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Internationale Politik Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak

Tina1
Tina1
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Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von Tina1
als Antwort auf pschroed vom 08.04.2017, 18:22:55
Tina, danke für deine Beiträge bzw. Links.

Phil.


Phil es ist wirklich wichtig, das man sich vielseitig informiert, um mehr zu erfahren. In solchen Konflikten, Kriegen, wo es viele Kriegsparteien gibt u. es viele unterschiedliche, religiöse, politische u. militärische Interessen u. Ziele gibt, kann es nicht die eine Wahrheit geben u. deshalb sollte man vieles hinterfragen. Und wenn man rückblickend auf den Irakkrieg u. Jugoslawienkrieg schaut, wo vieles dann an die Öffentlichkeit kam, dann sollte man bei jedem neuen Krieg wo sich Europa, die USA, wie jetzt in Syrien gegen den IS beteiligt u. es jetzt einen direkten Angriff von Trump auf Syrien gab, alles besonders hinterfragen.

Die Reportage (siehe unten)über den Kosovokrieg zeigt, neben dem Irakkrieg, mit welchen Mitteln, mit welchen Lügen man bereit war, um einen Grund für einen Krieg zu finden. Einen Grund, dass die Nato (mit Deutschland) einen Krieg in Kosovo führen kann. Ich bin schon erschrocken über das was ich durch die Reportage genauer erfahren habe u. über die Parallelen der Worte, der Mittel für Erklärungen zu dem Syrienkrieg.

In der Reportage kommen Menschen zu Wort die im Kosovokrieg dabei waren, die politische, militärische Verantwortung hatten. Ein Natogeneral, eine US Diplomatin, eine finnische Pathalogin, ein Berater der US Regierung, ein OSZE Missionsleiter, ein Natosprecher, ein deutscher OSZE Berater (Polizist) u. man erfährt über geheime Akten von denen auch Deutschland wusste. Diese Kriege haben den Menschen keinen Frieden gebracht, denn es gibt immer noch Kämpfe zwischen den Ethnien u. Religionen. Im Moment ist der Irak wieder im Krieg gegen den IS u. anderen islamistischen Gruppen.

Kein militärisches eingreifen, kein Krieg wird den Menschen Frieden bringen. Sondern jede neue Bombe, egal gegen wem, wird Zivilisten töten.

Ich stell die Reportage mal hier ein, einfach zur Erinnerung an einen Krieg in Europa in der jüngeren Zeit. Meine Gedanken berufen sich auf diese Reportage. Phil, was lösen solche Aufklärungen über einen Krieg, wie in der Reportage, bei dir aus?

Tina

justus39
justus39
Mitglied

Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von justus39
als Antwort auf Tina1 vom 11.04.2017, 15:10:25
Danke Tina,
für Deine umfangreichen Informationen und für Reportage über die Propaganda und Realität im Krieg gegen Jugoslawien. Sie war ja etwas sehr lang und es kostete mich schon Überwindung, sie bis zum Schluss anzusehen.

Wie weit man auch in der Geschichte zurückblickt man findet immer die gleiche Propaganda und die ähnlichen Lügen und Falschdarstellungen bei der Vorbereitung und Entfesslung eines Krieges. Sie werden auch zum überwiegenden Teil geglaubt und mit Überzeugung wiedergegeben. Während des Krieges wird weiter gelogen und sogar danach hat es die Wahrheit schwer, ans Licht zu gelangen und geglaubt zu werden.

Auch wenn es endlich umfassend und überzeugend nachgewiesen wurde wie die Öffentlichkeit getäuscht und betrogen wurde, ist das kein Grund, um kurze Zeit später wieder auf die gleich Kriegspropaganda hereinzufallen.

