Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"

Internationale Politik Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"

Tina1
Tina1
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RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von Tina1
https://www.spiegel.de/politik/ausland/emmanuel-macron-will-gegen-islamistischen-separatismus-vorgehen-a-d0efe9f3-1592-4253-8b0c-a2d6df76f3ba

"Plan zu neuem Gesetzesentwurf Macron will gegen "islamistischen Separatismus" vorgehen.
Frankreich will nach dem erneuten islamistischen Terror verstärkt gegen Radikalisierung vorgehen. Um eine Parallelgesellschaft im Land zu verhindern, soll etwa der Heimunterricht von Kindern strikt eingegrenzt werden.

"Das Problem ist eine Ideologie, die behauptet, ihre eigenen Gesetze sollten denen der Republik überlegen sein." Ein Gesetzentwurf zur Bekämpfung des islamistischen Separatismus werde dem Parlament Anfang nächsten Jahres vorgelegt werden. Damit soll beispielsweise der Heimunterricht stark eingeschränkt werden. Das soll verhindern, dass Kinder in nicht registrierten und vom nationalen Lehrplan abweichenden Schulen "indoktriniert" werden.

Macron kündigte an, es werde künftig einfacher für die Behörden sein, Vereine aufzulösen. "Wir müssen bis zum Ende gehen." Er erinnerte an die Messerattacke in der Nähe der früheren Redaktionsräume des Satiremagazins "Charlie Hebdo", bei der vergangene Woche zwei Menschen schwer verletzt wurden. Gegen den 25-jährigen Tatverdächtigen wird wegen Terrorverdachts ermittelt.

Frankreichs Regierung ist zunehmend besorgt über Anzeichen einer - oft gewaltlosen - Radikalisierung innerhalb der muslimischen Gemeinden, wie Regierungsvertreter sagten.
Auch die Anweisung an Mädchen ab vier Jahren, einen Vollgesichtsschleier zu tragen, sowie die Ausbreitung religiöser "Madrassa"-Schulen wird kritisch gesehen.

Frankreich folgt einer strengen Form des Säkularismus, bekannt als "Laizismus". Er zielt darauf ab, Religion und öffentliches Leben strikt voneinander zu trennen. Das Prinzip wurde 1905 nach einem heftigen Streit mit der katholischen Kirche gesetzlich verankert.  "


 
Tina1
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RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von Tina1
als Antwort auf Michiko vom 25.10.2020, 08:48:17
In Frankreich will man sich nach dem Mord an einem Lehrer verstärkt mit der Gefahr des Islamismus auseinandersetzen. Beim türkischen Staatschef Erdogan kommt das nicht gut an: Erneut kritisiert er Frankreichs Präsidenten Macron - und diesmal wird es sogar persönlich. Paris reagiert schroff.


Erdogan hatte Macron zuvor wegen dessen Äußerungen zum Islam scharf angegriffen. Macron solle seinen "geistigen Zustand überprüfen" lassen, wetterte Erdogan in einer im Fernsehen ausgestrahlten Rede. Nach dem islamistisch motivierten Mord an dem französischen Lehrer Samuel Paty hatte Macron ein verschärftes Vorgehen gegen Islamisten angekündigt.

"Was kann man über ein Staatsoberhaupt sagen, das Millionen Mitglieder verschiedener Glaubensrichtungen so behandelt?", sagte der türkische Präsident. "Was hat dieses Individuum namens Macron für ein Problem mit dem Islam und Muslimen?"
 
