Innenpolitik Corona-Widerstand 2020

olga64
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RE: Widerstand 2020
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.04.2020, 18:56:16

Vielleicht sollten Sie a priori berücksichtigen ,dass Herr Diess nicht der Eigentümer von VW ist, sondern dies sind die Aktionäre. Und diese investieren ihr Geld dorthin, wo sie auch wieder etwas zurückerhalten (z.B. Dividenden) und keine grossen Verluste machen. Zeichnet sich das ab, ziehen sie nämlich ihre Investitionen umgehend zurück.
Auch bei Boni lohnt eine umfassende Betrachtung. Diese erhalten nicht nur die Vorstände, sondern die sehr vielen Mitarbeiter. Es handelt sich um einige Tausend Euro, die hier jährlich ausgeschüttet werden und dies betrifft dann wiederum auch die Familien der Mitarbeiter.
VW befindet sich wie alle Automobil-FAbriken in einer Transformations-Phase; also weg vom Verbrenner hin zu Elektrofahrzeugen. Das war alles vor Corona bekannt, ist aber keine Sache, die innerhalb weniger Tage erledigt sein kann.
In anderen Ländern ist man hier schon weiter als in Deutschland, was auch mit der Kundenstruktur zusammenhängt: diese ist nun mal in unserem Land älter und weniger flexibel - deshalb orientieren sich auch die Automobilhersteller seit Jahren in andere Kontinente und LÄnder, wo die Altersstruktur jünger ist und demzufolge auch mehr Nachholbedarf bei den Produkten, in diesem Falle Autos, vorhanden ist.

Den ARtikel, den Sie verlinkten, habe ich auch gelesen. VW hatte in 2019 ein sehr erfolgreiches Jahr (trotz aller Skandale und trotz der von Ihnen erwähnten nicht verkäuflichen Automobile). Das ist für die Anleger, also die Aktionäre eine sehr gute Nachricht; denn für 2020 wird das anders aussehen. Auch hier werden mit Sicherheit die Mitarbeiter mit Prämien bedacht werden, was wiederum ihren Familien zugutekommen wird.
Der Personalabbau, den Herr Diess schon vor längerem ankündigte, hängt auch mit der Umstellung auf E-Autos zusammen, die einfacher in der Herstellung und weniger personalintensiv sind. Es gehört zur Verantwortung eines Vorstandsvorsitzenden einer Aktiengesellschaft, darauf frühzeitig hinzuweisen (z.B. in einer Ad-Hoc-Mitteilung) - sonst könnte er nämlich juristisch belangt werden.

Wenn Sie mal ein Automobilwerk besichtigt haben, so konnten Sie schon vor Jahren feststellen ,dass es den klassischen Fliessbandarbeiter dort genau wenig gibt ,wie es die  Werkstätten den Automechaniker beschäftigen. in den Werken sind die Menschen praktisch Zuarbeiter der Roboter - in den Werkstätten sind es Mechatronicer mit völlig anderer Ausbildung.
VW hat einen sehr starken Betriebsrat - auch wenn Herr Diess an ARbeiter nicht denken sollte, wie Sie behaupten - der Betriebsrat tut es zusammen mit der Gewerkschaft, die bei VW einen eigenen TArif plaziert haben.
Ausserdem ist auch das Land Niedersachsen Anteilseigener mit ca 20% und könnte es sich politisch nicht erlauben, hier "die da unten" zu vergessen.

Ich befürchte sehr ,dass wir in einem Jahr ,wenn die nächsten Hauptversammlungen terminiert sind, in ganz anderem, düsteren Ton von unserer Schlüsselindustrie sprechen werden, wenn diese dann überhaupt noch in dem Umfange in unserem Land beheimatet ist. Auch bei Daimler sieht es schlimm aus  - ich persönlich rechne mit weiteren Fusionen auf internationaler Ebene, sowie zB. bei der französischen PSA. Olga

RE: Widerstand 2020
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 29.04.2020, 19:19:22

Also dieses Jahr noch eine VW-Dreckschleuder kaufen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Wir Rentner haben ja keine finanziellen Einbußen, im Gegenteil, sparen uns das Urlaubsgeld. 

Um den neuen Diesel-Motor von VW kursieren ja schon wieder wilde Gerüchte, aber was solls ….

lupus
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RE: Widerstand 2020
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.04.2020, 18:56:16

Den verlinkten Artikel las ich bis zur Frage nach dem Erlass der Umsatzsteuer.
Es ist für mich sehr erstaunlich dass dabei nie die Frage "Wer zahlt die Umsatzsteuer" eine Rolle spielt.
Die Umsatzsteuer wird vom Endverbraucher bezahlt!
Nicht der Gastwirt bezahlt sondern der Gast.
Alle Umsatzsteuerbeträge in den Produktionsketten werden über die Vorsteuererstattung zurückgeholt.
Nur der Endverbraucher ist Zahler ohne Erstattung.
lupus


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RE: Widerstand 2020
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 30.04.2020, 07:31:04

Für Kleinunternehmer gilt das nicht, Lupus.

Sie zahlen zwar keine Mehrwertsteuer, können aber auch keine Vorsteuer absetzen. 

