Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Stromleitungen nach Süden(Südlink).....Eine Katastrophe

Innenpolitik Stromleitungen nach Süden(Südlink).....Eine Katastrophe

RE: Stromleitungen nach Süden(Südlink).....Eine Katastrophe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf MarkusXP vom 02.02.2022, 15:23:42

In dem Bericht, den ich heute bezüglich des Wasserstoffes bei Phoenix sah, war von  internationaler Gewinnung und von Import und Export die Rede, es gibt Länder die haben Sonne und andere Wind im Überfluss , also wäre es die Lösung und was ich noch hörte, ist dass viele Länder daran interessiert sind und  aktiv daran arbeiten. 
Die Saudis könnten dann Wasserstoff statt Öl verkaufen und wären wieder die Gewinner😉

Das Stromtrassen Problem muss vermutlich  juritisch geklärt werden. 

zausel2
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Mitglied

RE: Stromleitungen nach Süden(Südlink).....Eine Katastrophe
geschrieben von zausel2

Ich bin Eigentümer einer landwirtschaftlichen Fläche, welche sich schon seit dem 18. Jahrhundert in Familienbesitz befindet. Seit den 1920er Jahren, als in dieser Gegend der elektrische Strom genutzt werden konnte, überspannte eine Hochspannungsleitung die Felder und Wiesen in der Gegend. Das Recht zu dieser Nutzung hatte sich das Elektrizitätswerk (damals das Überlandwerk Nord-Hannover) im Grundbuch eintragen lassen. Gegen dieses Recht konnte kein Eigentümer, über dessen Grund die Leitung verlief, Einspruch erheben. Man musste damit leben. Die Leitung führt über die vielbefahrene A1 Nähe Bremen. Mehrmals ist waren die Leitungsdrähte gerissen, verursacht durch Unfälle auf der A1. Es war jedenfalls immer ein enormer Aufwand, diese Leitungen wieder zu reparieren. Als sie vor fünf Jahren das letzte Mal beschädigt wurde, haben wir ausgiebig mit den Leuten der Reparaturfirma sprechen können. So ein schaden, verursacht durch Baumfällarbeiten an der A1, kostete man eben so eine halbe Millionen. Allein die Vorbereitungen einer solchen Reparatur, das großräumige Absperren der Autobahn und die ganze Verkehrsumleitung, die Reparaturarbeiten in der Nacht und nur am Wochenende, das geht ins Geld und kommt den Versicherungen der Verursacher teuer zu stehen.
Seit ich denken konnte, die Hochspannungsleitung war immer da. Plötzlich, vor zwei Jahren tat sich etwas. An unserem Weg lagen Rohre, Kabel und es wurde gebaggert und gebuddelt. Also wieder jemanden gefragt, der es wissen musste. Antwort: Wir verlegen Kabel in der Erde, die Hochspannungsleitung wird abgerissen. Und tatsächlich, wenig später im Frühjahr 2020 wurden die Leitung und die Masten abgerissen.
Jetzt ist mein Acker hochspannungsfrei. Ich muss mich mal erkundigen, was jetzt mit dem Grundbucheintrag des Elektrizitätswerkes ist, ob der noch gültig ist.
Aber einen freien Blick in die Wesermarsch haben wir deshalb nicht. Denn seit Herbst 2021 stehen 600 m entfernt 3 neue (14 waren schon vorher da) Windräder, jedes gut 240 m hoch. Da sind ordentlich Ackerflächen drauf gegangen.
Niedersachsen plant den Solaranlagenausbau auf Acker- und Grünflächen. Dazu soll eine "Freiflächensolaranlagenverordnung" die Steine aus dem Weg räumen. Ein parteiloser Landwirt im Stadtrat hat den Schneid, sich gegen diesen Irrsinn zur Wehr zu setzen. Er sagt, dass es landauf, landab genug Dächer gibt, auf denen Solaranlagen installiert werden können. Ackerland und Grünland wird immer knapper. Irgendwo muss das Getreide ja wachsen, aus dem unser Brot gebacken wird. Mit dem Anliegen dieses Landwirts bin ich vollkommen einverstanden. Ich selbst würde meinen Acker nicht als Fläche für Solarpaneelnen hergeben.
Wenn sich Menschen wehren, wenn ausgerechnet in ihrer Nähe eine Trasse gebaut werden soll, kann ich es verstehen. Viele fürchten um ihre Gesundheit (Elektrosmog). Ich bin kein Elektriker, der diese Probleme erklären kann, habe aber im Internet schon viel über die Vor- und Nachteile von Stromtrassen, Windrädern, Biogasanlagen usw. gelesen. Solange man selbst nicht betroffen ist, kann man dagegen oder dafür sein. Oder auch nicht. Wofür ich aber absolut bin, ist, dass die Lasten gleichmäßig verteilt werden. Deshalb bin ich dafür, dass Windräder gebaut werden, verteilt über ganz Deutschland und auch Strommasten und -leitungen. Und wenn Ackerflächen dafür benötigt werden, sollen die Eigentümer angemessen entschädigt werden. Gruss Zausel2

Bias
Bias
Mitglied

RE: Stromleitungen nach Süden(Südlink).....Eine Katastrophe
geschrieben von Bias
als Antwort auf zausel2 vom 02.02.2022, 16:23:39

Es gilt das Weltklima zu retten, was zählt da die Natur in dem bisschen Deutschland.
Nebenbei bemerkt: Eine Entschädigung der Ackerbesitzer für landwirtschaftlich nicht mehr nutzbaren, betonierten Boden, dürfte die Bewahrung der Natur auch nicht begünstigen.