Es ist traurig aber war, es scheint in der Geschichte eine Sucht danach zu bestehen, schmerzhafte Erfahrungen schnell wieder zu vergessen.

justus
olga64
olga64
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Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.04.2017, 18:46:52
Leider täuschen Sie sich mal wieder, Bruny. Das Interview mit der SChlächter-Familie Assad entnahm ich nicht der Yellow Press sondern es kam in Form eines Dokumentarfilms in der ARD und kann mit seriös bezeichnet werden, weil es die Quellen auch sind.
Ich habe mich lange gefragt und mache es auch heute noch, was in einer Familie mit Kindern vorgeht, dessen Familienoberhaupt nun in 6 Jahren so viele Kinder getötet hat in einem Krieg, der durch Kinder begonnen hat, die "REvolution machen wollten" und denen sich andere angeschlossen haben, weil auch deren Wunsch nach Freiheit und Demokratie unaufschiebbar wurde.
Kann eine Familie wirklich mit dieser Schuld leben? WEnn sie es überleben sollte und auch die Kinder erwachsen werden sollten, mit welcher familiären Schuld werden sie sich lebenslang rumschlagen müssen?
Von Frau Assad kann man ja vernehmen aus dem Kreise derer, die diese Frau kennen, dass sie vermutlich bis zum Ende bei ihrem Mann ausharren wird. Olga

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Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 11.04.2017, 17:23:42
Ob und wie Familien damit leben können wenn Menschen buchstäblich geopfert werden, das kann ich Ihnen nicht beantworten Olga. Ich könnte nur spekulieren. Ich nehme sn bzw. ich weiß dass all jene, die Kriege initiiert haben, auch Familienväter waren.
Wenn Frau al-Assad, die ja Sunnitin ist, trotzdem bei Ihrem Mann bleibt, dann bestätigt das eher meine These, die ja allgemein bekannt ist.
Bruny
olga64
olga64
Mitglied

Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.04.2017, 17:37:09
Nicht alle waren FAmilienväter, Bruny. Einer der grössten und grausamsten Kriegstreiber in der Geschichte, der Österreicher Adolf Hitler, war kein Familienvater und trat erst kurz vor seinem Selbstmord in den Ehestand.

Auch ich kann nur spekulieren, wenn ich die "Treue" von Frau Assad so betrachte. M.E. hat sie auch einen englischen Pass, aber ob ihr Leben in England wirklich so angenehm würde, wenn sie sich dorthin verflüchtigen würde? Dieser Name ist doch recht in Mitleidenschaft gezogen, wie ich finde zu Recht und da dürfte es irgendwann nur ein Exil geben, wenn die Familie alles überleben wird. Ein Exil, wo sie dann vermutlich den Rest ihres Lebens so verfolgt würden, wie sie es heute mit den eigenen Bürgern in Syrien machen. Olga
justus39
justus39
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Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von justus39
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.04.2017, 19:29:37
Ich frage mich seit Beginn des Krieges wer diesen ausgelöst hat und was damit bezweckt werden soll. Ich glaube keine Sekunde daran, dass er dazu dienen soll Bashar al-Assad zu vernichten, da steckt meiner Meinung nach eine Grossoffensive dahinter und die kann nur zum Ziel haben, die Menschen zu töten und das Land aufzuteilen.
Meine Seele trägt Trauer wenn ich an all die Menschen denke die zum willkürlichen Spielball von Macht und Intrige geworden sind und immer noch werden. Und ich glaube leider nicht mehr daran, dass von Syrien viel übrig bleibt.
Bruny

Das ist doch eine altbewährte Taktik, man unterstützt direkt oder indirekt zwei Kriegsgegner und hofft, dass sie sich gegenseitig aufreiben. Da interessieren tote Kinder und Frauen nur zu Propagandazwecken.
"Wenn wir sehen dass Deutschland gewinnt, sollten wir Russland helfen, und wenn wir sehen, dass Russland gewinnt, sollten wir Deutschland helfen, und auf diesem Wege lassen wir sie so viele wie möglich töten."
geschrieben von Harry S. Truman New York Times, 24 Juni 1941


Vor kurzem war noch die Terrororganisation "Islamischer Staat“ die bestialische Organisation, und jetzt sind wir im Begriff, sie ganz offiziell im Kampf gegen die syrischen Regierungstruppen zu unterstützen.