Das ist genau die Masche, was die radikalen Islamisten, religiösen Fanatiker, die Fundamentalisten tun. Sie nehmen die Opferrolle ein, indem sie falsches, wie jetzt Macron unterstellen. Das, was Erdogan gegen Macron hier behauptet, ist nicht nur falsch, sondern gefährlich, er hetzt damit seine Anhänger auf u. unterstützt all die Attentäter. Diese falsche, sich zurechtgeschnittene Kritik muss gerade einer sagen, der die Demokratie abgeschafft hat, der einen streng religiösen Staat bauen will, der für die Wiedereinführung der Todesstrafe ist, der die Meinungsfreiheit verbietet, der tausende Festnahmen zur "Säuberung" von Justiz und Politik veranlasst hat. Demokratische Werte, die eigentlich gestärkt werden sollten, werden durch ihn nun mit Füßen getreten.

Dieser Diktator der gegen Deutschland hetzt, der den Muslimen die gegen ihn u seine Politik sind massiv droht. Ein Mann, der wo er noch nicht Präsident war gesagt hat:
"Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten". Nach dem gescheiterten Militärputsch vor einigen Tagen bekommen die Worte von damals eine neue Brisanz.

Macron hat in keinster Weise ein Problem mit den Muslimen u dem Islam.Seine  Kritik ging u geht nicht gegen "die Muslime" gegen "den Islam". Sondern seine Kritik richtet sich gegen eine Strömung im Islam, die fundamentalistisch, politisch u  wahabitisch' besetzt ist. Die sich gegen die Demokratie stellt, die nur die Scharia Gesetze anerkennt, die gegen liberale Muslime, gegen Christen, Juden und ungläubige in den radikalen Moscheen hetzen. Die für die Fatwa u. Todesstrafen sind.

Seine Kritik richtet sich nicht gegen "die Muslime", sondern gegen radikale Islamisten, gegen religiöse Fanatiker, gegen Attentäter, gegen Hassprediger. Es geht ihm auch um Koranschulen ("Madrassa), wo es um religiöse Indoktrination von jungen Menschen geht, wo man sie ideologisch in eine bestimmte Richtung drängen will. Wo  ein streng, fundamentalistischer Islam vermittelt wird.
Seine Kritik geht gegen radikale Islamisten, die sich in Europa breit gemacht haben. Die ein Ziel haben, die Demokratie zu zerstören, die Säkularität abzuschaffen.

Die Mehrheit der Muslime in Europa ist für  Demokratie, sie wollen nicht das die Gesetze der Scharia das Land bestimmen, sie stehen hinter den Werten der Verfassung. Sie leben ihre Religion privat aus o. auch garnicht, sie stehen deshalb hinter Macron u dessen Kritik.

Und diese Mehrheit der Muslime in Deutschland wird von solchen Fanatikern, wie Erdogan u. seine Anhänger bedroht. Diese Muslime werden in ihren Heimatländern, von den Islamisten, den streng religiösen Machthabern bedroht. Deshalb fliehen viele Muslime nach Deutschland. Diese Muslime sehen sich nicht als Opfer, wie es ihnen die Islamisten, die Erdogananhänger, die Hassprediger  einreden wollen u sie auffordern, sich nicht mit ungläubigen, mit Christen u Juden abzugeben. Sie sind froh, dass sie in Deutschland in einem Rechtsstaat leben u ihre Religion leben dürfen. Und wenn sie wollen, sich auch von ihrer Religion abwenden können, ohne das ihnen die Todesstrafe auferlegt wird.
Tina

Zum Thema - Koranschulen( Madrasah ) die Macron auch angesprochen hat.
 
 
 


"KoranKinder" Dokumentarfilm über Koran-Schulen in Bangladesch


 
Alexs
Alexs
Administrator

RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von Alexs
als Antwort auf Tina1 vom 25.10.2020, 15:19:44
...
Und diese Mehrheit der Muslime in Deutschland wird von solchen Fanatikern, wie Erdogan u. seine Anhänger bedroht. Diese Muslime werden in ihren Heimatländern, von den Islamisten, den streng religiösen Machthabern bedroht. Deshalb fliehen viele Muslime nach Deutschland. Diese Muslime sehen sich nicht als Opfer, wie es ihnen die Islamisten, die Erdogananhänger, die Hassprediger  einreden wollen u sie auffordern, sich nicht mit ungläubigen, mit Christen u Juden abzugeben. Sie sind froh, dass sie in Deutschland in einem Rechtsstaat leben u ihre Religion leben dürfen.
...
 

