Internationale Politik Dalai Lama droht

schorsch
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Re: Dalai Lama droht
geschrieben von schorsch
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 28.03.2008, 09:42:10
Ein schöner Rundschlag, lieber Gram.... )

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schorsch
Re: Dalai Lama droht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 28.03.2008, 03:57:27
@dutchweepee,
"plötzliche moralische (?) entrüstung des Westens..."
Es ist sicher keine PLÖTZLICHE moralische Entrüstung, sondern eine seit langem angemahnte Anerkennung der Menschenrechte. Die "Entrüstung" ist nur durch die bevorstehenden Olymp. Spiele in den Brennpunkt gerückt.
Du kannst den Schreibern in diesem Forum nicht vorwerfen, dass sie nicht auch andere Menschenrechtsverletzungen in den Brennpunkt gerückt haben.
Allein die Menschenrechtsverletzungen der USA füllen fast jedes 3. politische Thema. Auch die Unterdrückung ethnischer Minderheiten spielt in einigen Themen eine Rolle.
Warum sollen dann nicht auch Menschenrechtsverletzungen eines doch immer noch Komm. Staates im Mittelpunkt stehen.

Ich halte übrigens überhaupt nichts von einem Boykott der Olymp. Spiele.
--
klaus
mart
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Re: Dalai Lama droht
geschrieben von mart
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.03.2008, 10:01:20
So sehe ich das ebenfalls!

"Plötzlich" gälte nur für diejenigen, denen das Thema "Tibet" bisher entgangen ist.



Die Dämonisierung des Dalai Lamas von Seiten des offiziellen Chinas erinnert mich an die in kommunistischen Regimes mit gleichgeschalteter Presse durchgeführten und oft tödlich endenden Rufmordkampagnen.

Die Annexion Tibets ist nicht wegzuleugnen oder wegzuschweigen und leider auch nicht wegzumeditieren, genausowenig wie die Menschenrechtsverletzungen, Unterdrückung und Ermordungen.
Tibet ist nicht China und die Tibeter sind keine Chinesen. Sie haben eine eigene Sprache, eine eigene Schrift und eine eigene Lebensart.

Olympische Spiele hatten bereits in der Antike auch eine politische Funktion. Vielleicht finden einige dabei den Mut die tibetische Fahne hochzuhalten.
--
mart

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mart
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Re: Dalai Lama droht
geschrieben von mart
als Antwort auf mart vom 28.03.2008, 10:39:06
Es wurde oben an zwei Stellen hingewiesen, daß nun die Tibeter in den Genuß einer allgemeinen Schulbildung kämen:



"Seit 1987 kostet der Schulbesuch in Tibet Schulgeld. Die Eltern müssen in den Städten für drei Monate etwa 2000 Yuan und in den Dörfern bis zu 1700 Yuan zahlen.
Den tibetischen Familien und vor allem den Nomaden und den Bauern ist es unmöglich, diese exorbitanten Summen zu aufzubringen. Und dazu lernen die Kinder in den Schulen nur Chinesisch. Welchen Sinn hat es noch, Tibetisch zu lernen, so sagen manche, wenn der Arbeitsmarkt doch nur denen offenstehen, die einen chinesischen Abschluß besitzen und in China ausgebildet wurden. Dort werden die tibetischen Schüler praktisch einer kompletten Gehirnwäsche unterzogen, die in ihnen jegliches Gefühl von tibetischer Identität auslöschen soll. Aus all diesen Gründen, die sowohl finanzieller wie ethnischer Art sind, trennen sich die Familien von ihren Kindern und schicken sie ins Exil nach Dharamsala...
" (Quelle:Tibetforum 1/99)

Der Zwangsverkauf eines Schafes (50% der schlachtreifen Tiere müssen an die Regierung zu einem Preis verkauft werden, der ein Fünftel dessen beträgt, was auf dem freien Markt zu erhalten ist), beträgt etwa 50 Yuan. Das Monatsgehalt für eine untergeordnete Arbeit beträgt etwa 200 bis 300 Yuan im Monat.

