Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern

Innenpolitik Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern

olga64
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von olga64
als Antwort auf justus39 vom 21.03.2017, 17:53:49
Es gehört zum "schlechten Ton" in unserem Land, freiwillig zuzugeben, dass es einem gut geht und man (oder frau) zufrieden mit dem Leben ist. Insbesondere bei der Rente und deren selbst erwirtschafteter Höhe wird einem dann umgehend Prahlerei unterstellt. Kann es nicht sein, dass sich einfach ein Mensch das Recht nimmt, stolz darauf zu sein, dass er oder sie die selbst gesteckten Lebensziele erreicht hat? Und es hat nicht nur mit Glück und Voraussetzungen zu tun, sondern es steckte in einem so langen Berufsleben viel Arbeit, viel Kraftaufwand und auch Verzicht auf andere Dinge, den andere vermutlich nicht üben wollten.
Man sollte sich auch über zufriedene Menschen in unserem Land, die ja noch die Mehrheit bilden, auch wenn sie es nicht explizit zugeben, nicht verächtlich äussern. Es ist nicht jedem möglich, in eine kollektive Jammerei oder in Forderungen nach VErhaftung von Politikern mit einzustimmen, die letztendlich für keinen zu etwas führen wird. Olga
lupus
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von lupus
als Antwort auf justus39 vom 21.03.2017, 17:53:49
Hallo Justus, mein Beitrag knüpfte nur an deine Überlegung an und ich wollte und habe nichts in deine Überlegung hineingelesen.
In verschiedenen vorangegangenen anderer Teilnehmer war aber schon herauszulesen, dass die Rente Benachteiligungen des Arbeitslebens ausgleichen sollte. Dem war zu widersprechen, was ja wohl auch deine Meinung ist.
Solche sozialen Ausgleiche sollten nur über andere Wege erfolgen.
lupus
manoman
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von manoman
als Antwort auf olga64 vom 21.03.2017, 16:54:39
Manoman - - wie ging dieser Thread los? DA fordert ein SChreiber, dass alle die verbrecherischen Politiker, die irgendwann mal was mit Rentengestaltung zu tun hatten, ins Gefängnis geworfen werden sollen.
Ist das wirklich eine Basis für eine seriöse Diskussion?
Meine Meinung ist kurz und knapp: jeder ist selbst verantwortlich für sein Leben und sein SChicksal; benötigt er oder sie irgendwann Hilfe, weil er oder sie aus der Bahn geworfen wurden, so soll sie ihm oder ihr gewährt werden. ES gibt im menschlichen Leben fast keine Situationen, wo ausschliesslich ein anderer SChuld hat, wenn das Leben nicht so glatt weiterläuft, wie erwünscht.

Sie empfehlen mir, dass ich mir die Biografie jeden Rentners (?) anzusehen hätte. Dies ist bei mehr als 20 Mio Menschen ja nicht möglich ; dafür reicht kein Menschenleben aus. Andererseits wäre es auch hier dann zu empfehlen, sich auch die andere Seite dieser Biografie zu GEmüte zu führen, da sonst das Bild zu subjektiv und unvollständig für die Sichtweite des Betrachters ist.

Auch ich wurde mit 53 Jahren arbeitslos, weil ich Probleme mit meinem damaligen Arbeitgeber hatte. Dies war zum einen für mich ein grosser Schock, weil bis dahin alles sehr gut lief. Dann machte ich mich an die Arbeit und fand innerhalb von einigen Monaten einen guten, neuen Job. Allerdings war dies mit Umzug, neuem Wohnort, neuer Firma usw. verbunden ,was auch für mich als mobiler und flexibler Frau nicht ganz so einfach war. Aber die Alternative, bis zum Rentenalter arbeitslos zu sein, wäre noch schlimmer gewesen.
Ich arbeitete dann in dieser Firma sehr, sehr zufrieden bis zu meinem Renteneintritt mit 65 Jahren und habe den Schritt nie bereut.
Das meine ich, wenn ich denke, jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich und an meiner Kündigung bei der alten Stelle war nicht nur der damalige Arbeitgeber Schuld. Dies érkannte ich nach einiger Zeit, nachdem meine Wut, mein Hass, meine Trauer abgebaut waren und ich wieder klar denken konnte. Alles Gute. Olga


