Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Öffentliche Diskussion mit AfD-Politikern?

Innenpolitik Öffentliche Diskussion mit AfD-Politikern?

Re: Öffentliche Diskussion mit AfD-Politikern?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 21.01.2016, 17:00:20
Laut SAT1 Nachrichten wurde der Sender von der SPD angehalten, die AfD zur Diskussion nicht einzuladen. Julia Klöckner soll ihre Teilnahme deswegen abgesagt haben, weil sie über die Ausladung verstimmt war.
Indirekt hat die SPD somit der AfD eine Opferrolle übergestülpt. Sorry, aber die SPD scheint nur noch in Inkompetenz zu erstrahlen
Bruny
wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Öffentliche Diskussion mit AfD-Politikern?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.01.2016, 20:08:56
@ bruny

Ok, dann war es die SPD und nicht der Grünen-MP, der dem SWR klar machte, dass sie mit der AfD nicht öffentlich-rechtlich diskutieren wollen. Macht in der Sache aber auch keinen großen Unterschied. Denn erstens ist es eine sehr kurzsichtige Reaktion, da die AfD lt. mehrerer Umfrageergebnisse mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Landtag einziehen wird, und sich die Damen und Herren der SPD und der Grünen in der Zukunft ohnehin mit den Vertretern dieser Partei auseinandersetzen werden müssen.
Und zweitens, und das finde ich richtig verheerend, hat dieses Beispiel offenbart, dass einige Vertreter des ör Fernsehens so gar nicht frei im Handeln, sondern eben arg parteihörig sind.
Frau Klöckner von der CDU hat mit ihrer Absage in dieser Situation das einzig richtige gemacht. Nutznießer des SPD/Grünen/WDR-Dilettantismus' ist einzig die AfD. Die können sich nunmehr genüsslich das "q.e.d." auf die Fahnen schreiben.
Re: Öffentliche Diskussion mit AfD-Politikern?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 21.01.2016, 20:20:33
Ja, ja, hast ja recht Wandersmann, ich habe bloß in kurz ausgesagt was du mit einigen Zeilen mehr zum Ausdruck gebracht hast . An Frau Klöckners Stelle hätte ich genau so gehandelt. Für die anderen finde ich es beschämend und peinlich, dass Politiker nicht den Mumm haben um sich mit einem Gegner sachlich auseinanderzusetzen.
Bruny

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lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Öffentliche Diskussion mit AfD-Politikern?
geschrieben von lalelu
Hoffentlich geht für die etablierten, demokratischen Parteien dann der Schuss nicht nach hinten los.


Das könnte aber der Fall sein. Wie alle, die sich vor mir geäußert haben, denke ich auch, dass Malu Dreyer der SPD und sich selbst keinen guten Dienst mit ihrer Drohung erwiesen hat, bei einer Einladung der AfD nicht an einer Gesprächsrunde teilzunehmen.

Erstens vermittelt sie dadurch den Eindruck, dass der SWR erpressbar ist.

Zweitens ist es undemokratisch, eine Partei, die gewählt werden kann und wahrscheinlich in den Landtag einziehen wird, par ordre de mufti auszuschließen.

Drittens ist es kein Beweis für Selbstbewusstsein, wenn man sich als Ministerpräsidentin nicht zutraut, bei einem Aufeinandertreffen gegen den politischen Gegner zu punkten.

Viertens wird die AfD zum Opfer hochstilisiert. Dadurch punktet sie unter Umständen mehr als in jeder Diskussion.

Fünftens ist es eine Bevormundung der Wähler, wenn man sie nicht selbst entscheiden lässt, wessen Argumente man überzeugend findet.

Es würde mich sehr wundern, wenn Frau Dreyer am 13. März keine Quittung bekäme.

Lalelu
Gutkarl
Gutkarl
Mitglied

Re: Öffentliche Diskussion mit AfD-Politikern?
geschrieben von Gutkarl
als Antwort auf lalelu vom 21.01.2016, 21:39:35
Bravo Lalelu, Du hast sauber analysiert.
Es gibt hier in diesem Thread bisher keinen Diskutanten, der im Grunde anderer Meinung ist.
Und das ist bei politischen Themen hier im ST eher seltener.
Wir sind zwar nicht repräsentativ, aber ich bin mir ziemlich sicher, der überwiegende Teil der Wähler denkt genau wie wir.
Da fragt man sich natürlich, was für Berater hat die Ministerpräsidentin, oder hat sie sich nicht beraten lassen?
Auf jeden Fall ist ihr Verhalten ein grober Fehler und die Entscheidung des SWR hinterlässt einen ganz schalen Geschmack.

Gutkarl
pippa
pippa
Mitglied

Re: Öffentliche Diskussion mit AfD-Politikern?
geschrieben von pippa
Als Mensch kann ich Malu Dreyer sehr gut verstehen, denn was ich gestern bei „Kontraste“ mal wieder an rassistischen Äußerungen von dem führenden Personal der AFD gehört habe, das deckt sich 100%ig mit den Pöbeleien auf den unsäglichen Pegida-Demos.

Offensichtlich haben viele Neo-Nazis bei denen Unterschlupf gefunden (vor allem im Osten) und mit denen würde sich doch wohl auch niemand an einen Tisch setzen wollen, oder?

