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Internationale Politik Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich

olga64
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Mitglied

RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 08.01.2019, 18:34:13

Ich denke, die EU kann nur grossen Not auf die kleine Schweiz verzichten - Grossbritannien fällt da bedeutend mehr ins Gewicht und dies nicht nur aufgrund der so viel höheren BEvölkerungszahl.
ABer auch die Schweiz dürfte allmählich erkennen, welche wirtschaftlichen Nachteile es bringt ,den EUMarkt mit mehr als 500 Mio potentiellen Verbrauchern zu vernachlässigen (und so wird dies auch in der Schweizer Wirtschaft gesehen, wie ich mich immer wieder überzeugen kann).
Die Schweiz wählt m.W. im Oktober 2019; die braune SVP hat schon seit langem keine ihrer Punkte für Volksabstimmungen mehr erfolgreich durchgebracht. Es wird sich zeigen, wie die Wahlen in der Schweiz ausgehen werden.
Amüsant finde ich, dass Sie uns nun erklären wollen, die SChweiz wäre politisch erwachsener als wir Deutsche. Wo nehmen Sie denn sowas her oder ist das die normale Verblendung, weil es Ihnen in Ihrem Gastland so gut gefällt? Olga

luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 08.01.2019, 18:40:24

Amüsant finde ich, dass Sie uns nun erklären wollen, die SChweiz wäre politisch erwachsener als wir Deutsche. Wo nehmen Sie denn sowas her oder ist das die normale Verblendung, weil es Ihnen in Ihrem Gastland so gut gefällt? Olga

Sicher ist daran nicht meine "Verblendung" schuld, sondern die Beobachtung .  Und dazu kommt, dass die Schweizer von jeher gefordert sind, sich mit allen Fragen, die das Land betreffen , auseinanderzusetzen. Da liegt jede Wahl wirklich in der Hand des Einzelnen, der zuvor eingehend und sehr lange darüber diskutiert, was und wen er zustimmen kann. Das bedeutet eben nicht bequem sein Kreuzchen zu machen. Das hat Konsequenzen für das kleine Land, und seine Bürger wissen, was sie wollen und  was machbar ist.   

Luchs35
RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 08.01.2019, 18:52:58

Ich denke mal die Schweizer sind mündige Menschen und nehmen ihr Geschick selbst in die Hand. Die Norweger weigern sich ja ebenfalls der EU beizutreten und ich sehe nicht, dass es zum Nachteil der Menschen ist.
Bruny
 


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pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von pschroed
als Antwort auf luchs35 vom 08.01.2019, 18:52:58

Liebe Luchs.
Man darf die Vorteile des hohen Einkommens in der Schweiz nicht unterschätzen.
Hohes Einkommen beruhigt die Bürger und sie sind weniger anfällig für die Randparteien,so sieht es jedenfalls im kleinen  Luxemburg aus, welche der Schweiz ähnliche Gehälter zahlt, was auch nicht der Austieg der SVP verhindert.
In der Hoffnung daß ganz Europa wieder stabiler wird, was zur Zeit mit dem Aufstieg der Populisten nicht gut aussieht..

Phil. 

Lohnvergleich CH - DE 2015

Durchschnittsgehalt Schweiz vs. Deutschland
In der Schweiz bekommen Arbeitnehmer durchschnittlich 6.118 CHF monatlich (~5.900 Euro monatlich – Stand April 2015). Nirgendwo auf der Welt werden im Durchschnitt höhere Gehälter gezahlt! Im direkten Vergleich schließt Deutschland sehr viel schlechter ab, die Durchschnittslöhne liegen bei nur knapp 3.500 Euro monatlich. Angehende Auswanderer sollten allerdings berücksichtigen, dass der Euro-Frankenkurs aufgrund der Eurokrise momentan sehr stark am schwanken ist. Der Schweizer Durchschnittslohn von 6.118 CHF war zu Beginn des Jahres 2015 umgerechnet deutlich weniger wert, nämlich nur ca. 5.100 Euro!

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von schorsch
als Antwort auf luchs35 vom 08.01.2019, 18:34:13
...........Dass die SVP trotzdem stärkste Partei ist, liegt daran, dass die Schweizer die Welt genau beobachten, politisch viel reifer als z.Bsp.  wir Deutsche, ..............

Luchs35
Dass wir Schweizer "reifer" sind, glaube ich eher nicht. Aber wir haben als "gewöhnliches Volk" politische Instrumente, mit denen wir unsere Meinung, die nicht immer jene der abgehobenen Politiker ist, durchsetzen können. So können wir z.B. Dinge, die die Politiker als "heisse Eisen" oder einfach auch Parteienkalkül  nicht anpacken, mit Initiativen erzwingen. Oder wir können offensichtliche Fehlentscheidungen des Parlaments nachträglich mit einem Referendum rückgängig machen. All diese Möglichkeiten verlangsamen natürlich das Regieren. (Ein Diktator kann z.B. etwas heute beschliessen und ab sofort gilt das als Gesetz). Und so werden denn Gesetze aus Brüssel beonders argwöhnisch beobachtet. Weil sie oft nicht das sind, was auch in Kleinstaaten sinnvoll oder machbar ist. Es schleckt ja bestimmt keine Geiss weg, dass in Brüssel nicht das Wohl der Kleinstaaten, sondern der mächtigen Grossen zum Gesetz erhoben wird. Dummerweise haben es aber diese Grossen dank ihrer Grösse in ihrer Hand, auch die darunter leidenden Kleinen zu etwas zu zwingen, was gewachsenen Gepflogenheiten und Gesetzen widerspricht. Fazit: Wir Schweizer können zwar NEIN sagen zu Gesetzen und Verordnungen, die die Grossen in Brüssel beschliessen. Aber dann bestrafen die Brüsseler uns ganz einfach so lange mit Schickanen, bis wir klein beigeben müssen!

