Internationale Politik Tolle Initiative junger Israelis

Ich habe das soeben in den Tagesthemen gesehen. Junge Israelis senden über Facebook, Twitter und Youtube die Nachricht an Iraner "We love you, we want to meet you, we will not bomb you"! Wir lieben Euch, wir wollen Euch treffen, wir werfen keine Bomben. Sie stellen sich damit gegen ihre Regierung und erhalten von den Menschen im Iran Antwort.

Vielleicht ist hier etwas ganz Neues in Bewegung gekommen, wir werden sehen wie es sich entwickelt. Es wäre ein Traum, wenn durch eine solche Bewegung von unten den Kriegstreibern noch in den Arm gefallen werden könnte.

Karl

Vielleicht ist hier etwas ganz Neues in Bewegung gekommen, wir werden sehen wie es sich entwickelt. Es wäre ein Traum, wenn durch eine solche Bewegung von unten den Kriegstreibern noch in den Arm gefallen werden könnte.

Karl

Das wäre in der Tat riesig! Wie im Märchen ... !

Cross Fingers!

buchfreund

Es kommt nicht selten vor, dass die Bevölkerung etwas anderes möchte, als jene, von denen sie regiert wird.
Das Internet mit Facebook, YouTube, Twitter und Co, bietet Möglichkeiten, seinen Willen doch noch zu bekommen oder zumindest mehr Ausdruck zu verleihen, wenn die Regierung nicht mehr zuhört.

Es ist sehr erfreulich, dass man neben Drohungen und Kriegshetze auch vernünftige Stimmen aus Israel vernehmen kann, und es ist ein gutes Zeichen, dass unsere Medien darüber berichten.
Unter Israels Intellektuellen und Künstlern fanden sich schon längst Meinungen, die das ewige Kriegsspiel und die Politik der Stärke satt hatten und für eine friedliche diplomatische Lösung plädierten.
Hoffen wir, dass auch in diesem Krisengebiet die Vernunft über die Machtpolitik siegen wird.

Diese Initiative junger Israeli kann nur begrüßt werden, denn die Rolle, die die israelische Regierung im Konflikt mit dem Iran spielt, könnte man als ärgerlich bezeichnen, ginge es nicht um so viel. Diese Rolle ist unverantwortlich, wenn man bedenkt, daß für Israel keine direkte Bedrohung durch den Iran besteht, weil es keine gemeinsame Grenze gibt und weil selbst ein atomarer Angriff auf Israel für den Iran kontraproduktiv wäre. Der Iran hat andere Interessen und die liegen in den arabischen Ölstaaten.

Der Iran ist mit den arabischen Regierungen verfeindet, besonders mit Saudi-Arabien, dem Mutterland der Sunna und erhebt Gebietsansprüche an Bahrain, dessen Bevölkerung zum größten Teil schiitisch ist und von persischen Einwanderern abstammt. Seit Jahren ist der Iran bemüht, in den an Saudi-Arabien grenzenden Ländern an Einfluß zu gewinnen. Besonders in Syrien und im Libanon ist ihm das durch Geld und Waffenlieferungen gut gelungen. Die Drohungen gegen Israel sind m. E. nur ein Mittel, um in der arabischen Bevölkerung gute Stimmung für den Iran und das Mullahregime zu schaffen. Ein atomarer Angriff gegen Israel würde auch die arabischen Nachbarländer Israels in Mitleidenschaft ziehen und den mit erheblichen Mitteln erreichten Einfluß für immer zunichte machen.

Der Iran ist nicht wirklich in erster Linie daran interessiert, sofort Isael zu vernichten. Der Iran will an das Öl auf der arabischen Halbinsel, womit er ein unschätzbares Trumpf gegen den verhassten Westen in der Hand hielte. Nuklear bewaffnet, mit entsprechenden Trägerraketen ausgerüstet, wäre Iran prktisch unangreifbar und könnte sich durch ein atomares Gleichgewicht mit Pakistan auch den "Rücken" frei halten.