(Stand 1999 - Ob es heute wesentlich besser ist, also vor 9 Jahren weis ich nicht. Allerdings gibt es nach wie vor einen Flüchtlingsstrom an Kindern über die Pässe zu Schulen im nichtchinesischen Ausland)


Also ..... heute ist Schulbildung möglich?
silhouette
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Re: Dalai Lama droht
geschrieben von silhouette
als Antwort auf mulde1 vom 28.03.2008, 08:20:36
@ mulde
Falls keiner von denen, die du gemeint hast - und irgendwen wirst du ja wohl gemeint haben - darauf antwortet, kriegst du von mir eine Antwort:

Was du von dir gibst, ist dümmste, übelste Hetze, und das auch noch auf der Basis der magersten Informationsgrundlage, die hier zu beobachten war. Aber das geht ja oft ganz gut Hand in Hand.
--
silhouette
baerliner
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Unterstützung für den Dalai Lama
geschrieben von baerliner
als Antwort auf hema vom 18.03.2008, 11:24:21
Da ich über die GOOGLE-Suche mit Tibet AVVAZ im ST nichts gefunden habe, möchte ich auf die Möglichkeit hinweisen, eine Petition zur Unterstützung des Dalai Lama zu unterschreiben, die am Montag übergeben werden soll. Bis jetzt gibt es rund 1,2 Mio. "Unterschriften"

Petition unterzeichnen
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baerliner

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luchs35
luchs35
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Re: Unterstützung für den Dalai Lama
geschrieben von luchs35
als Antwort auf baerliner vom 28.03.2008, 12:51:09
Ich empfinde diesen Thread mittlerweilen als eine Mischung von Unwissenheit und Heuchelei.

Ich habe hier vor dem derzeitigen Aufstand nicht einen Thread gesehen, der die Unterdrückung der Tibeter zum Thema hatte. Auch als die Olympischen Spiele an China vergeben wurden, gab es hier niemand, der hier Bedenken anmeldete betreffs der Menschenrechte in China, zumindest habe ich keinen gelesen.

Jetzt wird wiederum aufgerechnet, dass nicht China allein die Menschenrechte missachtet, sondern auch die westlich orientierten Länder , was ja auch den Tatsachen entspricht.

Und nun so zu tun, als sei die Lage in Tibet erst jetzt diskusionswürdig, wo die Medien mal wieder so richtig auf den Putz hauen dürfen/müssen, empfinde ich als Heuchelei, wie es auch vor kurzem mit Myanmar geschah, von dem man heute nichts mehr hört, liest, schreibt. Ist bereits vergessen.
Ausgedrückt wird hier lediglich unsere Hilflosigkeit, irgendwo etwas zu ändern.
Mehr wird dabei auch nicht herauskommen.

Es nützt also nichts und niemanden, wenn mal wieder "rechts und links", Ossi und Wessi , in den Mittelpunkt der Diskussion gestellt wird .

Vielleicht hilft auch der kleine Auszug eines Gesprächs mit den Sinologen Helwig Schmidt-Glintzer weiter bei der Frage nach dem "Unanhängig gewesenen Staat Tibet".
Wen das ganze Intervieuv interessiert: Silhouette hatte einen Link eingestellt auf Seite 6. Im Prinzip ist das aber auch nichts Neues mehr, wenn es auch viele anders sehen wollen

KÖLNER STADT-ANZEIGER: Herr Schmidt-Glintzer, hat Tibet ein historisches Recht auf Unabhängigkeit?

