Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak

Internationale Politik Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak

justus39
justus39
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Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von justus39
als Antwort auf Karl vom 07.04.2017, 13:32:57
Aber justus,

warst Du nicht gegen Clinton? Clinton hätte ihren Verstand arbeiten lassen, aber gerade damit kannst Du bei einem Trump nicht rechnen.

Karl
geschrieben von karl


Ja Karl, den Trump hatte ich tatsächlich harmloser eingeschätzt, aber was Clinton gemacht hätte, weiß ich nicht.
Sicherlich hätte sie sich einen überzeugenderen Grund ausgedacht.

Gewählt hätte ich beide nicht.

justus
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Trump- sein Militärschlag gegen Syrien
geschrieben von Tina1
Trump, der noch vor kurzen als sehr gefährlich eingeschätzt wurde, gerade in Bezug kriegerische Auseinandersetzungen, weil er unberechenbar ist, hat jetzt gezeigt, dass er wirklich unberechenbar ist. Also er hat demonstriert, dass er sehr schnell bereit ist und das im Alleingang u. ohne dass es vorher eine Aufklärung gab, ohne die Konsequenzen zu bedenken, militärisch einzugreifen bereit ist. Es war für ihn eine Möglichkeit der Welt zu zeigen, welche Macht er hat u. dass er das was er sagt auch umsetzt.

Ich vermute daher, es ging ihm nicht um Assad, denn ihm hatte er vor wenigen Tagen grünes Licht zum weiter regieren gegeben, die Syrier sollten selber entscheiden wie es in Syrien weiter geht. Und aus diesen Gründen, glaube ich auch nicht, dass er wirklich glaubt das Assad verantwortlich ist. Denn Trump wusste, das Assad wusste, dass er mit so einer Aktion mit den USA in einen Krieg kommen könnte, denn es wären die roten Linien überschritten gewesen. Einen zusätzlichen Krieg gegen ihn kann Assad nicht gewollt haben, vorallem nicht, nach positiver Zustimmung von Trump. Assad hätte so ein Verbrechen nur geschadet, aber nicht genützt. Prof Meyer hat schon 2013 geäußert, dass man sich die Frage stellen sollte, wem nutzt ein Anschlag mit chemischen Waffen? Den islamistischen Rebellen, dem IS würde ein solches Verbrechen nutzen, denn sie würden die USA damit zwingen einzugreifen u. damit hätten sie einen starken Verbündeten, im Krieg gegen Assad. Sie hätten eine Chance an die Macht zu kommen.

Trump hätte m. E. erst auf Beweise für die Schuld von Assad warten müssen, wenn es ihm um Assad gegangen wäre, bevor er einen militärischen Anschlag startet. Denn es gibt viele Gruppen, Kriegsparteien die über chemische Waffen, Waffenlager verfügen u. sie auch eingesetzt haben. Es gibt dazu viele Berichte von Amnesty International.
Jeder dieser Kriegsparteien, einschließlich Assad, könnte man solche kriegsverbrecherischen Handlungen zuordnen, genau deshalb muss es eine Aufklärung geben, um dann gegen das Kriegsverbrechen, gegen die Täter vorzugehen.

Die deutsche Regierung u. Politiker, außer den Linken, die EU Politiker stehen nun fest hinter Trump, sie finden diesen Militärschlag gut, denn viele haben ihn schon lange gewollt. Man forderte schon von Obama einen Krieg gegen Assad. Aber er hat es verweigert, weil er wusste, dass es dadurch zu einer Eskalation mit Russland u. dem Iran kommen könnte. Aber das ist den Befürtwortern im Moment anscheinend total egal, was sich aus diesem Militärschlag entwickeln kann.
Zumal ein zusätzlicher Krieg in Syrien keinen Frieden für Syrien, für die Menschen bedeutet. Sondern es kann zu einem Weltbrand kommen.

Frieden kann nur über Verhandlungen mit allen beteiligten erreicht werden. Und dazu gehört auch Russland. Dafür hat sich Kofi Annan(er hat den Friedensnobelpreis „für seinen Einsatz für eine besser organisierte und friedlichere Welt“ bekommen), stark gemacht. Er war für eine friedliche Lösung über Verhandlungen mit mit allen Kriegsparteien, auch mit Russland. Aber das wollten einige nicht in der UN, allen voran Frau Clinton. Kofi Annan hat daher dann sein Amt niederlegt, denn er hat für sich festgestellt, dass er gescheitert ist, er war sehr enttäuscht. So hat er seinen Rücktritt auch begründet.

Meine Gedanken, die keiner teilen muss. Ich respektiere jede andere Meinung u. erwarte es umgekehrt auch.
Tina

Linktipp: Berlin stellt sich hinter Trump

Nach dem US-Luftangriff in Syrien bezieht die Bundesregierung eindeutig Stellung. Sowohl die Kanzlerin als auch der Außenminister begrüßen die Entscheidung des amerikanischen Präsidenten. Die Opposition fordert dagegen Maßnahmen gegen das US-Militär.

