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Internationale Politik Haltet Ihr einen dritten Weltkrieg für möglich?

arno
arno
Mitglied

Re: Haltet Ihr einen dritten Weltkrieg für möglich?
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.02.2010, 19:50:22
Hallo, wolfgang,

das sind doch viele kleine Nebenschauplätze!

Die Entwicklung Chinas halte ich für viel wichtiger!

Viele Grüße
arno
Mitglied_73fd35a
Mitglied_73fd35a
Mitglied

Re: Haltet Ihr einen dritten Weltkrieg für möglich?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.02.2010, 19:28:59
Du hast die Antwort von ARNO gelesen.
du schlaegst die r.k.Kirche vor.
lies mal Geschichte...!
...europaeische Geschichte..
und..lerne mal bitte etwas ueber die(300 jaehrige) Rolle der Kirche in sued-Amerika..
...schau richtig hin !
gila
gila
Mitglied

Re: Haltet Ihr einen dritten Weltkrieg für möglich?
geschrieben von gila
als Antwort auf arno vom 24.02.2010, 11:25:37
Ein dritter Weltkrieg wäre das Blödeste und Dümmste, was die Menschheit sich antun könnte.
Sagt
gila

P.S.:
Wenn es denn unbedingt sein muß, soll sie sich endlich selber ausrotten

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carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Haltet Ihr einen dritten Weltkrieg für möglich?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf arno vom 25.02.2010, 19:56:43
„Haltet ihr einen Dritten Weltkrieg für möglich?“ arno

Politische, wirtschaftliche, rechtliche Konflikte und kriegerische Konflikte hat es immer gegeben und wird es auch weiterhin geben. Es würde sie geben mit anderen Akteuren, wenn die jetzigen Akteure von der Bühne verschwinden. Politische und militärische Konflikte sind in ihrer Entstehung nicht an das Vorhandensein eines einzigen bösen Buben gebunden, also derzeit der USA oder des Westens, oder der Islamisten oder…. . Die Annahme, die Welt wäre friedlicher und besser, wenn es den bösen Yankee, Mullah, kommunistischen Diktator etc. nicht mehr gäbe, lässt sich nicht beweisen. Der Kaschmir-Konflikt zwischen Indien und Pakistan würde weiter bestehen wie andere Konflikte auch.

Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 atmete die Welt auf und hoffte auf endgültigen Frieden, weil die beiden bösen Buben Deutschland und Japan in die Ecke gestellt worden waren. ONE WORLD, eine Welt ohne Aggressoren, die UNO, eine neue Weltordnung würde ein Zeitalter des immerwährenden Friedens anbrechen lassen, so die Hoffnungen. Es dauerte nicht lange, bis die Träume platzten. Der Kalte Krieg, was war das anderes als eine milde Form des Dritten Weltkrieges? Geführt wurde er auf mehreren Ebenen: ideologisch- propagandistisch, als Rüstungswettlauf und in Stellvertreterkriegen.


Eine Übersicht über die heutige politische und ökonomische Weltsituation mit der Epoche der Weltkriege zeigt, dass die Kriegsentstehung beider Weltkriege in einem völlig anderen historischen und ideologischen Kontext stattfand (dafür ist hier kein Platz). Eine Analogie – weil Konflikte, früher zu Weltkriegen führten, müssen sie auch heute einen Weltkrieg auslösen – ist nicht zulässig. Die Führer der so genannten „rogue states“ (Iran, Nordkorea) sind alles andere als wild gewordene Kriegsherren, auch wenn sie sich rhetorisch als solche darstellen. Arnos Hinweis auf China verstehe ich nicht ganz, wenn er China gar als Hauptkriegsschauplatz hinstellt.

„Die Entwicklung Chinas halte ich für viel wichtiger!“ arno



„….lies mal Geschichte...!
...europaeische Geschichte..
und..lerne mal bitte etwas ueber die(300 jaehrige) Rolle der Kirche in sued-Amerika..
...schau richtig hin !”