 

freddy-2015
freddy-2015
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RE: Widerstand 2020
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf lupus vom 30.04.2020, 07:31:04
Den verlinkten Artikel las ich bis zur Frage nach dem Erlass der Umsatzsteuer.
Es ist für mich sehr erstaunlich dass dabei nie die Frage "Wer zahlt die Umsatzsteuer" eine Rolle spielt.
Die Umsatzsteuer wird vom Endverbraucher bezahlt!
Nicht der Gastwirt bezahlt sondern der Gast.
Alle Umsatzsteuerbeträge in den Produktionsketten werden über die Vorsteuererstattung zurückgeholt.
Nur der Endverbraucher ist Zahler ohne Erstattung.
lupus
Die Summen in der Kette differieren aber Lupus.
EK und VK machen den Unsterschied und letztendlich entscheidet der Gewinn,
was in den Taschen hängen bleibt und da greift das Finanzamt auch nochmal ab................
Der Endverbraucher kann sich im Einzelfall über seine Steuererklärung Geld zurück holen.
Kommt für uns Rentner weniger in Frage, aber Arbeiter schon in grösserem Mass.
Karl
Karl
Administrator

RE: Widerstand 2020
geschrieben von Karl
als Antwort auf freddy-2015 vom 30.04.2020, 09:41:19

Auch in dieser Diskussion sollte die eigene Meinung ab und zu an der Realität abgeglichen werden. Weltweit ist die Anzahl der Covid-19 Todesfälle inzwischen auf 227.723 angestiegen. Wahrscheinlich haben inzwischen auch in Deutschland mit seinen 6467 Todesfällen bisher bereits viele einen Verlust in ihrem Umkreis zu verzeichnen, jedenfalls häufen sich die Todesanzeigen, in denen Covid-19 als Todesursache angegeben wird, bei uns im Breisgau.

Hier sind die tagesaktuellen Zahlen.

Karl


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lupus
lupus
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RE: Widerstand 2020
geschrieben von lupus
als Antwort auf freddy-2015 vom 30.04.2020, 09:41:19

Was soll da differieren?
Was soll letztendlich der Gewinn für die Umsatzsteuer entscheiden?
Und was kann der Endverbraucher im Einzelfall von der Umsatzsteuer zurückholen?

lupus

Hallo Kirsty!
In der Umsatzsteuer ist der Kleinunternehme wie ein Endverbraucher gestellt.
Seine Leistung wird nicht umsatzbesteuert (hauptsächlich wegen Geringfügigkeit) jedoch werden ja die Vorstufen wegen der Nichterstattung besteuert.

olga64
olga64
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RE: Widerstand 2020
geschrieben von olga64
als Antwort auf lupus vom 30.04.2020, 07:31:04
Den verlinkten Artikel las ich bis zur Frage nach dem Erlass der Umsatzsteuer.
Es ist für mich sehr erstaunlich dass dabei nie die Frage "Wer zahlt die Umsatzsteuer" eine Rolle spielt.
Die Umsatzsteuer wird vom Endverbraucher bezahlt!
Nicht der Gastwirt bezahlt sondern der Gast.
Alle Umsatzsteuerbeträge in den Produktionsketten werden über die Vorsteuererstattung zurückgeholt.
Nur der Endverbraucher ist Zahler ohne Erstattung.
lupus
Also ich zumindest habe auch nirgendwo von einem Erlass gelesen, dass die Umsatzseuer (Mehrwertsteuer) wegfallen soll.
Sie soll bei Restaurants, die auch Speisen verkaufen, auf 7% reduziert werden, was eine gewisse Logik hat, da auch Lebensmittel einer 7% Mwst unterliegen.
Natürlich wird die Mwst (Umsatzsteuer) in die Abgabepreise kalkuliert, was bedeutet, dass der Endverbraucher sie bezahlt. Es kann natürlich sein, dass am Anfang, wenn ein Restaurant versucht, wieder mehr Gäste anzulocken, dadurch die Abgabepreise für Speisen etwas sinken. Laufen die Geschäfte aber wieder gut, wird das sicher zurückgenommen.
Ein gutes Beispiel ist da die Senkung der Mwst bei Hotels, vor Jahren initiiert durch die FDP. Da wurde auch nie was billiger, es entstand nur grosses Chaos, weil die Senkung nur einen Teil der Hotelleistungen betraf und einen anderen nicht.
Die Unternehmen können sie als durchlaufenden Posten werten, d.h. die bezahlte Mwst mit der eingenommenen gegenrechnen und diese Zahlen dem Finanzamt melden (was aber meist der Steuerberater erledigt). Olga
olga64
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RE: Widerstand 2020
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.04.2020, 20:11:05
Also dieses Jahr noch eine VW-Dreckschleuder kaufen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Wir Rentner haben ja keine finanziellen Einbußen, im Gegenteil, sparen uns das Urlaubsgeld. 

Um den neuen Diesel-Motor von VW kursieren ja schon wieder wilde Gerüchte, aber was solls ….
Ob Rentner im fortgeschrittenen Alter sich ein neues Auto kaufen sollen oder wollen, liegt in deren Entscheidung und hat sicherlich mit der verbleibenden Lebenserwartung was zu tun, genau so wie mit den gesundheitlichen Fakten, wie lange jemand geeignet ist, selbst am Strassenverkehr teilzunehmen.
Aber warum sollten sich deutsche Menschen kein E-Auto von VW kaufen (oder in Kürze von Tesla?). Diese werden bezuschusst und vermutlich in Kürze noch höher als es jetzt schon der Fall ist.
Auf Details "VW-Dreckschleuder" und "Gerüchte" gehe ich nicht näher ein, weil ich solche Absink-Tendenzen des Niveaus nicht unterstütze. Olga
lupus
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RE: Widerstand 2020
geschrieben von lupus
als Antwort auf olga64 vom 30.04.2020, 17:16:17

Link lesen und erkennen dass Erlass und Senkung die gleiche Wirkungsrichtung haben.
lupus


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