Internationale Politik Der Fall Assange

hugo
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Re: Der Fall Assange
geschrieben von hugo
als Antwort auf olga64 vom 17.08.2012, 16:43:15
Seit wann eröffnen fremde Staaten in einem anderen Land ihre Gerichtsprozesse mit differierenden juristischen Prozedere? Olga
geschrieben von olga


hallo olga, wo lebst Du denn? Du guckst wohl zu viele deutsche Vorabendkrimis, wo alles immer seinen gerechten demokratischen Gang geht ??

heutzutage werden Menschen egal ob verdächtig oder nur denunziert,,in wildfremden Ländern hops genommen, verprügelt gefoltert und dann weltweit irgendwohin verbracht -z.B. nach Guantanamo- wo sie dann Jahre lang weiter gefoltert werden und endlos lange auf einen Prozess Deiner Vorstellung mit "differierendem juristischen Prozetere" warten.

so konnte man schon vor Jahren solche Meldungen lesen wie: "Deutsche Ermittler verhörten im Rahmen eines Geheimdeals einen deutschen Islamisten in einem syrischen Foltergefängnis" (spon)

der Islamist ist doch sicher freiwillig dorthin gelangt, nur die deutschen Ermittler wurden zu ihrem Auftrag gezwungen ???

hugo
olga64
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Re: Der Fall Assange
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 17.08.2012, 17:19:35
Und in all das sind die SChweden verwickelt, die einen Verdächtigen jederzeit in einem anderen Land verhören oder gar aburteilen können? Darum geht es doch oder? Und glauben Sie nun auch,dass die "Amis" mit militärischem Geschwader über der ecuadorischen Botschaft in London einfliegen, um sich diesen australischen Blondschopf zu schnappen? Vermutlich lesen Sie doch zu viele Groschenhefte aus uralter Produktion. Olga
hugo
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Re: Der Fall Assange
geschrieben von hugo
als Antwort auf olga64 vom 17.08.2012, 17:22:54
nee olga Du irrst gewaltig,,,die Schweden wollen nicht vorrangig verhören sondern vorrangig importieren/verhaften
Warum wohl?

Die schwedische Staatsanwaltschaft hat ein Angebot abgelehnt, Wikileaks-Gründer Julian Assange in der Botschaft Ecuadors in London zu vernehmen. Der 41-Jährige müsse in Schweden verhört werden, bekräftigte ein Sprecher der Anklagebehörde am Donnerstag in Stockholm
geschrieben von Kölnische Rundschau
Verhören

hugo

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olga64
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Re: Der Fall Assange
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 17.08.2012, 17:37:28
Ich führe ein recht nettes und auch humorvolles Leben - es ist nicht nötig, Herr Hugo, dass Sie mich weiter zum Lachen bringen. That`s it! Olga
hobbyradler
hobbyradler
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Re: Der Fall Assange
geschrieben von hobbyradler
Vielleicht spielt es für das Verhalten Großbritanniens eine für uns nicht erkennbare Rolle, dass Bradley Manning neben der US-amerikanischen auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt. Bradley Manning versorgte Wikileaks als Whistleblower.
Ciao
Hobbyradler
yuna
yuna
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Re: Der Fall Assange
geschrieben von yuna
AUSTRALIAN diplomats have no doubt the United States is intent on pursuing Julian Assange, Foreign Affairs and Trade Department documents obtained by the Herald show.

This is at odds with comments by the Foreign Affairs Minister, Bob Carr, who has dismissed suggestions the US plans to eventually extradite Assange on charges arising from WikiLeaks obtaining leaked US military and diplomatic documents.(...)
geschrieben von SidneyMorningHerald

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Re: Der Fall Assange
geschrieben von ehemaliges Mitglied
In erster Linie gibt es doch mal zwei Fragen zu beantworten:

1) Wenn das geheime Dokumente waren, warum waren sie dann so schludrig behandelt worden, dass jeder Unbeteiligte da ran konnte?
Und noch dazu in dem Umfang.
Das zeigt doch schon, dass das System verfault ist von Anfang an.

2) Auch geheime Dokumente sollten im Sinne des Volkswohls sein.
Warum -offensichtlich- sind sie es nicht?
Und -ebenso offensichtlich- ist der Inhalt wohl wahr, und nicht gerade schneichelhaft.

Hier wird also zum Ablenken vom eigentlichen Thema der falsche Sack geprügelt, weil man sich ja schlecht als Esel bezeichnen lassen mag.
Die eigentliche Ursache dem Opfer aufhalsen nennt man das, anstelle sich an die eigene Nase zu fassen.

Wir sollten froh sein, dass es solche Menschen gibt, die Mißstände aufdecken.
Vielleicht sollte so einer auch mal in Griechenland & Co auftauchen.

Warum nur hab' ich die Ahnung,
dass Assange eines Tages spur- und klanglos 'verschwunden' sein wird...
Mitglied_5ccaf87
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Re: Der Fall Assange
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.08.2012, 10:20:45
Warum nur hab' ich die Ahnung,
dass Assange eines Tages spur- und klanglos 'verschwunden' sein wird...

