Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Sippenhaft im deutschen Olympiateam

Innenpolitik Sippenhaft im deutschen Olympiateam

Mitglied_5ccaf87
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Re: Sippenhaft im deutschen Olympiateam
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.08.2012, 20:57:51
Heute wird ein Vorfall bekannt, den es wohl so in der deutschen Sportgeschichte noch nie gegeben hat. Der Bundesinnenfriedrich wurde von der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" verklagt die Zielvereinbarung des schon im voraus festgelegten Medalliensegens bekannt zu geben. In WAZ.de lesen wir unter der Überschrift: Friedrich kämpft mit Promi-Kanzlei gegen Veröffentlichung der Medaillenziele:
Deshalb hatte die WAZ-Mediengruppe am vergangenen Samstag wie angekündigt beim Verwaltungsgericht beantragt, dass gegen das Ministerium ein Zwangsgeld verhängt wird, wenn es die Ziele nicht mitteilt. Das Gericht setzte dem Ministerium eine Frist, bis zum gestrigen Mittwoch um 13 Uhr Stellung zu diesem Antrag zu beziehen. Statt die Medaillenvorgaben zu veröffentlichen, beauftragte das Ministerium die bekannte Kanzlei Redeker Sellner Dahs. Das ist die Kanzlei, die auch Ex-Bundespräsident Christian Wulff gegen die Presse vertreten hat. Die Kanzlei legte nun Beschwerde gegen den Beschluss der ersten Instanz ein.
Immerhin ging es um ein Zwangsgeld von 10.000€. Vermutlich sollten andere gute Leistungssportler nicht wissen, wohin die mehreren Mio. Sponsorengelder des BMI geflossen sind und weshalb.

Die Ruderfrauen um Nadja Drygalla gehörten auch zu dieser Zielgruppe und nun ist der Bundesinnen in Erklärungsnot. Noch vor zwei Tagen lies er verkünden, das Nadja Drygalla aus freien Stücken und ohne Zwang aus London abgereist ist und aus dem Polizeidienst ausgeschieden sei und nun muß er die Frage über sich ergehen lassen, weshalb er das über sie angelegte Dossier und ihre Personalakte nicht kannte. SpOn: Umgang mit Nadja Drygalla - Haltung und Heuchelei:
Nadja Drygalla hat den Polizeidienst verlassen und Olympia auch. Freiwillig und ohne dass sie sich etwas hat zuschulden kommen lassen, wie ihre Chefs in Politik und Sport betonen. Die Ruderin wurde aufgefordert, Haltung zu zeigen. Dabei versagen vor allem Politik und Sportfunktionäre in diesem Punkt.
Ich stimme der Publizistin Barbara Hans zu: Drygalla war kein Problemfall, denn noch ist die Partei ihres Freundes nicht verboten. Das muss aus Gründen der Fairness gesagt werden. Sie wurde zum Problemfall gemacht, um den Fokus der Medien von der ganzen Delegation zu nehmen. An ihrem Beispiel sollte festgemacht werden, weshalb die Zielvorgabe des Bundesinnen versagt hat.
olga64
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Re: Sippenhaft im deutschen Olympiateam
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.08.2012, 10:48:27
Jetzt hat sich Frau Drygalla den Stern ausgesucht, um ihr Exklusiv-Interview zu platzieren (vermutlich haben die das beste Honorar bezahlt). Sie heulte viel während des Interviews, wie zu lesen war, und ist verblüfft darüber, dass sich Teile der Nation über ihren Nazi-Braut-Status so aufregen. Hätte die junge Frau mal früher ihr Hirn eingeschaltet,dann hätte sie auch nicht so viel verloren. Olga
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Sippenhaft im deutschen Olympiateam
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.08.2012, 10:48:27
Nur mal kurz zwei klarstellungen.
Die hiebe des Hinterwäldler gegen seinen "erzfeind" Friedrich gehen wieder mal völlig ins leere.
Als die zielvereinbarung "Medaillen" ausgehandelt wurde, war Friedrich noch gar kein Innenminister.
Noch schlimmer:
Diese vereinbarung beruht auf vorgaben des DOSB (deutsches Olympisches Komitee) an die sportverbände und beruht auf wenig sachkenntnis.
Wenn sich jemand degegen hätte wehren sollen, dann die sportverbände, die eigentlich "ahnung" von der leistungsfähigkeit der deutschen sportler und der konkurrenz hätten haben müssen.
Die unsinnige vorgabe von 86 oder 83 medaillen war von vornherein zum scheitern verurteilt.
Da der deutsche innenminister auch für sportförderung verantwortlich zeichnet sind die vorgaben schließlich in seinem ministerium gelandet.
Nicht auszudenken die häme hier, wenn Friedrich sich da eingemischt und eigene vorgaben zu verantworten hätte.