Die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) kämpft für einen islamischen Gottesstaat und nennt ihn "Kalifat".
Ihr Einfluss reicht mittlerweile vom Nordirak und Syrien bis nach Libyen.
Der IS entführt und tötet Andersdenkende, versklavt Frauen und zerstört Kulturdenkmäler. Seit 2014 ist die Dschihadistenorganisation in Deutschland verboten. Die USA und andere westliche Länder fliegen im Irak Luftangriffe gegen den IS.
In Syrien ist die Lage besonders dramatisch. Aus dem Bürgerkriegsland fliehen Hunderttausende Menschen nicht nur vor den Bomben des Diktators Baschar al-Assad, sondern auch vor dem Terror des IS.
Die syrischen Regierungstruppen unter Assad haben die historische Oasenstadt Palmyra vollständig vom IS zurückerobert.
Der IS hat sich zu den Terroranschlägen am 13. November 2015 in Paris, am 22. März 2016 in Brüssel, am 1. Juli in Dhaka und am 2. Juli in Bagdad bekannt. Für den Anschlag auf den Flughafen Istanbul-Atatürk am 28. Juni 2016 macht die türkische Regierung ebenfalls den IS verantwortlich. Ob der Attentäter von Nizza Beziehungen zu terroristischen Gruppen pflegte, ist bislang nicht belegt. Am 14. Juli überfuhr er mit einem Lastwagen viele Menschen.
Der IS hat dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember für sich reklamiert.
geschrieben von ZEIT ONLINE

Die Schreckensherrschaft der Dschihadisten

Mit denen wollen wir gegen Assad kämpfen.
justus

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Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 11.04.2017, 17:46:25
Olga, denken Sie doch mal selbst ohne Beeinflussung von irgendwelchen Medien. Frau al-Assad ist Sunnitin, ihr Mann gehört den Alawiten an, eine Abspaltung der Schiiten. Alawit wird man durch Geburt und zwar ausschließlich. Wenn nun Bashar al-Assad für die Morde der Sunniten verantwortlich wäre, würde dann seine Frau Asma tatsächlich an seiner Seite ausharren? Sie hat in England studiert, stammt aus einer reichen Familie, könnte ihren Mädchennamen annehmen und in einem anderen Land leben. Sie ist eine emanzipierte, intelligente Frau.
Es sind Kräfte in Syrien zu Gange, von denen wir uns alle keine Vorstellung machen.
Haben Sie sich auch bei der Bush Familie gefragt on sie des Nachts noch schlafen können angesichts des vielen Leids das diese Familie zu verantworten hatte?
Bruny
Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf justus39 vom 11.04.2017, 18:17:30
Ja Justus und mir wird buchstäblich schlecht wenn ich daran denke welcher Brand damit ausgelöst wird. Leider sind wir hilflos und können nur zur Kenntnis nehmen, dass mehr Menschen umgebracht werden, dass Länder vernichtet werden und warum? Um das Scheißego von ein paar kriegslüsternen Kerlen zu befriedigen. Nichts, null komma nix wird aus der Vergangenheit gelernt
Bruny
olga64
olga64
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Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.04.2017, 18:39:52
xxx Wenn nun Bashar al-Assad für die Morde der Sunniten verantwortlich wäre, würde dann seine Frau Asma tatsächlich an seiner Seite ausharren? Sie hat in England studiert, stammt aus einer reichen Familie, könnte ihren Mädchennamen annehmen und in einem anderen Land leben. Sie ist eine emanzipierte, intelligente Frau.
Es sind Kräfte in Syrien zu Gange, von denen wir uns alle keine Vorstellung machen.
Haben Sie sich auch bei der Bush Familie gefragt on sie des Nachts noch schlafen können angesichts des vielen Leids das diese Familie zu verantworten hatte?
Bruny
[/quote]

DAs Ehepaar Assad lernte sich während des Studiums in England kennen, wo er auch ein Praktikum als Augenarzt an einer Londoner Klinik machte.

Sie heirateten 2000 in Syrien als Baschar Assad die Amtsgeschäfte übernehmen musste, nachdem der "Wunschbruder" gestorben war.