Der Hinweis Abdus ist beherzigenswert. Der Lösungsschlüssel für unsere globalen und politischen Probleme liegt nicht so sehr in Bündnissen, Staatensystemen, Gesetzen, internationalen Organisationen, ökonomischen Theorien allein… eher in der Natur des Menschen, nämlich in seinem Einfühlungsvermögen, das sich über die Jahrhunderte hinweg immer besser entfalten konnte, weil sich die Gesellschaften immer weiter fortentwickelten. Je komplexer die Strukturen wurden, desto vielfältiger konnte der Mensch seine Beziehungen gestalten und umso mehr Empathie kam ins Spiel. Wir Deutschen tendieren in politischen Fragen sehr rasch zur Hysterie.

c.
Simplizissimus
Simplizissimus
Mitglied

Als wenn dazu jemand gefragt wird!
geschrieben von Simplizissimus
als Antwort auf carlos1 vom 26.02.2010, 18:08:44
Wir Deutschen tendieren in politischen Fragen sehr rasch zur Hysterie. c.


Ein dritter Weltkrieg, dies in Form vieler Kleinkriege um Ressourcen usw., ist sicher möglich und findet ja laufend statt. (Interessant sind auch die Kriege, die der innenpolitischen "Entlastung" und der internen Herrschaftssicherung dienen!) Man möge nur die ganzen Kriege nach 1945 betrachten.
Ob wir, die "normalen" Menschen, sich dies vorstellen können oder nicht, ist völlig unwichtig. "Wir", die Menschen werden dazu nicht befragt. Und ob Überlegungen dazu ein Ausdruck nationaler Hysterie sind - das ist zu bezweifeln. Kriege, zumal Weltkriege, gleich in welcher Form, betreffen keine "Nationen", sondern die Menschen, u.U. in der ganzen Welt.

Simplizissismus
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Als wenn dazu jemand gefragt wird!
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Simplizissimus vom 26.02.2010, 18:47:51
„Und ob Überlegungen dazu ein Ausdruck nationaler Hysterie sind - das ist zu bezweifeln. Kriege, zumal Weltkriege, gleich in welcher Form, betreffen keine "Nationen", sondern die Menschen, u.U. in der ganzen Welt.“ simplizissimus




@ simplizissimus
Beim Wort Krieg reagieren Menschen häufig reflexhaft und nicht mit Überlegung. Den Ausdruck „nationale Hysterie“ habe ich nicht verwendet, dazu besteht kein Anlass. Die Angst vor der sinnlosen Wiederkehr eines Krieges prägt das kollektive Geschichtsgedächtnis vor allem der (älteren) Deutschen. Ich nehme das als gegeben hin und verstehe es, weil ich selbst dazu gehöre. Der hysterische Charakter (bzw. die h. Persönlichkeit), lässt sich durch folgende Adjektive beschreiben: launenhaft, erregbar, lügenhaft, beeinflussbar, egozentrisch, eitel, geltungsbedürftig, theatralisch, kokett, leicht enttäuscht, emotionell labil, phantasiebegabt, oberflächlich, zu psychogenen Krankheiten neigend, nicht reflektierend. Diese Züge können einzeln oder gemeinsam auftreten.

Eine modernere Version findet sich in der behavioristischen Psychologie. Diese beruht zum Teil auf den Forschungen von Pawlow (1932). Dieser erklärte das Erscheinungsbild der H. neuro-physiologisch. Aufgrund einer Schwäche der Großhirnhemisphären, die ihre hemmende Wirkung auf die subkortikalen Strukturen verlieren, komme es zu „affektiven Ausbrüchen, Krampfanfällen“ und „mehr oder minder instinktiven und reflektorischen Tätigkeiten“. Breitet sich die Hemmung „tiefer nach unten im Gehirn aus, erhalten wir das andere Extrem, den passiven Zustand des hysterischen Organismus in Form einer tiefen Hypnose“. „Starke Erregung durch Emotion erhöht die Erregbarkeit der Rinde ... und führt zur Überlastungshemmung“. Das hysterische Subjekt „lebt mehr oder weniger nicht ein Verstandes-, sondern ein emotionelles Leben ... es wird durch die subkortikalen Funktionen gelenkt“.