Nachdem Erdogan vor seinen Wahlen damit gedroht hatte, dass bald kein Europäer mehr sicher auf der Straße sein wird, haben ihn trotzdem 63% der in Deutschland lebenden Türken gewählt. Die Mehrheit ist ja dann wohl Erdogan Anhänger und damit sind wir wahrscheinlich im mittleren einstelligen Millionenbereich.

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Bias
Bias
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RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von Bias
als Antwort auf Tina1 vom 25.10.2020, 15:19:44
Die Mehrheit der Muslime in Europa ist für  Demokratie, sie wollen nicht das die Gesetze der Scharia das Land bestimmen, sie stehen hinter den Werten der Verfassung.
geschrieben von Tina1
Und sei es auch nur um dem zu erwartendem Vorwurf ein Rassist oder islamophob zu sein zu entgehen, glaube ich, dass Du damit recht hast, Tina
Doch woher wissen wir das?

Der Antrieb allen menschlichen Tuns sei der Eigennutz, hat der Philosoph und Ökonom Adam Smith (1723-1790) gelehrt und hat daraus einen Segen für die Wirtschaft abgeleitet.
Betrachtet wir menschliche Verhaltensweisen außerhalb der Ökonomie unter diesem Aspekt, lassen sich daraus aber auch noch andere Schlüsse ziehen.
 
aixois
aixois
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RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von aixois
als Antwort auf Tina1 vom 25.10.2020, 15:19:44

Mal sehen, wann der türkische Botschafter Paris verlässt, zu Beratungen in Ankara, und wie lange das Spielchen dauern wird zwischen den beiden  NATO Partnern, die sich ja ganz sicher gegenseitig unterstützen , wenn es um Sicherheitsfragen geht ...

Erdogan hat heute  (Sonntag 25/10) ja nachgelegt und erneut Macron eine Untersuchung seines Geisteszustandes  empfohlen .... Macron ist ENA Absolvent !!! Erdogan weiss, wo er ansetzen muss, um einen Effekt zu erzielen. Was er wohl unserer Kanzlerin anraten würde ???

Ein Dossier, das mehr mit den Allüren Erdogans zu tun hat sich als Nachfolger eines der letzten Kalifen des Osmanischen Reichs aufzubauen - nach islmischem Verständnis ist ein Kalif der Nachfolger Mohameds und somit weltlicher und religiöser Führer/Herrscher. Nicht zufällig daher die gezielte Unterstützung der Auslandsmoscheen türkischer ummas oder auch der vom Westen anerkannten Regierung Libyens, die von den Moslembruderschaften gestützt wird, was weder Frankreich noch Ägypten passt, ebensowenig wie das Agieren der türkischen Flotte im Mittelmeer u.a. was das Waffenembargo für Libyen angeht. Da geht es viel um das Machtstreben eines ich-verliebten Autokraten, weniger um grundsätzliche religiöse Fragen. Und wenn sich die Religion (eine Angelegenheit Einzelner) in staatliche Angelegenheiten (Angelegenheit aller) einmischt, geht das selten gut.
Erdogan bedient sich der fanatischen Elemente des Islam, die die Religion über die staatliche Autorität stellen. Menschenrechte ja, aber nur,  wenn es die Scharia zulässt, d.h. in der Praxis: kein absolutr Respekt der Menschenrechte à la Genf.

Ob sich Frankreich und Deutschland ( vielleicht die Belgier) zusammentun können, was die 'Laizierung"  der Moscheen/Koranschulen angeht ?