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teri
teri
Mitglied

RE: Stromleitungen nach Süden(Südlink).....Eine Katastrophe
geschrieben von teri
als Antwort auf zausel2 vom 02.02.2022, 16:23:39
Niedersachsen plant den Solaranlagenausbau auf Acker- und Grünflächen. Dazu soll eine "Freiflächensolaranlagenverordnung" die Steine aus dem Weg räumen. Ein parteiloser Landwirt im Stadtrat hat den Schneid, sich gegen diesen Irrsinn zur Wehr zu setzen. Er sagt, dass es landauf, landab genug Dächer gibt, auf denen Solaranlagen installiert werden können. Ackerland und Grünland wird immer knapper. Irgendwo muss das Getreide ja wachsen, aus dem unser Brot gebacken wird. Mit dem Anliegen dieses Landwirts bin ich vollkommen einverstanden. Ich selbst würde meinen Acker nicht als Fläche für Solarpaneelnen hergeben.
 
Mit dem Solaranlagenausbau gab es bereits vor ca. 10 Jahren einen Skandal, als die EU plötzlich den Europäischen Solananlagenfirmen das Fördergeld gestrichen hat mit der Beteuerung, man benötige sie nicht. Viele Solaranlagenbauer, die bereits viel Geld und Leistungen in ihre Herstellerfirmen investiert hatten, gingen dann pleite, weil sie ihre Solaranlagen ohne Förderungen nicht los wurden.

Solarwirtschaft: Pleitewelle rollt weiter

Auch heute vermisse ich noch immer den Willen in der EU, besonders D und Ö Solaranlagen intensiver zu fördern - aber nicht auf Ackerflächen, sondern auf den Hausdächern und Fabrikdächern.

Dabei sind Solaranlagen die sauberste Energieproduktion.

teri
ingo
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RE: Stromleitungen nach Süden(Südlink).....Eine Katastrophe
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.02.2022, 14:18:35

@Jolly: """" Beim Bau öffentlicher Straßen und Autobahnen, die das Landschaftsbild um einige Stufen verschönern, wird nicht lange gefackelt. """"
Das behauptest Du. Bei Autobahnen wird es allerdings schneller gehen, weil die Streckenführung einfacher ist und man es wohl nicht mit sovielen Klein-Eigentümern zu tun hat. Eine Elektro-Trasse muss so gebaut werden, wie der Bedarf links und rechts davon ist; und auch für links und rechts müssen Eigentümer gefragt werden.

RE: Stromleitungen nach Süden(Südlink).....Eine Katastrophe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 02.02.2022, 17:19:39
@Jolly: """" Beim Bau öffentlicher Straßen und Autobahnen, die das Landschaftsbild um einige Stufen verschönern, wird nicht lange gefackelt. """"
Das behauptest Du. Bei Autobahnen wird es allerdings schneller gehen, weil die Streckenführung einfacher ist und man es wohl nicht mit sovielen Klein-Eigentümern zu tun hat. Eine Elektro-Trasse muss so gebaut werden, wie der Bedarf links und rechts davon ist; und auch für links und rechts müssen Eigentümer gefragt werden.
geschrieben von ingo
Dabei ich das Gegenteil gesagt?
Die werden gefragt, entweder - oder.  

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ingo
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RE: Stromleitungen nach Süden(Südlink).....Eine Katastrophe
geschrieben von ingo
als Antwort auf zausel2 vom 02.02.2022, 16:23:39

@zausel2: Danke für den informativen Beitrag. An zwei Stellen tun sich aber dicke Probleme auf:
-Genug Dächer, auf denen Solaranlagen installiert werden können? Stimmt. Das wird ja bei Neubauten heute auch gefordert. Aber auf großen Flächen kann man natürlich wesentlich schneller und effektiver aufbauen. Deiner Anmerkung, dass damit Grün- und Ackerland verloren gehen, stimme ich zu. Allerdings darf ich darauf hinweisen, dass Landwirte massenhaft Ackerland verkauft haben, damit Raps darauf angepflanzt werden kann. Das ist genauso ein ökologischer Unsinn, wie die riesigen Felder, die z.B. für Iglo's Kohl oder anderwärts für den industriellen Gurkenanbau eingerichtet wurden.
-Windräder verteilt über ganz Deutschland? Da wird man das gleiche Theater erleben, wie bei den Trassen. Einsprüche, Klagen in Massen. Das haben wir doch jetzt schon.
Ich bleibe bei dem, was ich im Eingangsbeitrag erwähnt habe: Die einzige Möglichkeit für schnelle Ausbauten wäre die Enteignung; und ich fürchte, dass das bald genauso Thema werden wird, wie heute die Impfpflicht.

