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Internationale Politik Panzer und Schnellboote zu verkaufen

luchs35
luchs35
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Re: Panzer und Schnellboote zuverkaufen
geschrieben von luchs35
als Antwort auf hafel vom 15.07.2011, 10:48:12
Aber in einem sind wir uns wohl einig, Hafel: das letzte, was Angola benötigt sind wohl Patroillenboote. Ein Land, das so ungefestigt ist, braucht andere Hilfe und Unterstützung als Aufrüstung jedwelcher Art.

Außerdem finde ich, es würde der Kanzlerin gut anstehen, in einer Zeit, wo im eigenen Land manches in Schieflage gerät, sich nicht auf Afrika-Tour mit Rüstungsleuten zu begeben, anstatt zuhause die dringenden Hausaufgaben zu erledigen.

Luchs
hugo
hugo
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Re: Panzer und Schnellboote zuverkaufen
geschrieben von hugo
als Antwort auf luchs35 vom 15.07.2011, 11:01:20
Die Ernährungs- und Gesundheitssituation der angolanischen Bevölkerung ist größtenteils katastrophal
also braucht Angola dringend deutsche Patrouillenboote

Jährlich sterben tausende Menschen an eigentlich leicht heilbaren Krankheiten wie Durchfallerkrankungen oder Atemwegsentzündungen
also braucht Angola dringend deutsche Patrouillenboote

Etwa ein Drittel der Bevölkerung ist teilweise oder vollständig von ausländischen Nahrungsmittelhilfen abhängig.
also braucht Angola dringend deutsche Patrouillenboote

Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren ist die zweithöchste der Welt, statistisch stirbt alle drei Minuten ein Kind in Angola.
also braucht Angola dringend deutsche Patrouillenboote

In Angola gehen weniger als zwei Drittel der Kinder im schulpflichtigen Alter zur Schule
also braucht Angola dringend deutsche Patrouillenboote
usw usw usf.....

hugo

EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Panzer und Schnellboote zuverkaufen
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf hugo vom 15.07.2011, 11:25:12
Hugo, Dein übliches gejammer, bringt doch hier niemand weiter.
Du sagst zwar, was Angola nicht braucht, aber was Angola braucht, wie das realisiert werden soll und was die Angolanische regierung möchte, weißt Du nicht.
Also machen wir wie üblich wieder propaganda.
Nun hängt sich alles an den waffenverkäufen auf, oder daran, daß M überhaupt in Afrika ist.
Allerdings wird hier einfach weggelassen, daß es auch um andere wirtschaftliche dinge wie industrieinvestitionen, ausbau der infrastruktur und energieversorgung geht.
Das und die auch von D benötigten rohstoffe, kann man ja ruhig den anderen überlassen, nach dem motto, wir sind dann ja die dummen, aber unsere moral ist derart überlegen.
Nur von moral allein funktioniert eine wirtschaft nicht und für moral allein bekommt man keine rohstoffe, man kann aber von moral allein prima verhungern.
Warum also nicht ein paar schnellboote verkaufen, wenn hintendran gute wirtschaftsbeziehungen und zivile aufträge ganz anderer größenordnung machbar werden.
Schlimm nur, daß diese schnellboote anscheinend das schlimmste kriegsgerät ist, daß derzeit in der militärtechnik existiert, dagegen sind atomraketen kinderspielzeuge.
Übrigens ein kommentator der TAZ schrieb, daß Angola vorhat damit seine küsten zu kontrollieren und u.a. gegen die großen fischfangflotten vorzugehen, die die Angolanischen küstengewässer leerfischen.
Seltsam nur, daß sowas hier nie zur sprache kommt.
Nun sind andere aber (Z.B. China und Rußland) schon näher dran.

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hafel
hafel
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Re: Panzer und Schnellboote zuverkaufen
geschrieben von hafel
als Antwort auf luchs35 vom 15.07.2011, 11:01:20
@ Luchsi:


Liebe Luchsi, ich hoffe, ich habe mich da nicht missverständlich ausgedrückt. Natürlich braucht Afrika alles andere als Kriegsschiffe. Da sind wir mit unseren Meinungen im gleichen Boot.


Hafel
luchs35
luchs35
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Re: Panzer und Schnellboote zuverkaufen
geschrieben von luchs35
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 15.07.2011, 11:43:16
Ja, klar, gram, wenn man nur die eigenen wirtschaftlichen Interessen im Auge hat und es einem sonstwo vorbei geht, dass mit dem Lieferbeginn von Rüstungsgütern in diese afrikanischen Länder auch eine Destabilisierung in die Wege geleitet wird. Bislang lebte Angola in Frieden mit seinen unmittelbaren Nachbarn Kongo, Sambia und Namibia, sein eigener Bürgerkrieg ist seit 2002 (?) beendet. Droht da nicht von außen gemachte Gefahr, wenn auch diese Länder hochgerüstet werden?

