Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Es gibt kein Schweigen der Muslime zum Terror

Internationale Politik Es gibt kein Schweigen der Muslime zum Terror

Re: Es gibt kein Schweigen der Muslime zum Terror
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 21.01.2015, 12:52:41
Nonsense - das ist der unzulässige Versuch allen Muslimen den Islamismus anzuhängen. Logisch falsch und politisch desaströs. Ohne die Mitwirkung der gemäßigten Muslime, die den Islamismus ablehnen, können wir letzteren kaum besiegen.

Karl
geschrieben von karl


So sehe ich es auch,hier eine Stellungnahme von Frau Khola Maryam Hübsch
,die vor kurzem auch in einer Diskussionsrunde (Hart aber fair ?) zu Wort kam.

Ein neues Wir-Gefühl vereint Muslime und Nicht-Muslime

Auszüge zum Thema Terrorismus
...

Und nun das: Kaum ein Politiker, der nicht phrasenhaft betont, der Terror habe nichts mit dem Islam zu tun und zur Differenzierung mahnt. Kaum ein Leitartikel, der nicht dazu aufruft, sich als Gesellschaft nicht spalten zu lassen.
Solidaritätskundgebungen, auf denen Muslime gemeinsam mit Nicht-Muslimen symbolträchtige Bilder liefern. Und eine Kanzlerin, die betont, der Islam gehöre zu Deutschland. Der Wille, sich gemeinsam für Toleranz und Freiheit einzusetzen, war selten so groß. Es scheint plötzlich da zu sein: Ein neues Wir-Gefühl, das Muslime und Nicht-Muslime vereint...
....
Wir Muslime können nicht die Augen davor verschließen, dass es eine menschenverachtende und gewaltverherrlichende Lesart des Islam gibt, die sich auf die Quellen dieser Religion beruft. Ja, die Islamisten argumentieren auch theologisch, sie zitieren Koranverse und Überlieferungen des Propheten und rechtfertigen ihre Taten damit als Glaubensakte in der Tradition des Propheten. Es ist wichtig, innerislamisch darüber zu streiten, welche Lesart überzeugend ist und der inneren Logik der islamischen Quellen gerecht wird.
Auch Seite zwei ist lesenswert.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Es gibt kein Schweigen der Muslime zum Terror
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 21.01.2015, 12:52:41
Ohne die Mitwirkung der gemäßigten Muslime, die den Islamismus ablehnen, können wir letzteren kaum besiegen.

Karl[/q
geschrieben von karl
uote]

Stimmt - teilweise. Das mag stimmen für die gut integrierten Muslime in unseren westlichen Ländern. Die Probleme liegen bei den nicht-integrierten, bzw. den Deutschen, die konvertierten und auch den Ländern des von westlichen Staaten benannten "arabischem Frühling" zugehörigen. Da der IS mittlerweile immer mehr Landgewinn zu verzeichnen hat, wo er militärisch sein grausames Unwesen treibt - hilft dort nur Waffengewalt, die wir natürlich aus deutscher Sicht am liebsten den anderen überlassen möchten.
Aktuell erpresst der IS Japan mit der Hinrichtung zweier Japaner als Retourkutsche, weil Japan eine grössere GEldspende als Äquivalent für die Bekämpfung des IS avisierte. Genau diese Betragshöhe fordert nun der IS, um diese beiden Japaner evtl. nicht hinzurichten - Frist: jetzt noch wenige Stunden. Olga
Re: Es gibt kein Schweigen der Muslime zum Terror
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 21.01.2015, 18:10:44
Immer mehr Muslime melden sich zu Wort.
Hier ein Kommentar von Serap Güler,sie wuchs als Kind türkischer Einwanderer in Deutschland auf und legte 1999 ihre Abiturprüfung ab, studierte Kommunikationswissenschaft und Germanistik an der Universität Duisburg-Essen mit dem Abschluss Magistra Artium. Zur Zeit arbeitet sie im Gesundheitsministerium als Pressereferentin.

"Die friedliche Mehrheit der Muslime muss die Deutungshoheit über ihre Religion zurückerlangen. Wir dürfen uns nicht nicht länger hinter der Phrase verstecken, Gewalt und Terror hätten nichts mit dem Islam zu tun.
...
Vorweg: Ich bin Muslimin – ein Bekenntnis, das in diesen Tagen nicht einfach ist.

Lesenswert !

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Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Es gibt kein Schweigen der Muslime zum Terror
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.01.2015, 13:30:14
Immer mehr Muslime melden sich zu Wort.
Hier ein Kommentar von Serap Güler,sie wuchs als Kind türkischer Einwanderer in Deutschland auf und legte 1999 ihre Abiturprüfung ab, studierte Kommunikationswissenschaft und Germanistik an der Universität Duisburg-Essen mit dem Abschluss Magistra Artium. Zur Zeit arbeitet sie im Gesundheitsministerium als Pressereferentin.