Kommen noch kindliche Kraftausdrücke wie „Scheiße“, Blödsinn“, „BlaBla“, „bescheuert“ etc. hinzu (hier im Forum in politischen Diskussionen durchaus üblich), spricht man von Regression, einem Zurückfallen auf ältere Stufen individueller Entwicklung, wo es zu relativ konfliktfreien Glückserleben gekommen war, d h. dass damals das infantile Verhalten noch geduldet wurde oder sogar in der peer-group Zustimmung fand.


Es ist völlig richtig, dass du auf den Krieg als Ausweg aus schwierigen innenpolitischen hinweist und auf die interne Herrschaftssicherung. Allerdings kommt dafür nur ein gewonnener Krieg in Frage. Eine verlustreiche Niederlage und auch ein verlustreicher Sieg können keine Herrschaft sichern. Gerade der gewonnene Erste Weltkrieg war für England und Frankreich im Verhältnis zur Bevölkerungszahl sehr verlustreich. Deshalb ist dieser Krieg für beide Nationen bis heute der Große Krieg. Wie es zu diesem Krieg kam, wie es zum Zweiten Weltkrieg kam und vor allem warum im zweiten Weltkrieg nahezu 130 Nationen (Zahl nicht nachgeprüft, aus dem Kopf genannt) am Krieg teilnahmen, das wäre interessant zu hören. Links wurden eingestellt. Es gab viele militärische Konflikte seit 1945. Warum weiteten sich diese nicht zum Weltkrieg aus? Welche wirtschaftlichen, ideologischen, religiös-fundamentalistische Konflikte könnten sich künftig zu einem Krieg erweitern und einen Weltkrieg wahrscheinlich machen? Welche nationalen Interessen und wo auf der Welt müssten auf dem Spiel stehen, damit ein Weltkrieg ausbricht? Das Beispiel Pakistan und Indien zeigt, dass der Besitz der Atombombe beide Staaten sehr viel vorsichtiger gemacht hat im Umgang miteinander. Ursprünglich hieß es in Kommentaren, dass der nächste Krieg zwischen beiden Mächten auf dem indischen Subkontinent nun mit A-Waffen ausgetragen werden würde. Bis jetzt gibt es keinerlei Anzeichen dafür, obwohl durch Anschläge längst die Geduld Indiens überstrapaziert wurde. Auch die Chinesen werden uns nicht den Gefallen tun, wie Wilhelm II. und seine Regierung oder Hitler zu reagieren.

Gruß
c.



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luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Als wenn dazu jemand gefragt wird!
geschrieben von luchs35
als Antwort auf carlos1 vom 26.02.2010, 23:07:56
@Carlos:

Müsste man nach dieser These, dass Atomwaffen eher zu Beruhigung zwischen verfeindeten Ländern, z.Bsp. Pakistan und Indien, beitragen (Abschreckung), dann konsequenterweise nicht auch Iran Atomwaffen zugestehen? Das Land ist ja nicht gerade von Freunden umgeben.

Kriege werden langfristig durch entsprechende, manchmal auch unterschwellige Propaganda vorbereitet, das Feindbild muss zuerst aufgebaut werden, dann wird der Krieg eher akzeptiert.

Und nur allein aus dieser Perspektive heraus betrachtet, ist der nächste Krieg schon vorbereitet. Vielleicht ist es nur ein kleiner Schritt - und der nächste Weltkrieg steht vor der Tür. Man betrachte nur die Feindbilder, die sich überall dort aufbauen oder eher aufgebaut werden, wo dann auch etwas zu holen ist. Der Kampf um Ressourcen wird immer enger werden.

Ich weiss, hierin neige ich zu Pessimismus.

Luchs
adam
adam
Mitglied

Re: Als wenn dazu jemand gefragt wird!
geschrieben von adam
als Antwort auf Simplizissimus vom 26.02.2010, 18:47:51
Ein dritter Weltkrieg, dies in Form vieler Kleinkriege um Ressourcen usw., ist sicher möglich und findet ja laufend statt.


