Internationale Politik Freiheit für Gaza

Karl
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Re: Freiheit für Gaza
geschrieben von Karl
als Antwort auf sysiphus vom 15.06.2010, 08:25:50
Nein Karl, es spielt keine Rolle ob Menschen aus einem eigenen Staat oder von sonst wo vertrieben wurden oder noch werden, Vertreibung ist menschenverachtendes Unrecht. Weder den Palästinensern noch anderen Vertriebenen habe ich das Heimatrecht abgesprochen, auch den Pommern, Schlesiern oder Ostpreussen nicht. Jedoch fand ich und finde es weiterhin nicht in Ordnung auf ein Heimatrecht zu bestehen dessen Realisierung auf altes, neues Unrecht türmt.

Es ist Fakt wie Du schreibst Karl, dass arabische Nomaden mehr als tausend Jahre hindurch in dem Gebiet das Palästina benannt wurde lebten. Einige tausend Jahre lebten dort auch Juden, zunächst wohl auch als nomadische Hirtenvölker. Nach meiner Meinung, können aus diesen "Fakten" keine Rechte hergeleitet werden, weder von den Palästinensern noch von den Israelis.

Du meinst Karl, ich spreche den Palästinensern das Existenzrecht ab. Das tue ich in keiner Weise. Die palästinensischen Menschen tun mir sehr leid, wie all Jene die von Despoten für ihre Machtgelüste mißbraucht werden und leiden müssen. Im Fall Gaza sehe ich es genau wie bei allen anderen Diktaturen, das Volk leidet unter einer Willkürherrschaft die mit aller Gewalt ihre Ideologie durchsetzen will. Es sind nicht die palästinensischen Menschen, die das Existenzrecht des Staates Israel und seiner Bürger nicht anerkennen, die Hamasanführer wollen es nicht. Nach meiner Überzeugung würden die palästinensischen Menschen genau wie die israelischen, Recht hin oder her, miteinander in Frieden leben wollen statt im gegenseitigen Hass zu sterben.

Ja und die Blockade von Gaza! Die kann ich schon gar nicht gut finden. Elf Monate lang mußte ich den bedrohlichen Zustand des blokierten Lebens erdulden. Die Sowjetunion an der Spitze des Friedenslagers, hatte versucht mich und 2,2 Millionen Bürger der Westsektoren Berlins auszuhungern. Das war jedoch eine andere Geschichte.

Herzlichen Dank für diese Klarstellungen. Das ist deutlich und ich bin froh, dass Du das geschrieben hast, denn aus Deinen bisherigen Äußerungen konnte ich das nicht entnehmen. Es lebten allerdings nicht nur arabische Nomaden in Palästina, sondern es gab Dörfer und Städte.

Du meinst also Karl, durch das Existenzrecht der Palästinenser in ihrer Heimat zu wohnen, lassen sich die in 60 Jahren entstandenen Zustände einfach mal zurück drehen? Meine Meinung dazu ist, die islamistischen Scharfmacher sollten aufhören die Menschen gegen Israel aufzuhetzen, ihnen nicht weiter vorzugauckeln das Rad der Geschichte ließe zurück drehen, statt dessen sollte endlich der Status quo anerkannt werden, um dann auf dieser Grundlage mit den Israelis für beide Seiten akzeptable Kompromisse anzustreben.

Hier unterscheiden wir uns aber dennoch. M. E. sind es doch die Israelis, die ganz offensichtlich durch ihren illegalen Siedlungsbau im Westjordanland und ihre Blockadepolitik von Gaza den Status quo nicht anerkennen. Nicht einmal in den Grenzen vor wie nach 1967 erkennen die israelischen Regierungen das Existenzrecht der Palästinenser in ihrer Heimat an. Die Israelis mauern die Palästinenser immer mehr ein und nehmen ihnen die Luft zum Atmen und m. E. ist dies systematisch gewollte, unmenschliche Strategie.