"Die friedliche Mehrheit der Muslime muss die Deutungshoheit über ihre Religion zurückerlangen. Wir dürfen uns nicht nicht länger hinter der Phrase verstecken, Gewalt und Terror hätten nichts mit dem Islam zu tun....
Vorweg: Ich bin Muslimin – ein Bekenntnis, das in diesen Tagen nicht einfach ist.
Lesenswert !
geschrieben von inga


Inga der Kommentar ist sehr lesenwert. Und genau das höre ich auch von meinen muslimischen Kolleginnen. Und wer kann besser über den Islam reden und für Aufklärung sorgen wie die Muslime selber?
Die Politik sollte endlich auf die Muslime hören u. nicht entgegengesetzt argumentieren.
Tina
lupus
lupus
Mitglied

Re: Es gibt kein Schweigen der Muslime zum Terror
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.01.2015, 13:30:14
Eine bemerkenswerte und zu begrüßende Stellungnahme einer Muslimin!

Er beinhaltet die wichtige Grundidee ,daß man alte Bücher nicht immer ganz ernst nehmen darf.

lupus
olga64
olga64
Mitglied

Re: Es gibt kein Schweigen der Muslime zum Terror
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.01.2015, 13:30:14
Ein sehr grosses Problem ist auch,dass immer mehr Menschen über den Koran sprechen, ihn aber nie gelesen haben und dies auch nicht planen. Und das nicht nur in unseren westlichen Ländern, sondern verstärkt auch in den angestammten Ländern der Muslimen. Ein Grund hierfür ist die hohe Analphabetenrate, die in diesen Ländern vorherrscht. Auch die sog. Gotteskrieger,die dorthin in den Dschihad ziehen, haben keine Ahnung vom Koran, geschweige denn, dass sie arabisch sprechen. Für die gibt es den "Koran for dummies", den die sich auch vor ihrer Abreise kaufen (aber vermutlich nicht lesen).
In München wird derzeit ein Rückkehrer vor Gericht verhandelt - ein junger Mann,der auch mal mit einer Muslima verheiratet war. DA wurde dann ein Kind geboren,das bald nach der GEburt starb. Da der junge Mann seiner Aussage damals schon Moslem war, wollte er das Kind nach muslimischen Ritual beerdigen lassen, hatte aber keine Ahnung, wie das geht. All das - so erklärt er vor Gericht - frustrierte ihn dermassen, dass er in den Dschihad gezogen ist, wovon er anscheinend sehr reumütig wieder zurückgekehrt ist. Olga

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lupus
lupus
Mitglied

Re: Es gibt kein Schweigen der Muslime zum Terror
geschrieben von lupus
als Antwort auf olga64 vom 22.01.2015, 15:41:49
Das mag sein , jedoch nehme ich auf Basis meines Bekanntenkreises an, daß prozentual weniger Christen als Moslems in ihrer "heiligen Schrift" lesen.
Mir ist auch unklar ob da so viele Analphabeten vorhanden sind, denn beim Auswendiglernen der Suren des Korans sieht es doch in Bildberichten immer so aus als würden die Kinder in einem Buch lesen.
Oder irre ich da?
lupus
Re: Es gibt kein Schweigen der Muslime zum Terror
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 22.01.2015, 20:04:15
.
ich denke, dass beim auswendiglernen des korans die kinder auch lesen lernen.

als kind war ich lange krank (bettlägerig). meine mutter organisierte die biblischen geschichten für kinder. ich erfragte nach und nach immer weniger den sinn von wörtern und konnte sehr bald lesen.

m./.
.
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Es gibt kein Schweigen der Muslime zum Terror
geschrieben von Tina1
"maybrit illner" mit dem Thema "Mord im Namen Allahs - woher kommen Hass und Terror?"


M.E. war die gestrige Sendung sehr interesssant. Die Aussagen von Seyran Ates, Anwältin und Menschenrechtlerin türkisch-kurdischer Herkunft hat mich besonders überzeugt, denn wer kann besser über den Islam reden wie die Muslime selber, die Muslime die sich mit der Thematik beschäftigen.
Tina
Edita
Edita
Mitglied

Re: Es gibt kein Schweigen der Muslime zum Terror
geschrieben von Edita
als Antwort auf Karl vom 14.01.2015, 08:18:21
Ich empfinde das wie Du. Ich schrieb schon öfters, wir müssen diejenigen, die sich gegen den Terror und die Rekrutierung von Islamisten unter jungen Muslimen wenden, ermutigen und bestärken. Wir brauchen, um erfolgreich zu sein vor allem die Hilfe der muslimischen Gemeinden. Integration nicht Ausgrenzung ist notwendig.
Manchmal ist es zum Verzweifeln.
Karl
geschrieben von karl


