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Innenpolitik wider die gleichschaltung der presse

sysiphus
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Re: wider der gleichschaltung der presse
geschrieben von sysiphus
Vergeblich habe ich versucht die "wütenden Erwiderungen" auf zu finden, von denen mart1 geschrieben hat: Abgesehen davon, verstehe ich nicht warum die Antworten zu meinem Beitrag auf die NachDenkSeiten fokussieren. Es ging doch wesentlich um den Begriff "Gleichschaltung" und damit um die Benutzung der Sprache des Nationalsozialismus.

Wenn auf den "gleichgeschalteten Medienquark" hingewiesen wird, dann weiß der Schreiber nicht worüber er schreibt. Ja, ich kannte die gleichgeschaltete Presse, beispielsweise den Völkischer Beobachter und Neues Deutschland, die waren "absolute pflichtlektüre"!

"Da war der hiesige Geschichtsunterricht dagegen das reinste Bibelauswendiglernen". Nix gehört vom Historikerstreit, ausgelöst vom Historiker Ernst Nolte und der umfaßenden Kritik darauf von Jürgen Habermas und anderen von der Frankfurter Schule? Nie beschäftigt mit Theodor W. Adorno, Marcuse und mit der Kritischen Theorie?

Was die NachDenkSeiten betrifft Carlos, lese ich da seit Jahren sporadisch, wie auch bei FREITAG, TELEPOLIS, und auch bei Achgut, SWP (Deutsches Institut für Internationale Politik), bei links- und rechtstendenziösen Seiten und bei vielen anderen. In der Hauptsache informiere ich mich beim "gleichgeschalteten Medienquark" den ich hier anklicke.

sysiphus...



Mitglied_81b4260
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Re: wider der gleichschaltung der presse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sysiphus vom 29.01.2011, 12:09:28
Ich empfinde deine Antwort auf den Eingangsbeitrag als durchaus entbehrlich

"Es ist schon erstaunlich, dass Du dich, sitzender Bulle (Sitting Bull!), anscheinend unbeleckt von historischen Erkenntnissen und Einsichten, hier als grosser Zampano gerierst, anderen andere Wege zeigen willst, wie und wo die sich informieren sollten. Hörst Du es? Mein unzüglbares Gelächter hallt durch den Seniorentrefff.... "(sysiphus)

Stimmt, du hast anschließend die Bezeichnung "Gleichschaltung der Presse" kritisiert. Meiner Meinung nach mit Recht. Allerdings, wenn ich in einer Reihe von Zeitungen, die apa bzw. Reuter bzw. die Meldungen anderer Agenturen fast wortident, nur durch Weglassen einiger Zeilen variiert lese, dann kommen mir manchmal schon etliche Bedenken.

Nein, von deinen erwähnten Historikern bzw. Philosophen habe ich im Schulunterricht nie etwas gehört, der Geschichteunterricht war in erster Linie "Bibelauswendiglernen"... dass Geschichteunterricht auch etwas Anderes sein kann, habe ich erst in den USA gelernt (übrigens in derselben Schulstufe). Da es offensichtlich und beweisbar notwendig erscheint das Volk dumm zu halten, nehme ich an, dass ein Unterricht in anderen Schulen als einem Elitegymnasium noch viel eher in diese Richtung ging. Es tut mir leid, dass ich dieses Thema überhaupt angesprochen habe.

Schlußresumee: Auch du findest es nicht schlecht, auf andere Quellen als die üblichen Mainstreamvertreter hinzuweisen.
sittingbull
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Re: wider der gleichschaltung der presse
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf sysiphus vom 29.01.2011, 12:09:28
Wenn auf den "gleichgeschalteten Medienquark" hingewiesen wird, dann weiß der Schreiber nicht worüber er schreibt


genau.

natürlich können wir theoretisch alles lesen oder sehen.
aber eben nur theoretisch...
die wahrheit ist , dass z.b. in hamburg drei der vier großen tageszeitungen dem "springer-verlag" gehören...
in den tv-talkshows sitzen immer wieder die selben sogenannten "experten"...
die "großen" nachrichten-magazine "spiegel" und "focus" verhökern auch nur "neo-liberalen" unsinn.
den kritischen tv-formaten wird sendezeit gekürzt oder sie werden ins nachtprogramm verlegt.
jeder ansatz , den "kapitalismus" nicht als "alternativlos" zu sehen , wird geiergleich verfolgt...
damit bloß keiner auf dumme gedanken kommt.
die "gegenpresse" hat marginale auflagen , wird defacto kaum wahrgenommen ...
und wenn "springer" und dem "spiegel" es passt wird ein selten dämliches buch von sarrazin schon mal zum bestseller hochgeschrieben.
so kann "demokratie" schon mal zur farce werden.
"repressive toleranz"...eben.
ein guter essay von herbert marcuse

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Mitglied_81b4260
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Re: wider der gleichschaltung der presse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sittingbull vom 29.01.2011, 13:26:13

