Innenpolitik Und wieder eine Amok-Tat in Deutschland!

 

 

Ich frage mich bei jedem Amoklauf immer wieder, wie Menschen dazu kommen, so etwas zu tun, und wie verzweifelt sie sein müssen. Dabei erfährt man in der Regel aus der Presse nichts oder wenig über die tatsächlichen Beweggründe, die jemanden zu einer solchen Tat treiben.

Ich hoffe ja nicht ,dass Sie für mangelnde Informationen auf diesem Gebiet nun die Medien verantwortlich machen wollen: es ist nämlich viel einfacher und auch logischer. Die meisten Amoktäter töten am Ende auch sich selbst und das macht es sogar fortschrittlichsten Profilern oder Ermittlern unmöglich, sie nach ihren Gründen zu befragen, weshalb sie solche Untaten und Blutbäder anrichteten.
Aber man kann schon Rückschlüsse ziehen, zB. wer wurde von so einem Amoktäter mehrheitlich getötet: hier waren es Mitglieder derZeugen Jehovas, in Hanau waren es Menschen mit Migrationshintergrund und inHalle wollte einer eine Synagoge stürmen, um dort ein Blutbad anzurichten. Der einzig Überlebende,d er bis heute - verurteilt zu langer Haftstrafe - seinen Antisemitismus deutlich macht, wenn er noch eine Chance dazu erhält.
Dieser Amokläufer gab als Beruf Unternehmensberater an und verlangte ein Tageshonorar von 250.000.- Euro - sehr unüblich und ich bezweifle auch, dass irgendjemand ihm dieses jemals bezahlt hat. Sein veröffentlichtes "Konvolut"scheint nach Angabe in Medien sehr wirr und auch mit antisemitischen Teilen bestückt zu sein. Mich interessiert das nicht und ich werde keine Zeit dafür aufwenden, solchen Stoff zu lesen. Olga

Ich versuche es so zu verstehen, alles was im Exzess betrieben wird sei es Religion, Ideologien das unerschütterliche Glauben an irgendeine Überzeugung, kann nur schief gehen, entweder werden die Gläubige unglücklich , bzw. depressiv, weil das von ihnen Erwartete nicht eintritt was sogar zu einem kompletten Kontrollverlust führen kann, anders kann ich mir es nicht  vorstellen, schon eine bunte Fahne zur Anbetung reicht einigen. Phil.

Phil, ich sehe es wie du. Du kannst ja sogar aus eigenen Erleben berichten.
Wenn man erfährt, wie das Leben in dieser Sekte, Gemeinschaft abläuft, in welchen Zwängen die Menschen leben, welche Verbote sie aushalten müssen, wie ihr Leben bis ins Intimste kontrolliert wird, sie ständig Rechenschaft ablegen müssen, sich nur mit der Religion beschäftigen müssen, dann kann man gut verstehen, dass viele dieser Menschen, besonders auch die heranwachsenden, die Jugendlichen leicht depressiv werden können.  Oder aus dieser Sekte aussteigen. Aber das schafft nicht jeder.

Da geht es nicht nur um nicht feiern dürfen, keine Bluttransfusion, sondern sie dürfen auch keinen Kontakt mit Menschen haben, die keine Zeugen sind, sie sind nur unter sich. Also sie lehnen jeden Menschen mit einer anderen oder keiner Religion ab, es wird verboten mit diesen Menschen in Kontakt zu treten. Wie schlimm ist das denn?

Und für die Kinder ist das ja mehr als problematisch, wenn sie in der Schule keinen Kontakt zu ihren Mitschülern haben dürfen, sich nicht nach der Schule mit ihnen treffen dürfen, nicht mit dem Spielzeug spielen dürfen, womit die anderen Kinder spielen. Das wird ihnen über Kindervideos, wo man ihnen schlechtes Gewissen macht, verboten. Wie schlimm muss es sich anfühlen für so ein Kind, der sich isoliert fühlt, der nicht fröhlich sein darf. Und sie müssen schon als Kinder missionieren, wo andere draußen spielen. Sie müssen sich ständig mit der Religion beschäftigen und Pflichten für die Sekte erfüllen. Darüber wird hier in dem Video gesprochen u es auch gezeigt.