Hallo Olga,

vielen herzlichen Dank für Ihre Ratschläge. Nur noch eine Anmerkung zu meiner eigenen Geschichte. Mir wurde die Existenz grundlos, und ich betone grundlos zerstört. Alle die den Artikel der WiWo gelesen haben können sich darüber ein detailliertes Bild machen. Sie geben mir die Erklärung Ihrer Situation, dass Sie mit 53 Ihre Heimat verlassen haben um wieder Fuß fassen zu können. Werte Olga, mir hat man fast alles genommen, was einem wichtig ist, den Arbeitsplatz. Aber was ich mir nicht einfach so nehmen lasse, das ist die Heimat, ich lasse mich nicht einfach vertreiben, das geht so nicht, dieses Recht hat niemand. Ich lass mir nicht mein komplettes Leben einfach von Dritten umstülpen. Nun will ich nichts mehr zu Ihren Ausführungen hinzufügen.

Gruß

manoman

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lupus
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von lupus
als Antwort auf manoman vom 21.03.2017, 19:36:49
Für dich , den das Leben schon bedauernswert gebeutelt hat, habe ich Mitgefühl.
Dass ich die Wendephase so glimpflich überstand ist eben auch Glück und Zufall des Augenblicks.
Mit der Rente kann jedoch ein solches Schicksal nicht ausgeglichen werden
lupus
manoman
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von manoman
als Antwort auf lupus vom 22.03.2017, 14:16:51
Für dich , den das Leben schon bedauernswert gebeutelt hat, habe ich Mitgefühl.
Dass ich die Wendephase so glimpflich überstand ist eben auch Glück und Zufall des Augenblicks.
Mit der Rente kann jedoch ein solches Schicksal nicht ausgeglichen werden
lupus


Hallo lupus,

aus Deinen Worten ist eine Empathie zu entnehmen, die man manchen Beiträgen leider nicht entnehmen kann. Danke dafür im Voraus. Du sagst zusätzlich noch folgendes:

"Mit der Rente kann jedoch ein solches Schicksal nicht ausgeglichen werden"

Das ist mir schon klar, dass eine Rente nicht jedes Schicksal ausgleichen kann. Aber es ist verwerflich, wenn einem Menschen grundlos die Existenzgrundlagen zerstört werden. Damit schafft sich das System die Härtefälle selbst, was ich mir so nie vorstellen konnte, bis ich es am eigenen Leib verspüren musste. Es wäre für mich jetzt sehr interessant, wie groß die Dunkelziffer ist, der es genauso wie mir ergangen ist. Über die niedrigen Rentenansprüche braucht man sich dann aber auch nicht wundern. Aber den Betroffenen sollte man dann auch nicht vorhalten, sie seien selbst an ihrer Situation schuld, sie hätten alles selbst in der Hand gehabt.

[email protected]

Wieviel berufliche Biografien werden einfach zerstört und damit dem Betroffenen alle Möglichkeiten entzogen, seine Beitragszahlungen weiterhin ordnungsgemäß weiterzuführen. Alle Volksparteien schauen bei dieser Entwicklung tatenlos zu.

Fernsehtipp für heute Abend:

ZDF 23.15 ZDF Zoom

Ausgebeutet - Arbeit nur auf Abruf

Ist das unsere Zukunft, na dann gute Nacht. Wie soll man hier dann noch eine Chance haben, sich eine menschenwürdige Rente, mit der man auch überleben kann, zu erwirtschaften. Wenn ich dann höre, jeder hat es in der eigenen Hand, dann versteh ich die Welt nicht mehr. Diese Meinung ist heutzutage einfach den Betroffenen gegenüber unfair und sehr verallgemeinernd.

Ich hoffe nur für die zukünftigen Generationen, dass sich die Situation nicht so fortsetzt, wie es sich die letzten Jahre entwickelt hat.

Gruß

manoman
lupus
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von lupus
als Antwort auf manoman vom 22.03.2017, 14:50:05
Mit der Rente kann kein Schiksal ausgeglichen werden , es sei denn durch versicherungsfremde Leistungen ( z.B. Hinterbliebenenrente für Kriegsopfer).
In deinem Text klingt es immer so, als sollte man für einen solchen Fall wie den deinen mit der Rente etwas tun.
Wie stellst du dir das vor?
lupus

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manoman
manoman
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von manoman
als Antwort auf lupus vom 23.03.2017, 14:35:59
Mit der Rente kann kein Schiksal ausgeglichen werden , es sei denn durch versicherungsfremde Leistungen ( z.B. Hinterbliebenenrente für Kriegsopfer)
In deinem Text klingt es immer so, als sollte man für einen solchen Fall wie den deinen mit der Rente etwas tun.
Wie stellst du dir das vor?
lupus


Hallo Lupus,

mit welcher Passage meiner Texte kommst Du zu Deinem Eindruck? Wo siehst Du die Stelle, an der es nach Deinem Eindruck klingt? Bitte präzisiere Deine Aussage, danke.