Karl
hugo
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Re: Freiheit für Gaza
geschrieben von hugo
als Antwort auf Felide1 vom 15.06.2010, 07:52:37
Und ich persönlich lasse mir von niemand ein schlechtes Gewissen einreden, denn ich war ein kleines Kind im zweiten Weltkrieg (felide)

eine immer wiederkehrende Gedankenkonstruktion, die mal so und mal so ausschlägt, mal in diese mal in die andere Richtung zeigt und entsprechend politisiert, ideologisiert sogar materialisiert wird bis hin zu Opfergaben oder unnötigen Wiedergutmachungsforderungen usw,,

Die Bibel nennt dafür an mehreren Stellen Beispiele,,sogar um Blutschuld, Erbschuld wird da gebuhlt bis hin zum Blutruf, in der Literatur werden oft qualitative Vergleiche geführt, Abstufungen vorgenommen, die Monate oder gar Jahrtausende zurückliegen können
Warum also solltest Du Dich in irgendeiner Weise übermäßig belastend damit beschäftigen ? wer hat einen Nutzen davon (ok solche Leute, solche Religionen, solche Regierungen, solche Strukturen gibt es die davon profitieren)

ich geh da sogar noch weiter und vermeide es ungeheuer stolz zu sein auf Dinge, Menschen und Vorgänge, die weit in der Vergangenheit liegen,,oder bist Du sehr stolz auf Schiller, Goethe, die Reformation, die Buchdruckerkunst ,,?

damit haben wir eben so viel/wenig zu tun wie mit Kriegsverbrechen, falls wir nicht gerade vom Einsteingen befallen sind oder an Kriegspolitik Gewinnbeteiligungen erzielen (was einem heutzutage tatsächlich sehr schnell passieren kann)

Der Weg von dieser Art Stolz auf Positives bis hin zu solcherart "schlechtes Gewissen" auf Negatives, scheint mir oft nicht weit auseinander zu liegen und wird zumeist von denselben Personen inszeniert, nur eben einseitig.

Das rechte Maß zu suchen und zu finden und vor allem der jeweiligen Situation angemessen zu entsprechen und Gleichklang im Denken zu erreichen, das ist wohl die Schwierigkeit.

Diese ganzen theoretischen gedankenspiele haben ihre Berechtigung, jedoch liegt darin die große Gefahr das die nötige direkte, aktuelle, praktische Hilfe in den Hintergrund tritt bzw ganz auf der Strecke bleibt.

hugo
Re: Freiheit für Gaza
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 15.06.2010, 08:34:59

Du meinst also Karl, durch das Existenzrecht der Palästinenser in ihrer Heimat zu wohnen, lassen sich die in 60 Jahren entstandenen Zustände einfach mal zurück drehen? Meine Meinung dazu ist, die islamistischen Scharfmacher sollten aufhören die Menschen gegen Israel aufzuhetzen, ihnen nicht weiter vorzugauckeln das Rad der Geschichte ließe zurück drehen, statt dessen sollte endlich der Status quo anerkannt werden, um dann auf dieser Grundlage mit den Israelis für beide Seiten akzeptable Kompromisse anzustreben.
geschrieben von karl

Hier unterscheiden wir uns aber dennoch. M. E. sind es doch die Israelis, die ganz offensichtlich durch ihren illegalen Siedlungsbau im Westjordanland und ihre Blockadepolitik von Gaza den Status quo nicht anerkennen. Nicht einmal in den Grenzen vor wie nach 1967 erkennen die israelischen Regierungen das Existenzrecht der Palästinenser in ihrer Heimat an. Die Israelis mauern die Palästinenser immer mehr ein und nehmen ihnen die Luft zum Atmen und m. E. ist dies systematisch gewollte, unmenschliche Strategie.
Karl


Da schließe ich mich den Ausführungen vonSysiphus an.
An welchem Punkt der 60 Jahre Zeitachse sollen wir denn nach Deiner Meinung, Karl, die Betrachtung aufnehmen, wer da wem an das Leder will.
Da gibt es doch nur zwei Möglichkeiten.
Wir rollen es auf bis zum Punkt, wo der Staat Israel gebildet wurde oder wir suchen einen Zeitraum, wo mal ein paar Wochen Ruhe war.
So einen Zeitraum gab es ja schon, bevor ein Waffenstillstand wieder gebrochen wurde.
Bei diesem Gewaltpingpong über die Köpfe der Menschen auf beiden Seiten hinweg wird man nicht einer Seite Schuld zuweisen können.
Wenn die Hamas so weitermacht, wird es auf israelischer Seite auch nicht friedvoller. Es wird weiter eskalieren.
Die Palästinenser in Gaza werden kaum in der Lage sein, sich von der Hamas zu befreien und eine Vertretung zu wählen, die auf Frieden hinarbeitet.
Da waren sie in früheren Jahren schon mal viel weiter.
Jede Gewalt auf beiden Seiten baut immer auf eine voherige Gewalt auf.
Eine andere Frage stellt sich mir.
Wie kann es denn sein, daß an allem Mangel herrscht, aber Material für tausende Ofenrohr-Raketen vorhanden ist ? Das macht doch stutzig.
Vielleicht sollten die Trasportwege benutzt werden, das Volk zu versorgen, statt den Krieg immer wieder zu entfachen.
Keine Raketen mehr auf Israel wird viel eher zur Lockerung einer Blockade führen.
Mir scheint, das will man gar nicht.
Es spielt den Falken beider Seiten in die Hände.
Irgendwo bei den Grundpfeilern von Dir las ich, "mit der Hamas wird zu reden sein".
Ich glaube, reden reicht nicht.

