Internationale Politik schluss mit dem rumgeCETA ...

Ich stimme euren Beiträgen ausdrücklich zu.
Nur was würde sich für die Menschen in China verbessern, sofern CETA oder TTIP nicht angenommen würden?
Ciao
Hobbyradler

Hobbyradler mit Sicherheit erst mal gar nichts......
Ich bin ja keine Wirtschaftsexpertin, dazu fehlt mir einfach das rein analytische Denken und dann auch das darauf orientierte Formulieren, aber......ich meine daß man die globalisierte Wirtschafts- und Handelspolitik ganz generell nicht nur auf einen zahlenorientierten Prüfstand stellen muß, sondern auch einer menschenorientierten Analyse unterziehen muß!
Ich finde es einfach unterirdisch unethisch, daß Konzerne einfach so, immer auf der Suche nach den billigsten Standorten, den billigsten Arbeitskräften und den billigsten Produktionskosten durch die Welt tingeln können und dürfen und überall wo sie wieder wegziehen nicht nur heruntergewirtschaftete und zerschlagene Ruinen hinterlassen, sondern oft auch finanziell und gesundheitlich ruinierte Menschen!
Und wenn man das in Relation zu "Wirtschaftswachstum" setzt, dann bin ich dazu geneigt zu behaupten, daß in diesen Fällen Globalisierung nichts weiter als Armut, Chaos und Unglück produziert, daß einzige was wächst ist der Konzern, der die Menschen und die Länder nach seinem Gutdünken wie eine Zitrone auspressen kann!
Konzerne und insbesondere diese Wanderkonzerne müßten in jedem Land eine Konzernsteuer bezahlen müssen, denn ihr "Wachstum" und ihre Macht geht seit Jahren oder Jahrzehnten auf Kosten der Bürger - auf allen Kontinenten, nicht nur in Fernost oder Afrika!

Edita

Guten Morgen Edita,

ich weiß, dass Du es gut meinst, aber Ceta und TIPP als solche sind m. E. die falschen Feinde. Nicht vergessen werden darf, dass der globale Handel nachweislich und messbar global den Lebensstandard der Menschen enorm angehoben hat, obwohl die Zahl der Menschen ebenso enorm gestiegen ist.

Es wird ja immer ein völlig falsches Bild von der Entwicklung der Weltwirtschaft gezeichnet. Persönlich bin ich sehr für offene Grenzen und weltweiten Handel auf einer fairen Basis, weil alle davon profitieren. Um dies zu ermöglichen, brauchen wir internationale Handelsabkommen. Diese müssen die Interessen aller Beteiligten natürlich austarieren. Gelingt dies, nützen sie allen.

Nationaler Protektionismus ist kurzsichtig und nützt nur vordergründig und niemals nachhaltig.

Karl

Karl ich könnte was du beschreibst ja durchaus richtig finden.So war es ja gaaanz früher auch.Da hat der Schmied die Pferde der Nachbarn beschlagen und bekam dafür Geld damit er sich Kartoffeln kaufen konnte.
Aber das hat sich schnell geändert.
Wer bewertet den Wert eines Produktes ? Ist also ein Rohstoff viel oder wenig wert? Ist ein Fertigprodukt 100 oder 1000 Euro wert ? Oder ist ein landwirschaftliches Produkt aus Spanien mehr wert als das gleiche aus dem Senegal?
Da wird doch nicht objektiv gewertet ...da legt der Stärkere die Preise fest oder überschwemmt mit Dumpingprodukten den Markt.
Gegen solches Verhalten wehren sich Staaten mit Zöllen (das hat übrigens auch die EU mit Waren aus China oder Japan schon immer gemacht).
Sie sind also nicht per Se schlecht.
Durch den Wegfall von Zöllen und dem eindringen leistungsfähiger Industrien und deren Produkte in wirtschaftlich schwache Länder wird deren Wirtschaft einfach zerstört.
Das ist im Sinne der wirtschaftlich starken Staaten ...die anderen haben da nix davon.
Die Ergebnisse solcher Abkommen kannst du in Afrika sehen...Senegal hat mit der EU ein Abkommen über Fischfang....nun fischen dort leistungsfähige Flotten der EU dort soviel, daß es für die eigne Bevölkerung nicht mehr reicht...Senegal bekommt dafür wenig Geld aber wir billigen Fisch.
Sowas kann ich nicht gut heissen.

@ dion,

deshalb schrieb ich von fairen Verträgen. Für solche wurde soeben der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften vergeben! Verträge sind nicht deshalb alle vor jeder Erfahrung schlecht, weil es schlechte Verträge gibt.