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mulde
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Re: Sippenhaft im deutschen Olympiateam
geschrieben von mulde
als Antwort auf olga64 vom 17.08.2012, 17:36:25
Frau Olga
Fass Dich doch mal selber an Deine Nase!
Hast Du al junges Mädchen keine liebestollen Fehler gemacht?
Oder hast dich immer reinreden lassen!
Oder vielleicht gar nicht erst probiert solche menschlichen Fehler zu begehen?
Konnte ja nie passieren man stand ja über den Dingen und macht erst gar nicht solchen Unsinn wie Liebe!Wozu auch!
Mitglied_5ccaf87
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Re: Sippenhaft im deutschen Olympiateam
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 17.08.2012, 17:54:32
Wer war es dann? Mein aller bester Freund Wolfgang Schäuble oder Thomas de Maizière? Welchen Unterschied macht das, hätte er es etwa besser gemacht?
Re: Sippenhaft im deutschen Olympiateam
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.08.2012, 11:36:50
"Wer war es dann? Mein aller bester Freund Wolfgang Schäuble oder Thomas de Maizière? Welchen Unterschied macht das, hätte er es etwa besser gemacht?"


Sag doch mal konkret, was du dem Innenminister ( egal welcher )in dieser Frage ( Zielvereinbarung des DOSB mit Innenministerium) eigentlich vorwirfst.

Die Nichtveröffentlichung doch sicher nicht, denn die steht ausdrücklich als Vorgabe des DOSB in der Vereinbarung festgeschrieben.
Dass du dich als Hasser des Innenministers an solche Schlagzeilen, die von "deiner Lieblingspresse des Springer Imperiums" stammen, wie " Minister verheimlicht realitätsfremde deutschen Olympia-Ziele" ,klammerst, wundert mich, da ich immer annahm, dass du in der Lage bist zu unterscheiden zwischen Vorgaben und der Realität ganz besonders im Sportbereich.

Hier noch was witziges !
" Die Sportausschuss-Vorsitzende des Bundestages, Dagmar Freitag (SPD), hat den Deutschen Olympischen Sportbund für seine Zielvereinbarungen mit den Fachverbänden kritisiert. Da finde ein Kampf um die Deutungshoheit statt, sagte Freitag der «Passauer Neue Presse". Sie fügte an, dass man vier Jahre im Voraus nicht festlegen könne, welche Sportler welche Leistung bringen werden. Das seien keine Roboter, sondern Menschen, sagte Freitag." (Süddeutsche)

Recht hat sie !
Aber - wenn sie nicht gewusst hat, dass es seit über 40 Jahren Zielvereinbarungen gibt, ist sie absolut Fehl am Platze in dieser Funktion.
Zielvereinbarungen des DOSB (damals noch NOK )gibt es übrigens seit den olymp. Spielen in München.

Mir war z.B. bekannt, dass es Zielvereinbarungen für alle Verbände gab. So waren für die Schwimmer 7 Medaillen angepeilt worden, für die Reiter ebenfalls 7.

Gut - dass es im Sport noch möglich ist, über allen Zielvorgaben hinweg - zu verlieren aber auch zu gewinnen.
Verloren haben meines Erachtens die Medien, die alles versuchen, um den Sport immer mehr zu politisieren und einige ihrer Anhänger, die freudig auf die Medienparolen "aufspringen".

Zielvereinbarungen des DOSB (damals noch NOK )gibt es übrigens seit den olymp. Spielen in München.

