Innenpolitik Spiel ohne Grenzen

wenn es nach der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) geht , dann ist das ende der dekonstruktion dessen , was einmal euphemistisch "soziale marktwirtschaft" genannt wurde noch lange nicht erreicht .

aktuell möchte man eine der wichtigsten , zentralen errungenschaften der Arbeiterbewegung , den 8 stunden tag , zur schlachtreife bringen .
"Um mehr Spielräume zu schaffen und betriebliche Notwendigkeiten in zeiten der digitalisierung abzubilden , solle das Arbeitszeitgesetz geändert werden ."

die SPD weisst das z.z. noch von sich ...

Andrea Nahles (SPD) hatte allerdings bereits im Frühjahr angekündigt, starre Vorschriften zur Arbeitszeit an die Digitalisierung der Wirtschaft anzupassen.

mittelfristig können die "Damen und Herren" in ihrer gnadenlosen gier nur verlieren ... irgendwann ist auch der tiefste Dornröschenschlaf vorbei .

sitting bull

Als ich noch die sog. nichtselbständige Arbeit geleistet habe, hat mich immer die mangelnde Flexibilität bei dem Zeitpensum gestört. Hier sind die sozialen und die freien Marktwirtschaftler gleich.

Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse, das aber haben die Arbeitsrechtler vergessen. Der eine braucht Geld und hätte gerne Überstunden geleistet, der andere eine neue Freundin und würde gerne schon um 15:00 nach Hause gehen. Oder: für den Preis eines 5-Sterne Urlaubs von 2 Wochen, könnte man 2 Monate mit Rücksack wandern. Probiere aber 2 Monate (zum Teil unbezahlt, klar) Urlaub zu bekommen.

8 Stunden Tag war eine Errungenschaft zu der Marx Zeiten. Heute werden flexible Lösungen gefragt.

Noch nie was von Gleitender Arbeitszeit gehört? Absprachen über Urlaubstermin und Länge? Geht alles.

Andererseits muß natürlich eine Firma durchgehend ihre Funktion aufrecht erhalten und auch Extrabelastungen einkalkulieren. Ist das nicht gegeben, kann die Belegschaft sich in absehbarer Zeit geschlossen den Rucksack umschnallen und tippeln gehen, wo und wie lange auch immer.

Was den Achtstundentag anbelangt, sind die Gewerkschaften, die Betriebsräte und die Arbeitnehmer selber angesprochen tätig zu werden. Spruchreif ist da noch lange nichts.

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adam

8 Stunden Tag war eine Errungenschaft zu der Marx Zeiten. Heute werden flexible Lösungen gefragt.

der 8 stunden tag , war eine errungenschaft die auf der Novemberrevolution von 1918 basiert .

wenn heute seitens der SPD von "flexiblen Lösungen" gequatscht wird ... liegt das in der kontinuität des konterrevolutionären verrats an der Arbeiterklasse durch die SPD ... wie ehedem .

ob die deutsche "Sozialdemokratie" bei zeiten auch wieder einen "Schwimmkurs" anbieten möchte ... traditionell verortet am Landwehrkanal
in Berlin ...

ist mir allerdings nicht bekannt .

sitting bull

Andererseits muß natürlich eine Firma durchgehend ihre Funktion aufrecht erhalten und auch Extrabelastungen einkalkulieren. Ist das nicht gegeben, kann die Belegschaft sich in absehbarer Zeit geschlossen den Rucksack umschnallen ...

hätte mich jetzt auch gewundert , wenn der "Chefdemokrat" wenigstens an
einem historischen punkt mal die reissleine zieht .

aber nein ... alles wieder toll .

schliesslich gilt es , dem neuesten Reichtumsbericht zum trotz ... "extrabelastungen einzukalkulieren" und auf die Arbeiter abzuwälzen .

ich sehe kaum eine sauerei der herrschenden klasse , die du nicht wortgewand mit trägst .

offenbar ist dir die gesellschaftspolitische tragweite solcher überlegungen überhaupt nicht bewusst .

sitting bull

@sitting bull

Ich will den Verrat der SPD nicht bestreiten.
Möchte nur sagen, daß die Zeiten sich geändert haben und 8-Stunden Tag ist hinfällig.

Früher müsste man arbeiten um die Famile zu ernähren, was die langweilige linke Propaganda bis heute wiederholt. Es ging um Brot, und die Brotpreise waren für alle Arbeiter gleich. Drum das Arbeitspensum könnte auch gleich sein.

Heute ist der Anteil de Ausgaben für Ernähung enorm gesunken. Wir arbeiten, um Spaß bezahlen zu können. Aber die Spaßpreise, ganz anders als beim Brot, sind für jeden Menschen unterschiedlich. Der eine braucht Nutten für 500€, dem anderen reicht eine Zigarre für 50€, ein anderer ist wieder glücklich mit Kino für 5€.

