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Innenpolitik schulschwänzende Kinder

olga64
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Re: schulschwänzende Kinder
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 11.02.2013, 11:56:52
Abergenau da liegt auch ein Knackpunkt! Lehrer, sofern sie denn auch Pädagogen sind, sollen sich von sich beschwerenden Eltern und sonstigen Möchtegernpädagogen, wie Politikern und Vertretern der Industrie, nicht beirren lassen in ihrer Arbeit! Das Problem ist aber, daß es auch schwer mit der pädagogischen Ausbildung der Lehrer hapert!

Edita


In unserem Land erhalten Lehrer ihre Ausbildung an pädagogischen Hochschulen und sind nach erfolgreichen Examina und Referendarzeit Pädagogen. Weshalb hapert hier die Ausbildung? Haben laienhafte Eltern oder andere hier wirklich detaillierten Eindruck?
Wenn es nun um schulschwänzende Kinder geht, denke ich, die Verantwortung liegt ausschliesslich bei den Eltern - denn diese Kinder verlassen ja dieElternhäuser, um dann nicht in die Schule zu gehen.
Erinnert mich auch ein wenig an komasaufende Kinder; ich fände es auch hier richtig, dass Eltern noch stärker eingebunden werden - wenn es nicht anders geht, mit Kostenbeteiligung für die medizinischen Leistungen, die auch hier - wie bei Schulschwänzern - der deutsche Steuerzahler zu berappen hat. Olga
b007
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Re: schulschwänzende Kinder
geschrieben von b007
als Antwort auf ehemaligesMitglied36 vom 10.03.2010, 21:39:08
Das glaub ich nicht!!!
Kinder mit 10-13 entscheiden das sie nicht mehr zur Schule gehen???
Hoffentlich wird da von den Schulbehörden entsprechend reagiert.
julchentx
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Re: schulschwänzende Kinder
geschrieben von julchentx
als Antwort auf b007 vom 14.02.2013, 17:55:49
Das war ueberhaupt ein hoechst merkwuerdiger Kommentar!

Wer hat schonmal einen 12-jaehrigen gekannt der mit Sicherheit
wusste was fuer seine Zukunft das Beste ist?

Wenn es nicht so traurig waere dass es anscheinend Leute gibt die
sowas glauben, koennte man schmunzeln darueber.

Meine Erfahrung ist, dass wenn Kinder Schule schwaenzen (die Gruende
der Kinder mal beiseite gelassen) dann ist das weil die Eltern keine
Authoritaet ueber diese Kinder haben oder es ihnen egal ist was die
Kinder machen.

Da Eltern von schulpflichtigen Kindern, welche notorisch Schule schwaenzen, hier vor Gericht zitiert werden, tun mir die Ersteren leid,
und die Letzteren sollten fuer die Ersteren die Strafe gleich mitzahlen!

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dutchweepee
dutchweepee
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Re: schulschwänzende Kinder
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf julchentx vom 14.02.2013, 21:16:29
Ich bin absolut Deiner Meinung Jule!

Wenn auf meinem Zeugnis auch nur eine unentschuldigte Fehlstunde gestanden hätte, wäre ich in den Ferien nicht mehr froh geworden. Als ich mal wegen eines Missverständnisses im Stundenplan eine Stunde zu früh nach Hause gegangen bin, hat sich mein Vater persönlich beim Schuldirektor darum gekümmert, dass ich die Stunde nachsitzen musste.
ehemaligesMitglied23
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Re: schulschwänzende Kinder
geschrieben von ehemaligesMitglied23
als Antwort auf olga64 vom 14.02.2013, 16:19:19
Abergenau da liegt auch ein Knackpunkt! Lehrer, sofern sie denn auch Pädagogen sind, sollen sich von sich beschwerenden Eltern und sonstigen Möchtegernpädagogen, wie Politikern und Vertretern der Industrie, nicht beirren lassen in ihrer Arbeit! Das Problem ist aber, daß es auch schwer mit der pädagogischen Ausbildung der Lehrer hapert!

Edita


In unserem Land erhalten Lehrer ihre Ausbildung an pädagogischen Hochschulen und sind nach erfolgreichen Examina und Referendarzeit Pädagogen. Weshalb hapert hier die Ausbildung? Haben laienhafte Eltern oder andere hier wirklich detaillierten Eindruck?
. Olga


Lehrer haben nur eine schlechte pädagogische Ausbildung. Sie sind reine Wissensvermittler. Deshalb gibt es heute an fast allen Schulen extra " Schulsozialpädagogen ". Lehrer sind oft völlig überfordert, wenn es um reine Erziehung von Kindern geht. Mittlerweile werden Lehrer in Seminaren geschult, weil sie mit den vielen verhaltensgestörten Kindern nicht zurecht kommen und Unterricht kaum noch ordentlich stattfinden kann.
Das einige Lehrer sich Pädagogen nennen, darüber können Diplom Pädagogen und Diplom Sozialpädagogen nur lachen. Besonders ältere Lehrer haben nur unzureichende Kenntnisse in Pädagogik.
ehemaligesMitglied31
ehemaligesMitglied31
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Re: schulschwänzende Kinder
geschrieben von ehemaligesMitglied31
als Antwort auf ehemaligesMitglied23 vom 15.02.2013, 09:22:12
... hier wäre es wohl ganz nützlich, zu klären, wem diese „Erziehung“ obliegt!

