Innenpolitik Schnauze, Ossi !

"Pöbeleien aus einem besetzten Land" schreibt einer in "stern" Kolumnen unter dem Titel "Schnauze, Wessi".

Es stimmt, in diesen Kolumnen wird gepöbelt. Vorurteile werden ausgeschmückt, Gerüchte kommen daher als Nachrichten, für deren Inhalt es keine Beweise gibt.

Diese Wortwahl "besetztes Land", erinnert mich und macht mich betroffen, an Leute die nach dem Mai 1945 von Niederlage sprachen. Ehemaligen Volks- und Parteigenossen wollten nicht wahrhaben, dass Deutschland nun ein befreites Land war.

Ein besetztes Land war Ostdeutschland zu DDR-Zeiten. Hundertausende Sowjetsoldaten waren als Besatzer im jetzt befreiten Teil Deutschlands stationiert, und sie waren notwendige Beschützer der verbrecherischen SED Regierung.

S.

sys,

diesen Leuten kann man nur anbieten:

Wir bauen die Mauer wieder auf.
Aber dieses Mal aus Glas, damit sie sehen, wie gut es uns geht.


loretta

loretta: "Wir bauen die Mauer wieder auf. Aber dieses Mal aus Glas, damit sie sehen, wie gut es uns geht."

Das habe ich schon verwirklicht! Ich sitze in meinem Wintergarten in NRW, höre ne KEIMZEIT-CD und schaue durch die "Glasmauer" auf die Leute, die gegenüber bei KIK und EDEKA einkaufen - wieviele davon mögen wohl noch "Westgeborene" sein?

Ehemaligen Volks- und Parteigenossen wollten nicht wahrhaben, dass Deutschland nun ein befreites Land war. .........

Ein besetztes Land war Ostdeutschland zu DDR-Zeiten. ............

S.

sys,

diesen Leuten kann man nur anbieten:

Wir bauen die Mauer wieder auf.
Aber dieses Mal aus Glas, damit sie sehen, wie gut es uns geht.


loretta

Hallo dutch,

bist sicher froh, dass du deinem Umzug hinter dir hast und du dich offenbar sauwohl fühlst in deinem neuen Domizil.

Ich hoffe nicht nur ich, sondern auch du hast meinen Beitrag richtig gedeutet und das kleine Wörtchen, welches ich fett markiert habe, nicht übersehen.

schönes WE
loretta

Weder mag ich "Schnauze Wessi", noch "Schnauze Ossi". Schon die Wortwahl geht mir wegen Primitivität gegen den Strich und die Kolumne mochte und mag ich auch nicht, weil unnötigerweise mit viel zu viel Ernst, versteckt hinter Pseudohumor, immer wieder der gewisse Unterschied herausgearbeitet wird, der aufgrund der "Gnade der späten Geburt" langsam schwindet.

Mir geht das mit "Wessi" und "Ossi" immer mehr auf die Nerven.

--

adam

Ach adam, die meisten dieser Hardliner, die hier schreiben, lese ich schon nicht mehr.

Zuviel Zeit, zuviel Langeweile - kommt mir dazu nur in den Sinn.

Wer weiß, wann manche davon das letzte Mal vor der Türe waren im wirklichen Leben.

loretta

Das Buch ist sicherlich einem Miteinander abträglich und sucht sein Absatzpotential vorwiegend im Osten. Vermutlich stimmen auch einige (Vor)urteile.

Sofern man nicht gewohnt ist eigene Entscheidungen zu treffen und Selbstverantwortung zu übernehmen, hat man es in der BRD sicherlich nicht einfach.

Ich hoffe doch, dass in dem Buch auch eine Passage steht, dass die BRD nur mit Hilfe der damaligen DDR zum Wirtschaftsaufschwung fähig war. Ich denke an Waschmaschinen und ähnliche Geräte die an Quelle, Neckermann und Co geliefert wurden. Wurde zumindest hier im ST behauptet.

