Internationale Politik "Moderner Antisemitismus"?

Karl
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Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 24.05.2012, 08:03:44
@ adam, beides ist Missbrauch.

Mir persönlich wäre es lieber, es würde inhaltlich diskutiert. Aber immer wenn dies begonnen wird, wird hier im Forum versucht, Kritik an der Politik Israels mit dem unter- oder überschwelligen Vorwurf des Antisemitismus zum Schweigen zu bringen.

Die Lehren aus der Geschichte müssen sein, dass keine Religion, keine Ethnie mehr wert ist als andere. Die Politik von allen Regierungen, die Menschen, auf die sie Macht ausübt, klassifiziert und ungleich behandelt, muss kritisiert werden! Das ist die Lehre, die wir aus der Geschichte ziehen müssen. Alle Menschen sind gleich viel wert und es ist Unrecht, wenn die eine Gruppe eine andere unterjocht und vertreibt.

Einige werden jetzt wieder schreiben, dass Moral in der Politik keine Rolle zu spielen habe. Das sehe ich nun eben einmal anders.

Karl
hugo
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Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von hugo
als Antwort auf dutchweepee vom 24.05.2012, 00:11:08
hallo dutch, Du oller Zyniker,,,und zwar einer von der Sorte von denen ich denke das sie in Ihrer "begrenzten Wahrnehmung" die Dinge so sehen wie sie sind und nicht wie sie gesehen werden sollen. *g*

wann ist Jemand ein Christ, ein Jude, ein Moslem,, ?
-wenn er solches behauptet ?
-wenn er sowas ähnliches praktiziert ?
-wenn andere so über Ihn urteilen ?

außer Antisemiten gibts wohl noch jede Menge moderne Antichristen, Antimoslems, Antikommunisten, Antidingsda usw,,

hugo
Karl
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Administrator

Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von Karl
als Antwort auf hugo vom 24.05.2012, 08:23:50
Hugo,

was soll das jetzt wieder? Es ist nicht angebracht, den Begriff "Antisemit" zu verharmlosen. Es ist und bleibt angesichts der historischen Erfahrungen das Schlimmste, was ich mir als Vorwurf vorstellen kann.

Gerade deshalb erbost es mich, wenn dieser Vorwurf als Waffe missbraucht wird, um neue Verbrechen zu kaschieren. Und das passiert leider immer wieder.

Karl

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Mitglied_81b4260
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Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 24.05.2012, 08:27:50
"Schmuel, was hast du im Radiogebäude gemacht?" "Mi-mi-mich u-um die Sch-sch-stelle des A-a-a-ansagers beworben." "Und? Hast du sie bekommen?" "N-n-nein! Da-das s-sind alles A-a-antisemiten!"
geschrieben von Jüdischer Witz auf HaGalil.com

Und dazu ist folgende Erklärung zu lesen:
[i]"Antisemitismus
Nicht der wirkliche, sondern der eingebildete Antisemitismus bildet die Grundlage für diese Art von Witzen. Aber der Witz lacht nur am Rande über den paranoiden Juden.
Der ganz und gar nicht komische Hintergrund ist die Tatsache, dass Juden wegen der unsinnigsten Verleumdungen und Angriffe eine traumatische Neurose erworben haben. Schließlich leitet ihn das lächerliche Verhalten immer und überall Antisemitismus zu vermuten. Trotzdem können diese Witze sehr lustig sein."


[/indent]
Und nun kommt die Instrumentalisierung dieses Vorwurfs, um Menschen, Meinungeng und Kritik von vornherein zu disqualifizieren und um zu verhindern, dass überhaupt Kritik geäußert werden "darf".
Dazu ist mein Beispiel des schröcklichen Ansicht des österr. Verteidigungsministers und die Reaktionen des Wiesenthal-zentrum und der Jerusalem Post doch sehr anschaulich, oder nicht?

Bezogen auf den obigen Witz hieße das, es müßte der Schmuel als Radiosprecher eingestellt werden müssen, obwohl er stottert.

Bezogen auf dutches Grapscher hieße das, er müsse ihn gewähren lassen.

Bezogen auf den Herrn Liebermann hieße das, man muß seine unsäglichen Ansichten überhören, wenn schon nicht billigen.

Bezogen auf den Staat Israel heißt das, es wäre schon "moderner Antisemitismus", wenn Staaten dafür sind, dass der UN-Menschenrechtsbeirat eine Untersuchung der Verhältnisse in den besetzten Gebieten durchführt. (Die Jerusalem Post hat jedenfalls locker den Bogen von der Äußerung des österr.Verteidigungsministers Darabos zu dieser nun drohenden Untersuchung und Österreichs Abstimmungsverhalten gezogen.)

Ergänzung:
Bezogen auf einen vermuteten Landgrapscher hieße das, man müsse ihn gewähren lassen, ohne eine "richterliche" Klärung auch nur verlangen zu dürfen.

DIESE Vorwürfe des "modernen Antisemitismus" sind, ja das traue ich mir zu sagen, faschistisch.... und führen dazu, dass der Begriff "Antisemitismus" verwässert und lächerlich gemacht wird.
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf adam vom 24.05.2012, 00:03:59
lol dutch,

wenn Du jeden, der sich wie beschrieben daneben benimmt, eine verbrätst, ist das ja ok. Wenn Du nur Mosche Rosenbaum haust, wärst Du ein Antisemit. (Das war satirisch gemeint!!!)

