Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Rispe vom 07.10.2022, 12:19:02
Du hast geschrieben:
"Zunächst wird er wohl alles daran setzen, doch noch irgendwie Erfolge zu erzielen, beispielsweise mit mehr Soldaten. Aber dann hat er noch die nukleare Karte in Hinterhand! Das fatale ist ja: damit könnte er sogar das Blatt wenden!

Das bedeutet keinesfalls das "Ende der Welt"! Das käme nur, wenn die Interkontinental-Raketen hin und her fliegen, nicht aber wenn eine strategische Atomwaffe gezündet würde! Damit käme es m.E. nicht gleich zu einem kriegerischen, internationalen Konflikt ... vermute ich als militärischer Nicht-Experte
."

Das ist für mich eine unerträgliche Verharmlosung.
Natürlich kann das das Ende der Welt bedeuten, wenn einmal damit angefangen wird und die Vernichtungsspirale los geht. Vielleicht nicht das Ende der ganzen Welt. Aber vielleicht das Ende von der Welt, die wir bewohnen.

Diese Leichtfertigkeit, mit der du dich ausdrückst, die ist der Sache überhaupt nicht angemessen, tut mir leid.
Hört endlich auf, mit der Banalisierung einer so ernsten Bedrohung!
Wir haben in diesem Fall keine übereinstimmende Meinung Rispe!

Ich weise den Vorwurf der "unerträglichen Verharmlosung" auf das Schärfste zurück!

Damit soll es aber auch gut sein!
MarkusXP
Rispe
Rispe
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rispe
als Antwort auf MarkusXP vom 07.10.2022, 12:30:49

Ich kann nur hoffen, dass nicht irgendwann unter Beweis gestellt wird, wer von uns beiden recht hat.

Im übrigen habe ich geschrieben "für mich eine unerträgliche Verharmlosung".
Für andere vielleicht nicht, damit müssen sie selber klarkommen. Bzw. damit musst du selber klar kommen.

koarl
koarl
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von koarl
als Antwort auf MarkusXP vom 07.10.2022, 12:10:58

Ja ich respektiere deine Antwort ,   leider muss ich dan auch denken  Du weist nicht richtig was ich mit scheinheilig meine. Oder scheinheilig ist . Ok


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Mitglied_162e28b
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 07.10.2022, 11:27:43
https://uni.de/redaktion/gerechter-krieg Was ist ein gerechter Krieg...

"Die Grundfrage dieser Lehre lautet: Wann ist eine bewaffnete Auseinandersetzung gerechtfertigt? Fünf Punkte sind dafür entscheidend: Ein Angriff muss einen gerechten Grund (1) haben und eine gerechte Absicht (2) verfolgen. Ein Grund für einen Kampfeinsatz wäre demnach zum Beispiel die Selbstverteidigung eines angegriffenen Staates, eine legitime Absicht die Wiederherstellung des Friedens. Außerdem darf der Kampfeinsatz nur von einer legitimen Autorität befohlen werden (3), in unseren Zeiten etwa dem Verteidigungsbund NATO oder den Vereinten Nationen."

Wird diese These denn nicht von der Mehrheit vertreten?


Mit so einer Definition habe ich sehr große Probleme!

Die Erfahrung lehrt uns, dass immer ein Grund gefunden wird um einen Krieg als "gerecht" zu definieren.
Im Zweifelsfall werden halt Ursache und Wirkung vertauscht.

Und wenn dann wieder einmal alles in Trümmern liegt, ganze Landstriche verwüstet sind und Abertausende
von Menschen gestorben und verwundet worden sind - welchen Nutzen hat da eine Feststellung, dass diese Folgen einem "gerechten Krieg" anzulasten sind?
Juro
Juro
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf Rispe vom 07.10.2022, 11:19:46

Hallo Rispe,
du irrst leider. Der Begriff gerechter Krieg ist definiert. Such mal schön.
Juro

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Tina1
als Antwort auf Michiko vom 07.10.2022, 10:16:42

Dieser Vorschlag von Selenskyj sollte auf taube Ohren stoßen, ich bin entsetzt. Waren hier nicht noch vor kurzem alle der Meinung, dass Putin nur auf so etwas wartet?  Also ich kann nicht verstehen, warum Selenskyi das ernsthaft in Erwägung zieht.
Ich kann das auch nicht verstehen, bin auch entsetzt, wie viele andere, wenn man die Nachrichten liest. Aber das ist ja langsam das Markenzeichen dieses Mannes. Diese Aussage zeigt doch wieder, dass er bereit ist einen weiteren Schritt zu gehen, die Nato in den Krieg hereinzuziehen, nachdem er es mit zwei anderen Forderungen schon versucht hat. Jetzt  fordert er von der Nato atomare Präventivschläge auf Russland.
Ich habe immer mehr das Gefühl, ihm sind die Folgen von seinen Forderungen egal, anders kann man das Verhalten von ihm nicht mehr bezeichnen. Auch wenn er jetzt versucht zurückzurudern, alles anders hinzustellen, nur weil seine Aussagen die Welt irritiert haben, er starke Kritik erfahren hat,  kann das nicht mehr funktionieren. Es wurde alles richtig gelesen.Er sollte vorher überlegen, was er äußert und vor allem was er von anderen, also der Nato fordert. Er hat es genauso gemeint wie er es gesagt hat, denn es passt du den anderen Aussagen, zu den Forderungen, die auch die gefährlichen Inhalte hatten, deren Inhalt auch war, die Nato in den Krieg reinzuziehen.

