Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik "wir sind das volk " ... die Panorama Pegida Interviews

Innenpolitik "wir sind das volk " ... die Panorama Pegida Interviews

sittingbull
sittingbull
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"wir sind das volk " ... die Panorama Pegida Interviews
geschrieben von sittingbull
der faschismus in der mitte der gesellschaft zeigt sein gesicht :





sitting bull
Monja_moin
Monja_moin
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Re: "wir sind das volk " ... die Panorama Pegida Interviews
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf sittingbull vom 19.12.2014, 14:13:51
Ich habe die Reportagen mir angesehen und angehört.
Da kann ich überwiegend nur den Kopf schütteln.

Auf mich hat es den Eindruck, sehr viele wissen nicht wirklich was sie wollen und warum sie mit laufen.
Auch habe ich den Eindruck, es ist bei einigen der persönliche Frust weil ihr Leben nicht so gelaufen ist, wie sie gerne hätten. Ob es nun an ihnen liegt, weiß ich nicht, aber es ist auch einfacher dafür andere verantwortlich zu machen.

Da fällt mir ein ein welchen mir meine Lehrerin in der Schule ins Poesie-Album schrieb. Den ganzen Spruch habe ich nicht mehr, das Albumleider auch nicht, aber der Satz ist mir in Erinnerung geblieben:
" ... bedenk auf dieser Erde gibt es manche große Hammelherde..."

Monja.
Re: "wir sind das volk " ... die Panorama Pegida Interviews
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Monja_moin vom 19.12.2014, 16:28:54
Gleiches habe ich mir auch gedacht. Außer Luft scheint nicht viel im Hirn zu sein. Aber erschreckend ist es allemal, finde ich.

Bruny

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Karl
Karl
Administrator

Re: "wir sind das volk " ... die Panorama Pegida Interviews
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.12.2014, 16:33:13
Pegida schadet dem Ruf Deutschlands enorm, siehe Spiegel-Online.

Karl
Klaro
Klaro
Mitglied

Re: "wir sind das volk " ... die Panorama Pegida Interviews
geschrieben von Klaro
als Antwort auf Monja_moin vom 19.12.2014, 16:28:54
einige Szenen aus der Sendung erinnerten stark an "Stammtischgespräche".
Aber die Redaktion entscheidet natürlich, was man sendet und was nicht und in welche Richtung man die Zuschauer bringen möchte.

Klaro
Monja_moin
Monja_moin
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Re: "wir sind das volk " ... die Panorama Pegida Interviews
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf sittingbull vom 19.12.2014, 14:13:51
So !!!!!!
Nun habe ich auch einen Grund frustriert zu sein !!!!
Nur weil ich mir die Reportagen angeschaut habe, ist mein Essen angebrannt!

Pegida ist schuld daran !!! Jawollllll!


Monja.

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elena
elena
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Re: "wir sind das volk " ... die Panorama Pegida Interviews
geschrieben von elena
als Antwort auf Monja_moin vom 19.12.2014, 16:28:54
Da bin ich ganz deiner Meinung Monja, es ist sehr einfach Andere für das eigene Versagen verantwortlich zu machen.
carlos1
carlos1
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Re: "wir sind das volk " ... die Panorama Pegida Interviews
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Monja_moin vom 19.12.2014, 17:20:13
"So !!!!!!
Nun habe ich auch einen Grund frustriert zu sein !!!!
Nur weil ich mir die Reportagen angeschaut habe, ist mein Essen angebrannt!" monaj moin


Bin am Boden zerstört, m,m. Hier gilt eines: Nieder mit dem Brandherd. Allen Brandherden.
c
carlos1
carlos1
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Re: "wir sind das volk " ... die Panorama Pegida Interviews
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Karl vom 19.12.2014, 17:14:37
Pegida schadet dem Ruf Deutschlands enorm, siehe Spiegel-Online.

Karl

Linktipp: Ausländische Medien über Pegida: "Im Tal der Ahnungslosen"


Lieber Karl,
die Anungslosen wissen nicht, dass Deutschland international unter besonderer Beobachtung steht. 15 000 antiislamische Demonstranten in irgendeinem französichen Nest oder in Italien wäre der Weltpresse keine Zeile wert. Es fällt auf, weil man solches in Dtld nicht gewöhnt ist und für Deutschland keinen Anlass sieht. Aber vor allem: Die Vergangenheit ist nicht vergessen.
carlos1
carlos1
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Re: "wir sind das volk " ... die Panorama Pegida Interviews
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Monja_moin vom 19.12.2014, 16:28:54
"Ich habe die Reportagen mir angesehen und angehört.
Da kann ich überwiegend nur den Kopf schütteln."

