Internationale Politik Iran - ein gespaltenes Land

hafel
hafel
Mitglied

Was sollte das???
geschrieben von hafel
als Antwort auf luchs35 vom 24.06.2009, 14:23:06
Hmmm Luchsi.... hast Du Dir hier wahllos jemanden raus gegriffen oder warum schreibst Du mich mit Deinen ermahnenden Finger an?

Ich habe alles nochmals zurückgelesen und kann von meiner Seite da nix Polemisches finden.

Es darf doch fest gestellt werden , dass die sachlichen Beiträge von Carlos nicht mit den hmmm... Beiträgen von abdu in einem Topf geworfen werden können. Das ist doch nur eine persönliche Feststellung und keine Meinungseinschränkung.


--
hafel
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Was sollte das???
geschrieben von luchs35
als Antwort auf hafel vom 24.06.2009, 16:07:26
Nein, Hafel, ich war da gerade Lichtjahre von einem "Angriff" auf dich entfernt. Ich habe nur sinngemäss daran angeknüpft, dass nichts gegen konträre Meinungen einzuwenden ist - egal wer daran beteiligt ist.
Mein Einwand galt nur Beschimpfungen oder Polemik, die immer mehr jedes Thema an die Wand fahren.

Da hast du mich also missverstanden, du warst nicht gemeint!
--
luchs35
hugo
hugo
Mitglied

Re: Iran - ein gespaltenes Land
geschrieben von hugo
als Antwort auf carlos1 vom 24.06.2009, 10:55:07
seltsam carlos,,da werden in Foren Themen über Iran eröffnet soviel wie noch nie, da wird in den Medien berichtet soviel wie noch nie,
da öffnet Google bei der Eingabe "Iran Opposition 2009" 17 Millionen Seiten

und Du bemerkst das nicht ?? bzw willst das nicht merken oder als besonders bemerkenswert erkennen ? und dabei hast Du selber verstärkt auf dieses Thema Bezug genommen,,

Ich denke schon das sich die Journalisten und nicht nur diese (auch Politiker und politisch interessierte Menschen weltweit,,) diesem Thema gegenwärtig besonders widmen und zwar nicht gelangweilt oder drittrangig sondern sehr sehr präsent,,

wenn Du darin keine Euphorie erkennen kannst, kein gesteigertes Interesse, ich hatte sogar das Gefühl das bei den Berichten über hunderttausende Demonstrierende in Teheran sogar leidenschaftliche Beiträge im TV und eine nicht geringe Begeisterung erkennbar waren,,(das Daumendrückengefühl war hier allgegenwärtig)

aber, naja, hugo hat wohl wieder mal gepennt und Dinge gesehen, gehört und gelesen,, die es so gar nicht gab.

nun wird erst mal etwas Ruhe einziehen oder betroffene Ruhe und die Ersten erkennen nun das da wohl etwas viel Sturm im Wasserglas geherrscht hat und das "Über die realen Machtverhältnisse keine Illusionen bestehen dürften,,,siehe carlos)

das sah noch vor 5 Tagen teilweise ganz anders aus,,da titelten Zeitungen noch: "Barack Obama bremst Mussawi-Euphorie"

Warum wohl bremst Obama die Euphorie, wenn es doch gar keine gab ??

also auch hier haben wir nun mal etwas unterschiedliche Sichten,,,aber ich weiß ja nun (dank Deiner Analyse) das es an meiner Wahrnehmungsschwäche liegt

das wird mich aber nicht daran hindern Deine Beiträge weiterhin mit besonderem Interesse zu verfolgen und mich daran zu erfreuen,,,,schließlich ist darin die "Hugoschelte" zum Glück nur eine Randnotiz, im Gegensatz zu Beiträgen einiger anderer User, in denen solche Kritiken den Hauptinhalt bilden,,

---
hugo

Anzeige

carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Iran - ein gespaltenes Land
geschrieben von carlos1
als Antwort auf hugo vom 24.06.2009, 17:42:48
"seltsam carlos,,da werden in Foren Themen über Iran eröffnet soviel wie noch nie, da wird in den Medien berichtet soviel wie noch nie,
da öffnet Google bei der Eingabe "Iran Opposition 2009" 17 Millionen Seiten

und Du bemerkst das nicht ?? bzw willst das nicht merken oder als besonders bemerkenswert erkennen ? und dabei hast Du selber verstärkt auf dieses Thema Bezug genommen,..." hugo