Ich habe einen persönlichen Vorbehalt gegen die Paukerei in den Koranschulen: immer wenn eine Prüfung anstand (und das war oft der Fall) , mussten die KInder im Haus unseres Nachbarn in Banglasdesh morgens vor 6 h mit dem monotonen Repetieren von Koransuren anfangen. Ab und zu hörte man es peitschend knallen, dann kurzes Stöhnen der Kleinen und weiter gings. Da dazwischen nur ein Abstand von 2,50m (Bambusgeflechtwände/-zäune !) war, brauchten wir  an solchen Tagen wahrlich keinen Wecker ... grrr - allerdings hatten wir einen guten Kassettenrekorder ....😠

Mareike
Mareike
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RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von Mareike

Ich verlinke mal einen Bericht der Tagespost, wo einige diskussionswürdige Überlegungen zur Sprache kommen.

https://www.die-tagespost.de/politik/aktuell/der-bayerische-weg-ist-staatlicher-islamunterricht;art315,210639


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wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Mareike vom 26.10.2020, 12:45:26

@ mareike

Islamunterricht als Wahl-Pflichtfach in unserem Bildungssystem etablieren zu wollen, ist ganz klar der falsche Weg, denn Religion hat heutzutage in der Schule keine Daseinsberechtigung, was nicht nur für den Islam sondern für alle Religionen gelten muss. Das Mittelalter ist nämlich vorbei. Wenn man seinen Kindern nun schon unbedingt beibringen möchte, welcher Gott nun der einzig richtige ist, dann hat das nur zuhause oder in der jeweiligen Kirche zu erfolgen, nicht aber in der Schule.
Nichts spricht dagegen, im Geschichtsunterricht mal über Sinn und Unsinn von Religionen zu diskutieren.

Mareike
Mareike
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RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von Mareike
als Antwort auf wandersmann vom 26.10.2020, 13:16:55

Ich könnte dem zustimmen,. glaube aber nicht, dass dies so ohne weiteres umsetzbar wäre.
Das mag in den Ost-Bundesländern anders sein, Ihr seid da anders geprägt - so ist zumindest mein Eindruck.

RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 25.10.2020, 15:19:44

Ja,es ist in der Tat interessant,wie sich die islamische Welt mit Erdogan als Möchtegernkalif als Beleidigte und als Opfer generieren. Nach den Aussagen vieler muslimischer Gelehrter,nach der Aussage der führenden sunnitischen Universität in Kairo ist der Kopf-ab-Mord  eines Fanatikers aus dem Dunstkreis der anfeuernden Muslimbruderschaft durch nichts zu rechtfertigen.
Warum hat dann Erdogan und Co Angst davor,dass in Frankreich dieser Wildwuchs an islamistischen Schulen durchforstet wird? Also,diejenigen Schulen,Prediger,Moscheen,die die demokratische Verfassung durch Worte und Taten ablehnen. 

Boykott französischer Waren wird ausgerufen/faz

Tina1
Tina1
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RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von Tina1
https://www.welt.de/politik/ausland/article218609122/Erdogan-Maas-nennt-seine-Angriffe-auf-Macron-neuen-Tiefpunkt.html

"Maas nennt Erdogans Angriffe auf Macron „neuen Tiefpunkt“

Die persönlichen Angriffe Erdogans seien „völlig inakzeptabel“, Deutschland stehe im Kampf gegen islamistische Extremisten „solidarisch an der Seite Frankreichs“, betonte Maas am Montag. Er äußerte auch „großes Verständnis“ für den Abzug des französischen Botschafters aus Ankara.

Maas betonte, dass man den Kampf gegen islamistischen Terror nicht mit Rassismus und Islamophobie gleichsetzen dürfe. Wer das tue, handele unverantwortlich und spiele denen in die Hände, die die Gesellschaft spalten wollten. „Das werden wir nicht akzeptieren“, sagte der SPD-Politiker. "(Und genau das, habe ich hier schon oft geäußert. Tina)

 

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