Wären die USA, die Nato auf all das, was er gefordert hat u immer noch weiter fordert, eingegangen, dann wäre es schon längst zu einem Natokrieg gekommen.

Ich habe immer mehr das Gefühl, dass er über alles allein entscheiden, bestimmen will, es muss das gemacht werden, was er sagt u fordert, egal welche Folgen das alles hat. Im Grunde genommen entscheidet er ja schon lange alles allein. Alle, die ihm nicht passten in der Regierung hat er entlassen, sogar seinen einst engsten Freund, weil sie mit einigen seiner Entscheidungen nicht immer dacor waren. Er hat alle Medien verboten, geschlossen, die kritisch sind. Was natürlich nichts mehr mit Demokratie zu tun hat. Das alles zeigt, dass er keine Erfahrungen als Politiker hat, keine politischen Erfahrungen und damit nicht wirklich weiß, wie regieren wirklich geht.

Das, was jetzt Biden äußert, über die große Gefahr eines Atomkrieges zurzeit, die es so noch nicht wieder gegeben hat, seit der Kubakrise,  so wie es jetzt auch Frau Merkel geäußert hat, auch sie hat gewarnt und Putins Drohungen ernst genommen, ist für mich richtig u wichtig und ich stimme ihnen zu. Man kann nicht genug davor warnen und alles tun, um das zu verhindern. Dieser Krieg darf kein Natokrieg werden, man muss daher wachsam sein, bei jedem Schritt den man geht, denn das würde die ganze Menschheit vernichten. Das muss jetzt das wichtigste aller Regierungen sein. Und Scholz ist da auf der richtigen Linie, auf dem richtigen Weg, er sieht auch diese Gefahr.

Meine Gedanken, die sich aus vielen Berichten speisen, muss niemand teilen.Ob alle Gedanken richtig sind, das behaupte ich nicht.
Aber jeder kann seine Gedanken zu dem Thema haben, das ist in einer Demokratie so.
Tina

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_100062654/angela-merkel-frieden-in-europa-nur-unter-einbeziehung-russlands-.html

"Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnt davor, Drohungen im russischen Krieg gegen die Ukraine als Bluff abzutun. Der Angriff auf die Ukraine sei eine "tiefgreifende Zäsur" gewesen, sagte Merkel am Donnerstagabend bei einem Festakt zum 77-jährigen Bestehen der "Süddeutschen Zeitung" in München. Und zwar eine, "bei der wir alle gut beraten sind, Worte ernst zu nehmen und sich ernsthaft mit ihnen auseinander zu setzen und sie nicht von vornherein als Bluff einzustufen".
Sie betonte erneut, dass ein dauerhafter Frieden in Europa "nur unter Einbeziehung Russlands" erfolgen könne. "So lange wir das nicht wirklich geschafft haben, ist auch der Kalte Krieg nicht wirklich zu Ende."




 

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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Rispe vom 07.10.2022, 10:27:35
Es ist langsam unerträglich (für mich zumindest), mit welcher Nonchalance hier von einigen über „strategische Atomwaffen“ geschrieben wird. Als wären das so kleine fast harmlose Bömbchen, die man einfach mal so einsetzen darf.
geschrieben von Rispe
Das sehe ich auch so nüchtern; das wärs dann gewesen. Nicht nur, dass ALLES weg wäre, der Ball wäre auf mindestens 10 Mio Jahre nicht mehr bewohnbar, von niemandem, nicht mal von einer Mücke. Allerdings wäre auch die KlimaErwärmung schlagartig vorzeitig gelöst.
Der letzte Absatz in meinem (im Grunde vergeblichen, als utopisch belächelten) Pamphlet sollte auch gelesen werden, der scheint mir wichtig.
Es wird länger, weswegen ich ihn auch auf meine Domain stelle.
 
Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Tina1
als Antwort auf Der-Waldler vom 07.10.2022, 09:49:19
Biden warnt vor "Armageddon" sollte Putin atomare Waffen einsetzen.
.

Solche Sprüche von Armageddon hatte schon Ronald Reagan drauf.

Und wieder wird ein Krieg von einem Präsidenten der größten Macht der Welt religiös überhöht.

Geht das alles nicht eine Stufe niedriger?

Das ist keine Kritik an Dir, Phil, sondern an der eskalierenden Wortwahl weltweit.