Hallo hugo, bevor es diese 17 Mio Seiten bei google gab, habe ich mich in Gedanken schon längst mit den iranischen Verhältnissen befasst. Bei der Wahrheitsfindung im Internet und anderen Medien sind wir leider uns selbst überlassen. Viele vertrauen dabei auf die "Weisheit der Vielen". Damit meine ich den Glauben oder die Überzeugung, dass Probleme, die uns alle angehen am effektivsten in der Gruppe gelöst werden können. Crowdsourcing nannnte das ein amerikanischer Autor vor einiger Zeit.

Man muss aber hinzufügen, dass es außer der Weisheit der Massen im Netz und in den Medien auch eine Masse an Unweisheit gibt. Das lässt sich imer wieder anschaulich am Wachstum von Fehlerbäumen erkennen, die immer stark auch vonn Schludrigkeiten, falsche Wortwahl, Emotionen auf seltsame Weise angetrieben werden. Solches Zeug muss ausgefiltert werden. Wenn du das tust, bleibt von Mio Einträgen (leider) fast nur Schrott übrig. Masse ist nicht alles. Gruppendynamische Prozesse führen meist zur Verstärkung von Fehlhaltungen; darin liegt die Gefahr des crowdsourcing. Karl hat im anderen Thread in einem kurzen Beitrag sehr deutlich auf die Gefahren der Fehlbeurteilung hingewiesen.

Du verstehst unter Euphorie gesteigertes Interesse. Es ist jedoch mehr: Freudig gesteigerte Erwartungshaltung, gepaart mit Hoffnung. Dazu gab es keinen Anlass im Iran. In der Politik geht es ähnlich zu wie im wie im Theater: Die Klimax wird nicht im ersten Anlauf erreicht, sondern nach retardierenden Momenten im 4. Akt. Der Vergleich mit der Wende in der DDR, der hier im Forum öfter gezogen wurde, ist deshalb verfehlt. Es gab im Iran keine vorbereitenden Elemente in der Politik wie Perestroika und kein Glasnost. Keine Spur davon. Mussavi ist auch alles andere als ein Reformer mit langem Atem, dazu ist er auch zu alt. Keine revolutionäre Situation also. Keine Identifikationsfigut für Massenproteste und eine volksbewegung. Revolte, Rebellion junger Leute, von Frauen. Unzufriedenheit mit der Politik, ja. Berechtigte Kritik, ja.

Verschiedene Meinungen sind nötig, um zu lernen. Gegenseitige Beschimpfungen sind unnötig.

c.





hugo
hugo
Mitglied

Re: Iran - ein gespaltenes Land
geschrieben von hugo
als Antwort auf carlos1 vom 24.06.2009, 19:27:18
Freudig gesteigerte Erwartungshaltung, gepaart mit Hoffnung. Dazu gab es keinen Anlass im Iran.
geschrieben von carlos


genau so hab ich auch abdus Beiträge verstanden

und wenn ich auf die heutigen News schaue, dann beginnt tatsächlich in vielen Köpfen eine Art nachdenklicher Betroffenheit sich auszubreiten,

da wird u.a getitelt "Der trügerische Glaube an eine Wende in Iran" oder "Nach den Protesten: Wohin steuert der Iran?"

dazu gibt auch Dein Resümee keinen Anlass für vorzeitiges Frohlocken,,
solche Sätze wie: "Es gab im Iran keine vorbereitenden Elemente in der Politik wie Perestroika und kein Glasnost. Keine Spur davon. Mussavi ist auch alles andere als ein Reformer mit langem Atem, dazu ist er auch zu alt. Keine revolutionäre Situation also. Keine Identifikationsfigur für Massenproteste und eine Volksbewegung.,,,," lassen darauf schließen das auch Du keinen kurzfristigen -aus dem Inneren kommenden- Wechsel erwartest.