Dazu kommt noch, dass diese Sekte mit großer Angstverbreitung arbeitet, da wird jeden Tag vom Weltuntergang gesprochen. Also der Weltuntergang steht vor der Tür und da werden nur die ZJ von Jehova gerettet, die anderen werden alle getötet und das auf furchtbare Weise, da werden dann grausame Bilder gezeigt. Und wenn ein Kind, das von klein auf hört, die Bilder sieht, dann bekommt es Angst. Und später wird dieser Menshc auch kaum die Kraft finden diese Sekte zu verlassen, denn er wird ja dann getötet.
Dazu kommt dann noch, dass sie wissen, dass sie ihre Familie, Freunde verlieren, denn sie alle dürfen keinen Kontakt mehr haben mit einem Aussteiger, mit einem Abtrünnigen.

Diese Punkte werden gerade in dem Video von "Planet Wissen", von einer Aussteigerin u. einer Expertin berichtet u. Fakten gezeigt. So wie man sehr viel von all den Aussteigern erfahren kann. Die Expertin sagte unter anderem, dass diese Sekte gefährlich ist, denn sie lehnt alles Weltliche, wissenschaftliche ab. Und sie sagen, alle die keine ZJ sind, stehen unter der Herrschaft Satans, sind Teufel.

Wie kann das alles ein Mensch aushalten, zumal sie mit niemandem über ihre Gedanken, über ihre Zweifel reden dürfen. Die Menschen, wie auch der Attentäter bekommen über Jahrzehnte eine Gehirnwäsche,die nicht mehr aus dem Kopf geht. Man bekommt diese falschen Erzählungen, die Pflicht der Unterwerfung zu Jehova nicht mehr raus aus dem Kopf, obwohl man immer mehr an allem zweifelt. Die Mitglieder sind mit all dem, was sie belastet, allein. Wie lange kann man das alles aushalten, wenn man Zweifel bekommt, wenn man nicht mehr an all das glauben kann, was da erzählt wird? Wie lange kann man dieses eingeschränkte, programmierte, aufgezwungene Leben führen, ohne depressiv zu werden, vielleicht sogar leicht verrückt?

Wenn es ein Attentat auf eine Sekte gibt, dann könnten die Gründe dafür sich aus alle den erlebten und durchgemachten Sachen in dieser Sekte/Gemeinschaft, Konflikte, die nicht mehr aushaltbar waren, mit in die Tat eingeflossen sein.Man könnte annehmen, dass sich der Attentäter, an den Leuten die ihn in seinen Augen lange gedemütigt haben, ihm alle Rechte für ein freidenkendes Leben genommen haben und nach dem Ausstieg von ihnen sozial geächtet wurde, er wurde zum Abtrünnigen, rächen wollte. Könnte alles sein, muss es aber nicht. Das wird man nicht mehr erfahren.

Aber was er getan hat, ist ein Verbrechen, es gibt kein Recht auf Selbstjustiz. Es ist eine furchtbare Tat u jeder Tote einer zu viel. Mein Beileid, den Hinterbliebenen.

Generell zum Selbstmord. In meinen Augen nimmt sich jemand das Leben, weil er keinen anderen Ausweg sieht, kein Licht im Tunnel, er sein Leben nicht mehr aushält,  kein Strohhalm in Sicht ist, und nicht weil er Macht haben will, oder Rache üben will.
Und bei einem Amoklauf/Tat wird der Hauptgrund m.E. für das sich selber töten sein, dass er weiß, dass sein Leben sowieso vorbei ist, denn er gänge den Rest des Lebens in den Knast. Und außerdem wollten die Attentäter schon vor der Tat, aus dem Leben gehen.
Meine Gedanken, durch das erfahrene von den Aussteigern.
Tina
 






 

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Da geht es nicht nur um nicht feiern dürfen, keine Bluttransfusion, sondern sie dürfen auch keinen Kontakt mit Menschen haben, die keine Zeugen sind, sie sind nur unter sich. Also sie lehnen jeden Menschen mit einer anderen oder keiner Religion ab, es wird verboten mit diesen Menschen in Kontakt zu treten. Wie schlimm ist das denn?