Es ist nicht nur die Teilnahme am Unterricht, @Dutch, die meine Eltern sehr genau kontrollierten – ich vergesse nie eine fürchterliche Ohrfeige meines Vaters für „Fahrradfahren auf dem Gehweg“, deren erzieherische Wirkung bis heute anhält!

Ich habe meinen Vater nicht wegen „Kindesmisshandlung“ verklagt!

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Edita
Edita
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Re: schulschwänzende Kinder
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaligesMitglied23 vom 15.02.2013, 09:22:12
So ist es Stellamaris! Leider wollen sich viele ( vielleicht sogar die meisten ) Leute nicht vorstellen, daß nicht sein kann, was nicht sein darf! Aber genau das sagt die

zeit.de - Hattie Studie - Ich bin superwichtig aus! Aber den Link haben wohl auch die meisten nicht gelesen!

Edita
Re: schulschwänzende Kinder
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied31 vom 11.02.2013, 11:39:01
"Na, ja, ich suche "die Schuld" nicht zuerst bei Anderen, was allseits beliebt ist, auch wir, als Eltern und Großeltern haben ganz gewiss unseren "Anteil"."
geschrieben von WhiteFang


Schülerverhalten und Leistungen der Kinder und Jugendlichen in der Schule sind ein gemeinsames "Projek"t von Schule und Eltern.
Es ist allerdings typisch für die Gesellschaft, dass genau dieser Zusammenhang von unterschiedlichen Gruppen unterschiedlich gewichtet wird.

Richtig ist, dass materiellen Rahmenbedingungen, die Schulform oder spezielle Lehrmethoden( siehe Studie - Hatties) - zweitrangig sind.
Materielle Bedingungen sind zwar nicht unwichtig, beeinflussen die Qualität der Schule aber nur wenig.
Es gibt keinen Bereich, in dem so viel experimentiert wurde, wie in der Schulpädagogik.
Es ließen sich allein für die letzten 40-50 Jahre Bücher darüber schreiben.
"Kluge" Schultheoretiker haben natürlich auch Bücher darüber geschrieben.
Ich erinnere mich daran, dass Ende der 70iger - Anfang der 80-iger in der DDR der programmierte Unterricht nach oben gejubelt wurde ( hatte übrigens nichts mit Computern zu tun).
Die Kopiermaschinen liefen auf Hochtouren. Diese "gewaltige" technische Leistung, alle Schulen mit genügend Kopiermaschinen und viel Papier auszurüsten, solte den Durchbruch bringen.
Einige Lehrer fanden das ganz toll und der Unterricht bestand dann nur noch aus Ausfüllen von "klug" ausgedachten Ankreuzlisten.
War schnell weg von der Bildfläche.

Dann wurde mit Einführung der sog. Polyluxe ( im Westen Overhead-Projektor)in die Schulen, ein neuer Lehrertyp "geboren". Der schweigende Beobachter !
Alles stand auf Folien - einige Lehrer hatten sogar die Begrüßung auf Folie (leicht übertrieben!!!)
Das- was die Schüler am Anfang noch "geil" fanden, wurde langsam langweilig und die "Polylux-Lehrer" zum Spottobjekt.
Das ließe sich unendlich fortsetzen!

Die heutigen technischen Möglichkeiten der Schule( Video, Computer- Internet, experimentelle Ausstattung...) sind eine hervorragende Unterstützung des Unterrichts, ersetzen aber nicht die Führung des Unterrichts durch die Lehrer (-innen) - ( Siehe Hatting-Studie " der Lehrer als Regisseur, als Activator")
Dafür werden allerdings engagierte Lehrer benötigt, die ihren Beruf nicht nur als irgend eine Arbeit sehen, sondern als Berufung, auch wenn dieses Wort etwas abgegriffen sein könnte.
Leider ist eine große Anzahl der Pädagogikstudenten nur deshalb in dieser Studienrichtung, weil sie in anderen Studienrichtungen nicht unterkamen.
Eine gewisse Rolle spielt natürlich in diesem Zusammenhang auch die unterschiedliche Entlohnung im Schulbereich und in der Industrie.