Linke fürchtet "Weltkrieg"

"Dass die Vereinigten Staaten jetzt mit einem Angriff gegen die militärischen Strukturen des Assad-Regimes reagiert haben, von denen dieses grausame Kriegsverbrechen ausging, ist nachvollziehbar", sagte Gabriel. Entscheidend sei jetzt aber, "zu gemeinsamen Friedensbemühungen unter dem Dach der UN zu kommen", so Gabriel weiter. Es müsse eine politische Lösung des Konflikts geben. "Nur ein neues und demokratisches Syrien wird dauerhaften Frieden bringen."

Scharfe Kritik kam dagegen von den Linken: Der außenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Jan van Aken, sagte dem SWR: "Was für ein Irrsinn!" Es bestehe jetzt "die große Gefahr, dass es weiter eskaliert." Er befürchte nun, "dass es sich hochschaukelt zwischen Russland und den USA".

Anstelle des US-Angriffs wäre seiner Meinung nach eine unabhängige Untersuchung des Giftgasangriffs vor Ort richtig gewesen, um die Verantwortlichen für die Attacke zu ermitteln. Danach könne in der Weltgemeinschaft überlegt werden, "was die Reaktion ist, aber nicht einseitig einen Militärschlag, und das auch noch auf einen Stützpunkt, wo die Russen auch stationiert waren".

Van Akens Fraktionskollegin Sevim Dagdelen sagte dem SWR, bisher sei ein Stellvertreterkrieg geführt worden. "Jetzt droht ein Weltkrieg." Von der Bundesregierung verlangte Dagdelen, sie müsse sich für ein Ende der US-Angriffe einsetzen. Und klar machen, "dass deutsches Territorium dafür nicht zur Verfügung steht".
geschrieben von Quelle: n-tv.de
Mitglied_81b4260
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Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf justus39 vom 07.04.2017, 15:24:44
Ich denke die Clinton hätte in dieser Angelegenheit im Gegensatz zu Trump sehr bewußt mitgemacht.

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Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von Tina1
als Antwort auf justus39 vom 07.04.2017, 15:24:44
Aber justus,

warst Du nicht gegen Clinton? Clinton hätte ihren Verstand arbeiten lassen, aber gerade damit kannst Du bei einem Trump nicht rechnen.

Karl


Ja Karl, den Trump hatte ich tatsächlich harmloser eingeschätzt, aber was Clinton gemacht hätte, weiß ich nicht.
Sicherlich hätte sie sich einen überzeugenderen Grund ausgedacht.

Gewählt hätte ich beide nicht.

justus
geschrieben von karl


Trump ist doch harmlos, sonst würde sich Berlin nicht hinter ihn
stellen. Sie befürworten doch seinen militärischen Eingriff. Im Moment geht
man "Seit an Seit" mit Trump. Hast du die Nachrichten, die Zustimmungen von
Berlin nicht gelesen?
Tina
olga64
olga64
Mitglied

Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 07.04.2017, 13:32:57
WAs Mrs Clinton und ihre Berater getan hätte, weiss niemand. Sicher ist aber wohl,dass sie nicht diese Konfusion einen Tag vorher reingebracht hätte wie Trump "die Syrer sollen sich selbst um Assad kümmern".
Ich glaube auch nicht daran,dass sich daraus ein Krieg (mit Russland) entwickeln wird; es kann ja auch ein sog. "Warnschuss" gewesen sein gegen Assad und seine Schlächtertruppen, der sich wohl nach der Trump`schen Lethargie in dieser Angelegenheit zu sicher fühlte.
Auch wenn jetzt mal wieder die Spekulationen überhandnehmen werden (sehr oft von Menschen, die über keinerlei Expertise verfügen weder auf militärischem noch gastechnischen Sektor), kann doch festgestellt werden, dass Russland in 2013 sich als Bürge für Assad bereiterklärte, dass dieser alle Giftgasvorräte abliefern und keine neuen herstellen würde. Dieser Job scheint nicht gut gelaufen zu sein.
Es wäre jetzt mehr als angebracht, eine Überprüfung durch neutrale Institutionen durchzuführen. Russland verweigert sich mit seinem Veto.
Warum? Wenn es doch Assad nicht war und nie gewesen sein konnte,dann müsste dies doch auch im Interesse der dortigen Kriegsführer liegen, die dann aber auch sicherzustellen haben, dass die Überprüfer gefahrlos dort arbeiten können und auch mit allen Dokumenten (wie Flugpläne, Einsatzpersonal für den fraglichen Tag und vieles mehr) versorgt werden.
Wenn dies nicht erfolgt, gestehe ich wieder mal Putin und seinen Mannen hohe Lügenbereitschaft zu und es erinnert mich an den Abschuss der malayischen Maschine in der Ukraine, wo alles ähnlich ablief. Olga
justus39
justus39
Mitglied

Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von justus39
als Antwort auf robert111 vom 07.04.2017, 14:55:51
Ja Robert,
damals präsentierte Powell ein Reagenzglas um zu demonstrieren, welch kleine Menge Bakterien für einen verheerenden Biowaffenangriff ausreicht.