Karl

Das mit den fairen Verträgen stimmt schon...wo es sie bei Freihandelsabkommen gibt kann ich nicht sagen.Denn sonst könnte man sich ja an solchen Verträgen orientieren.
Was die 2 Nobelpreisträger angeht, so kannte ich sie echt nicht.Ich habe also geschaut, womit sie sich so beschäftigen und kam da auf einen Artikel dazu.
Da konnte ich aber alles andere entnehmen nur nicht das, was du behauptet hast.Da geht es um Vertragsgestaltung in Unternehmen.
Aber ich kann mich ja auch irren.

Guten Morgen Edita,
Persönlich bin ich sehr für offene Grenzen und weltweiten Handel auf einer fairen Basis, weil alle davon profitieren. Um dies zu ermöglichen, brauchen wir internationale Handelsabkommen. Diese müssen die Interessen aller Beteiligten natürlich austarieren. Gelingt dies, nützen sie allen.
Nationaler Protektionismus ist kurzsichtig und nützt nur vordergründig und niemals nachhaltig.
Karl

Sofern bei Verträgen die Anwendung wirtschaftsethischer Prinzipien wie Humanität, Nachhaltigkeit, Solidarität und Verantwortung die gleiche Priorität wie die der rein instrumentellen Rationalität zugestanden wird, bin ich auch ganz auf Deiner Seite Karl, unter dieser Prämisse können internationale Handelsabkommen ein Segen für alle Beteiligten sein, aber leider sieht die Realität anders aus!
Wobei ich doch auch einräumen möchte, daß es bestimmt Unternehmen gibt die sich solchen Prinzipien unterwerfen, aber die großen, in Gänsefüßchen wichtigen und bekannten Dax-Unternehmen gehören mit Sicherheit nicht dazu, also mit dergestaltem Ruhm hat sich bis jetzt von denen noch keiner bekleckert!

Edita

Nationaler Protektionismus ist kurzsichtig und nützt nur vordergründig und niemals nachhaltig.

Ist Dir eigentlich schonmal aufgefallen, dass es schon in der EU nur um Vereinheitlichung und Förderung des Marktes und der Wirtschaft geht? Es gibt keine Bestrebungen auch soziale Rechte und Sicherheiten zu vereinheitlichen.

Überall wo EU drauf steht ist nur Markt und Profit drin. Und jetzt wollen diese Gremien uns auch noch weltweit verkaufen?

CETA = TTIP = Verlust nationaler und sozialer Rechte!

Sorry dutch,

aber für mich sind das nur Schlagwörter. Du vergisst, dass die Ungarn, die Polen und die Rumänen sich durch den EU-Beitritt eine Steigerung ihrer Lebensqualität versprochen und diese auch erhalten haben. Ich war in Polen dieses Jahr. Frag doch einmal unser Mitglied Henryk, was er zur EU meint und zu den Veränderungen, die er seitdem durch die Regionalförderung beobachten konnte.

Es ist sehr leicht, immer nur das Negative in den Vordergrund zu zerren und das Gute zu übersehen. Internationaler Handel erfordert internationale Verträge. Handel findet seit Menschengedenken nur statt, weil sich durch Handel die Lebensqualität steigern lässt.

Glaubst Du die Welt bestehend aus lauter abgeschotteten Nordkoreas würde heller leuchten?




Karl

Eigentlich müsste ich diejenige hier sein die sich über ein TTIP oder CETA Abkommen freut, denn schließlich importieren wir Produkte aus Nordamerika und liefern in die EU und Non EU Staaten. Die mehr als lästigen Zollabgaben und die noch lästigeren Zollfahrten würden entfallen. Aber weil ich weiß dass diese Abkommen nur der Gewinnmaximierung dienen, die Menschen selbst nicht profitieren, bin und bleibe ich ein Gegner. Das ich keinen Einfluss habe weiß ich selbst und das macht mich zum unmündigen und auch unzufriedenen Bürger.
Bruny

Bis morgen hat man nun Zeit die Wallonen und Belgien solange zu grillen, bis sie zustimmen oder einfach das ganze zu umgehen und ohne Belgien zuzustimmen.
Bisher konnten alle Staaten "gekauft" werden...ich denke auch Belgien ist da keine Ausnahme..Ceta kommt sicher.

Schade, daß solcher Druck nicht auf Staaten ausgeübt wird, wenn es um die Bekämpfung der Steuervermeidung geht.