Wenn wir von Krieg reden, sehen wir in Gedanken Bilder des zweiten Weltkrieges oder aufsteigende Atompilze vor Augen. Wir denken immer noch an Konflikte zwischen Staaten, Ethnien oder Kulturen.

Dabei übersehen wir, daß auf Wirtschaftsebene inzwischen Interessengruppen entstanden sind, die überstaatlich agieren/ reagieren und mit herkömmlichen staatlichen Gebilden oder Kulturen nichts mehr zu tun haben.

War es ein Zufall, daß die Bundesrepublik in eine wirtschaftliche Krise geriet als sie sich durch Bundeskanzler Schröder dem Irakkrieg verweigerte? War es ein Zufall, daß die Wirtschaftsdaten besser wurden als die große Koalition unter führung der CDU an die Regierung kam? Hier bedienen Mächte finanzwirtschaftliche Instrumente, die selbst für Regierungen mit agressiver Wirtschaftssteuerung nicht erreichbar sind.

War es Zufall, daß durch die Finanzkrise den Staaten schwindelerregende Finanzmittel entzogen wurden, die diese dringend für soziale oder infrastruktuelle Aufgaben gebrauchen konnten? War es Zufall, daß Finanzjongleuren die Möglichkeit geboten wurde, Gehälter und Boni einzuheimsen, die in ihrer Höhe jenseits von Gut und Böse waren und sind?

War es Zufall, daß gleichzeitig die Autoindustrie weltweit in eine existenzielle Krise geriet und nur durch staatliche Finanzspritzen zu retten war, wobei selbst der kleine Mann auf der Straße seit Jahren eine falsche Geschäftspolitik der Konzerne sah? Den Staaten wurden riesige Summen hart erarbeiter Geldmittel entzogen, die deren Menschen brauchen. Es wird Jahre dauern, das Tauschmittel Geld durch Arbeit wieder mit dem Gegenwert zu versehen und abzusichern, den es braucht, um als Wert anerkannt zu werden.

Meiner Ansicht nach ist seit Jahren ein Krieg auf Ebene der Hochfinanz, besonders gegen die westlichen Demokratien im Gange. Dieser Krieg ist grenzübergreifend, ist Teil der Globalisierung, ist den Fädenziehern nicht zu beweisen und kann im Ernstfall über die Preisentwicklung, über die Entwertung des Geldes, mehr Leben kosten als ein Atomkrieg.

Dieser Krieg wird ohne den Einsatz von heißen Waffen geführt, er kennt keine Religion, keine herkömmliche Ideologie und keine Uniform. Er wird per Telefon über die Börsen und Finanzmärkte geführt, ist effektiv und lautlos. Die Kriegsherren sitzen im Verborgenen.

--

adam

.
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Als wenn dazu jemand gefragt wird!
geschrieben von carlos1
als Antwort auf luchs35 vom 26.02.2010, 23:37:21
„Müsste man nach dieser These, dass Atomwaffen eher zu Beruhigung zwischen verfeindeten Ländern, z.B. Pakistan und Indien, beitragen (Abschreckung), dann konsequenterweise nicht auch Iran Atomwaffen zugestehen? Das Land ist ja nicht gerade von Freunden umgeben.“ Luchsi35


Das ist keine These, nur eine Beobachtung und eine Feststellung ohne Anspruch auf allgemeine Gültigkeit. Eine Beobachtung aber, die in anderen Fällen betätigt wird. Zurzeit gibt es neun Kernwaffenstaaten. Spannungen gab es in der Vergangenheit genug, aber die Kernwaffen blieben im Arsenal. Kernwaffen sind teuer in der Herstellung und Lagerung. Die Kernwaffenträger (Raketen) sind extrem teuer. Südafrika hat deshalb auf Kernwaffen verzichtet. Ich glaube auch nicht, dass es automatisch zu einer Beruhigung in der Beziehung zwischen Kernwaffenstaaten kommt, aber die Bereitschaft zur rationalen Abwägung der Risiken und Gefahren eines Einsatzes der Atombombe kann wachsen. Ob diese Bereitschaft in jedem Fall größer wird, also auch im Fall des Iran, Nordkoreas (so genannte Schurkenstaaten) ist eine Frage, die nicht beantwortet werden kann. Ein Staatsmann kann ein Schurke sein, aber nicht ein Staat. Die USA sind dabei diese Klassifizierung zu überdenken.

