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Internationale Politik Flüchtlingsdrama vor Lampedusa

nostalgie
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf olga64 vom 14.10.2013, 17:37:53
Keine Sorge, ich weiß, wo Kanada liegt, war sogar schon dort. Ein weites Land mit viel Platz, das passt doch. Man könnte sie von Lampedusa aus mit dem Schiff hin bringen?

Heute kam in Fernsehen, dass einige der Flüchtlinge sich sogar falsche Idenditäten kaufen, ( 12000,00€) um dann in Europa ihre Familien nachkommen lassen zu können. Super! Da werden wir zusätzlich noch ganz legal be........ .
hafel
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Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von hafel
als Antwort auf nostalgie vom 14.10.2013, 19:35:36
Habe ich auch gesehen;

Familien die sie gar nicht haben. Damit ein Geschäft machen.

Hafel
Mitglied_bed8151
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nostalgie vom 14.10.2013, 19:35:36
hast du die kanadier gefragt, was die von deinem vorschlag halten?
---
w.

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adam
adam
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von adam
als Antwort auf nostalgie vom 14.10.2013, 19:35:36
Keine Sorge, ich weiß, wo Kanada liegt, war sogar schon dort. Ein weites Land mit viel Platz, das passt doch. Man könnte sie von Lampedusa aus mit dem Schiff hin bringen?

Heute kam in Fernsehen, dass einige der Flüchtlinge sich sogar falsche Idenditäten kaufen, ( 12000,00€) um dann in Europa ihre Familien nachkommen lassen zu können. Super! Da werden wir zusätzlich noch ganz legal be........ .


nostalgie,

die Zukunft für Afrikaner kann nicht in Kanada oder anderen Ländern liegen, sondern allein in Afrika. Dort liegen ihre Probleme, die Wurzeln der Probleme und deshalb kann auch die Lösung der Probleme nur in Afrika gefunden werden.

Ich warne davor, in dumpfe Ablehnung der Afrikaner zu verfallen und dabei dumpfe Köpfe zu bedienen. Es muß mit wachem Intellekt gearbeitet, argumentiert und so dem dumpfen Gedankengut von vornherein klar gemacht werden, daß menschenfeindliche Parolen keine Chance haben, auch weil sie die eigentlichen Schwierigkeiten nicht lösen helfen. Außerdem haben ja nicht nur die Geflüchteten diese Schwierigkeiten, sonder auch die Masse der daheim gebliebenen.

In Europa und anderen hochspezialisierten Industriegesellschaften haben die Menschen, z.B. aus Eritrea oder Somalia, keine Zukunft. Ein Vegetieren würde das andere ablösen. Auch hat Europa im letzen halben Jahrhundert den Beweis erbracht, daß es zu wirklicher Integration, von für unseren Kulturkreis ungebildeten Menschen, nicht in der Lage ist. Die Fehler der Vergangenheit sollten nicht wiederholt, sondern daraus gelernt werden.

Meines Erachtens sind es die Strukturen der afrikanischen Gesellschaften, die eine Entwicklung dort verhindern, die auch die unteren Schichten menschenwürdig versorgen könnte. Für mich lautet die Frage: Wie bekommen wir die nötige Bildung und Ausbildung in die unteren Schichten, ohne die korrupte Herrscherschicht direkt einbeziehen zu müssen. Wie wir in Jahrzehnten vergeblicher Bemühungen, durch Entwicklungshilfe, lernen mußten, ist es uneffektiv, in Afrika irgendwo eine Schule in die Landschaft zu setzen, in der Hoffnung, sie möge frequentiert werden. Könnte dies dadurch ersetzt werden, indem in den Industriestaaten selber ausgesuchte Talente in Schulen, Hochschulen und Universitäten, speziell für Belange ihrer Heimatländer, ausgebildet werden und die sich verpflichtet fühlen, ihre Kenntnisse dann in der Heimat umzusetzen? Welche Chancen hätte diese Idee oder andere Ideen.

Eines ist mir klar: Die Aufnahme der Flüchtlinge in Europa, die z.B. über Lampedusa kommen, festigt die Zustände in Afrika, der diese Menschen entfliehen möchten. Es muß bedacht werden, daß es vermieden werden muß, falsche Hoffnungen zu wecken, weil es dann noch mehr Tote im Mittelmeer geben wird.

--

adam
Edita
Edita
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von Edita
als Antwort auf adam vom 14.10.2013, 21:10:47
Gerade Somalia wird ja nicht umsonst auch ' The Failed Country ' genannt, ich habe gerade gestern in den Nachrichten gesehen, daß dort Männer, gerade zu beschwörend versuchen, die Flüchtlinge aufzuhalten, damit sie helfen, das Land wieder aufzubauen, die Lage scheint aber so aussichtslos zu sein, daß es für die Flüchtlinge nur zwei Maximen gibt, hier sterben, oder auf der Flucht, sollte die Flucht aber doch gelingen, sehen sie das als Chance für ein " gesichertes Weiterleben ", für sich und ihre Familien!

