Internationale Politik G 20 Gipfel nun ohne Putin - eine Chance ?

Nach dem hin und her von Putin, ob er nach Bali zum G20 reisen würde, hat nun der Gastgeber Indonesien Klartext gesprochen - Putin wird nicht kommen.

Über die Gründe wird nun spekuliert..., fühlte er sich nicht sicher in Bali oder fürchtet er vielleicht eine Entmachtung während seiner Abwesenheit...? Man wird es wohl nicht erfahren.

Dennoch denke ich, das Fernbleiben ist weltpolitisch schon ein Signal. Der G20 Gipfel wird mehr über ihn reden als mit ihm. Könnte das vielleicht eine Chance sein?

Was man hört, wird Mr. Biden zumindest versuchen, die Allianz zwischen Putin und Xi aufzuweichen, für China bleibt nämlich diese Allianz ein durchaus zweischneidiges Schwert. Wenn nun aber Mr. Biden China Handelsvorteile verspricht..., könnte das Xi dazu bewegen, zumindest gut abzuwägen.

Könnte es nicht sogar von Vorteil sein, wenn die großen Blöcke, China, Indien sowie USA und Europa einen guten Konsens finden würden, bei dem Putin nur noch eine kleine Rolle spielt...?


Kristine

Könnte es nicht sogar von Vorteil sein, wenn die großen Blöcke, China, Indien sowie USA und Europa einen guten Konsens finden würden, bei dem Putin nur noch eine kleine Rolle spielt...?


Kristine

Liebe Kristine,

ich glaube, ehrlich gesagt, dass es keinen Konsens geben kann ohne Russland. Es ist ja nicht nur Putin, der nicht nach Bali reist, sondern vermutlich wird kein wichtiger Vertreter Russlands dort anreisen, außer vielleicht Lawrow, der letztendlich nur die Stimme seines Herrn ist, und alles eher boykottiert als zu einem Konsens führt.

Ich bin gespannt...

LG

DW

auf der anderen Seite denke ich, ist Xi der einzige, der im weitesten Sinne in Sachen Ukraine-Krieg vermitteln könnte, er würde da stehen wie ein Supermann.

A la longue könnte er ja, sozusagen nach einiger Zeit, dennoch wieder seinem Appetit auf Taiwan nachgehen, eilt ja nicht so, denn in Wirklichkeit sind China und Taiwan in Sachen Chips aufeinander angewiesen.

Es ist nicht verwunderlich, dass der russische Präsident nicht nach Bali zum G20-Gipfel reist.
Er wird als Vertreter seinen Außenminister Sergej Lawrow beordern.

Indonesien hat den ukrainischen Präsidenten zum Gipfel eingeladen, obwohl die Ukraine nicht dem G20-Gipfel angehört.
Wahrscheinlich wird Selenskyj per Video eine seiner üblichen Ansprachen halten.

Da der G20-Gipfel keine rechtsverbindlichen Absprachen treffen kann, hege ich keine allzu großen Erwartungen an das Treffen. Vielleicht kann vertraulich einiges geklärt werden. 

Ohne die persönliche Konfrontation zwischen Putin und Selenskyj sowie deren Berater sehe ich derzeit keine rasche Einigung, wie der Krieg beendet, verkürzt oder gar befriedet werden soll.

