Internationale Politik Globale geduldete Ausbeutung

Pat
Pat
Mitglied

RE: Globale geduldete Ausbeutung
geschrieben von Pat
als Antwort auf olga64 vom 17.01.2021, 17:33:02

Ja @olga64 stimmt schon, den „Grünen Knopf“ gibt es noch nicht lange, allerdings sollte man dabei nicht vergessen, das Thema wurde ja schon vor ca. 7 Jahren weltweit bekannt, gleich nach der Tragödie in Bangladesch, als dort das Rana Plaza Gebäude einstürzte und über 1000 Bekleidungsarbeiter und -arbeiterinnen ums Leben kamen, verletzte gab es auch über 2000.

Seitdem hat sich dort natürlich einiges verbessert, es gibt Gewerkschaften, bessere Ausbildung,
auch häufiger Kontrollen, und viele Modelabels haben durchaus ihr Verantwortungsbewusstsein
entdeckt, aber leider nicht alle, manche lassen dann einfach in Myanmar, oder in Kambodscha produzieren.
In Indien sieht es in manchen Regionen auch nicht besser aus. Es gibt in der Branche leider immer noch sehr sehr viele Arbeiter/innen die weniger als 3 € pro Tag verdienen, in Myanmar gibt es wohl auch noch häufig Kinderarbeit.

Wie Sie  und auch @Bruny  ja bereits erwähnt haben, ob und wie die Politik dies weiterverfolgt ist derzeit noch völlig offen, und es wird uns sicher noch länger beschäftigen, ganz gleich ob es um Lebensmittel oder Bekleidung geht, da gibt es noch einiges zu tun.

Nur so am Rande, ich denke mal ,der Begriff Mode ist schon ein Kern des Problems, früher nannte man
es doch einfach Kleidung, oder Bekleidung, aber der Begriff Mode beinhaltet vor allem schnelle Zyklen,
alles was nicht mehr en vogue ist wird aussortiert, obwohl es noch intakt ist, und was neues muss schnell her, passt irgendwie nicht zu dem Begriff "Nachhaltigkeit"

Pat

JuergenS
JuergenS
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RE: Globale geduldete Ausbeutung
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Pat vom 18.01.2021, 11:56:49

wikipedia:

Der Grüne Knopf wurde als deutsches Textilsiegel zur Corporate Social Responsibility am 9. September 2019 eingeführt.



also langsam müßte er Standard werden, sonst bleibt er bloss eine von vielen Ideen.

Pat
Pat
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RE: Globale geduldete Ausbeutung
geschrieben von Pat
als Antwort auf JuergenS vom 18.01.2021, 12:26:49

Standard hört sich zwar gut an, aber reicht m.E. noch lange nicht aus. Solange dies alles nur auf
freiwilliger Basis stattfindet, und kein Kontrollsystem existiert, bleibt es wohl nur eine von vielen
Ideen. Ich hatte ja schon in einem Vorbeitrag einige Mängel erwähnt, so fehlt zuallererst
ein ganz klares eindeutiges Lieferkettengesetz , was den gesamten Herstellungsprozess mit einbezieht,
also vom Acker über die Fabrik bis zum Kleiderständer. Naja, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Pat


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olga64
olga64
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RE: Globale geduldete Ausbeutung
geschrieben von olga64
als Antwort auf Pat vom 18.01.2021, 11:56:49
 
Nur so am Rande, ich denke mal ,der Begriff Mode ist schon ein Kern des Problems, früher nannte man
es doch einfach Kleidung, oder Bekleidung, aber der Begriff Mode beinhaltet vor allem schnelle Zyklen,
alles was nicht mehr en vogue ist wird aussortiert, obwohl es noch intakt ist, und was neues muss schnell her, passt irgendwie nicht zu dem Begriff "Nachhaltigkeit"

Pat
geschrieben von Pat
Man sieht in dieser Seuchenzeit aber auch sehr gut, dass "es ohne Mode" und "ohne diese aufgezwungenen Zyklen" geht. Wenn die Menschen hauptsächlich in ihren Jogginghosen zu Hause sitzen müssen und dabei auch noch einige Pfunde zulegen, weil man es in der dehnbaren Jogginghose ja nicht so schnell merkt, ist die Modeindustrie am Verzweifeln.
Denn alles, was die jetzt kreiieren und produzieren, verkauft sich ja nicht und wird sich auch später nicht mehr verkaufen, wenn es vielleicht zu einem neuerlichen Boom und Nachholbedarf geht.
Viele werden erkennen ,dass die Schränke voll sind, man das Zeugs sowieso nicht trägt, man aber - um Platz zu schaffen - die Altkleider-Container damit befüllt.
Auch diese Schuh-Hysterie ist nicht mehr so laut, wo Frauen ja wirklich oft dachten, sie seien erst dann als vollwertige Damen anerkannt, wenn sie mindestens 100 Paar Schuhe haben. Gleichgültig, ob sie in der Hälfe des Besitzes nun gehen können oder nicht. Olga
RE: Globale geduldete Ausbeutung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 18.01.2021, 19:28:43

Und diese Jogginghose wird dort hergestellt wo die Näherinnen überhaupt keine Rechte haben. 

Bias
Bias
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RE: Globale geduldete Ausbeutung
geschrieben von Bias
als Antwort auf olga64 vom 18.01.2021, 19:28:43
Man sieht in dieser Seuchenzeit aber auch sehr gut, dass "es ohne Mode" und "ohne diese aufgezwungenen Zyklen" geht. Wenn die Menschen hauptsächlich in ihren Jogginghosen zu Hause sitzen müssen und dabei auch noch einige Pfunde zulegen, weil man es in der dehnbaren Jogginghose ja nicht so schnell merkt . . .
geschrieben von olga64
Nein, ich will mir das gar nicht erst vorstelle!
So etwas von einer ansonsten so diszipliniert damenhaft wirkenden Frau wie Ihnen hier zu lesen, überrascht und enttäuscht mich jetzt gleichermaßen.

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olga64
olga64
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RE: Globale geduldete Ausbeutung
geschrieben von olga64
als Antwort auf Bias vom 18.01.2021, 19:47:16

Na, dann habe ich ja mein Ziel erreicht!
Es gibt Männer, von denen betrachte ich solche Aussagen als Kompliment. Olga

olga64
olga64
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RE: Globale geduldete Ausbeutung
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.01.2021, 19:45:25
Und diese Jogginghose wird dort hergestellt wo die Näherinnen überhaupt keine Rechte haben. 
Auch Tchibo hat solche Jogginghosen, wo Sie ja so schwärmen von irgendwelchen warme, weichen Sneakers. Natürlich erhebt sich in Ihrem speziellen Fall die Frage, weshalb Sie nicht spanische Unternehmen unterstützen, nachdem Sie miterleben dürften, wie schlecht es Ihrem Gastland geht. Olga
RE: Globale geduldete Ausbeutung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 18.01.2021, 19:58:54

Sie sollten besser lesen, bei Tchibo kaufe ich meine atmungsaktiven Sportklamotten, Jogginghosen besitze ich nicht. Die weichen Sneaker sind Wollsneaker von Gießwein. Ich präferiere Nachhaltigkeit 😊.
Bruny


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