Edita
Karl
Karl
Administrator

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 14.10.2013, 21:10:47
Wie wir in Jahrzehnten vergeblicher Bemühungen, durch Entwicklungshilfe, lernen mußten, ist es uneffektiv, in Afrika irgendwo eine Schule in die Landschaft zu setzen, in der Hoffnung, sie möge frequentiert werden.
geschrieben von Adam
@ Adam,

bist Du da so sicher? Wer ist "wir"? Mir fehlt die Quelle für diese Aussage. Wir (Margit und ich) hatten dieses Jahr bereits zweimal Kontakt mit Leuten, die begeistert von Schulprojekten in Afrika, die sie selber betrieben, berichtet haben. Der Ansatz über Schulen ist m. E. schon fast alternativlos. Wie anders kann man die Probleme an der Wurzel anpacken? Es gibt nur viel zu wenige dieser Projekte.

Karl

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Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Karl vom 15.10.2013, 08:40:49
Karl, Du sprichst mir aus dem Herzen!

http://www.brandeins.de/archiv/2013/normal/eine-versicherungsangestellte-in-kenia.html

Mareike
Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 15.10.2013, 08:40:49
.
da bin ich ganz eurer meinung.
schulprojekte bekämpfen übel an der wurzel.

ich bin auch der ansicht,
dass auch übernahme von patenschaften für kinder in not
eine, wenn auch kleine, "hilfe zur selbsthilfe" bietet.

margarit
.
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Edita vom 15.10.2013, 07:57:50
... sollte die Flucht aber doch gelingen, sehen sie das als Chance für ein " gesichertes Weiterleben ", für sich und ihre Familien


Dies könnte ein Ansatz sein neue Ideen zu entwickeln hinsichtlich Hilfe zur Selbsthilfe: Junge Leute von dort für eine gewisse Zeit eine Chance zu geben hier zu leben und zu arbeiten, sie würden gewiss alles daran setzen, ihre Daheimgebliebenen nach Möglichkeit zu unterstützen. Dies kann natürlich nur funktionieren, wenn sie von unserer Gesellschaft nicht an den Rand gedrängt und ausgenutzt werden.

Mareike
adam
adam
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 15.10.2013, 08:40:49
Wie wir in Jahrzehnten vergeblicher Bemühungen, durch Entwicklungshilfe, lernen mußten, ist es uneffektiv, in Afrika irgendwo eine Schule in die Landschaft zu setzen, in der Hoffnung, sie möge frequentiert werden.
geschrieben von karl
@ Adam,

bist Du da so sicher? Wer ist "wir"? Mir fehlt die Quelle für diese Aussage. Wir (Margit und ich) hatten dieses Jahr bereits zweimal Kontakt mit Leuten, die begeistert von Schulprojekten in Afrika, die sie selber betrieben, berichtet haben. Der Ansatz über Schulen ist m. E. schon fast alternativlos. Wie anders kann man die Probleme an der Wurzel anpacken? Es gibt nur viel zu wenige dieser Projekte.

Karl
geschrieben von Adam


Jumbo Bwana,

Ihr kennt also zwei Idealisten, die Schulen betreiben? Das ist natürlich toll von den beiden, aber es werden jährlich vielleicht 2000 von diesen Leuten gebraucht, damit effektiv etwas erreicht wird. Und es muß mehr vermittelt werden als Lernstoff, z.B. Zukunftsorientiertheit. Ich habe nämlich zwei Fälle kennen gelernt, bei denen ein versehentlich zu großes Trinkgeld ausreichte und die Empfänger am nächsten Tag nicht mehr zur Arbeit erschienen, weil das Trinkgeld das Auskommen für 14 Tage abdeckte. Und wie ich mir sagen lassen mußte, war/ist dies ein typisches Verhalten. Deshalb mein Vorschlag, Afrikaner in Europa auszubilden, wobei ihnen nicht nur reines Wissen vermittelt wird, sondern sie lernen, Eigeninitiative mit Zukunftsorientierung zu entwickeln.

Die Zahl 2000 stelle ich willkürlich in den Raum. Wieviel wirklich gebraucht werden, weiß ich nicht. Dafür gibt es wahrscheinlich keine Statistik. Aber ich sah vor ungefähr einem Jahr eine Reportage aus dem ehemaligen Belgisch Kongo, in der sich studierte Afrikaner die Belgier zurück wünschten, um genau diese zukunftsorientierte Verwaltung und Arbeit in die Wirtschaft ihres Landes zu bekommen. Wer weiß, wie die Belgier damals dort in Afrika gewütet haben, hat einen Begriff von der Verzweiflung, die hinter diesem Wunsch steckt.

Schulen mit einem Bwana an der Spitze reichen nicht aus. Das müssen Afrikaner selbst übernehemen, die über ihr Wissen von Planung, eine Änderung der gesellschaftlichen Strukturen erreichen.

--

adam

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