Da fällt mir ein Spruch ein welchen mir meine Lehrerin in der Schule ins Poesie-Album schrieb. Den ganzen Spruch habe ich nicht mehr, das Album leider auch nicht, aber der Satz ist mir in Erinnerung geblieben:
" ... bedenk auf dieser Erde gibt es manche große Hammelherde..."

monja moin


Trifft meine Empfindungen genau, m. m. Aber die patriotischen Hammelherden gab es früher schon. Lokalpatriotismus ist in Dtld weit verbreitet und solcher Lokalp. steckt in Dresden u. a. auch dahinter. Besonders nun mal in Sachsen. T. Garton-Ash, englischer Historiker, weiß zu berichten, dass der sächsische Lokalpatriotismus seit 250 Jahren sich immer gegen Berlin richtete. Umgekehrt sah man in Berlin die erste Generation sächsischer Funktionäre, die mit Ulbricht aus Moskau angereist kamen als "fünfte Besatzungsmacht."

Als in der DDR das Lied "Sing mein Sachse, sing" ein Hit wurde, antworteten die Berliner spöttisch mit dem Lied "Brüll´ mein Preuße, brüll." Sachsen gegen Preußen, eine Paarung seit dem siebenjährigen Krieg.

Garton-Ash meint, dass es niemals einen deutschen Patriotismus ohne die aggressiven und militaristischen Bestandteile gegeben hat, die den Nationalismus ausmachen. Er geht noch weiter und sagt, dass man sich darüber streiten könnte, ob die dt. Nation - außer gegen angebliche Feinde - je wirklich geeint gewesen ist.

Erinnert sei auch an das Aufwallen des Nationalismus Anfang der 80er Jahre in de DDR, dem Zeitpunkt, als "Unter den Linden" in Berlin das Reiterstandbild Friedrichs II. von Preußen wieder aufgestellt wurde, in Richtung Polen. Der Nationalismus richtete sich ebenfalls gegen die Polen, die heute bei PEGIDA als Teil des "Abendlandes" gezählt werden. Damals (1980) hörte man ein Vokabular in der DDR, das der Wortwaffenkammer alter nationaler Vorurteile entstammte. Es wurde von "polnischer Wirtschaft" gesprochen, von "Scheißpolacken", "ja sogar von Untermenschen." Als im Herbst 1980 die Grenze zu Polen geschlossen wurde (Gründung der polnischen "Solidarität") zeigten sich 2 Meinungsbilder, die Garton-Ash exemplarisch heraushebt. Die eine Meinung finde sich zugespitzt in der Äußerung eines jungen Arbeiters: "Na, die Schweine kommen nicht mehr." Der Satz bezieht sich auf die Schwärme polnische Touristen, die Supermärkte der DDR (angeblich) leerkauften.

Die andere Meinung in der DDR ging dahin, dass mit der Grenzschließung nun auch der Zugang zu den polnischen Ostseebädern nicht mehr möglich war. "Nur wenige erkannten den doppelten Boden, gsnz zu schweigen den Widerspruch, der entstand, wo beide Meinungen sich zugleich Luft machten" (Garton-Ash).

Diese Art Spießbürger-Nationalismus ist m. E. erkennbar am Werk. Was soll der Spruch "patriotische Europäer" denn anderes besagen als "vaterländische Europäer", wo doch diese Leute gegen Europa sind, Europa also nicht als Vaterland wollen. Europäer sein beinhaltet sich zu einer Nation bekennen. Es steckt viel nicht aufgearbeitete DDR-Vergangenheit dahinter und Ignoranz.

PEGIDA ist ideologisch ein Querschnittphänomen. Antikapitalistische Motive sowohl als auch rechtsgerichtete Töne finden sich in einer Gemengelage wieder. Ein auch stark ortsgebundene Bewegung.

Was für ein Frust soll denn das sein, der die Menschen packt? Im letzten Jahr erhielt Sachsen ca 900 Mio Euro aus dem LÄnderfinanzausgleich zum Ausgleich seines Budgets. Wer mal nach Stuttgart geht, wird sehen, dass es viele viele Türken als Unternehmer gibt, die dazu beitragen dies Geld für die "patriotischen Europäer gegen den "Islam" zu erarbeiten. Was solle ndiese Muslime sagen, wenn sie die Szenerie am Montagabend sehen? Die Arbeitslosigkeit liegt auch nicht bei über 17%, wie jemand in einem anderen Thread schrieb, sondern nur etwa halb so hoch (9%). Die Unternehmen in BAWÜ suchen häufig nach Lehrlingen zum Ausbilden, finden aber niemand. Bestimmte Handwerksberufe sind vom Aussterben bedroht, weil es keinen Nachwuchs mehr gibt.

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