.........
* "Was ist die Wahrheit?"
Oswald Spengler, Mitarbeiter des Hugenberg-Konzerns, in 'Der Untergang des Abendlandes', 1918
* "Weil es nützlich ist, glaubt man bald selbst an das, was man sagt..."
Edward S. Herman und Noam Chomsky in ihrem Buch 'Manufacturing Consent - Konsensfabrik', 1988
* "... subtiler ... als unter dem Faschismus, aber oft mit denselben Auswirkungen"
Peter Marcuse (Sohn von Herbert Marcuse) in einem Interview in 'Neues Deutschland' vom 2.10.2001
* "In Amerika benutzen alle Medien ausnahmslos dieselbe Sprache, als wäre es eine Diktatur."
Uri Avnery, Träger des Alternativen Nobelpreises 2001, im WDR-Fernsehen am 22.10.2001
* "Die Angst vor dem Rüffel - US-Medien stehen unter harschem Druck der Regierung"
Aus einem Artikel von Eva Schweitzer im 'Kölner Stadt-Anzeiger' vom 12.11.2001
* "in größeren Redaktionen und Nachrichtenagenturen eine Person des Vertrauens der CIA"
Andreas von Bülow, ehem. Bundesminister, in 'Konkret' 12/2001
* Radio Free Afghanistan und US-TV für die muslimische Welt
Aus einem Artikel von Nina Klein in 'Die Welt' vom 10.12.2001
geschrieben von Gleichschaltung - oder warum die Medien funktionieren, wie sie funktionieren Zitate von Oswald Spengler, Noam Chomsky, Edward Herman, Peter Marcuse, Uri Avnery, Andreas von Bülow,...
Re: wider der gleichschaltung der presse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sittingbull vom 29.01.2011, 13:26:13
"die "gegenpresse" hat marginale auflagen , wird defacto kaum wahrgenommen ... "


Nun gibt es ja außer der Springerpresse noch jede Menge auflagenstarke andere Presseorgane in Deutschland.
Ich denke dabei besonders an FAZ, Süddeutsche Z., taz, Die Welt u.a.
Viele mit sehr gut frequentierten Internetportalen.
Alle gehören zu den 10 auflagenstärksten Presseerzeugnissen.
Hier gibt es nun wirklich keine regierungstreue Berichterstattung.

JEDER kann genau diese kaufen und das ÜBERALL!
Niemand hindert sie daran.
An den Kiosken - auch in Hamburg - liegen sie alle aus.
UND wenn eine fehlen sollte - es gibt ja so viele verschiedene Presseerzeugnisse- kann man sie bestellen.

Was erwartest du eigentlich?
Willst du vielleicht nur die von dir als "Gegenpresse" bezeichneten Organe zulassen?
Ich nehme mal an, dass du damit stark linksorientierte Zeitungen, wie ND, Junge Welt... meinst.
Wäre das dann keine Gleichschaltung und keine Einschränkung der Pressefreiheit?

Die Auflage ist immer noch abhängig von der Anzahl der Leser - bei anderen Medien von der Anzahl der Nutzer.

Vielleicht überprüfst du mal deine persönliche einseitige Einstellung.



Karl
Karl
Administrator

Re: wider der gleichschaltung der presse
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.01.2011, 14:15:25
Nun gibt es ja außer der Springerpresse noch jede Menge auflagenstarke andere Presseorgane in Deutschland.
Ich denke dabei besonders an FAZ, Süddeutsche Z., taz, Die Welt u.a.
Oha, Du bist aber nicht gerade gut informiert. Die Welt ist eine deutsche überregionale Tageszeitung der Axel Springer AG.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) ist darüber hinaus sicherlich kein Blatt der Opposition.

Karl

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Re: wider der gleichschaltung der presse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 29.01.2011, 14:23:10
"Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) ist darüber hinaus sicherlich kein Blatt der Opposition."
geschrieben von karl


Hatte ich auch nicht geschrieben!

Dein Einwand ist allerdings sehr interessant.

Muss also die Presse ein "Organ der Opposition" sein?
Sicher nur dann, wenn es sich um eine CDU-FDP-Regierung handelt.

Da kriege ich das Grübeln !



-------

Die Welt ist natürlich v. Springer - ich meinte Spiegel speziell Spiegel online.

Karl
Karl
Administrator

Re: wider der gleichschaltung der presse
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.01.2011, 14:43:19
Muss also die Presse ein "Organ der Opposition" sein?
Halte Dich einfach an das, was gesagt wurde und dichte nicht immer noch etwas hinzu. Politisch steht die FAZ der Ausrichtung der Springer Presse sehr nahe. Allein darum ging es. Karl
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: wider der gleichschaltung der presse
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.01.2011, 13:51:30
Gleichschaltung - oder warum die Medien funktionieren


toller link ...vielen dank.
sitting bull
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: wider der gleichschaltung der presse
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf sysiphus vom 29.01.2011, 12:09:28
Wenn auf den "gleichgeschalteten Medienquark" hingewiesen wird, dann weiß der Schreiber nicht worüber er schreibt. Ja, ich kannte die gleichgeschaltete Presse, beispielsweise den Völkischer Beobachter und Neues Deutschland, die waren "absolute pflichtlektüre"!

[indent][/indent]
Auch ich kenne die gleichgeschaltete presse und nachdem ich hier den eingangsbeitrag und die beifallsbekundungen gelesen habe, muß ich feststellen, daß keiner von denen anscheinend weiß wie eine gleichgeschaltete presse aussieht.
Wie klaus schon sagte, gibt es neben der springerpresse noch eine menge anderer presseerzeugnisse (ich hab die TAZ aboniert) in denen man sich informieren kann.
Auch radio und fernsehen und internet haben ausreichend facetten und bewertungen internationalen und nationalen geschehens.
Ständig werden hier (letztens von HW) kritische beiträge entnommen aus verschiedenen medien eingestellt und das obwohl die presse doch völlig gleichgeschaltet ist.
Liebe leute, man kanns auch übertreiben mit ausschließlich negativer berichterstattung und bewertung und ständiger mäkelei an allem was in D geschieht, es sei denn es kommt aus der linken ecke, dann ihat die presse natürlich recht.

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