nordstern

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Karl
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Administrator

Ist unser Entwicklungshilfe Minister eine Rakete?
geschrieben von Karl
Wie gefährlich ist eigentlich ein deutscher Minister? So bedrohlich wie eine Kassam-Rakete? So schädlich wie Zement zum Bunkerbau? Israels Regierung muss sich diese Frage gestellt haben, und im Falle des Entwicklungshilfeministers Dirk Niebel hat sie die Gefahr offenbar so hoch eingeschätzt, dass sie ihm die Einreise nach Gaza verboten hat. Von der angekündigten Lockerung der Blockade sind also offenbar nicht nur kriegstaugliche Güter ausgenommen, sondern auch Politiker befreundeter Staaten. Ein Affront ist das gegenüber der Bundesregierung, ein Akt imperialer Willkür - und für die israelische Regierung ebenso beschämend wie entlarvend.
geschrieben von Sueddeutsche.de
miriam
miriam
Mitglied

Re: Ist unser Entwicklungshilfe Minister eine Rakete?
geschrieben von miriam
als Antwort auf Karl vom 21.06.2010, 00:41:30
Also Karl: lass auch mal Israel eine doove Regierung haben!

Als ich erst hörte, dass Entwicklungshilfeminister Niebel in den Nahen Osten fährt, dachte ich mir: man hätte auch einen klügeren hinschicken können...
Und dann gelang es der Israelischen Regierung, Dirk Niebel doch noch zu toppen!

Miriam
Karl
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Administrator

Re: Ist unser Entwicklungshilfe Minister eine Rakete?
geschrieben von Karl
als Antwort auf miriam vom 21.06.2010, 00:57:24
Als ich erst hörte, dass Entwicklungshilfeminister Niebel in den Nahen Osten fährt, dachte ich mir: man hätte auch einen klügeren hinschicken können...
Und dann gelang es der Israelischen Regierung, Dirk Niebel doch noch zu toppen!
Miriam, da sind wir uns einig.
Also Karl: lass auch mal Israel eine doove Regierung haben!
Falls Du Dir eine Regierung aus doves (Tauben) wünschst, so sind wir auch hier im Gleichklang.

Beste Grüße, Karl


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miriam
miriam
Mitglied

Re: Ist unser Entwicklungshilfe Minister eine Rakete?
geschrieben von miriam
als Antwort auf Karl vom 21.06.2010, 08:34:43
Nein, ich meinte doof, dämlich...

Wenn aber doves "Tauben" bedeutet, dann stimmt es eigentlich. Als Falken werden von mir nur noch meine Turmfalken akzeptiert - Falken haben in Regierungen nix verloren.

Gruß von Miriam (Friedenstaube)
Karl
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Administrator

Löschung eines Beitrags
geschrieben von Karl
Ich habe Wolfgangs Beitrag gelöscht, weil Aufrufe zur Gewalt laut AGBs im ST nicht toleriert werden und die Sympathie für kriegerische Handlungen von mir als ein solcher Aufruf bewertet werden. Karl
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Freiheit für Gaza
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 21.06.2010, 10:36:59
Das ist jetzt der Gipfel, Karl. Wo habe ich zur Gewalt aufgerufen oder auch nur Sympathie dafür geäussert? Nenne mir die Stelle!

Ich habe eine sehr wahrscheinliche Entwicklung des Geschehens beschrieben und dazu die israelische Zeitung 'haaretz' zitiert. Wenn dies hier nicht mehr möglich sein sollte, bin ich weg.

Tatsache ist: Das rassistische kriegerische Israel hat den Palästinensern diesen Krieg aufgezwungen. Die wehren sich und werden weiter dagegenhalten.

--
Wolfgang
miriam
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Mitglied

Re: Freiheit für Gaza
geschrieben von miriam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.06.2010, 10:48:36
Und nochmals: gut gebrüllt, Löwe!



Miriam



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