Auch der Verbreitung der Schia wäre damit gedient und das Mittel dazu wäre, wie es in der islamischen Geschichte in früheren Zeiten war, die Eroberung fremder Gebiete. Der Iran und damit die Schia, würde im islamischen Kulturkreis erheblich an Ansehen gewinnen.

Unter diesen Gesichtspunkten wird auch verständlich, warum Saudi-Arabien angekündigt hat, sich ebenfalls nuklear zu bewaffnen, wenn dem Iran dies gelingt und die Lieferung von 200 Leopard-Panzern durch die Bundesrepublik (Gründe geheim) an Saudi-Arabien wird logisch, falls der Iran über Bahrain versuchen sollte, sich auf der arabischen Halbinsel festzusetzen.

Das laute Lamento der israelischen Regierung und deren Drohungen gegen Iran, dient m. M. nach hauptsächlich dazu, die Bedrohung wenigstens wortreich aufrecht zu erhalten, die diese Regierung braucht, um ihre Politik vor dem Wähler zu rechtfertigen, um wieder gewählt zu werden.

Hamas und Fatah haben schon reagiert und sich "ausgesöhnt", für den Fall, daß der Iran, auch durch internationale, diplomatische Bemühungen und durch den Bürgerkrieg in Syrien (sunnitische Muslimbrüder gegen schiitische Waffen und ein Minderheitenregime), seinen Einfluß in der Region verliert. Die Geldquelle Iran droht zu versiegen.

Wenn es so ist, wie ich aufgrund der Indizien vermute und es um das Öl auf der Arabischen Halbinsel geht, verliert der "kleine" Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern an Bedeutung, wahrscheinlich zu Ungunsten der Regierungen und zugunsten der Bevölkerung.

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adam

Über diese Aktion habe ich schon im „Spiegel“ gelesen, sie hat mich überrascht und erfreut.

Ich erhalte Sympathiebekundungen von Iranern aller Altersgruppen, von jung bis alt. Wir haben einen Dialog auf zwischenmenschlicher Ebene begonnen, den es vorher einfach nicht gab.

Die von politischen Eliten aufgebauten Feindbilder können nicht alle Hirne vernebeln, das gibt Grund zur Hoffnung.

Senhora

Der Iran ist nicht wirklich in erster Linie daran interessiert, sofort Isael zu vernichten.

Hallo Adam,

bitte entschuldige, dass ich diese Formulierung kritisiere. Z. B. durch die Beseitigung des Apardheitregimes in Südafrika wurde nicht Südafrika vernichtet, sondern ein gerechteres System geschaffen. M. M. nach sollten wir solche apokalyptischen Fehlübersetzungen nicht übernehmen und damit die Existenzängste, die zum Krieg führen sollen, schüren helfen.

Karl

Jetzt habe ich auch die Facebookseite gefunden und den Gefällt-mir Button dort angeklickt. Karl

Der Iran ist nicht wirklich in erster Linie daran interessiert, sofort Isael zu vernichten.

Hallo Adam,

bitte entschuldige, dass ich diese Formulierung kritisiere. Z. B. durch die Beseitigung des Apardheitregimes in Südafrika wurde nicht Südafrika vernichtet, sondern ein gerechteres System geschaffen. M. M. nach sollten wir solche apokalyptischen Fehlübersetzungen nicht übernehmen und damit die Existenzängste, die zum Krieg führen sollen, schüren helfen.

Karl

karl,

dann laß es mich umformulieren: Der Iran ist überhaupt nicht daran interessiert, Israel militärisch zu vernichten.

Du hast doch, aus einer anderen Perspektive, auch schon festgestellt, daß die Mullahs und Ahmadinedschad unmöglich so dumm sein können, die eigene nukleare Vernichtung zu riskieren, falls sie Israel bombardieren sollten.

Das Regime in Teheran muß Politik für sich machen, um zu überleben. Israel ist da völlig uninteressant.

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adam

Lieber Adam,

danke! Ich stimme Dir zu.

Karl