Fazit: Wir Schweizer dürfen zwar bellen. Aber beissen tut Brüssel!!!
luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von luchs35
als Antwort auf pschroed vom 09.01.2019, 08:34:29

Phli, Du vergleichst da Äpfel mit Quitten, denn Du übersiehst dabei die Lebenshaltungskosten in der Schweiz, die wesentlich höher sind in der Schweiz als in Deutschland oder anderen EU Staaten.  Warum wohl kommen die Schweizer in den Grenzregionen massenweise rüber, um einzukaufen - und zwar alltägliche Lebensmittel. Und vergleiche mal die Mieten, unterer Wert ohne Nebenkosten 1200 Franken. 
Das Durchschnittgehalt von 6118.Fr ist übrigen noch ohne jeden Abzug - weder Steuern noch Krankenkasse 
Diese Vergleiche sind reine Augenwischerei.  Der Kampf um den Alltag ist derselbe wie überall. Nur aufgefangen wird der Bürger hier besser. 

Luchs35

 


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luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von luchs35
als Antwort auf schorsch vom 09.01.2019, 10:10:01

Schorsch, glaube mir, wenn die Schweizer politisch nicht "reifer" wären, hätte die EU längst einen Staat mehr. Dass sie letzten Endes vielleicht gezwungen werden, beizutreten ist ein andere Frage. Immerhin hatten sie seit anno dunnemals ihr Land in den eigenen Händen, das schärft die politischen Sinne. Dass es auch Dussel gibt, die allem nachrennen, ist klar. Die Abstimmungen werden penibel vorbereitet, und das Stimmvolk hat eine lange Frist, um sich wirklich klar zu machen, was es im Einzelfall bedeutet. Das meine ich mit "politisch reifer", sie setzen sich wirklich auseinander. In Deutschland stelle ich fest, dass den lautesten Schreiern nachgerannt wird. Und so wird es auch die AFD schaffen.  
Ich sehe mir schon zwei Seiten an, bevor ich etwas sage. 
Luchs35

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von pschroed
als Antwort auf luchs35 vom 09.01.2019, 11:20:15
Phli, Du vergleichst da Äpfel mit Quitten, denn Du übersiehst dabei die Lebenshaltungskosten in der Schweiz, die wesentlich höher sind in der Schweiz als in Deutschland oder anderen EU Staaten.  Warum wohl kommen die Schweizer in den Grenzregionen massenweise rüber, um einzukaufen - und zwar alltägliche Lebensmittel. Und vergleiche mal die Mieten, unterer Wert ohne Nebenkosten 1200 Franken. 
Das Durchschnittgehalt von 6118.Fr ist übrigen noch ohne jeden Abzug - weder Steuern noch Krankenkasse 
Diese Vergleiche sind reine Augenwischerei.  Der Kampf um den Alltag ist derselbe wie überall. Nur aufgefangen wird der Bürger hier besser. 

Luchs35

 
Ich kenne das auch aus Lux. ich weiß, nicht jeder kann oder möchte das, auswandern zb. nach DE und mit der schweizer Rente gut leben.
Phil.
olga64
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RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 08.01.2019, 18:52:58

Luchs, ich mag die SChweiz sehr, kenne sie auch seit Jahrzehnten und fühle mich dort immer sehr wohl, weil es ein gediegenes, unaufgeregtes Land ist. Erst kürzlich waren wir wieder im Chalet meiner Cousine im Wallis, was ich nicht missen möchte.
Mein früherer Arbeitgeber hat auch eine Niederlassung in der Schweiz, wo ich natürlich die ökonomischen Interna gut kennenlernte. Die Schweiz ist ein exportorientiertes Land und es würde seinen Reichtum und auch die Arbeitsplätze riskieren, wenn es wirklich brachial auf eigene Autonomie setzen würde.
Nicht vergessen sollte man auch, dass die SChweiz gerade mal 10% der Bevölkerungszahl hat, die Deutschland aufzubieten. haben. DA minimieren sich auch Probleme meist, bzw. sind Experimente und Sonderabstimmungen besser möglich als bei einem grossen Tanker wie der BRD, einer der grössten Volkswirtschaften der Welt.
Die Schweiz hat immer eingelenkt, wenn es brenzlig wurde: denken wir nur an die Änderung des Bankengeheimnisses zurück ,das für die Schweiz über Jahrzehnte ein nicht immer den Ruf förderndes Erfolgsmodell war.... Olga

luchs35
luchs35
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RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 09.01.2019, 16:38:48

Das haben Sie gut analysiert, Olga, aber vorläufig ist die Zeit einfach noch nicht reif, denn die Schweiz würde sich mit dem jetzigen Beitritt zur EU einen überzeugenden Weg verbauen.  Und es ist auch verständlich, wenn man die Situation der kleineren Länder in der EU betrachtet. Die Probleme von GB derzeit schrecken die Bürger noch mehr zurück. Mit aller Vernunft arbeitet die Schweiz jedoch mit der EU zusammen, wenn es auch mehr nach Erpressung aussieht und immer wieder Unruhe schafft. 

Luchs35


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