Innenpolitik SPD-Parteitag

ingo
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Re: SPD-Parteitag
geschrieben von ingo
als Antwort auf wolfi1611 vom 13.11.2009, 22:56:07
Ich denke, die Mitglieder haben sich am einzigen Rettungsring, der ihnen zugweorfen wurde, festgehalten, und ich möchte nicht wissen, wieviele ein "Ja" mit der Faust in der Tasche angekreuzt haben. Mal am Rande: Die SPD hatte gestern ihre zweite "Dagmar Metzger". Da stand eine Frau am Rednerpult, die am Ende offen erklärt hat, dass sie gegen Gabriel stimmen wird. Tja-sie dürfte jetzt ziemlich einsam sein.
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kreuzkampus
Medea
Medea
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Re: SPD-Parteitag
geschrieben von Medea
als Antwort auf ingo vom 14.11.2009, 09:28:30
Die gute alte Tante SPD braucht eine Dampf-Lokomotive, um sie wieder rollen zu lassen,
wenn Sigmar Gabriel das schafft, bekommt er meine Hochachtung - er stellt sich da großen Herausforderungen und nimmt sich in die Pflicht.
Dann drücke ich ihm auch die Daumen.

M.

ingo
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Re: SPD-Parteitag
geschrieben von ingo
als Antwort auf Medea vom 14.11.2009, 11:34:02
Erst jetzt habe ich erfahren, dass Frau Nahles nur gut 70 % abbekommen hat. Das schürt meine Vermutung, dass man bei Gabriel "Stärke in höchster Not" zeigen wollte. Nahles hat dann den Parteizorn abbekommen. Falls ich da richtig liege, kann man nur hoffen, dass Gabriel das Signal vernommen hat.
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kreuzkampus

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Re: SPD-Parteitag
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 14.11.2009, 11:34:02
Nach dem Debakel der Bundestagswahl im September 2009 bin ich spontan in die SPD eingetreten. Der Grund mag vielleicht hier viele verwundern, aber ich möchte honorieren, daß die SPD die einzige Partei war, die in den letzten Jahren Reformen in Deutschland eingeleitet und durchgesetzt hat. Dafür ist diese Partei von den Wählern abgestraft worden. Aus meiner Sicht auch berechtigt, aber nicht weil sie für diese notwendigen Reformen verantwortlich zeichneten, sondern weil sie viele Fehler dabei gemacht hat. Es wurden Fehler gemacht, die einer Partei, die das "Sozial" an erster Stelle hat, nicht machen darf.
Dass man der CDU unter dem selbsternannten Arbeiterführer aus NRW nun Gelegenheit gegeben hat, die SPD links zu überholen, war wohl der größte Fehler.
Klar als Mitglied der SPD wünsche ich mir, daß die Partei wieder zu alter Kraft findet, die Fehler korrigiert und aus den Fehlern lernt.
Wir werden weiterhin Parteien brauchen die Mut zu Reformen haben, die SPD hat aus ihren Fehlern gelernt und wir brauchen eine starke Opposition, nur so kann Demokratie funktionieren.

--
picaro
ingo
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Re: SPD-Parteitag
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.11.2009, 14:05:18
"""Wir werden weiterhin Parteien brauchen die Mut zu Reformen haben, die SPD hat aus ihren Fehlern gelernt und wir brauchen eine starke Opposition, nur so kann Demokratie funktionieren."""
Das ist es! Dem mag ich nichts hinzufügen, picaro.
--
kreuzkampus
rello
rello
Mitglied

Re: SPD-Parteitag
geschrieben von rello
als Antwort auf ingo vom 14.11.2009, 15:07:03
So wie es aussieht, ist die Opposition stark genug. Die Gewichte haben sich verschoben, zu ungunsten der SPD. Das darf von mir aus auch so bleiben, die SPD muss nicht unbedingt ein Übergewicht in der Opposition haben.

Ich habe in 60 Jahren BRD die Erfahrung gemacht, dass nach einer Periode mit Regierungsbeteiligung der SPD unser Land am Ende wirtschaftlich immer schlechter da stand, als unter Regierungen, in denen die CDU/SCU die Hauptverantwortung trugen.

Und das müsste eigentlich jedem klar sein: Verteilen kann man nur das, was erwirtschaftet wird. Sozial im Namen ist nicht das alleinig Seligmachende, das hat die CSU ja auch und christlich, ohne Zusatz, genügt schon.

--
rello

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Mitglied_5ccaf87
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Mitglied

Re: SPD-Parteitag
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.11.2009, 14:05:18
Es ist Deine freie Entscheidung, ich werde dich daran nicht hindern.

