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Internationale Politik Irak-Krise - eine Chance gegen den Jihadismus?

Edita
Edita
Mitglied

Re: Irak-Krise - eine Chance gegen den Jihadismus?
geschrieben von Edita
als Antwort auf Karl vom 26.09.2014, 09:31:47
Liebe Edita,
die Süddeutsche Zeitung spricht von 15.000 Freiwilligen, Du hast eine Null zuviel, das macht eine Menge aus, aber es sind natürlich immer noch erschreckend viele.
Beste Grüße, Karl
geschrieben von karl


Das war natürlich ein Versehen, Danke für die Korrektur!
Ist wohl noch nicht so sehr mein Tag heute, hier in meiner Hütte hab ich auch schon Mist gebaut, Grrrr!

Edita
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Irak-Krise - eine Chance gegen den Jihadismus?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Karl vom 26.09.2014, 09:35:46


Nur militärisch werden sie nicht zu lösen sein. Die Kriege des Westens haben diese Monster ja erst entstehen lassen. Ich befürchte, dass allein auf die militärische Karte gesetzt wird, dann aber könnte es so sein, dass alles nur noch schlimmer wird.

Karl
geschrieben von karl

Ja da ist nun ein guter Rat teuer. Es ist nur zu Hoffen daß der Westen endlich versteht sich aus diesen sehr komplizierten Kulturen herauszuhalten oder einen gemeinsamen Nenner zu finden, wenn man sich noch an die Startegie Putin´s erinnert.
Phil.

ZITAT ZEIT ONLINE:

Assads Giftgasangriffe wurden hingenommen, auf die Gräueltaten des IS reagiert der Westen. Syrische Flüchtlinge fragen: Ist der eine Massenmord besser als der andere?

Welches Leben wird betrauert? Welcher Tod erschüttert uns? Welcher Massenmord hat politische oder militärische Konsequenzen? In den westlichen Medien gilt IS inzwischen als transnationale Inkarnation des Bösen. Viele Syrer, die mehr als alle anderen unter dem selbsternannten Kalifat leiden, sehen darin aber nur die Heuchelei der internationalen Staatengemeinschaft. Assads Verbrechen gegen das eigene Volk mit Chemiewaffen, Massakern, Fassbomben, seine Hauptschuld an rund 200.000 überwiegend muslimischen Toten und Millionen von Flüchtlingen haben die Welt nicht zum Eingreifen bewegt.
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Irak-Krise - eine Chance gegen den Jihadismus?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Karl vom 26.09.2014, 08:47:49
Z. B. den Ukraine Konflikt. Immerhin sind dort nach Aussage des ukrainischen Präsidenten gestern erstmals keine Menschen umgekommen, der Waffenstillstand hat also Bestand. Vielleicht ist dies schon eine Auswirkung der von Dir betonten Interessenslage in Ost und West.
geschrieben von Karl:


Davon bin ich sogar überzeugt, denn Putin zündelt zwar gerne im Hintergrund, ist aber klug genug zu wissen, dass mit dem Vormarsch des IS Gesamteuropa- also auch Russland- eine Gefahr droht, die durchaus den Hunnenkriegen ähnelt.
Der Kaukasus und die Krim wären ideale Einfallsgebiete.

Ausserdem denke ich dabei auch an das "Trojanische Pferd", wenn die europäischen IS-Kämpfer heimkehren. Aber nicht nur an sie denke ich, sondern auch an das riesige Flüchtlingsheer , das in den europäischen Kernländern aufgenommen werden will.
Damit Du mich nicht missverstehst: Die Flüchtlinge, die aufgenommen werden verdächtige ich absolut nicht, heimliche IS-Sympatisanten zu sein, sondern derzeit einfach Menschen in grösster Not.

Aber sind nicht etwa von den IS -Mörderbanden mit ihrem anscheulichen Vorgehen gerade diese Massenflucht nach Europa erwünscht,um schon mal "Standbeine" in den Ländern zu schaffen - gerade weil diese Flüchtlinge ja in Europa nicht gerade willkommen geheissen werden und mit Sicherheit auch nicht an die erträumten "Zuckertöpfe" gelangen - also ein grosses Potential für die Hetzprediger bilden können?