Deine Feststellung, dass Kriege langfristig über die Ausformung eines Feindbildes vorbereitet werden, ist richtig. Der Prozess ist jedoch umkehrbar. Feindbilder können auch abgebaut werden. Der Nahostkonflikt wirkt sich für die USA aus wie ein Rekrutierungsprogramm für Terroranhänger. Wir sollten im Westen aufhören die islamische Welt nur mit den Augen radikaler Islamisten zu sehen. Bin Laden und Al Quaeda ist bei weitem nicht so erfolgreich gewesen in den letzten Jahren wie wir vermuten.


Die Vorstellung eine iranische Führung lebe nur mit der Todessehnsucht und wolle Vernichtung der Gegner ist nicht beweisbar. Warum sollten die Mullahs und Ahmadinedschad nur den Tod für Mio ihrer Landsleute anstreben, um Israel zu treffen? In der Rhetorik ist es möglich, aber in der Wirklichkeit? Wir unterstellen Wunsch nach dem Märtyrertod und haben ein Feindbild


Eine iranische Atombombe würde nicht unmittelbar Kriegsgefahr bedeuten, solange ein Gleichgewicht des Schreckens besteht. Israel besitzt Kernwaffen, die USA haben Träger im Persischen Golf und Truppen im Irak und Afghanistan. Sie versuchen das Mullah-Regime zu destabilisieren. Der Iran dagegen sucht durch sein Atomprogramm und die A-Bombe seinen internationalen Rang als Atommacht zu erhöhen. Die Mitgliedschaft im Klub der Kernwaffenbesitzer wäre ein Prestigegewinn und würde den Iran unangreifbar machen. Die größte Gefahr bestünde in einem Wettrüsten in Nahen Osten.


Ein militärischer Konflikt mit Israel ist ohne weiteres denkbar unter Einbeziehung von Lenkwaffensystemen und mit Hilfe verbündeter arabischer Staaten. Ich bezweifle, ob daraus ein Weltkrieg entstehen muss. Die ölabhängigen Staaten der Welt sind nicht am Krieg in der Nahostregion interessiert, sondern am reibungslosen Fluss des Öls. Europa, Russland haben kein Interesse an einer Ausweitung des Krieges, China erst recht nicht. Brasilien etwa? Die USA müssen ihrem Verbündeten beistehen. Aber die Stimmen mehren sich in Regierungskreisen, die nach dem Sinn und Zweck dieses Bündnisses fragen.


„Kriege werden langfristig durch entsprechende, manchmal auch unterschwellige Propaganda vorbereitet, das Feindbild muss zuerst aufgebaut werden, dann wird der Krieg eher akzeptiert.“ Luchsi 35


Kriege beginnen im Kopf, das ist deine These. Das ist eine große Gefahr. Die Menschheit hat aber genug ökonomische und ökologische Probleme, Hunger, Wasserknappheit, Übervölkerung, drohender Klimawandel.

Gruß
c.
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Als wenn dazu jemand gefragt wird!
geschrieben von carlos1
als Antwort auf adam vom 27.02.2010, 10:01:13
@ adam
Der Kampf um knappe Ressourcen wird zunehmen. Damit steht nicht nur Öl im Blick. Wolfgang erwähnte in einem anderen Thread das Erz Coltan, das an wenigen Stellen nur auf der Erde gefördert wird u. a. in relativ großen Mengen im Kongo. Es ist unentbehrlich wegen Tantal, das in der Computerindustrie (Computer, Server) und in Handys verwendet wird. Andere Beispiele lassen sich anführen. Bei Ressourcen wird es zu Konflikten (Bürgerkriegen, Kriegen) kommen.