Und für die Kinder ist das ja mehr als problematisch, wenn sie in der Schule keinen Kontakt zu ihren Mitschülern haben dürfen, sich nicht nach der Schule mit ihnen treffen dürfen, nicht mit dem Spielzeug spielen dürfen, womit die anderen Kinder spielen. Das wird ihnen über Kindervideos, wo man ihnen schlechtes Gewissen macht, verboten. Wie schlimm muss es sich anfühlen für so ein Kind, der sich isoliert fühlt, der nicht fröhlich sein darf.

geschrieben von Tina1

Zu diesen Sätzen von Dir Tina1 muss ich Dir sagen, dass ich das völlig anders erlebt habe, über viele Jahre. Habe das auch weiter oben mit zwei Beispielen ausgeführt. Meine Mutter lebte 20 Jahre mit einem Ehepaar, das den Zeugen Jehovas angehörte, auf einer Etage, sie verkehrten miteinander, besuchten sich auch im Garten der Familie. Später besonders häufig mit der Dame, als deren Ehemann verstorben war.
Und als ich noch Kind war, hatte ich eine Spielgefährtin, die mit ihrer Mutter auch den ZJ angehörte. Auch wir haben mit der Mutter und ihrer Tochter verkehrt und uns besucht..Und ich kann mich nicht erinnern dass E. ein unglückliches Kind war.

Es mag sein, dass manche, die den ZJ angehören, ihren Glauben strenger umsetzen als andere. Wenn sich Menschen bei den ZJ besser aufgehoben fühlen oder sogar geborgen, sollte man ihnen den Glauben lassen.


Michiko

 

Es mag sein, dass manche, die den ZJ angehören, ihren Glauben strenger umsetzen als andere. Wenn sich Menschen bei den ZJ besser aufgehoben fühlen oder sogar geborgen, sollte man ihnen den Glauben lassen.


Michiko

Das ist in allen Glaubensrichtungen so, sei es bei Christen, Menschen jüdischen Glaubens, Mulsimen usw.

Wir sollten gerade in Deutschland nun vorsichtig sein, hier eine Täter-Opfer-Umkehr zu betreiben, denn es wurden Zeugen Jehovas kaltblütig von einem deutschen Mann hingerichtet.
In der Nazi-Zeit verweigerten ZJ den Hitlergruss, den Militärdienst und Teilnahme an NS-Veranstaltungen. Dafür bezahlten viele Tausende mit dem Leben oder kamen in KZ`s - man müssten sie bis heute bewundern für diese Stärke gegen ein todbringendes Regime wie es die Nazis waren.
Aber das geschieht auch nicht und deshalb werden sie grossenteils auch ihr Leben intern in ihren Gemeinden führen und versuchen, wenig aufzufallen.
ABer es gilt auch für sie der Passus in unserem Grundgesetz der freien Religionsausübung. Olga

Die meisten Amoktäter wurden jahrelang gemobbt.

Oder sie verachten einfach nur die westliche Lebensweise.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Amoklauf_von_Ansbach

Du hast die Problematik erkannt; "man kann den Menschen nur VOR die Köpfe sehen". Noch schärfere Waffengesetze bringen überhaupt nichts. Unsere Waffengesetze sind schon mit die schärfsten auf der Welt. Über solchen Unfug freuen sich nur die illegalen Waffenschieber. Man müsste dann auch Kraftfahrzeuge, Messer, Äxte, Beile, Schraubendreher, Hämmer, Kettensägen, ja selbst Pflastersteine verbieten. Ich bin auch ratlos wie man solche Taten verhindern könnte.