DW
Warum siehst du die große Gefahr nicht wie Biden? Man sollte nicht so tun, als gäbe es die Gefahr nicht. Man sollte immer vor dieser Gefahr warnen u sie in allen Handlungen u. Entscheidungen mit einbeziehen u nicht einfach alles laufen lassen. Da kann es m.E. keine Stufe niedriger geben, da muss Klartext gesprochen werden. So sehe ich das.
Tina
Edita
Edita
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita

Warum wird hier automatisch angenommen, daß mit Selenskyjs geforderten "PRÄVENTIVSCHLÄGEN der NATO wie vor dem 24.2.22", ATOMSCHLÄGE gemeint sind? 
Selenskyj hat vor dem 24.2.22 von der NATO keine Atomschläge gefordert!


Edita

Juro
Juro
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro

Also Mareike, nun hast du ja schon die Hälfte verraten und Rispe kann sich Arbeit ersparen. Aber ich möchte dein Zitat noch mal aufgreifen. Vollständig lautet der Abschnitt bei deiner Quelle:

Die Grundfrage dieser Lehre lautet: Wann ist eine bewaffnete Auseinandersetzung gerechtfertigt? Fünf Punkte sind dafür entscheidend: Ein Angriff muss einen gerechten Grund (1) haben und eine gerechte Absicht (2) verfolgen. Ein Grund für einen Kampfeinsatz wäre demnach zum Beispiel die Selbstverteidigung eines angegriffenen Staates, eine legitime Absicht die Wiederherstellung des Friedens. Außerdem darf der Kampfeinsatz nur von einer legitimen Autorität befohlen werden (3), in unseren Zeiten etwa dem Verteidigungsbund NATO oder den Vereinten Nationen.

Was ist das für ein einer Uni unwürdiges Gesülze. Haben die da einen Laborratte rangelassen? Niemals ist die NATO eine legitimierte Institution, einen Krieg einleiten zu dürfen. Sind die wahnsinnig? Dann darf es auch die Organisation des Vertrages über die kollektive Sicherheit (OVKS) oder die Afrikanische Liga, die Islamic Military Alliance (IMAFT) und andere Militärbündnisse. Nur die UNO und niemand sonst darf militärische Aktionen genehmigen!
Andernfalls wäre, das Einverständnis der OVKS vorausgesetzt, der Überfall Russlands auf die Ukraine von vornherein ein gerechter Krieg!!!!!

Schließlich darf selbst der „gerechte“ Krieg nur das letzte Mittel sein (4) und eine begründete Hoffnung auf Erfolg mit sich bringen (5). Eine andere Seite des gerechten Krieges bezieht sich darauf, was in einem Krieg erlaubt ist und was verboten sein muss, also welche Mittel im Kampf legitim sind und welche als sogenannte „Kriegsverbrechen“ gelten sollen – etwa die Tötung von Zivilisten.

Was ist das wieder für ein horrender Blödsinn? Ein gerechter Krieg müsse ein begründete Hoffnung aus Sieg haben. Wenn eine kleine Gruppe im Jemen um ihr Überleben gegen eine übermächtige arabische Allianz kämpft, dann ist das ein ungerechter Krieg, weil die den Gegner nicht besiegen könnten?

Der Begriff "gerechter Krieg" existiert seit der Antike und war auch schon mal kirchliches (kanonisches) Recht, da aber mehr instrumentalisiertdass ein Christenmensch töten darf, wenn der zu Tötende ein Nichtchrist war. So wurden Kreuzzüge moralisiert und auch die Ausrottung indigener Völker im Zuge der Kolonisierung.
Das Völkerrechte heute kennt diesen Begriff ebenfalls. 
  • Das Selbstverteidigungsrecht eines souveränen Staates gehört zu den Begründungen eines gerechten Krieges.
    Hier muss aber die Souveränität eines kriegführenden Staates klar sein. Ist er selbst durch einen Putsch oder die Bewirkung einer ausländischen Macht entstanden (Marionettenstaat) und schützt er seine Bewohner nicht uneingeschränkt vor Verletzung von Menschenrechten, so darf seine Souveränität angezweifelt werden. In diesem Fall wäre sogar die Beseitigung des Marionettenstaates als Akt der Selbstverteidigung des Volkes oder anderer Staaten gegen diesen Marionettenstaat gerecht.
  • Schwere Menschenrechtsverletzungen können ebenfalls zur Begründung für durch die UNO legitimierte Militäraktionen dienen. Dazu zählen:
    - Völkermord
    - Kriegsverbrechen
    - Verbrechen gegen die Menschlichkeit
    - ethnische Säuberungen.
Nun braucht man sich den Ukraine-Konflikt, besonders den Umgang der Ukraine mit Russen oder das Vorstelligwerden der Russischen Föderation vor UNO oder im gegenseitigen Verhältnis zu EU, NATO und USA über Sicherheitsinteressen und Rote Linien nur anzuschauen, um an jeder Ecke Fragen zu entdecken.

Wenn ein Krieg erst mal ausgebrochen ist, wird es schwer, noch klare Bilder zu erhalten.

Juro

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