Nun wissen wir nicht, was Israel und die USA demnächst vorhaben, welche Pläne sie in Angriff nehmen, was da gestartet und wie von Seiten Teherans darauf reagiert werden wird,,

Kannst Du Dich noch an die Situation während der Anti-Rassismus-Konferenz in Genf erinnern, als Während der Rede des iranischen Präsidenten einige Vertreter der Europäischen Union den Saal verlassen haben ??

Das wurde bei uns ausgiebige gemeldet wiederholt und hochgejubelt, das jedoch eine Vielzahl Vertreter anderer Staaten das weder mit Applaus sondern mit Kopfschütteln begleitete, ist uns fast gar nicht aufgefallen,,oder ?

es scheint so als ob wir ( der -landläufig Westen genannte- Teil der Länder) mehr und mehr an Einfluss verlieren je mehr wir an Bodenhaftung verlieren.

mal sehen was Obama da demnächst noch retten kann, schwer genug wirds allemal, denn mit Ruhm bekleckern wir uns gegenwärtig nicht, weder ökonomisch, noch ökologisch und politisch und auch nicht aus humanistischer Sicht.



--
hugo
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Iran - ein gespaltenes Land
geschrieben von carlos1
als Antwort auf hugo vom 24.06.2009, 20:16:16
"...lassen darauf schließen das auch Du keinen kurzfristigen -aus dem Inneren kommenden- Wechsel erwartest." hugo


Hallo Hugo, was ich erwarte oder denke, ist belanglos. Wir sehen alle aus der Ferne zu und sind auf Infos angewiesen, die wir uns deuten lassen müssen. Der eine hat dies Bauchgefühl, der andre jenes. In diese Gefühle fließt Wunschdenken ein. Die Headlines der Zeitungen - ich beziehe mich auf deine Beispiele - tun ein Übriges. Unsere Zeit- vorstellung ist kurlebig und kurzfristig. Wir wollen alles sofort und dann weiter zum nächsten Nervenkitzel. Die leben aber in traditionell gepägten Gesellschaften in einem anderen Zeitgefühl.

So banal es klingt: Die Erde wird sich auch nach diesen Nachrichten weiter drehen. Die Probleme bleiben, die Perspektiven werden aber - möglicherweise - andere sein. Solche Ereignisse verschwinden nicht aus den Köpfen. In der Gegenwart die Zukunft sehen? Ja, sollte man versuchen. Der Universalhistoriker Arnold Toynbee geht von der Annahme aus, dass alle geschichtlichen Vorgänge nach dem Schema "Stimulus- Response" ablaufen. Jede Veränderung hat ihre Ursache vereinfacht gesagt. Es gibt gescheiterte Revolutionen - wie die von 1848 - sie war im Ergebnis nach den Vorganben völlig gescheitert - aber der Bereich der Politik war nachher anders. Langfristig hat diese gescheiterte Revolution unaustilgbare Spuren hinterlassen und Regierende zu Maßnahmen (Verfassungen)gewzungen, die Konzessionen waren. Die deutsche Einheit wurde nicht nach den Ideen von 1848 vewrwirklicht, aber die Einheit kam. So wird es auch hier sein. Das eindrucksvollste Bild, das ich dieser Tage sah, war (neben dem blutigen Gesicht der jungen Phiosophiestudentin Neda - eine Ikone)) die Nachtaufnahme aus Teheran, der lebhafte Straßenverkehr, der von den lauten Rufen der jungen Leute - Allah akbar - übertönt wurde. Ein Weckruf an die Regierenden. Ein Gespenst geht um im Nahen Osten, der Demokratievirus. Arabische Staaten sehen das, gelinde gesagt, nicht gerne. Er lässt sich so schnell nicht mehr vertreiben aus den Köpfen. Der Iran verliert von allen Staaten der Erde derzeit die höchtse Zahl an gut ausgebildeten jungen Menschen. Wird auf die Dauer nicht gut gehen. Freie Wahlen gab es bisher im Libanon und im Irak, mit jeweils überraschenden Resultaten. Wie gefürchtet der 'Demokratievirus ist, war gut an den Reaktionen unseres arabischen Freundes zu erkennen. In dieser Frage hat er sehr richtig vermerkt, dass Demokratie immer das Resultat einer langen geschichtlichen Entwicklung ist. Die Verschiedenheoit unterschiedlicher Auffassungen betont er auch, gleichzeitig aber wird festgestellt, dass Opposition nicht notwendig sei. Ich bedaure sehr, dass keine ruhige Diskussion möglich ist.