„Wenn wir von Krieg reden, sehen wir in Gedanken Bilder des zweiten Weltkrieges oder aufsteigende Atompilze vor Augen. Wir denken immer noch an Konflikte zwischen Staaten, Ethnien oder Kulturen.“ Adam


Die Frage ist, ob es zu einem Weltkrieg kommen könnte, ähnlich dem 2. Weltkrieg. Du führst einen sehr interessanten Aspekt an die Globalisierung der Ökonomie. Allerdings glaube ich nicht, dass unser Land voll und ganz von multinationalen Konzernen und Interessengruppen allein gesteuert wird. Sie üben großen Einfluss aus, aber nur an Verschwörung zu glauben fällt mir schwer. Im Jahre 2003, als Schröder die USA ohne Deutschland in den Irak ziehen ließ, begann nach doch nach der Dot.com-Krise wieder ein zarter Aufschwung sich anzudeuten. Er hielt 2004 an und verstärkte sich 2005, und er hätte auch bei einer weiteren Kanzlerschaft Schröders angehalten. Der Export florierte, das war die Ursache. Der Binnenkonsum stagnierte. Die Investitionsbereitschaft auch im Inland stieg an. Soweit habe ich das in Erinnerung. Die Spekulation an den Börsen erfolgte unabhängig davon, ob Merkel oder Schröder regierte. Schröders Partei blieb an der Regierung.


„War es Zufall, dass durch die Finanzkrise den Staaten schwindelerregende Finanzmittel entzogen wurden, die diese dringend für soziale oder infrastruktuelle Aufgaben gebrauchen konnten? War es Zufall, daß Finanzjongleuren die Möglichkeit geboten wurde, Gehälter und Boni einzuheimsen, die in ihrer Höhe jenseits von Gut und Böse waren und sind?“ adam



Deine Entrüstung teile ich, die Beschwerden sind berechtigt. Du fragst: Alles Zufall? Nein, sicher nicht. Einige sahen die Krise vorher. Die Blase, die sich ankündigte. Eine riesige Geldvermehrungsmaschinerie durch Kreditvergabe. Dann die Sache mit den CDOs. Im Nachhinein ist klar: kein Zufall. Die nächste Blase, die kommen wird, ist auch kein Zufall. Es wurde bei jeder Krise seit 1987 eine Riesenmenge an Liquidität in das Bankensystem gepumpt. Das wird (immer) die Ursache von Blasen sein. Die nächste Blase hat die gleiche Ursache. Geld ist da und liegt nicht nur herum, sondern soll Rendite bringen. Gier und Blindheit werden wieder eine Blase schaffen. Nicht wieder bei Immobilien, sondern wo anders. Aber meine Frage an dich ist, ob du nicht ein wenig weit gehst, in der Globalisierung eine Kriegserklärung der Hochfinanz an die Demokratie zu sehen. Beweisbar ist schon, was geschieht. Der Staat hat dadurch Vorteile. Wir sind Nutznießer der Globalisierung, weil wir ein bedeutendes Exportland sind. Die Grenzen dicht machen, das geht nicht mehr. Der Krieg im Verborgenen: Per Telefon über die Börsen und Finanzmärkte werden jeden Tag zwischen 1 und 2 Billionen Euro um den Planeten gejagt, um geringste Zinsunterschiede auszunutzen und Geld zu gewinnen. Boni winken. Wer am besten spekuliert gewinnt. Du kannst dafür ruhig Kasino sagen. Dass mit dem Verkauf und der Spekulation von Produkten mehr zu gewinnen ist als mit deren Herstellung ist dir auch bekannt. Was soll dagegen getan werden? Grenzen dicht und staatliche Kontrolle der Banken? Kennst du die Mafia in Italien? Die höchsten Politiker waren Mafiosi. Die Probleme liegen eher in der Natur des Menschen. Die Strukturen, die es gibt, sind auf seine Natur zugeschnitten. Ich könnte sagen, man solle die Tobin-Steuer einführen, eine Steuer auf internationale Geldtransaktionen. Du kannst ein anderes "System" einführen, die Probleme werden bleiben.


Wir sollten über unserem Jammern über diese schlechte Welt nicht vergessen, wie gut es uns geht im Vergleich zu vielen anderen Ländern z. B. in Afrika oder Südamerika oder Asien.

c.

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