Das Elend aber ist riesig in diesem Land. Selbst Präsident Santos antwortet auf Merkels Angebot der Lieferung von Patrouillenboote zum Schutz seiner Grenzen (???) mit dem Hinweis, dass Angola eher im Kampf gegen seine Armut steht.

Wissen wir also mal wieder besser, was ein Land benötigt?

Luchs
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Panzer und Schnellboote zuverkaufen
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf luchs35 vom 15.07.2011, 12:06:40
Ja wenn das so ist und Angola, die schnellboote gar nicht will und gar keine lieferung vereinbart wurde, dann verstehe ich das ganze geschrei das hier veranstaltet wird erst recht nicht.

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clara
clara
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Re: Panzer und Schnellboote zuverkaufen
geschrieben von clara
als Antwort auf adam vom 15.07.2011, 10:32:48


aber sie hat 1 Million Euro Hilfe für das Flüchtlingslager Dadaab versprochen

adam

geschrieben von adam

Dazu ist nur zu sagen, was auch hier zu lesen ist.

Daraus:

Eine Million Euro für zehn Millionen hungernde Flüchtlinge, die sich zu Zehntausenden durch die Wüste schleppen, denen die Kinder auf dem Weg wegsterben und die dann in völlig überfüllten Lagern trotzdem häufig noch dem Tode geweiht sind? In welchem Verhältnis steht Merkels milde Gabe zu den Milliardenbeträgen, die für Bankenrettung und das Überwasserhalten Griechenlands aufgewendet werden - oder einfach nur für den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses in Höhe von 590 Millionen Euro? Nur ein Drittel dieses Betrags bräuchte es laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk an Spenden, um den Flüchtlingen am Horn von Afrika zu helfen. Mit einem Bruchteil dessen hätte man die Katastrophe von vornherein verhindern können.

Clara
mulde
mulde
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Re: Panzer und Schnellboote zuverkaufen
geschrieben von mulde
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 15.07.2011, 12:10:26
Gram !
Bitte stelle mal mit in Betracht.
Es bleibt doch nicht bei den Booten, (Stückpreis um die 20 Mio) Die haben logischeer weise auch Geschütze an Bord.
Die aber benötigen die passende Munition!
Also bietet man das sogleich im Paket an!
Ist doch logisch!
Die Pötte dann zu Wasser gelassen sind muß die künftige
Besatzung auch darauf ausgebildet werden,
Also kommt nun noch die Bundesmarine mit in das Geschäft!
Ob der Präsident nunja oder nein sagt ist doch nicht das primäre.
Viel mehr Das eine Bundeskanzlerin Waffengeschäfte an Stelle von echter Wirtschaftshilfe auf solchen Reisen den Vorrang gibt.
Oder sollte die Presse mal wieder etwas hochputschen?
Und es wäre doch nur eine ganz normale Dienstreise war.
Zu schön um Wahr zusein.
mulde
hafel
hafel
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Re: Panzer und Schnellboote zuverkaufen
geschrieben von hafel
Fairer Weise sollte angemerkt werden:

Eine "Grundsatzentscheidung" für den Verkauf von Patrouillenbooten nach Angola wurde bereits zu Zeiten der großen Koalition getroffen. Der Gedächtnisschwund der jetzt protestierenden SPD ist mal wieder recht groß. Die SPD spekuliert hier mal wieder auf Vergesslichkeit.

Hafel
luchs35
luchs35
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Re: Panzer und Schnellboote zuverkaufen
geschrieben von luchs35
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 15.07.2011, 12:10:26
Gram, wenn ich davon absehe, dass das Geschrei wenn es aus Wahlen zugeht immer groß sein wird, egal was eine Regierung tut oder lässt, ist es doch so, dass die Kanzlerin dem angolanischen Regierungschef dos Santos die Lieferung von 6-8 Patrouillenbooten angeboten hat und dieser aber lieber Euros nehmen möchte, um dem Hunger in seinem Land Herr zu werden - sagt er. Aber die Landwirtschaft liegt in Angola praktisch brach und dos Santos lässt lieber teure Lebensmittel einfliegen.

Der nicht unerhebliche Erlös aus dem Öl- und Diamantengeschäft kommt nur einer sehr korrupten kleinen Clique zugute, das Volk hat wie bei allen diesen Regierungen das Nachsehen.

Da aufrüsten oder Bares anzubieten heißt diese Leute auch zu stützen. In der 30jährigen Regierungszeit hat dos Santos und seine Clique noch nichts auf die Beine gestellt, was aus dem Erlös der Ressourcen dieses ans ich reichen Landes finanziert wurde - sehen wir mal großzügig von den paar Straßen und Krankenhäusern ab.

Das ist es, was so wütend macht bei diesem geplanten Deal.

Luchs




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