Die Regierenden im Iran sind klug genug die Zeichen an der Wand zu erkennen. Sie werden reagieren. Aber wir sollten keinen Wuschkatalog aufstellen.
c.

Anzeige

hugo
hugo
Mitglied

Re: Iran - ein gespaltenes Land
geschrieben von hugo
als Antwort auf carlos1 vom 25.06.2009, 08:26:58

hallo carlos
Du bedauerst sehr, dass keine ruhige Diskussion möglich ist.
Meinste damit unsere Medien, den derzeitigen Rummel um die aufgepuschten Nachrichten zur Opposition im Iran oder den hiesigen Diskussionsstil?

Falls Letzteres Dein Missfallen erregt, kann ich Dich trösten und beruhigen.

Solche Situationen gibts hier in schöner Unregelmäßigkeit, je nach politischer Wetterlage, je nach anstehenden Themen.

Da geraten die gegensätzlichen Meinungsinhaber schon mal verbal ein wenig deftiger aneinander, schlagen mit Worten ein wenig über die Stränge,, aber ich versichere Dir, das beruhigt sich auch wieder.

Diese Lebhaftigkeit der Diskussion, ich will nur mal an die Zeit vor dem Irakkrieg hier erinnern, führte direkt schon zu einer Art Lagerbildung, wie man sie in Repräsentantenhäusern, oder im Bundestag usw nicht besser nachvollziehen könnte.
Da wurde die Vorgehensweise des Herrn Busch als der große Wurf hingestellt und ehrgeizig und bissig verteidigt und auf der anderen Seite versammelten sich die Gegner dieses Krieges, die Mahner, die Kritiker und,-das kannste Dir sicher denken-
die Emotionen wurden aufgeschäumt noch und nöcher , auch bis hin zu persönlichen sehr profanen Beleidigungen,,

das hatt sich nachher alles wieder gelegt eingerenkt normalisiert bis zum nächsten heißem Thema,,,so ist das nun mal,,und (ein Tipp von mir) du brauchst Beispielsweise nur mal kurz anzudeuten das Du irgendwas an oder in oder über die DDR nicht völlig verurteilst, und schon haste einige wilde Kritiker am Halses die sich an den Kopf fassen ob soviel Vernebelung deines Hirns
naja und andersrum wirste bei tüchtig kritischer Betrachtung dieses "Unrechtssystems" mit dem Kopfschütteln und energischen Widerspruch derjenigen rechnen müssen die sich auch an andere Erfahrungen erinnern ,,,

Dein "Weckruf an die Regierenden und Ein Gespenst geht um im Nahen Osten, der Demokratievirus." das wolln wir doch sehr hoffen das der nicht ungehört verhallt, das er bei den Armen bis zum hintersten Winkel genauso ankommt wie in den Nachbarländern.

Ist mir nur noch nicht ganz klar welchen Einfluss unser Zutun -in Form der Berichterstattung- hat.
Hilft es den Oppositionskräften oder schadet es ihnen mehr ?
ich glaube nicht das Journalisten taktisch kluges Berichten bevorzugen,,denen muss wohl Auflage und Umsatz mehr am Herzen liegen als regimeunterhölendes Brichten,,,da schlagen sicher zwei Herzen in einer Brust,,
--
hugo
ehemaligesMitglied451
ehemaligesMitglied451
Mitglied

Re: Iran - ein gespaltenes Land
geschrieben von ehemaligesMitglied451
als Antwort auf hugo vom 25.06.2009, 10:34:01

ich glaube nicht das Journalisten taktisch kluges Berichten bevorzugen,,denen muss wohl Auflage und Umsatz mehr am Herzen liegen als regimeunterhölendes Brichten,,,da schlagen sicher zwei Herzen in einer Brust,,
geschrieben von hugo


was ist denn "regimeunterhöhlendes" Berichten???

die "staatsfeindliche Hetze" war ja sogar zuletzt in der DDR "out", als man der KSZE-Schlussakte beigetreten war.


donaldd

Anzeige