freddy-2015
freddy-2015
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RE: Stromleitungen nach Süden(Südlink).....Eine Katastrophe
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf pschroed vom 02.02.2022, 15:36:47
Die EU hat heute Gas und den Atomstrom als nachhaltig eingestuft. Siehe Tante Google.....Phil.
Wir (die Staaten die Grüne Energie vevorzugen) sollten aus der EU austreten........................
freddy-2015
freddy-2015
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RE: Stromleitungen nach Süden(Südlink).....Eine Katastrophe
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf ingo vom 02.02.2022, 17:36:31
An zwei Stellen tun sich aber dicke Probleme auf:
-Genug Dächer, auf denen Solaranlagen installiert werden können? Stimmt. Das wird ja bei Neubauten heute auch gefordert. Aber auf großen Flächen kann man natürlich wesentlich schneller und effektiver aufbauen. Deiner Anmerkung, dass damit Grün- und Ackerland verloren gehen, stimme ich zu.

Ich bleibe bei dem, was ich im Eingangsbeitrag erwähnt habe: Die einzige Möglichkeit für schnelle Ausbauten wäre die Enteignung; und ich fürchte, dass das bald genauso Thema werden wird, wie heute die Impfpflicht.
geschrieben von ingo
Es sind genug Dächer vorhanden ohne Wald/Grün und Ackerland für Neubauten zu opfern.
Jedes Haus kann mit einer Photovoltaikanlage bestückt werden,
die Frage ist doch wie man das handhabt, das duale System.
Eigeninitiative und Eigentum des Hausbesitzers, oder  :
Energieerzeuger wie RWE, Eon etc. können ohne Probleme im Verbund mit dem Staat
Anlagen planen und bauen ohne Kosten für den Hauseigentümer.
5-10 Milliarden kosten ein AKW ohne Wartungs und Folgekosten,
dass wäre doch mal ein Vergleich, oder???

Enteignung halte ich für eine Zeitweise Blockade der eigenen Nutzung für unpassend.
Eine Verodnung könnte da die Bauarbeiten bzw. Verlegung des Erdkabels erzwingen.
Ein finazieller Ausgleich für Nutzer dieser Flächen sollte bis zum Ende der Arbeiten entrichtet werden. Es muss bei Felder etc. natürlich tief genug verlegt werden.
 
zausel2
zausel2
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RE: Stromleitungen nach Süden(Südlink).....Eine Katastrophe
geschrieben von zausel2
als Antwort auf ingo vom 02.02.2022, 17:36:31

Maisfelder, so weit das Auge reicht. Dagegen ist Raps harmlos. Ich weiss, wovon ich spreche. Mein Gehöft steht vor den Toren der Stadt. An unserem Weg befinden sich Ackerflächen, etwa gut 100.000 qm. Mindestens ein Viertel wird jedes Jahr für den Anbau von Mais für eine nahe gelegene Biogasanlage angebaut. Jedes Jahr die gleichen Flächen.
Ich widerspreche nicht gerne. Aber Enteignung geht gar nicht. Das sagt sich so einfach daher. Enteignen. So etwas habe ich selbst schon erlebt. Vor einigen Jahren wurden von Großfamilien (aus Osteuropa) in der Gegend Flächen aufgekauft und große Wohnhäuser gebaut. Die Gärten waren klein, zu klein für die Großfamilien. Es dauerte gar nicht lange, da meinte man, es gäbe keine Spiel- und Bolzplätze für die Kinder und prompt schielte man auf unsere Äcker. Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, bat man die Stadt um Hilfe, um an unsere Äcker zu kommen. Man berief eine Versammlung ein, viele Mitglieder der Großfamilien, einige unbedarfte Mitglieder des Stadtrats und fünf Ackerland-Eigentümern. Von den Mitgliedern der Großfamilien mit teilweise nicht sehr guten (platt)deutschen Sprachkenntnissen wurde dann die "Enteignung der Kinderfeinde" gefordert. Man hatte hinter unserem Rücken klammheimlich schon die Pächter unserer Äcker angerufen und sie zu überzeugen versucht, auf ihr Pachtland zu verzichten. Da ist uns Eigentümern erst mal die Kinnlade runtergefallen und wir haben Klartext geredet. Danach war Ruhe im Karton und das Wort Enteignung kam nicht mehr vor. Ich bin immer noch in Rage, wenn ich daran denke. Gruss Zausel2


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