Vor dem UN-Sicherheitsrat hatte der damalige amerikanische Außenminister Powell unter anderem auch noch Satellitenfotos von Lastwagen mit angeblichen mobilen Biowaffen-Labors präsentiert.



Nicht einmal diese Mühe hat Trump für nötig gehalten.

justus

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wandersmann
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Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf justus39 vom 07.04.2017, 15:51:31
@ Justus39

Später gab Powell zu, dass diese "Beweise" nur Lügen waren, seine gesamter Auftritt vor dem UN-Sicherheitsrat eine Farce. Merkel übrigens war damals davon ganz angetan, und befürwortete den Krieg gegen den Irak.

"90 Minuten lang präsentierte der Außenminister Satellitenaufnahmen und Tonbänder mit abgehörten Gesprächen irakischer Militärs, um das Massenvernichtungspotenzial von Diktator Saddam Hussein zu belegen. Nur, dass die angeblichen Lastwagen mit mobilen Biowaffen-Labors keine waren, und C-Waffen nie gefunden wurden.Heute weiß er um seinen Irrtum: "Es gab Leute beim Geheimdienst, die zu der Zeit wussten, dass einige Quellen nicht verlässlich waren und sie haben nichts gesagt." Er fühle sich "furchtbar", dass er damals angebliche Beweise für Massenvernichtungswaffen vorgelegt habe, die sich als falsch erwiesen haben. Powell: "Es war schmerzlich. Es ist jetzt schmerzlich."Für CDU-Chefin Angela Merkel waren das "schlagende Beweise". Sie fühlte sich in ihrer Haltung "gestärkt", dass vom Irak eine Bedrohung ausgeht. Sie wetterte gegen den Friedenskurs von SPD-Kanzler Schröder, verlangte von ihm, seine Ablehnung militärischer Zwangsmaßnahmen zu überdenken. Drei Tage später wurde Merkel noch deutlicher. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz soll sie der US-Delegation zugeflüstert haben: Wenn sie an der Macht gewesen wäre, hätte sie die Solidaritätsadresse der acht europäischen Staats- und Regierungschefs an die USA mit unterschrieben. Das waren jene, die den US-Kriegskurs absegneten. Sechs Wochen nach Powells Rede fielen US-Soldaten im Zweistromland ein.

Quelle: Berliner Kurier, 10.9.2005
olga64
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Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 07.04.2017, 16:21:58
Und was hat das jetzt alles mit Syrien zu tun? Ihr berichtet jetzt wieder mal von Euren überragenden Kenntnissen von vor 12 Jahren? Warum widmet Ihr Euch nicht aktuellen Ereignissen, derer es ja viele gibt? Ist es wirklich eine Eigenart älterer Menschen, sich grundsätzlich in der Vergangenheit zu bewegen, die Gegenwart auszuklammern und verständlicherweise die Zukunft, von der es nicht mehr viel gibt, zu ignorieren? Olga
wandersmann
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Mitglied

Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 07.04.2017, 16:29:46
@ olga64

Der Verweis auf die Tradition der USA, false-flag-operations zu kreieren, um Kriege vom Zaun zu brechen, ist, angesichts der "Zuhilfekommens" dieses mutmaßlichen unaufgeklärten Giftgasanschlages für die gestrigen völkerrechtwidrigen Bombardements eines souveränen Staates, durchaus angebracht. S'ist halt bei denen so Sitte...
Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 07.04.2017, 15:46:55

Es wäre jetzt mehr als angebracht, eine Überprüfung durch neutrale Institutionen durchzuführen. Russland verweigert sich mit seinem Veto.
Warum? Wenn es doch Assad nicht war und nie gewesen sein konnte,dann müsste dies doch auch im Interesse der dortigen Kriegsführer liegen, die dann aber auch sicherzustellen haben, dass die Überprüfer gefahrlos dort arbeiten können und auch mit allen Dokumenten (wie Flugpläne, Einsatzpersonal für den fraglichen Tag und vieles mehr) versorgt werden.
Wenn dies nicht erfolgt, gestehe ich wieder mal Putin und seinen Mannen hohe Lügenbereitschaft zu und es erinnert mich an den Abschuss der malayischen Maschine in der Ukraine, wo alles ähnlich ablief. Olga

Ganz genau so ist es. Warum verweigern Russland und Syrien eine unabhängige Überprüfung?
Warum, wenn es angeblich die Rebellen waren? Dann müsste ihnen eine Untersuchung doch gerade sehr zupass kommen.

Ich habe bisher eine Menge von Michael Lüders gehalten. Inzwischen bin ich auch ihm gegenüber skeptisch, zumal ich mich mal schlau gemacht und gelesen habe, dass er ein Wirtschaftsberater ist, der Firmen für Anlagen im Nahen Osten berät.
Auch er ist also ein Lobbyist, man sollte seine Verlautbarungen nicht als die Bibel nehmen, sondern sie genauso kritisch hinterfragen wie die von anderen Lobbyisten.

Und ich warte ab, ob irgendwann mal eine Wahrheit ans Tageslicht kommt. Andere dürfen gern weiterspekulieren oder ihre Fantasien schweifen lassen.

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