alle Fälle nicht.
Aber - kurz zum Thema.
Wer glaubt, mit allen möglichen sozialen Maßnahmen die Geburtenquote zu erhöhen, irrt sich gewaltig.
Einzige Ausnahme - die Ausgaben zur Kinderbetreuung und Schulbildung.
Und gerade hier sind in der Bundesrepublik über einen langen Zeitraum von allen Regierungen Fehler begangen worden, indem man meinte, einfach nur das Kindergeld und ev. die Steuerfreibeträge erhöhen zu können, um das Grundproblem zu lösen.

Die höchsten Geburtenraten gab es in Deutschland immer in besonders schlechten Zeiten mit geringer sozialer Absicherung( Nachkriegsjahre...).
Je höher der Lebensstandard - um so geringer die Geburtenrate.

Ich kann mich sehr gut erinnern, dass in der DDR nach Freigabe der Pille und sozialem Aufschwung, versucht wurde, die gefallenen Geburtenraten mit zinslosen Krediten, die bei einer bestimmten Kinderanzahl nicht mehr zurückgezahlt werden mussten, den Trend aufzuhalten.
Der Erfolg war gleich Null.
Im Gegenteil - die Geburtenraten gingen weiter nach unten - allerdings nicht so stark, wie im Westen.
Umfragen, die wir bei Abiturienten gemacht haben ( 70-iger Jahre), sagten ganz eindeutig, dass vor dem Kinderwunsch die Frage nach guter Ausbildung( Studium), höherer Verdienst, Anschaffungen, Auslandsreisen ... standen.

Ich halte die Studie für wichtig, kann mir aber gut vorstellen, dass vor der Wahl nur noch gegenseitige Schuldzuweisungen und jede Menge dussliger Vorschläge kommen, die nichts mit dem Grundproblem zu tun haben.
olga64
olga64
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Re: Milliardenförderung für Familien verpufft
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.02.2013, 19:11:10
Weshalb möchten Sie mir unterstellen, ich hätte nicht nachgedacht, wenn ich einige Ehefrauen als parasitär betrachte? Gerne erkläre ich es Ihnen und anderen:
Wenn die nicht berufstätige Ehefrau eines gutverdienenden Arztes, Managers o.ä., der für sich und diese Gattin monatlich den Höchstbeitrag der Krankenversicherung von ca 620.-- Euro bezahlt (un dieser Beitrag oft noch einige Kinder mit einschliesst), betrachte ich als parasitär im Vergleich zu einem besser verdienenden Doppelverdiener-Ehepaar, das dann ebenfalls für beide monatlich 1.240.-- Euro an KV-Beiträgen bezahlt. Was ist daran zu beanstanden? DAs Gegenargument "alle Gutverdienenden seien privat versichert" ist nicht belegt, sondern reine Spekulation. Olga
Re: Milliardenförderung für Familien verpufft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 04.02.2013, 21:08:55

Wenn die nicht berufstätige Ehefrau eines gutverdienenden Arztes, Managers o.ä., der für sich und diese Gattin monatlich den Höchstbeitrag der Krankenversicherung von ca 620.-- Euro bezahlt (un dieser Beitrag oft noch einige Kinder mit einschliesst), betrachte ich als parasitär im Vergleich zu einem besser verdienenden Doppelverdiener-Ehepaar, das dann ebenfalls für beide monatlich 1.240.-- Euro an KV-Beiträgen bezahlt.


Ist das nicht ebenso Spekulation ?

nordstern
Edita
Edita
Mitglied

Re: Milliardenförderung für Familien verpufft
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 04.02.2013, 21:08:55

Wenn die nicht berufstätige Ehefrau eines gutverdienenden Arztes, Managers o.ä., der für sich und diese Gattin monatlich den Höchstbeitrag der Krankenversicherung von ca 620.-- Euro bezahlt (un dieser Beitrag oft noch einige Kinder mit einschliesst), betrachte ich als parasitär im Vergleich zu einem besser verdienenden Doppelverdiener-Ehepaar, das dann ebenfalls für beide monatlich 1.240.-- Euro an KV-Beiträgen bezahlt. Was ist daran zu beanstanden? DAs Gegenargument "alle Gutverdienenden seien privat versichert" ist nicht belegt, sondern reine Spekulation. Olga


Liebe Olga, hier haben wir uns a weng vergallopiert! Der KV- Beitrag von ca. 620,--€ gilt für abhängig Beschäftigte! Ein gut verdienender Arzt, Manager o.ä., ist nicht mehr in der Pflichtversicherung, das bedeutet, er muß der KK jedes Jahr seine Bilanz vorlegen, und danach wird dann der Beitrag berechnet! Das nennt man dann ein freiwilliges Mitglied der KK, ich bin das auch! Zahlt ein freiwilliges Mitglied " nur " 620,--€, dann kann man es ganz sicher nicht zu den besser Verdienenden zählen, sondern es gehört dann zum " banalen "
Durchschnitt!

Nix für ungut, Edita
und Mäusken, " parasitäre Ehefrau " ist wirklich nicht nett!

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