Ich fragte mich aber, von welchen Reformen du gesprochen hast und an denen die SPD aktiv mitgewirkt hat. Ich las in der aktuellen Berichterstattung von keiner einzigen Entschuldigung für den Schaden, an dem sie mitgewirkt und dem sie zugestimmt hat. Glaubst du ernstlich, das man das in der Opposition alles wieder rückgängig machen kann?

Mal ein aktuelles Beispiel, da streiken in vielen deutschen Unis die Studenten. Tante Google und Nachrichtenonkel Wikio.com schreibt nichts von einer diesbezüglichen Positionierung der Parteiführung.

Hat die SPD an der Bildungsreform nicht mitgewirkt? Ich weiß nicht ob du überhaupt weißt um was es geht. Also da streiken gegenwärtig die deutschen Studenten, weil nur noch die Kinder der Reichen studieren können, die der Armen können die Studiengebühren nicht bezahlen und im Gegensatz dazu die Hörsäle in Österreich mit deutschen Studenten überfüllt sind, weil dort solche sozialen Diskriminierungen bei der Immatrikulation nicht angewendet werden.

Nicht ein einziger Treffer bei den Suchmaschinen. Keine Entschuldigung zu Hartz4, der Rentenpolitik, der Gesundheits-Reform und den Praxisgebühren inkl. Zuzahlungen für Medikamente, der Erhöhung der Mehrwertsteuer und Mineralölsteuer, Autobahnmaut für LKW, dem Mindestlohn und dem Afghanistankrieg. Auch die Spitzelpolitik des Herrn Schäuble und die supertollen Zensur- und Sozialpolitik einer Frau Leyen hat sie unterstützt. Hat die Führung dieser Partei nicht an die Glaubwürdigkeit der Partei gedacht, als sie das alles mit unterstützte. Selbst der Wählerwillen wurde in Hessen, Saarland und Thüringen missachtet.

Hat diese Partei nicht daran gedacht, als der BGH empfahl die Regelung der Überhangmandate zu beseitigen, das sie selbst Opfer dieser dem Grundgesetz widersprechenden Gesetze werden könnte und eine sofortige Neuregelung ablehnte.

Für wie blööd hält diese Parteiführung ihre Basis und uns Wähler überhaupt? Ich denke seeehr, seeehr blöööd und zusätzlich noch ungeheuer bescheuert. Oder?

Ich weiss nicht, ob die Führungsspitze überhaupt begriffen hat, das die SPD ursprünglich eine Partei der Arbeiterklasse war und das es eine sozial denkende, links orientierte Mittelschicht nicht gibt. Durch ihre aktive Mitarbeit hat sich die Schere zwischen Arm und Reich potenziell vergrößert. Auch weiss ich nicht, ob sie sich tatsächlich jetzt auf ihre Wurzeln bei Marx besinnt und links orientiert oder ob es nur ein Lippenbekenntnis ist. Solange sie das alles nicht begreift, wird die Partei immer weiter zur Bedeutungslosigkeit abrutschen. Wohlgemerkt, wenn du das Vertrauen gewonnen hast, ist das deine Entscheidung.

--
der hinterwaeldler
Re: SPD-Parteitag
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.11.2009, 22:38:46
Lieber Hinterwäldler,

wo lebst Du ?
--
picaro
Re: SPD-Parteitag
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.11.2009, 22:38:46
"Ich weiss nicht, ob die Führungsspitze überhaupt begriffen hat, das die SPD ursprünglich eine Partei der Arbeiterklasse war und das es eine sozial denkende, links orientierte Mittelschicht nicht gibt. "


Ich glaube schon, dass es eine links orientierte Mittelschicht in Deutschland gibt.

Wobei ich natürlich nicht weiß, wo bei dir eine Linksorientierung beginnt.
--
klaus
eko
eko
Mitglied

Re: SPD-Parteitag
geschrieben von eko
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.11.2009, 22:38:46
Zitat hinterwäldler:

"Ich weiss nicht, ob die Führungsspitze überhaupt begriffen hat, das die SPD ursprünglich eine Partei der Arbeiterklasse war und das es eine sozial denkende, links orientierte Mittelschicht nicht gibt."


Sag mal, hast Du denn überhaupt begriffen, dass es diese von Dir zitierte "Arbeiterklasse" heutzutage so gut wie gar nicht mehr gibt?

Bitte verschone uns hier mit solchen Latrinenparolen aus dem Lehrbuch des Sozialismus. Das ganze Geschrei nach "sozial - sozial" verhallt ungestört, weil zu dem Sozialismus, der Dir offensichtlich vorschwebt, ganz einfach viel zu viel Geld gehört, das nicht vorhanden ist. Ein Grund übrigens, weshalb die DDR, aus der Du ja stammst, den Bach runter ging.
--
eko

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