Bei dem Gedanken, dass der IS bereits in kürzester Zeit ein Gebiet in der Grösse der Hälfte Deutschlands erobert hat, mache ich mir nicht mehr viele Illusionen, dass sie einfach weggebombt werden können.

Was den Iran betrifft, misstraue ich ihm weniger als anderen arabischen Staaten, mit denen der Westen bis heute muntere -auch militärische-Geschäfte tätigt. Dass der iranische Präs. Rohani in seiner Ansprache betonte, dass die Bekämpfung des IS vor allem eine Angelegenheit der arabischen Staaten sein müsste und nicht der USA, die lediglich die Länder zerbombt, kann ich irgendwie auch nachvollziehen, wobei ich auch zufügen muss, dass sich auf diplomatischem oder politischen Weg kaum ein realer Ausweg anbietet.

Wer könnte denn mit den IS- Terroristen auf einer halbwegs möglichen politischen Plattform reden? Sie streben eine religiöse Welt-Herrschaft an,
denn sie haben reale Plattformen in fast allen Ländern der Welt - sogar in China.

Entschuldige den "Wortschwall", aber er ist nur ein Bruchteil meiner Gedanken,die -wie ich sogar sehr hoffe -falsch sein können.

Luchs

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Karl
Karl
Administrator

Re: Irak-Krise - eine Chance gegen den Jihadismus?
geschrieben von Karl
als Antwort auf luchs35 vom 26.09.2014, 11:38:28
Hallo luchs35,

die Rede von Rohani vor der UNO war doch sehr interessant. Es wurde schon deutlich, dass der Iran den Kampf gegen ISIS unterstützen wird, allerdings fordert er, dass die USA nicht noch mehr Terroristen produzieren, in dem sie z. B. in Syrien bombardieren, ohne mit Syrien zusammenzuarbeiten. Sie hätten (er benennt allerdings die USA nicht explizit) die ISIS zuerst durch Waffenlieferungen an syrische Rebellen stark gemacht

Die Führung im Kampf gegen die ISIS sollten die Länder vor Ort haben, die man unterstützen solle, aber man solle nicht wieder von außen einen Führungsanspruch erheben.

Ich fand die Worte von Rohani vernünftig. Auch folgende Passage seiner Rede halte ich für bemerkenswert und für Wert berücksichtigt zu werden.
Rohani verwahrte sich dagegen, die Extremistengruppe als "islamisch" zu bezeichnen. Der iranische Präsident warf den westlichen Medien vor, diese "falsche Behauptung" zu wiederholen und damit islamfeindliche Einstellungen zu befördern.
geschrieben von Rohani


Karl
Re: Irak-Krise - eine Chance gegen den Jihadismus?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 26.09.2014, 19:26:44
Tja, das war meine Rede von Anfang an. In meinen Augen war die heutige amerikanische Regierung schuld am Syrien Desaster. Und wieder ging es um angebliche Gifteinsätze welche Assad an seinem Volk ausgeübt haben soll. Es wurde in keinster Weise in Betracht gezogen, dass die sogenannten Rebellen die Wegbereiter zu einem desaströsen Bürgerkrieg. Man hat die syrischen Rebellen als solche bezeichnet obwohl doch wenigstens der Geheimdienst alle Möglichkeit der Welt hat um diese Rebellen als das zu bezeichnen was sie sind, nämlich Terroristen. Und sie wurden aus den USA mit 500 Mio Dollar unterstützt statt Assad den Rücken zu stärken. Dagegen wehrte sich jedoch Israel. Und was wurde Putin angefeindet weil er unbeirrt zu Assad hielt. Und jetzt ist Russland der Feind und dabei wird wieder vehement geleugnet dass der IS nur mit Hilfe Obamas so schnell wachsen konnte.

Ich finde diese Borniertheit der amerikanischen Regierung zum Läuse melken. Seit Vietnam wird an allen Ecken und Enden gezündelt, andere dürfen dann löschen und es wird ausschließlich verbrannte Erde hinterlassen.

