Innenpolitik Netanjahu – Geschichtsfälscher?

Warum wohl versucht Israels Premier Netanyahu den Palästinensern die Mitschuld am Holocaust zuzuschieben, obwohl dies historisch unhaltbar ist? Er zündelt eher aus Ratslosigkeit gegenüber dem neuen Terror der durch Frustation und Enttäuschung auch den eigenen Führern gegenüber gleichermaßen aufgeputschten jungen Palästinensern.
Da greift er einfach mal in die Kiste historischer Unwahrheit, weil er sich und seinem Volk nicht eingestehen kann, dass dieser beängstigende Messer- Terror mit Israels Besatzungs- und Siedlungspolitik und dem daraus folgenden Autoritätsverlust palästinensischer Führer bei ihrem eigenen Volk zu tun hat.
Da lassen ihn auch Hinweise auf historische Tatsachen kalt. Er zieht mit „Hitler als Laufburschen eines palästinensischen Muftis“ eine Linie von diesem Großmufti von Jerusalem über Arafat bis Abbas, wobei ihm die Wirkung in der Welt völlig schnuppe ist, denn er will lediglich viele Israelis hinter seine Siedlungspolitik und vor allem seine Ablehnung eines Palästinenserstaates scharen.
Der Versuch Netanyahus, die Geschichte umzuschreiben, ist ein Versuch mit Lügen aktuelle Politik zu machen, obwohl er damit Israel in der Welt einen immensen Schaden zufügt. Fragt sich nur, ob diese Rechnung aufgeht.

Luchs

Ausserdem ist es dumm von N., statt einer seriösen ethnisch respektlosen Politik ein Musterbeispiel dem Wirken von faschistischen Systemen entgegen zu setzen, was seinem Volk Frieden und der Welt Respekt vor Israel bringen würde.
Natürlich leben da keine zwei engelhaften Völker nebeneinander, aber es gibt inzwischen so viele erfolgreiche Aussöhnungs-Nationen auf der Welt, deren Erfolgsgeschichte zu studieren, wäre ratsam.

Netanyahu ist bereits in seinem eigenen Lügennetz so gefangen, dass es ihm kaum mehr möglich sein wird, einen anderen Weg als den beschrittenen einzuschlagen. Er hat seine Glaubhaftigkeit längst zerstört – nicht nur gegenüber dem Ausland sonders auch in weiten Teilen seines eigenen Volkes, das immer mehr erkennen muss, dass Netanyahu Israel mehr schadet als nützt- und das nicht erst seit dieser neuesten Holocaust-Auslegung.

Luchs

täusch dich nicht, gewählte israelische Ministerpräsidenten haben immer ausreichenden Rückhalt in der Bevölkerung, denn offensichtlich haben die meisten Respekt vor dem, der gerade demokratisch an der Macht ist.

Der Rückhalt Netanjahus in der Bevölkerung Israels ist starken Schwankungen ausgesetzt, heigl.

o.k., derzeit hat er "nur" 53% Zustimmung in Israel, aber bei Kampfabstimmungen geht's immer gut.

Im Moment fehlt ihm der Rückhalt Luchs. Aber dieser Mann ist ein
Schakal. Er weiß was zu tun ist, um die benötigten Stimmen zu bekommen. Da habe ich überhaupt keine Zweifel und er keine Skrupel.
Bruny

Gemach, gemach - Leute, zum einen kann Israel selbst wählen, auch ohne Einmischung deutscher Senioren - zum anderen fand die letzte Wahl ja gerade statt. Die deutschen Senioren mit Änderungswünschen mögen sich bitte also noch einige Jahre gedulden.
Eine ebenso grosse Gefahr sehe ich in Israel von den Ultra-Orthodoxen ausgehend. Bei Staatsgründung lag deren Zahl bei ca 40.000 - jetzt bei 800.000. Diese Menschen werden staatlich subventioniert, müssen nicht arbeiten und studieren die Thora oft lebenslang. Auch der Militärdienst ist für diese Leute nicht zwingend.
Sie bekommen allerdings die meisten Kinder (wie auch die Palästinenser). Es kann also gut sein, dass in einigen Jahren allein aufgrund dieses demographischen Faktors ein Strukturwandel in Israel stattfinden wird mit stark religiösem Focus. Olga

Olga, ich nehme an, dass keiner der hier diskutierenden im Ernst erwägen wird sich in die Interna eines anderen Landes einzumischen. Aber diskutieren dürfen wir.
Aber ich teile ihre Sorge in Bezug auf die Ultraorthodoxen.
Ich bleibe aber bei meiner ursprünglichen Aussage, dass ich Herrn Netanjahu so einiges zutraue, um keinen Frieden zwischen Israelis und Palästinensern aufkommen zu lassen.
Bruny

Damit bist Du nicht allein. Beweise liefert er ja fast täglich.