Darum sollte die Arbeitszeit weiter flexibilisiert werden. Natürlich im Sinne der Arbeitnehmer!

Was ist denn mit einem Arbeitszeitmodell, in welchem ein Mitarbeiter gern täglich 1-2 Stunden länger arbeitet, aber dafür nur an 4 Tagen in der Woche?

Das gibt es bei uns. Der Mitarbeiter kommt sogar nur an einem Tag in der Woche ins Büro. Den Rest arbeitet er von zuhause aus.

Wir sparen dabei enorm an Bürokosten / Heizung / Putzkosten und die Büroausstattung verschleisst viel weniger. Auch Personalkosten, weil 1 Person weniger zum Quatschen bedeutet, daß die anderen mehr arbeiten.

Schlimm, schlimm, oder? Ein Rückfall in das 18. Jahrhundert?

(Diese reflexartigen Reaktionen von Nichtbetroffenen sind noch nicht einmal mehr lustig. Und das Marx für die Diskussion heutiger Arbeitszeitmodelle herhalten muss...............)

(Achtung: Einige Sätze können Spuren von Ironie enthalten.)

"aktuell möchte man eine der wichtigsten , zentralen errungenschaften der Arbeiterbewegung , den 8 stunden tag , zur schlachtreife bringen ."

Mit diesen Bemerkungen hast du dich aber selbst übertroffen.

Den 8-Stundentag gibt es doch schon lange nicht mehr.
Haben eigentlich Ärzte einen 8-Stundentag? Könnte ja sein, dass du einen hast.
Ich hatte ihn in meiner gesamten Tätigkeit nie.
Der sog. 8-Stundentag ist seit längerer Zeit nur noch als proletar. Forderung aus alten Zeiten - quasi als Symbol - übrig geblieben.
Für die Masse der Arbeitnehmer gilt die Wochenarbeitszeit, die ohnehin durch die 5-Tage-Arbeitswoche auf etwa 40 Stunden/je Woche oder weniger geschrumpft ist (früher 48-Stundenwoche).
Das lässt sich doch nicht mehr mit der Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts vergleichen.

Wo lebst du eigentlich. Mit deiner Bemerkung : "wenn heute seitens der SPD von "flexiblen Lösungen" gequatscht wird ... liegt das in der kontinuität des konterrevolutionären verrats an der Arbeiterklasse durch die SPD ... wie ehedem ." zeigst du , dass du die letzten 50 Jahre völlig verschlafen hast.

Die letzten Jahre waren durch Arbeitszeitverkürzungen, Urlaubsverlängerungen, flexiblen Arbeitszeiten und vielen weiteren Verbesserungen für die Arbeitnehmer gekennzeichnet, die u.a. auch durch die SPD und die Gewerkschaften erkämpft wurden.
Es ist einfach lächerlich, zu sehen, was du hier zusammenschreibst.
Und mir wird immer klarer, warum die Kommunisten bei solchen "Parolen" immer weiter bei Wahlen an der 1 Promille-Grenze kratzen.

aktuell möchte man eine der wichtigsten , zentralen errungenschaften der Arbeiterbewegung , den 8 stunden tag , zur schlachtreife bringen .
"Um mehr Spielräume zu schaffen und betriebliche Notwendigkeiten in zeiten der digitalisierung abzubilden , solle das Arbeitszeitgesetz geändert werden ."

sitting bull

Häuptling das ist aber schon in den Nachbarländer gang und gebe auch flexible Arbeitszeit genannt, besteht schon seit circa den 90ziger.
Auch Deutschland ist in grösseren Betrieben dieser Zeit angepasst.

Das Personal entscheidet wie es arbeiten möchte. Die Verantwortlichen geben die Richtlinien vor und die Mitarbeiter organisieren sich. Das funktionierte wunderbar.

Konservative alte Autoritätsführung ist schon längst Vergangenheit in modernen Betrieben. Ich möchte mir nicht vorstellen würde man in diesem 1200 Mann Betrieb diese Regel wieder auf die alte 8 Stunden Regel zurücksetzen, das gebe die Anarchie

Phil.

Ich sehe gerade, Klaus hat es dir schon erklärt.

Das verstehe ich jetzt nicht, 8 Stunden bleiben doch trotzdem 8 Stunden, ob der eine um 8:00 Uhr anfängt, oder der andere um 9:00 oder noch später spielt doch dabei eine untergeordnete Rolle. Im Arbeitsvertrag dürfte geregelt sein wieviele Stunden der Mitarbeiter arbeiten wird, in der Regel 8 Stunden am Tag. Wie der zeitliche Ablauf ist kann bestimmt flexibel ausgehandelt werden, sofern es die Firmenstruktur erlaubt.
Oder habe ich jetzt etwas am 8 Stunden Tag nicht kapiert.
Bruny