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Innenpolitik Wahlmüdigkeit bei Kommunalwahlen

Mitglied_5ccaf87
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Re: Wahlmüdigkeit bei Kommunalwahlen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 28.05.2013, 16:09:26
Das Problem ist aus meiner Sicht: Wer soll gewählt werden? Solange in der Bundespolitik sich nichts ändert können sich Kommunalpolitiker a'la Couleur abstrampeln wie sie wollen. Kein Gemeinde- oder Stadtrat kann die Schulden wegzaubern. Also geht man nicht wählen.

In unserer Gegend fehlen 5 km Autobahn um eine leistungsfähige Zollabfertigung (von CH gebaut) an das Autobahnnetz in DE anzuschließen. So aber Quälen sich die 40-Tonner dicht an dicht über eine stark befahrene zweispurige Bundesstrasse und die Schweizer zeigen uns über den Ententeich hinweg den Stinkefinger.

Dafür haben wir aber eine Drohne für 650 Mio Eus, die ausschließlich Anschaungsmaterial für den nächsten WK ist.
pippa
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Re: Wahlmüdigkeit bei Kommunalwahlen
geschrieben von pippa
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.06.2013, 14:19:23
Durch Nichtwählen werden derartige Probleme sicher auch nicht gelöst.

Man muss unfähige Politiker eben abwählen und zwar so oft und so lange, bis man die richtigen gefunden hat.

Ganz bestimmt sind nicht alle unfähig.

Wenn man aber merkt, dass die gewählten Politiker durch die Hintertür von mächtigen Konzernen entmachtet werden, muss man dafür sorgen, dass solche Politiker gewählt werden, die die Gesetze, welche ihrer eigenen Entmachtung dienen, wieder abschaffen.

Nichtwähler jedoch schaffen mE irgendwann die Demokratie ab.

Ich beziehe mich natürlich hiermit auf alle Wahlen, denn auch bei der kommenden Bundestagswahl soll wiederum die Wahlbeteiligung sinken.

Pippa
clara
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Re: Wahlmüdigkeit bei Kommunalwahlen
geschrieben von clara
Die Bertelsmannstiftung und das Institut für Demoskopie Allensbach starteten ein Umfrage. Als Gründe für die kontinuierlich sinkende Wahlbeteiligung und zwar bei allen politischen Wahlen fanden sie doch einiges heraus, was ich nicht unbedingt erwartet hätte, z. B.,

Wahlenthaltung geschieht jedoch weniger aus Frust oder Protest, denn in ihrer Langzeitbeobachtung fanden die Wahlforscher Erstaunliches heraus: Nicht nur werden die Deutschen Jahr für Jahr zufriedener mit der Demokratie und dem politischen System in ihrem Land, sie finden auch, dass die Parteien sich heute deutlicher unterscheiden als vor zehn Jahren. Stärkste Ursache für Wahlmüdigkeit ist vielmehr Gleichgültigkeit – je geringer der Sozialstatus und je größer das politische Desinteresse im Freundeskreis, desto weniger wahrscheinlich wird der Gang zur Wahlurne.



Clara

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olga64
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Re: Wahlmüdigkeit bei Kommunalwahlen
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 12.06.2013, 14:44:16
Ich halte das Ergebnis dieser Studie auch für sehr interessant, obwohl es ja in einzelnen Punkten das bestätigt, das sich aufmerksame Politik-Interessenten (und standhafte Wähler) schon immer dachten. Politik wird immer komplexer und dadurch auch nur dann nachvollziehbarer, wenn man sich damit beschäftigt. DAs erfordert Zeit und Interesse - und die nehmen sich viele in unserer doch recht oberflächlichen Zeit und GEsellschaft nicht mehr. Und es ist ja auch viel einfacher, "über die blöden Politiker" zu schimpfen, wenn man ein Freund von SChlagworten ist und nie etwas besser machen muss. Olga
Re: Wahlmüdigkeit bei Kommunalwahlen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
grins:
Mitglied_5ccaf87
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Re: Wahlmüdigkeit bei Kommunalwahlen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 12.06.2013, 14:44:16
Zum Ersten: Wessen Brot ich eß dessen Lied ich sing.
Damit hätten wir schon mal die Frage auf Bezug zum Geldgeber Bertelsmann geklärt.

Zum Zweiten: In unserer Gemeinde fanden kürzlich auch Gemeindewahlen statt. Unser alter und neuer Bürgermeister gehört zu den freien Wählern. Ernstzunehmende Gegenkandidaten gab es nicht einmal von der CDU. Also haben von den 78% Teilnehmern an der Wahl 90% ihn wieder gewählt. Seine größte Errungenschaft war in der vergangenen Wahlperiode, das er unser Dorf durch den Bau eines Kreisverkehrs und dreier Schikanen auf der Bundesstraße vor den Gigalinern bewahrt hat. Grund genug wählen zu gehen.

Irgendwo fand ich im Internet, das Deutschland 1,1 Mio Millionäre besitzt. Das fand ich im ersten Moment sehr erstaunlich. Aber davon ausgehend werden diese und ihre Familienmitglieder nicht wählen gehen, denn was hätten sie schon von einer anderen Kommune oder Regierung zu erwarten.

Anders sieht es aus, wenn ein Mitglied der Familienclans auf einen Abgeordnetenstuhl im Landtag oder Bundestag reflektiert. Damit kann man nämlich sein Vermögen auch vergrößern. Die Korruption der Abgeordneten ist in DE nicht strafbar. Man kann also viel Geld verdienen, wenn man nur gegen oder für etwas stimmt. Das ist nicht schwer und benötigt nicht einmal großes Fachwissen.

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clara
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Re: Wahlmüdigkeit bei Kommunalwahlen
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.06.2013, 09:17:51
Zum Ersten: Wessen Brot ich eß dessen Lied ich sing.
Damit hätten wir schon mal die Frage auf Bezug zum Geldgeber Bertelsmann


Allensbach ist ein bewährtes und renommiertes Institut, dem ich nicht unbedingt Manipulation unterstelle, nur weil Bertelsmann der Auftraggeber ist. So absurd finde ich die Ergebnisse nun auch wieder nicht.

Ähnliche Beispiele wie Dein geschildertes gibt es wohl bei allen Kommunalwahlen, was auch Sinn und Zweck derselben ist. Am besten setzen die kommunalen Wählervereinigungen dies um, weil die Mitglieder normale Bürger sind und keine Politiker sein wollen.

Clara
olga64
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Re: Wahlmüdigkeit bei Kommunalwahlen
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 19.06.2013, 15:34:19
Wer soll denn solche Umfragen machen, wenn nicht potente Unternehmen wie Bertelsmann? Wir sehen doch auch alle RTL - gehört auch zu Bertelsmann.
Auch wenn - angenommen "der Staat" dies in eigener Regie machen würde, würde man ihm Subjektivität unterstellen - ausserdem müsste dann der Steuerzahler bezahlen.
Ein wichtiges Kriterium ist aber, dass viele der Befragten schlicht und einfach lügen - das verwässert Ergebnisse, wenn gleich solche Kriterien sicher rechnerisch angenommen werden. Olga

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