SCHMIDT-GLINTZER: Tibet ist seit dem 17. Jahrhundert ein Teil der mongolisch-mandschurischen Welt und damit Teil des chinesischen Reiches. Im neunzehnten Jahrhundert war Tibet relativ unberührt von der chinesischen Kultur, weil China selber dabei war, sich zu modernisieren. Erst als man in China feststellte, dass sich fremde Mächte auf Tibet stürzen, England und Russland insbesondere, ist es aktiv geworden. Und trotzdem ist es dann, auch wenn 1912 Tibet einseitig die Unabhängigkeit erklärte, in der Folgezeit nie zu einem unabhängigen Tibet mit internationaler Anerkennung gekommen. Die Staatengemeinschaft, einschließlich der USA, hat die Unabhängigkeit Tibets nie anerkannt.

--
luchsi35
mart
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Re: Unterstützung für den Dalai Lama
geschrieben von mart
als Antwort auf luchs35 vom 28.03.2008, 14:12:58

Ich habe hier vor dem derzeitigen Aufstand nicht einen Thread gesehen, der die Unterdrückung der Tibeter zum Thema hatte.
geschrieben von luchsi


Stimmt, .... es gab aber einige Threads über eklatante Menschenrechtsverletzungen in versch. Teilen der Welt, die keinerlei Resonanz fanden ..... meine Lehre daraus = es hat kaum Erfolg über Themen zu schreiben, die nicht in den Medien bzw. im öffentlichen Raum vorkommen.

Herr Schmidt-Glintzer, hat Tibet ein historisches Recht auf Unabhängigkeit?
geschrieben von aus dem erwähnten Interview mit einem Sinologen


Es geht m.M. nicht darum, ob China Anspruch auf Tibet hat oder ob die Tibeter Anspruch auf Unabhängigkeit haben, sondern um die eklatante Unterdrückung eines bis vor 50 Jahren eigenständigen Volkes. Es geht vor allem um einen echten Autonomiestatus (ähnl. wie in Südtirol, das ich nie müde werde, immer wieder als Beispiel heranzuziehen). Wenn aber diese Chance vergeben wird, könnte die Situation immer wieder zum beidseitigem Nachteil eskalieren und die tibetischen jungen Stimmen, die eine vollkommene Ablösung fordern, werden mehr und mehr Zulauf erhalten.

Hier gebe ich dir recht:
Ausgedrückt wird hier lediglich unsere Hilflosigkeit, irgendwo etwas zu ändern.
Mehr wird dabei auch nicht herauskommen.
geschrieben von luchsi


Aber auch das blose zeitlich begrenzte in den Blickwinkelstellen kann bewirken, daß immer mehr Menschen nicht nur hier im St. auf diese Situation aufmerksam werden und verfolgen.
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mart

In Österreich hatten die tibetische Angelegenheit auch aufgrund von Harrers und Aufschnaiters Engagement immer schon eine entsprechende Resonanz.
mart
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Re: Unterstützung für den Dalai Lama
geschrieben von mart
als Antwort auf mart vom 28.03.2008, 14:41:21
Ich lese gerade folgendes:
Der oberste Sicherheitsfunktionär der Volksrepublik, Meng Jianzhum, wußte öffentlich nur eine „Vertiefung der patriotischen Erziehungsbewegung in den Klöstern“ zu fordern. Das wird wohl das gravierende soziale Problem in Tibet mit Sicherheit nicht lösen können.

Wenn Peking keine besseren Rezepte hat, bettelt es geradezu um den nächsten Aufstand der Tibeter. Und die sind nicht das einzige Volksgruppenproblem, das Peking am Hals hat.




mart
schorsch
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Re: Unterstützung für den Dalai Lama
geschrieben von schorsch
als Antwort auf luchs35 vom 28.03.2008, 14:12:58
Würden/müssten wir hier täglich sämtliche Unterdrückungen auf der Welt auflisten und diskutieren, würde kein Platz/Zeit mehr für andere Themen bleiben.

Am meisten Beachtung finden solche Themen doch, wenn sie gerade aktuell in den Medien sind.

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schorsch

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