Gruß

manoman
olga64
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von olga64
als Antwort auf manoman vom 21.03.2017, 19:36:49
xxxxx Alle die den Artikel der WiWo gelesen haben können sich darüber ein detailliertes Bild machen. Sie geben mir die Erklärung Ihrer Situation, dass Sie mit 53 Ihre Heimat verlassen haben um wieder Fuß fassen zu können. Werte Olga, mir hat man fast alles genommen, was einem wichtig ist, den Arbeitsplatz. Aber was ich mir nicht einfach so nehmen lasse, das ist die Heimat, ich lasse mich nicht einfach vertreiben, das geht so nicht, dieses Recht hat niemand. Ich lass mir nicht mein komplettes Leben einfach von Dritten umstülpen. Nun will ich nichts mehr zu Ihren Ausführungen hinzufügen.

Gruß

manoman
[/quote]

Mit Verlaub, auch wenn Sie Ihr persönliches SChicksal auch mit Unterstützung der Medien schildern, so ist es immer meine persönliche Prämisse, beide Seiten anzuhören, um dann zu einer persönlichen Beurteilung zu kommen. DAs wäre in diesem FAll aber zu aufwendig und wir beide sollten dies lassen.
Zu meinem persönlichen SChicksal: alles, was ich nach dem Verlust meines Arbeitsplatzes mit 53 Jahren gemacht habe, tat ich völlig freiwillig, weil mir - wie schon erwähnt - die Alternative ab diesem Alter arbeitslos zu sein, um dann mit einer entsprechend niedrigen Rente in der Altersarmut zu landen (bzw. mich von anderen abhängig zu machen) nicht erstrebenswert erschien.
Mich bedrohte niemand - ich entschied auch selbst, meinen damaligen Wohnort zu verlassen (die Heimat verliess ich schon viel früher, weil mir anderswo die beruflichen Aussichten positiver erschienen). Ich leb(t)e aber auch immer mit der Ansicht ,dass Heimat dort ist, wo der Schornstein raucht. Was hätte es mir genützt, von staatlichen Unterstützungen in der Heimat zu leben, um dann entsprechende Aktivitäten mit Freunden usw. nicht mehr mitmachen zu können, ganz einfach weil ich dann mehr Zeit, aber weniger Geld gehabt hätte.
Nun aktuell sollten wir uns doch alle mal darüber freuen, dass es wieder eine Rentenerhöhung gibt (ich freue mich auch darüber, dass der Osten allmählich aufholt) und wir sollten den jüngeren Menschen gegenüber dankbar sein, die dies in Solidarität für uns erarbeiten und bezahlen. Olga
lupus
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von lupus
als Antwort auf manoman vom 23.03.2017, 15:37:43
Ich schrieb: Mit der Rente kann kein Schicksal ausgeglichen werden
Du meinst:...dass eine Rente nicht jedes Schicksal ausgleichen kann

Und du veröffentlichst deinen beruflichen Lebenslauf unter der Überschrift: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde.

lupus
manoman
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von manoman
als Antwort auf lupus vom 23.03.2017, 20:00:09


Und du veröffentlichst deinen beruflichen Lebenslauf unter der Überschrift: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde.

lupus


Hallo Lupus,

habe ich das jetzt aus Deinem letzten Beitrag richtig verstanden, Du meinst, dass meine Geschichte hier nichts verloren hat. Sollte ich jetzt was falsch verstanden haben, dann gib Bescheid. Ansonsten komme ich Deinem Wunsch gerne nach, meine zukünftige Entwicklung und die zukünftigen Erfahrungen von mir hier nicht mehr zu thematisieren. Übrigens sind die letzten 3 Jahre und 6 Monate kein, wie Du schreibst, Bestandteil meines beruflichen Lebenslaufes. Danke für Deine Rückäußerung.

manoman

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