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EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Sippenhaft im deutschen Olympiateam
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.08.2012, 14:23:50
Ich hab dem Hinterwäldler doch schon mitgeteilt, daß der innenminister nix mit den zielvorgaben zu tun hat.
Will er anscheinend nicht begreifen.
Warum wohl?
Re: Sippenhaft im deutschen Olympiateam
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 19.08.2012, 14:30:22
"Ich hab dem Hinterwäldler doch schon mitgeteilt, daß der innenminister nix mit den zielvorgaben zu tun hat.
Will er anscheinend nicht begreifen.
Warum wohl?"
geschrieben von gram


Ganz einfach - weil es HW nicht um die konkrete Sache geht, sondern... - na lassen wir's, es ist ohnehin sinnlos.

Sinnvol wäre eine Diskussion darüber, wie sinnvoll Zielvorgaben im Leistungssportbereich sind.

Ich bin schon der Meinung, dass der Geldgeber AUCH im sensiblen Sportbereich Zielvorgaben erwarten kann.
Ich bin außerdem der Meinung, dass solche Zielvorgaben nicht während des sportlichen Ereignisses in der Öffentlichkeit diskutiert werden dürfen, weil besonders im Hochleistungssport die Leistungsdichte immer mehr zunimmt, der Wert besonders solcher Olympiamedaillen stark zugenommen hat und die Hochleistungssportler zu den kompliziertesten und sensibelsten "Wesen" überhaupt gehören.

Ich halte es für ein Unding, dass die deutsche Presse sich während des Großereignisses auf die Zielvorgaben stürzt ,um daraus ein Politikum zu machen.
Dass sich dann - wie üblich - einige Trittbrettfahrer in den Windschatten der Presse hängen, um ihr persönliches polit. Süppchen zu kochen ist nun mal nichts Neues.
Da spielt es auch überhaupt keine Rolle, ob man korrekt informiert ist - oder eigentlich davon keine Ahnung hat.
ingo
ingo
Mitglied

Re: Sippenhaft im deutschen Olympiateam
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.08.2012, 15:24:49
@gram: ich widerspreche Dir nur ungern, weil ich hw's Sprüche dazu auch nicht mag; aber die Innenministerien des Bundes und der Länder haben sehr wohl etwas mit den Zielvorgaben zu tun
Steuern für Medaillen
@klaus: Die Presse hat sich zwar nach den vertanen Medaillen-Chancen auf die Zielvereinbarung "gestürzt"; das Thema schmort aber schon fast ein Jahr lang, weil das Bundesinnenministerium (der FAZ?) schon so lange den Zugriff zu den Daten verweigert und (bereits vor Wochen) erst ein Gericht entscheiden musste, dass die Daten rausgegeben werden müssen. Glücklich fand ich diesen Zeitpunkt auch nicht; aber wir leben nun mal in einer Gesellschaft mit freier Presse, und der kann man nicht vorschreiben, wann sie etwas veröffentlichen darf. In Rußland ginge sowas; aber da möchte ich nicht leben.
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Sippenhaft im deutschen Olympiateam
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf ingo vom 19.08.2012, 15:39:23
[quote=ingo*]@gram: ich widerspreche Dir nur ungern, weil ich hw's Sprüche dazu auch nicht mag; aber die Innenministerien des Bundes und der Länder haben sehr wohl etwas mit den Zielvorgaben zu tun


Hallo Ingo, nochmal, die Innenminister der länder und der des bundes sind für die sportförderung allgemein verantwortlich.
D.h. sie geben dafür geld.
Deshalb kommt auch der "zuschuß" für die medaillen von dort.
Die ZIELVEREINBARUNG wird aber vom DOSB mit den sportverbänden(s.a. den beitrag von Klaus) abgeschlossen.
Das sie schließlich im innenmisisterium landet ergibt sich aus der tatsache ,daß wer geld gibt eventuell auch wissen muß, was auf ihn zukommt.
Ich hab noch nie gehört, daß der innenminister sich dort zahlenmäßig eingemischt hat.
Er wär auch schön blöde wenn denn, wie geschehen, sich herausstellt, daß die zielvereinbarung anscheinend ein fachlich wenig untersetztes papier ist.

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