.......................

adam

geschrieben von adam


Aber bei irgendeinem muss er doch beginnen, oder? ()
sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf Karl vom 24.05.2012, 07:40:40
Was von Deutschen den Juden angetan wurde, das ist das "alte Verbrechen"? Die Israelis (Juden) verüben nun das "neue Verbrechen" an den Palästinensern? Wenn haltlose Beschuldigungen, bösartige Verleumdungen, "Kritik" an Israel sein sollen, dann werden diese Vorwürfe als Waffe missbraucht, um den Antisemitismus zu kaschieren.

"Ach was. Man muss Juden kritisieren dürfen wie jeden anderen. Wenn ein Mosche Rosenbaum meiner Freundin an den Arsch fasst, muss ich ihm eine in die Fresse kloppen dürfen, wie einem Heinz Müller". dutchweepee

Warum wird hier und auf den Seiten der NPD überwiegend "Kritik" am Judenstaat Israel geübt? Ach was, wo und von wem wurde jemals verboten Juden zu kritisieren? Wenn der Arsch nicht der der Freundin ist, sondern die israelischen Städte Aschkelon und Beerscheba sind, dürfen dann die Israelis den kriegerischen Palästinensern auch "eine in die Fresse kloppen"? (Proleten Jargon)

sysiphus...

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sysiphus
sysiphus
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Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf sysiphus vom 24.05.2012, 11:20:19
Der Antisemitismus will raus
So denkt ES in ihm: Günter Grass schreibt ein Gedicht über Israel, das Sigmund Freud jubeln ließe. Denn es gibt tiefe Einblicke in sein Unterbewusstsein.

Der neue (oder abgeleitete) A., wie er aus dem Grass-Gedicht quillt, ist komplizierter, weil er sich aus einem Unterbewusstsein speist, das von mächtigen Tabus – Scham und Schuldgefühle – eingezwängt wird. Aber das Unbewusste will raus, wie Freud lehrte. Die Wege öffnen die Heuchelei und die Unredlichkeit.

Vorweg schreibe man ein Gedicht, das, anders als eine offene Diatribe, den Schutz der literarischen Freiheit reklamieren darf. Dann salviert man sich. Selbstverständlich sieht sich der Verfasser der Blechtrommel (das hundertmal mehr zählt als seine Waffen-SS-Karriere) nicht als Antisemit. Er beteuert, dem "Land Israel … verbunden" zu sein. Sozusagen: Meine besten Freunde sind Juden.

Dann behauptet er, der höheren Wahrheit zu dienen, ergo der Titel: Was gesagt werden muss. Er, Grass, könne nicht mehr "schweigen". (In der Sprache des Pöbels: "Das wird man doch wohl noch sagen dürfen"). Dann die Projektion (auch Freud). Die wahre Schuld an seinem, am deutschen Unglück, tragen all jene, die ihm das Maul verbieten. Er musste bislang lügen, weil "Zwang" und "Strafe" ihn lähmten, "das Verdikt des 'Antisemitismus' ist geläufig". Nicht der A. ist das Problem, sondern die niederträchtige Zuweisung – das A.-Brandmal als Waffe jener, die die Wahrheit unterdrücken wollen.

Der Antisemitismus will raus
sittingbull
sittingbull
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Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf sysiphus vom 24.05.2012, 11:20:19
Warum wird hier und auf den Seiten der NPD überwiegend "Kritik" am Judenstaat Israel geübt?



so lassen sich natürlich auch absurde zusammenhänge konstruieren .

"antisemitismus" ist den faschisten vorbehalten ...
kritik an israels politik , wie sie hier von vielen geteilt wird ,
hat damit nichts zu tun .

selbstredend braucht es eine konsequente "verurteilung und verachtung" der "shoah" ...
aber keinen freibrief für israel .

langsam gehen mir die leute auch "auf den sack" , die israel und das historisch einmalige
verbrechen an den juden , für ihr reaktionäres weltbild instrumentalisieren .


soweit es mich angeht ...

ich bin kein "antiirgendwas" ... ich bin "antikapitalist" .


sitting bull

Karl
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Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.05.2012, 10:52:41
DIESE Vorwürfe des "modernen Antisemitismus" sind, ja das traue ich mir zu sagen, faschistisch.... und führen dazu, dass der Begriff "Antisemitismus" verwässert und lächerlich gemacht wird.
Hallo Mart1,

soweit würde ich nicht in jedem Fall (z. B. hier im Forum) gehen wollen, aber wenn Leute wie Liebermann und Netanjahu solche Angriffe fahren, sehe ich das ebenso, nämlich als den bewussten Versuch faschistoide Politik zu decken.

Karl
dutchweepee
dutchweepee
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Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von dutchweepee
Ich schüttel nur mit dem Kopp, wie verklemmt wir alle sind. Wenn ein Mensch vor mir steht, lächele ich ihn an. Mir ist egal woran er glaubt oder ober noch ne Vorhaut hat. Ich möchte mit ihm Spaß und Lebensfreude verbreiten.

BASTA!

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