Weil er sich dann eventuell in Guantánamo befindet?

Im Fall der OAS-Sonderkonferenz in den nächsten Tagen in NewYork habe ich eine Korrektur zu vermelden. Die USA wurden zwar eingeladen, haben aber gemeinsam mit dem Commonwealth-Mitglied Kanada die Teilnahme abgesagt. Warum wohl nur diese beiden Staaten?

Quelle: derstandard.at: Ecuador erhält Unterstützung im Streit um Assange
luchs35
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Re: Der Fall Assange
geschrieben von luchs35
Langsam aber sicher mutiert Julian Assange nur noch zum eitlen Selbstdarsteller. Zugegeben: seine Geschichte ist sehr komplex, vieles wird hier vermischt: Opferrolle eines Verfolgten, Macht und Ohnmacht, Zweifel an Rechtstaatlichkeit , Verschwörungstheorien und verschwommene Medientransparenz.

Julian Assange wurde zum "mutigen Rebellen" hochstilisiert, dem renommierte Medien nur zu gerne ihre Plattform boten, bis der journalistische Anspruch und Gehalt endlich einmal hinterfragt wurde. Dabei sei nicht verschwiegen, dass die erste Kritik an ihm aus seinen eigenen Reihen kam. Je mehr Weggefährten sich von ihm zurückzogen, desto intensiver wurde seine Fixierung auf die USA als Quelle aller Schrecken auf der Welt.

Und während in Russland bereits Oppositionelle verhaftet wurden, weil sie unangenehme Nachrichten aus Kremlkreisen veröffentlichten, diente er sich "Russia Today" an, um dort als Talkmaster Politiker befragen zu wollen - Politiker, deren feindselige Einstellung gegenüber der USA bekannt war - wie beispielsweise Rafael Correa, der Präsident Ecuadors, ein reines Gefälligkeitsinterview , bei dem er kritische Fragen nach der desolaten Lage der Meinungsfreiheit des Landes vermied.

Ja, und eine Hand wäscht da wohl die andere: Ecuador hat Assange dann im Gegenzug Asyl gewährt.

Assange gegen den Rest der Welt, das ist nun seine Botschaft.
Allerdings hätte ja auch Schweden das britische Angebot annehmen können, Assange in London bezüglich der vorgeworfenen sexuellen Nötigung oder Vergewaltigung zweier Frauen zu vernehmen , obwohl von dieser Seite noch keine offizielle Anzeige vorliegen soll. Die Vernehmung in London hätte zu einer Deeskalation führen können.

Wer sich aber - wie Assange - nur noch als Opfer einer politischen Verfolgung sieht , hält es für legitim , sich dem schwedischen oder britischen Rechtssystem zu widersetzen. Er stilisiert sich zum "Spielball der Mächtigen" hoch, während die Mächtigen längst ihr Spiel ohne ihn weiterspielen.

Auch wenn britische Politiker sich nicht entblöden und schämen, einem souveränen Staat wie Ecuador mit der Aufhebung seiner diplomatischen Integrität mit einer "Erstürmung" der Botschaft zu drohen, fällt es Ecuador geradezu in den Schoß, sich seinerseits als neokolonistisches Opfer darzustellen.

Aber schlussendlich wird sich auch Assange fragen müssen, ob ihm sein Minizimmerchen in der kleinen Botschaft Ecuadors noch lange gefallen wird, da er sich ja keinen Schritt vor die Tür bewegen kann.

Nun hat er ja für heute Nachmittag angekündigt, eine Stellungnahme abzugeben, wie er über Twitter verlautbarte.

Luchs
ingo
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Re: Der Fall Assange
geschrieben von ingo
als Antwort auf yuna vom 17.08.2012, 15:27:39
Danke, Yuna, dass Du diesen Thread auf den Teppich geholt hast. Wenn Assange keine berechtigte Angst vor einer Auslieferung an die USA haben müsste, hätte er diesen ganzen Zirkus nicht veranstalten müssen. In Schweden hätte er sich die besten Anwälte genommen, die ihn, nach allem, was ich mir angelesen habe, aus der Sache glimpflich rausgehauen hätten; und erledigt wäre es gewesen. Wer wissen möchte, was in Schweden als Straftatbestand "Sexuelle Nötigung/Vergewaltigung u.ä."angesehen wird, sollte übrigens mal ausführlich im Internet recherchieren. Habe ich vor ein paar Monaten getan und war höchst überrascht darüber, was, im Gegensatz zu Deutschland, dort bereits eine Straftat ist. Ansonsten bin ich mir sicher, dass Assange in den nächsten Wochen nach Ecuador ausgeflogen werden wird. Die Briten werden froh sein, wenn er weg ist. Dann wird er dort seine Wikileaks-Zentrale aufschlagen, was m.E. ein Teil des Deals ist.

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