Dass Frau Klöckner nun medenwirksam die Elefantenrunde abgesagt hat, ist in meinen Augen nichts als ein Werbegag.

Vielleicht hat sich Frau Dreyer parteitaktisch unklug verhalten, aber menschlich kann sie sich meiner Hochachtung sicher sein.

Hatten wir nicht erst neulich einen Thread, in dem es um Moral ging?
Pippa

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Re: Öffentliche Diskussion mit AfD-Politikern?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.01.2016, 20:43:29
wandersmann1 :"Denn erstens ist es eine sehr kurzsichtige Reaktion, da die AfD lt. mehrerer Umfrageergebnisse mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Landtag einziehen wird, und sich die Damen und Herren der SPD und der Grünen in der Zukunft ohnehin mit den Vertretern dieser Partei auseinandersetzen werden müssen."

Bruny: Für die anderen finde ich es beschämend und peinlich, dass Politiker nicht den Mumm haben um sich mit einem Gegner sachlich auseinanderzusetzen.

Völlig richtig, was ihr da schreibt.

Es ist ganz einfach kurzsichtig was sich da abspielt und - viel schlimmer - die öffentlich rechtlichen Medien haben die verfassungsmäßige Pflicht, die Meinungsvielfalt zuzulassen und sich nicht von Parteien beeinflussen oder die Zusammensetzung der Diskussionsrunden zu den Wahlen diktieren zu lassen.
sammy
sammy
Mitglied

Re: Öffentliche Diskussion mit AfD-Politikern?
geschrieben von sammy
als Antwort auf pippa vom 22.01.2016, 10:59:27
Offensichtlich haben viele Neo-Nazis bei denen Unterschlupf gefunden (vor allem im Osten) und mit denen würde sich doch wohl auch niemand an einen Tisch setzen wollen, oder?

...ja pippa, in einer Demokratie ist es wohl immer noch besser mit "politischen Argumenten" und Taten Überzeugungsarbeit zu leisten. Insbesondere auch, um eventuelle Mitläufer die Augen zu öffnen. Boykottieren scheint mir da wenig hilfreich.

sammy
lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Öffentliche Diskussion mit AfD-Politikern?
geschrieben von lalelu
als Antwort auf pippa vom 22.01.2016, 10:59:27
@Pippa: zunächst wollte ich Gutkarl antworten. Die Tatsache, die er angesprochen hat, nämlich, dass bisher alle Diskutanten hier gegen Malu Dreyer argumentiert haben, hat mich selbst erstaunt.

Sonst sind sich die Diskussionsteilnehmer im ST ja auch nicht einig. Da du als erste für Malu Dreyers Entscheidung Partei ergriffen hast, antworte ich dir.

Ich teile deine Meinung zwar nicht, aber respektiere sie und möchte dir mitteilen, dass in unserer Tageszeitung (Rheinzeitung) heute die Stimmen einiger Leser abgedruckt waren, die sich auf Facebook zum Thema geäußert hatten.

Die Ansichten gingen sehr auseinander; es gab Pro und Kontra für beide Seiten, auch Tadel für beide. Das wollte ich zumindest an Information nachreichen.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein Politiker anders agieren muss als ein Privatmann und dass er sich der Diskussion mit dem politischen Gegner stellen muss, unabhängig davon, ob er dessen Meinung oder Entscheidungen für richtig oder moralisch hält.

Wenn Politiker auf nationaler oder internationaler Ebene nur mit denen verhandeln wollten, deren Verhalten sie ohne Einschränkung akzeptieren, wären sie (fast) arbeitslos.

Lalelu
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

Re: Öffentliche Diskussion mit AfD-Politikern?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf sammy vom 22.01.2016, 11:19:03
Jede Partei hat einen rechten und linken Flügel und eine Mitte.
Es wäre scheinheilig das zu leugnen.
Das diese Flügel nicht mit dem Rechten Flügel innerhalb der AFD zu vergleichen ist dürfte auch jedem klar sein.
Diese Partei ist nun mal ab der Mitte rechts bis ultra rechts angesiedelt und damit müssen wir Demokraten nun mal demokratisch umgehen und nicht wie zu früheren Zeiten.
Wer sich die Sendeanstalten mal genauer anschaut, wird schon merken, das der Rundfunkrat da mitmischt.
Ich habe als Beispiel mal den BR genommen.

Mitglieder des Rundfunkrats

Der Rundfunkrat zählt insgesamt 47 Mitglieder, die von den jeweiligen politischen, weltanschaulichen und gesellschaftlichen Gruppen für jeweils fünf Jahre dorthin entsandt werden. Vom Bayerischen Landtag werden zwölf, von der Bayerischen Staatsregierung ein Vertreter entsandt. [b][/b]Die aktuelle fünfjährige Amtszeit des Rundfunkrats hat am 1. Mai 2012 begonnen. Die konstituierende Sitzung des Rundfunkrats fand am 10. Mai 2012 statt. Mitglieder des Rundfunkrats ab 1. Mai 2012:
geschrieben von http://www.br.de/unternehmen/inhalt/rundfunkrat/mitglieder100.html

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