Bruny
Medea
Medea
Mitglied

Re: Irak-Krise - eine Chance gegen den Jihadismus?
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.09.2014, 20:08:01
Ich sehe es ebenso wie Du Bruny.
Eine falsche Entscheidung jagte die nächste. Die angeblichen
mörderischen Gifteinsätze gegen die Zivilbevölkerung wurden
Assad und seinen Leuten in die Schuhe geschoben, was nie ausreichend
bewiesen werden konnte, aber zu der brutalen "Kriegsführung" der
IS, die schon lange in Syrien oprieren, würde das
passen.

Nach wie vor ist es meine Auffassung, daß Assad vom Westen
unterstützt werden sollte, wenn auch nicht aus Sympathie, dann
aus Klugheit, damit nicht auch noch Syrien völlig zerfällt.

Medea

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luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Irak-Krise - eine Chance gegen den Jihadismus?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Karl vom 26.09.2014, 19:26:44
Ja, Karl, ich habe die Rede von Präs. Rohani vor der UNO-Vollversammlung auch gelesen und konnte ihm in manchen Aussagen durchaus zustimmen, wenn er dem Westen vorwirft, dass die strategischen Fehler im Nahen Osten, in Zentralasien und auch im Kaukasus geradezu einen „Himmel für Terroristen“ bereitet hätten.
Massgeblich verantwortlich machte er dabei die militärischen Aggressionen gegen Irak und Afghanistan ebenso wie die Falscheinschätzung der Lage in Syrien.
Mit Recht wies er auf auf die wichtigsten Wurzeln des Terrorismus hin: Armut, Diskriminierung, Unterentwicklung und Ungerechtigkeit.
Nach seiner Ansicht liegen dafür die Wurzeln im Kolonialismus früherer Zeiten, aus dem auch die Feindseligkeit gegen den Westen stamme, was ich auch gar nicht absprechen möchte.

Allerdings meine ich, dass er dabei auch die Machtgier und Korruption der jeweiligen Potentaten hätte erwähnen müssen, die das Volk schamlos ausbeuteten und ihm kaum Rechte zugestanden haben.

Auch die derzeitige Pervertierung der islamischen Religion durch den IS mit dem Anspruch alleiniger Wahrheit kann Rohani nicht allein auf den Westen abschieben, denn solange das islamische Recht über Menschenrecht gestellt wird, solange bleiben diese Länder auch Brutstätten der grausamen Jihad-Ideologie.

Luchs
Re: Irak-Krise - eine Chance gegen den Jihadismus?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 26.09.2014, 20:43:29
"Allerdings meine ich, dass er dabei auch die Machtgier und Korruption der jeweiligen Potentaten hätte erwähnen müssen, die das Volk schamlos ausbeuteten und ihm kaum Rechte zugestanden haben.

Auch die derzeitige Pervertierung der islamischen Religion durch den IS mit dem Anspruch alleiniger Wahrheit kann Rohani nicht allein auf den Westen abschieben, denn solange das islamische Recht über Menschenrecht gestellt wird, solange bleiben diese Länder auch Brutstätten der grausamen Jihad-Ideologie."

Luchs

Das meine ich aber auch !
(fett von mir )

Gruß
Inga
Edita
Edita
Mitglied

Re: Irak-Krise - eine Chance gegen den Jihadismus?
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.09.2014, 21:31:11
Ich habe vorgestern im Tagesspiegel einen Kommentar von Peter von Becker über die IS- Terroristen in Syrien und im Irak gelesen, was man bis jetzt von denen gehört und via TV gesehen hat, stimmt das irgendwie!

Die Porno-Krieger vom "Islamischen Staat"

Edita
Karl
Karl
Administrator

Re: Irak-Krise - eine Chance gegen den Jihadismus?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Edita vom 27.09.2014, 17:28:13
Das Reich des Bösen ist eben: das Reich des Menschenmöglichen.
geschrieben von Becker
Aus Deinem Link, Edita. Der Kommentar von Becker ist lesenswert.

Karl

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