Frau Asma wurde immer wieder von diversen Organisationen angefleht, auf ihren Mann einzuwirken, damit dieser aufhört, sein eigenes Volk abzuschlachten. Sie hat sich mittlerweile auch die ARgumentation ihres Mannes zu eigen gemacht, dass nicht dieser, sondern "der Westen" Schuld habe an dem Krieg in Syrien.

Soviel zum Thema "intelligente, emanzipierte" Frau; wäre sie dies wirklich, hätte sie mehr Einfluss auf ihren Schlächter-Mann.

Warum soll ich an die Bush-Familie denken, die seit vielen Jahren keinerlei operatives, politisches Mandat mehr besitzen.
Da wäre es sinnvoller an Putin und seine SChlafgewohnheiten zu denken; aber wie dies mit einer Familie bei ihm ist, wer weiss das schon? Olga
olga64
olga64
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Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von olga64
als Antwort auf olga64 vom 12.04.2017, 18:23:46
KLEINER NACHTRAG: diese Doku über Frau Assad wird heute Abend auf Tagesschau 24 um 21.00 Uhr wiederholt! Olga

Ich habe mir gestern Abend nochmals die Dokumentation über Frau Assma Assad im WDR angesehen. Verstehen kann ich sie dadurch nicht besser, aber es ist wichtig, eine Frau kennenzulernen, die sich zur Komplizin ihres mörderischen Mannes machte und deren Leben vermutlich wie seines auf irgendeine Art und Weise dem Untergang ausgesetzt ist (genau so wie das der Teenager-Kinder).

Frau Assad lebte ein sorgenfreies Leben in einer wohlhabenden Familie in London. Sie besuchte gute Schulen, studierte und arbeitete dann auch bei der Deutschen Bank, bis sie sich im Alter von 25 Jahren entschloss, nach Syrien zu ihrem Mann zu gehen, der nach dem Tode seines Vaters die Regierungsgeschäfte übernommen hatte.
Das Volk atmete anfangs auf, weil man von dem jungen Baschar Assad, der immer etwas schüchtern und ungelenk auftrat, zusammen mit seiner hübschen Frau viel Gutes erwartete. Wenige Jahre sah es auch so aus, bis nach Nine-Eleven und der amerikanischen Verfolgung islamistischer TErroristen auch Syrien in den Blickwinkel geriet. Er und seine hübsche Frau dienten sich westlichen Staaten an und waren von Tony Blair, Sarkozy und auch Gerd Schröder gerne empfangen worden. Parallel hielt er guten Kontakt zu den islamistischen Gruppen im Irak und versetzte uns im Westen in "Sicherheit", uns vor ihnen beschützen zu wollen. Er nahm eine ähnliche Rolle wie Gaddafi ein und wollte als Gegenwert, dass er als Diktator weiterregieren kann, ohne durch Menschenrechte oder andere Einmischung gestört zu werden.
Frau Assad als First Lady reiste durch westliche Staaten, wurde auch von der Queen empfangen uns es hätte gut weitergehen können, auch wenn in Syrien längst wieder Oppositionelle und Menschen, die mit dem Regime nicht konform gingen, in Folterknästen landeten. Dann kam der arabische Frühling und ab 2011 ging es auch in Syrien los mit welchen ERgebnissen erleben wir tagtäglich.
Frau Assad hat den richtigen Augenblick versäumt, wo sie eventuell nach z.B. England hätte zurückkehren können, um mit ihren Kindern ein einigermassen normales Leben führen zu können.
Das dürfte mittlerweile unmöglich werden, weil sich weltweit syrische Exilanten aufhalten, deren Lebensinhalt es sicher ist, diese Familie zu verfolgen und sie ähnlich leiden zu lassen, wie es Hunderttausender Syrer erging. Ihr Bild ist weltweit bekannt, weil sie es lange in Kameras gehalten hat und auch das Internet nichts vergisst. Das weiss die Komplizin sicher auch und wird deshalb bei ihrem Schlächter-Mann und dessen Familie bleiben bis zum vermutlich sehr, sehr bitteren Ende. Olga

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