Ciao
Hobbyradler

Schau mal

Nun krieg Dich mal wieder ein, sysiphus.
Die Kolumnen von Holger Witzel sind herrlich pointiert geschrieben, und es darf ja wohl immer noch erlaubt sein, Tatsachen satirisch überhöht zu kommentieren.
Ich lese sie gelegentlich, und finde sie immer wieder gut.
Und das "Schnauze ..." hat in diesem Fall mit Primitivität nun gar nichts zu tun, klaus.


Schnauze Wessi

Die Kolumnen von Holger Witzel sind herrlich pointiert geschrieben, und es darf ja wohl immer noch erlaubt sein, Tatsachen satirisch überhöht zu kommentieren.

Schnauze Wessi

Der Satire steht das Recht auf Übertreibung zu.
Aber sie hat es schon seit langem nicht mehr nötig, von diesem Recht Gebrauch zu machen.

Gabriel Laub
Polnisch-deutscher Schriftsteller

Zur Satire gehören Geist und Humor, sowohl bei dem, der sie formuliert als auch bei dem der sie liest.

Der Letztere ist nur leider nicht immer damit ausreichend ausgestattet worden.

" Ein besetztes Land war Ostdeutschland zu DDR-Zeiten "
Westdeutschland war n i e besetztes Land und ist es auch heute nicht.
Die Amis, die Deutschland besetzt hatten ( und wohl heute noch besetzt halten ) waren ja keine Besatzer und sind auch heute keine Besatzer.
Es sind alles Urlaubsreisende, die in Dtl. ein paar frohe Jahre verbringen, sind ja unsere Freunde und Glaubensbrüder.
Sie glauben, sie sind jedem Deutschen Willkommen und wir Deutsche glauben, irgendwann werden die Touristen schon weiterziehen.
Und wer glaubt, die Amis werden in den nächsten 50 Jahren aus Deutschland abziehen, der wird seinen schweren Irrtum früher oder später erkennen.
Deutsche Souveränität, wo sich die Besatzer auf Jahrzehnte eingerichtet haben?? Fehlanzeige !!!!
Man sehe sich nur in den Städten um, die heute Garnisionsstädte sind, wie Garmisch-Partenkirchen oder
Grafenwöhr. Und wer als Zivilbeschäftigter der Army an mehreren Standorten gearbeitet hat, weiß, dass die US-Army
in den nächsten Jahren ihre Standorte zwar wechseln, einige kleinere Objekte " konservieren " und eventuell einige Truppenverschiebungen durchführen wird, aber Deutschland die volle Souveränität über sein Territorium überlassen, das werden unsere amerikanischen Freunde nicht tun.
Die Russen sind zwar aus dem Osten abgezogen ; ihr Pakt hatte sich praktisch über Nacht aufgelöst und eine Begründung für einen weiteren Verbleib der Muschiks in Deutschland ließ sich nicht finden.
Gleiche Schritte von den Amis verlangen, hieße wohl auch an den Grundlagen unseres militärischen Bündnisses zu rütteln.
Und das wäre gegenwärtig noch nicht zu verantworten.
Trotzdem ist es historisch falsch und ungerecht, nur dem östlichen Teil unseres Landes den Status eines besetzten Landes zuzusprechen und die Besetzung des westlichen Teils
durch die westliche Siegermacht , die übrigens bis heute anhält, zu verschweigen.
Die Frage " Bündnisverpflichtungen " will ich hier nicht gelten lassen ; denn die gleichen " Bündnisverpflichtungen" hatte auch die DDR - bis zu ihrem Untergang.
Einen Satz des Beitrages von sysiphus möchte ich ganz dick unterstreichen : Deutschland war nach dem Mai 1945 ein
befreites Land. Und zwar in Ost, wie in West : ein
b e f r e i t e s Land, f r e i war es damals nicht
und ist es bis heute, auch nach dem Zusammenbruch des Ostblocks, n i c h t .