Ich habe nie daran geglaubt, dass Putin nach Bali reisen wird (ob nun persönlich oder Video zugeschaltet). Jetzt, wo sich seine Truppen wieder mal aus einem noch vor kurzem annektierten Gebiet in der Ukraine zurückziehen, wäre das auch ein Zeichen starker menschlicher Grösse und Selbstbewusstsein, wenn er als mutmasslich künftiger Kriegsverlierer dort auftreten würde.
Er müsste dann vermutlich auch erleben, dass Teilnehmer den Saal verlassen, wenn er eintritt, bzw. ihm keinen Handschlag geben wollen und auch seinen Widersacher, Selenskij per Video zuhören,der so viel mehr Ansehen in der Welt geniesst als Putin selbst.
Deshalb überlässt er das seinem Watschmann Lawrow, der das allmählich kennt und sich entsprechend schlecht benehmen kann.
Putin dürfte allmählich im eigenen Land massive Probleme zu lösen haben: die Sanktionen zeigen ihre Auswirkungen, man spricht von 100.000 toten russischen Soldaten (wo deren Leichen sind, weiss vermutlich auch keiner so genau), von propagiierten, aber nicht erreichten militärischen Zielen in einem Krieg, der so nicht benannt werden darf. Und natürlich die Emigration von Hunderttausenden von Russen, meist jung und und gut ausgebildet.
Dazu kommen noch so Dinge wie die Beförderung des Verbrechers Kadyrow ;es ist noch nicht so lange her, da bekämpften sich Russland und Tschetschenien und nun ist dieser Kadyrow ein Big Player in den Kriegsplänen des Herrn Putin. Olga

Cherson zurückerobert - aber grosser Raketenangriff auf die Hauptstadt Kiew. Luftalarm im ganzen Land noch nicht beendet.
Die Ukraine meldet mindestens ^11.000 Kinder, die von  Russen zwangsdeportiert auf russisches Territorium wurden. Man scheint zu wissen, wer diese Kinder sind und Selenskij kündigt Rückholung an. Wie soll das funktionieren? Olga

Nun ist der G20 Gipfel Vergangenheit...

. Der Entwurf der Abschlußerklärung kann zumindest darauf hoffen lassen, dass man sich weltweit darauf
  verständigt hat, dass der Begriff "Krieg" in der Ukraine nun auch in das Papier Einzug hält und auch   genauso bezeichnet wird.
  Wie wir wissen, keine Selbstverständlichkeit, bisher wurde immer von einer "Spezialoperation" gesprochen.
  Auch wenn wohl nicht alle Staaten die klare Verurteilung des Krieges unterzeichnen werden, ist es dennoch
  ein Erfolg, zumal ja die Befreiung Chersons fast zeitgleich zu sehen waren.

. Man kann hoffen, dass auch weiterhin den Worten Taten folgen werden und die Ukraine mit umfassenden
  Unterstützungen aller Art rechnen kann. 

. Russland hat sich mit Lawrow sehr schwach gezeigt, zumal Putin ja, wie erwartet nicht teilnahm.
  Lawrow wurde gemieden und hat wohl das erste mal gespürt, wie unwillkommen er war. Sein vorzeitiges
  Verlassen des Gipfels spricht für sich.

Fazit: Man hat eine überwältigende Gemeinsamkeit verspürt, was den Angriffskrieg anbetraf..., hat aber keine Lösungen für die 50 Millionen Hungernden auch nur ansatzweise präsentiert.

Wie furchtbar für die Betroffenen. Was nützt es, wenn man von einer "tiefen Besorgnis" spricht..., davon ist noch niemand satt geworden. Es ist in meinen Augen ein komplettes Versagen...und das seit Jahren. Was muss noch passieren, eh geholfen wird?

Kristine
 

Vielleicht sollte sich jeder Einzelne von uns auch mal selbst fragen, was er oder sie selbst gegen die Hungernden dieser Welt, gegen den fortschreitenden Klimawandel usw. zu tun bereit ist und nicht alles an die anonyme Masse der derzeit regierenden Politiker verlagern, um sich selbst grossenteils herauszuhalten, weil es ja andere erledigen sollen und müssen (es aber nicht zufriedenstellend machen).

Zu dem Gast Lawrow auf Bali werden für lange Zeit einige Bildchen in meinem Kopf bleiben: zuerst das 'Foto,das ihn in kurzer Hose und einem angesagten T-Shirt sowie I-Phone und Apple-Watch zeigt (alles Produkte des Erzfeindes USA) und dann zu später Abendstunde als er in einem Hemd im Bali-Look dem Diner zustrebte - relativ allein unterwegs.
Wie lange zeigt dieser Mann noch seinen Gehorsam Putin gegenüber? Wie lange kann man das überhaupt machen als Mensch und Politiker? Olga