Zu der Frage, warum sich ausgerechnet junge Menschen, die sind ja nicht alle Moslems von Geburt an, zumindest nicht in Deutschland, zum Salafismus hingezogen fühlen oder sich hinziehen lassen, gibt es heute einen interessanten Beitrag eines Soziologen und Islamforschers der FH Münster, Aladin El-Mafaalani, in der Sueddeutschen. Mafaalani hat eineinhalb Jahre lang salafistische Moscheen, Diskussionen von Jugendgruppen, die " Lies "- Kampagnen, bei denen Fundamentalisten kostenlos Korane verteilt und Anhänger rekrutieren " besucht " und Interviews mit Frauen und Männern aus der Szene geführt; und er kommt zu einem, für mich sehr überraschenden Ergebnis, nämlich daß die Salafistenbewegung hier in Deutschland durchaus mit der Punk-Bewegung der 70ger Jahre zu vergleichen sei!
SZ.de: Herr El-Mafaalani, Sie vergleichen den islamischen Schleier mit dem Irokesenschnitt, wie ihn Punks vor 35 Jahren trugen. Warum?

Aladin El-Mafaalani: Ich vergleiche nicht historisch oder ideologisch, sondern frage nach der alltagspraktischen Funktion: Wie funktioniert so ein Symbol für den, der es trägt, in Interaktion mit seiner Umgebung? Und da sind die Gemeinsamkeiten überwältigend. Eine Irokesenfrisur in den Siebzigern erzeugte Angst und offene Ablehnung. Das kann man auf Kopftuch, Burka und Schleier übertragen: Wer das heute trägt, weiß genau, dass er die Mehrheit provoziert. Man wird aber nicht nur abgelehnt, sondern grenzt sich auch aktiv von dieser Mehrheit ab.
Gilt das auch für die Kleidung männlicher Salafisten?

Ja, die Männer provozieren mit den Bärten, klassischen Gewändern, benutzen arabische Ausdrücke. Die Provokation ist umso stärker, je größer die Distanz der Familie zum Islam ist: Bei Konvertiten wie dem Prediger Pierre Vogel, die keinerlei muslimischen Hintergrund haben, ist sie am stärksten. Es gibt auch Grenzfälle, manchmal ist nicht klar: Ist das ein Hipsterbart oder ein Salafistenbart? Verschiedene Jugendkulturen können mit gleichen Symbolen operieren.
Salafisten sind nicht gerade für ausschweifende Orgien bekannt. Funktionierte Rebellion nicht immer durch ein Mehr an Libertinage - experimenteller Sex, mehr Drogen, weniger biedere Kleidung als die Eltern?

Richtig, aber das hat einen Sättigungsgrad erreicht. Rausch, wilde Musik - das funktioniert nicht mehr als Provokation. Ein wichtiger Faktor für die salafistische Bewegung ist Askese: freiwilliger Verzicht auf alles, was Jugendlichen - zumindest angeblich - Spaß macht. Sozialleben wie im frühen Mittelalter, das ist heute Provokation at its best. "

Salafismus als Jugendkultur ?

" Als Provokation funktioniert das aber nur in Ländern wie Deutschland.

Richtig. Verschleierte Frauen oder Männer mit einem bestimmten Bart - das ist auch Realität in Iran oder Saudi-Arabien. Doch dort ist es die Norm, die Leute kleiden sich unter Zwang so, unter Androhung von Strafen. In Deutschland ist es in der Regel selbstbestimmte Abgrenzung. Dieselben Symbole, die einen dort unauffällig machen und vor Repression schützen, machen einen hier auffällig und führen zu Problemen.
Provozieren per Jugendkultur - liegt der Attraktivität des Salafismus, der vielen Angst macht, ein Generationenkonflikt zugrunde?

Man kann in Deutschland von nichts anderem ausgehen. Alle salafistischen Gruppen sind extrem jung. Wir wissen, dass die meisten arabisch- und türkischstämmigen Salafisten aus wenig religiösen Familien kommen, sie haben nur einen abstrakten muslimischen Hintergrund. Was sie mit den Konvertiten aus nicht-muslimischen Familien gemeinsam haben, wurde lange nicht erkannt. Auch für Arabisch- und Türkischstämmige geht das Provokationspotential in beide Richtungen: Nicht nur gegen die Mehrheitsgesellschaft, die sie ausgrenzt. Sondern auch in die eigene Community hinein - gegen die eigenen Eltern. "

Ein wirklich lesenswerter Beitrag über 3 Seiten!

Burka ist der neue Punk


Edita

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