Die zweite Haupsäule ist und bleibt meiner Erfahrung nach eindeutig das Elternhaus.
Das kommt in der Hatting-Studie zu kurz.
Es ist keineswegs egal, wie die Eltern zur Schule und zur Ausbildung ihrer Kinder stehen.
Die Verbindung von Elternhaus und Schule ist ein entscheidender Faktor.
Das war übrigens - trotz vieler kritikwürdiger Merkmale - in der DDR deutlich besser. UND - es war nicht nur staatlicher Zwang, der dieses Verhältnis prägte.

Leider hat meines Erachtens das Interesse der Eltern in den letzten beiden Jahrzehnten nachgelassen. Viele Eltern haben es aufgegeben, positiven Einfluss auf ihre Kinder zu nehmen.
Resignation nach Misserfolgen und mehr Interesse an anderen Dingen stehen im Mittelpunkt.
olga64
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Re: schulschwänzende Kinder
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied23 vom 15.02.2013, 09:22:12
Lehrer haben nur eine schlechte pädagogische Ausbildung. Sie sind reine Wissensvermittler. Deshalb gibt es heute an fast allen Schulen extra " Schulsozialpädagogen ". Lehrer sind oft völlig überfordert, wenn es um reine Erziehung von Kindern geht. Mittlerweile werden Lehrer in Seminaren geschult, weil sie mit den vielen verhaltensgestörten Kindern nicht zurecht kommen und Unterricht kaum noch ordentlich stattfinden kann.

geschrieben von stellamaris


Woher Sie wohl Ihre Weisheit nehmen und alle LehrerInnen in einen amateurhaften Topf werfen? A priori sind Lehrer für die Bildung der Schüler zuständig - für die Erziehung sind es die Eltern. Aber das ist ja das Problem. Viele Lehrer werden heute mit völlig verwahrlosten Kindern konfrontiert, die teilweise auch gewalttätig werden. Wer hat hier also Schuld? Ich denke doch die Eltern,die ja vorher und früher "am Kind" waren.
Lehrer wurden immer schon in Seminaren weitergeschult - wäre ja auch schlimm,wenndies nicht so wäre. Kleiner Ausflug in die Mathematik: wenn ein LehrerIn die Ausbildung mit Mitte 20 abgeschlossen hat und die Berufstätigkeit mit 60 Jahren beendet, würde er ohne Fortbildung immer noch auf dem veralteten Stand vor Jahrzehnten unterrichten.
Ein Problem ist sicher heute auch,dass insbesondere Grundschullehrer fest in Frauenhand sind. Dieser Beruf eignet sich auch vorzüglich, um die eigene Familie und Kinder zu versorgen und ist auch in Teilzeit usw. durchzuführen.
Frauen fühlen sich ja oft und schneller "überfordert" - vielleicht würde es ja helfen, wenn sich wieder Männer bereiterklärten, Lehrer zu werden und dies auch an Grundschulen und nicht nur auf den Gymnasien.
In meiner Familie bin ich die einzige, die keinen Lehrberuf ausübte - mein Wissen resultiert also aus dieser Richtung, mittlerweile arbeitet in unserer Familie die 2. Generation in Lehrberufen. Olga
ehemaligesMitglied23
ehemaligesMitglied23
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Re: schulschwänzende Kinder
geschrieben von ehemaligesMitglied23
als Antwort auf olga64 vom 15.02.2013, 14:38:12
Lehrer haben nur eine schlechte pädagogische Ausbildung. Sie sind reine Wissensvermittler. Deshalb gibt es heute an fast allen Schulen extra " Schulsozialpädagogen ". Lehrer sind oft völlig überfordert, wenn es um reine Erziehung von Kindern geht. Mittlerweile werden Lehrer in Seminaren geschult, weil sie mit den vielen verhaltensgestörten Kindern nicht zurecht kommen und Unterricht kaum noch ordentlich stattfinden kann.



Woher Sie wohl Ihre Weisheit nehmen .
In meiner Familie bin ich die einzige, die keinen Lehrberuf ausübte - mein Wissen resultiert also aus dieser Richtung, mittlerweile arbeitet in unserer Familie die 2. Generation in Lehrberufen. Olga
geschrieben von stellamaris


Mein Sohn, meine Schwiegertochter, meine Tochter und mein Schwiegersohn sind Lehrer und Pädagogen.
Meine Schwester bildet Lehrer aus,

daher weis ich, dass nur wenig Wert auf allgemeine pädagogische Ausbildung gelegt wurde.
Es wurden überwiegend fachbezogene, didaktische Inhalte gelehrt.
Erst seit 2008 wurden die Vorgaben für das Studium auf Lehramt geändert.

Frage als mal deine Familienangehörigen, die werden dies sicher bestätigen.

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