Internationale Politik Trumpinho für Brasilien`?

olga64
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Trumpinho für Brasilien`?
geschrieben von olga64

Brasilien, ein Land mit ca 210 Mio Einwohnern, davon viele Farbige und Indigene und grösste Demokratie Südamerikas steht vor dem Abgrund.
Beim ersten Wahldurchgang gewann der 64-jährige, ultrarechte Hauptmann der Reserve Bolsonaro, der für eine Abschaffung des demokratischen Systems steht.

Er erklärt bereits, dass er kein anderes ERgebnis als seinen Wahlsieg akzeptieren würde. Er verklärt die Diktatur  - auch der Militärputsch von 1964 - 1985 darf verklärt werden.
Wie sein amerikanisches Vorbild verhöhnt er Frauen, Homosexuelle und Farbige. Er möchte die Bevölkerung mit der höchsten Mordrate weltweit verstärkt mit Waffen ausstatten. Wie er Drogen- und Armutsprobleme und die immerwährende Korruption in diesem Land  lösen möchte, ist nicht bekannt.
Hinter ihm versammelt sich eine unselige Allianz aus Juristen, Unternehmern, Aktionären,Generälen, Predigern, konservativen Politikern, populären Fussballern und Fake-News-Produzenten.
Die Stichwahl steht noch aus - aber ob Haddad, der Ersatzmann für den verhafteten Lula da Silva hier noch Erfolg haben wird, ist sehr fraglich.
Die Frage kann allmählich so gestellt werden: Zivilisation oder Barbarei - wächst hier ein 2. Chile mit einem 2. Pinochet heran und reisst die gesamte Region in den Abgrund? Olga

schorsch
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RE: Trumpinho für Brasilien`?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 10.10.2018, 16:58:28

Hier könnte leider nur noch folgendes Szenario das Land retten: Die ehemaligen Militärkameraden erkennen noch rechtzeitig die Gefährlichkeit ihres Schein-Kameraden - und nehmen ihn fest, bevor er sie selber einen um den anderen liquidieren kann!

olga64
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RE: Trumpinho für Brasilien`?
geschrieben von olga64

Nun hat das grosse Brasilien einen Präsidenten gewählt - Bolsonaro - der Vorgänger in solchen Ämtern ,die Mörder waren, sehr gut fand, der dem brasilianischen Volk den Zugang zu WAffen erleichtern möchte, der Homosexuelle, Frauen und FArbige verhöhnt und diskreditiert - aber im Gegenzug viel verspricht, was er sicher nicht halten kann.
Seine politischen Vorgänger will er entweder in den Knast werfen lassen oder sie zur Ausreise zwingen.
Ein 2. Trump macht die Welt noch ein wenig ungemütlicher. Olga


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RE: Trumpinho für Brasilien`?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 29.10.2018, 17:57:48

Ich glaube, Brasilien ist noch viel schlimmer dran mit diesem Präsidenten als die USA mit Trump.
Der Unterschied ist nämlich: Die USA haben immer noch einen Senat und ein Repräsentantenhaus mit Kontrollgremien und mit Gewaltenteilung.
Wenn ich richtig informiert bin, gibt es so etwas in Brasilien nicht, das wird mit diesem neuen Präs. zu einer lupenreinen Diktatur mit all den unappetitlichen Begleiterscheinungen, die Sie bechrieben haben.
 

olga64
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RE: Trumpinho für Brasilien`?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.10.2018, 18:29:41

So ist es, Marina.
Dieser Mann ist ein Soldat und ist für die Militär-Diktatur vergangener brasilianischer Jahre. Ich denke, darin wird es münden und die Gewaltverherrlichung wird ausgeweitet werden. Armes Brasilien. Olga

Pat
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RE: Trumpinho für Brasilien`?
geschrieben von Pat
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.10.2018, 18:29:41
Ich glaube, Brasilien ist noch viel schlimmer dran mit diesem Präsidenten als die USA mit Trump.
Der Unterschied ist nämlich: Die USA haben immer noch einen Senat und ein Repräsentantenhaus mit Kontrollgremien und mit Gewaltenteilung.
Wenn ich richtig informiert bin, gibt es so etwas in Brasilien nicht, das wird mit diesem neuen Präs. zu einer lupenreinen Diktatur mit all den unappetitlichen Begleiterscheinungen, die Sie bechrieben haben.
 
Es ist eigentlich schon, ich sage mal noch, fast beängstigend, überall auf der Welt sind immer mehr rechte auf dem Vormarsch. Kaum zu glauben, aber wahr.

Pat

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olga64
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RE: Trumpinho für Brasilien`?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Pat vom 29.10.2018, 19:04:27

Ich bezeichne die nicht alle als klassische Rechte. Was mich sehr viel mehr beunruhigt, ist das Fortschreiten der Diktatoren, die weltweit Einzug in die Regierungen halten. Die Beispiele Putin, Trump, Erdogan, Orban usw. scheinen so zugkräftig zu sein ,dass die Völker sie wählen, bzw. die Wahlen am Ende so gedeutet werden. Oder denken wir nur an den sozialistischen Gangster Maduro in Venezuela, der sein eigenes Volk in die Flucht treibt, bezw. es verhungern lässt.
Es scheint den Leuten nichts mehr auszumachen, hierfür auf längere Sicht ihre Freiheit und ihre demokratischen Werte abzutreten. Olga

Pat
Pat
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RE: Trumpinho für Brasilien`?
geschrieben von Pat
als Antwort auf olga64 vom 29.10.2018, 19:10:17
Ich bezeichne die nicht alle als klassische Rechte. Was mich sehr viel mehr beunruhigt, ist das Fortschreiten der Diktatoren, die weltweit Einzug in die Regierungen halten. Die Beispiele Putin, Trump, Erdogan, Orban usw. scheinen so zugkräftig zu sein ,dass die Völker sie wählen, bzw. die Wahlen am Ende so gedeutet werden. Oder denken wir nur an den sozialistischen Gangster Maduro in Venezuela, der sein eigenes Volk in die Flucht treibt, bezw. es verhungern lässt.
Es scheint den Leuten nichts mehr auszumachen, hierfür auf längere Sicht ihre Freiheit und ihre demokratischen Werte abzutreten. Olga
ja schon klar Olga, es gibt ja auch linke Diktatoren, aber im Grunde finde ich den Unterschied marginal,
ok, nennen wir sie Diktatoren, was sie ja auch letztlich sind.

Pat
RE: Trumpinho für Brasilien`?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

ich denke, die Brasilianer haben einfach die Nase voll von der korrupten linken Arbeiterpartei (PT) , deren Genossen sich über jahre bereichert haben, ganz ähnlich wie in Venezuela die Chavisten oder die fragwürdigen Linken in Argentinien. Auxh wenn es einige gute Leute in der Arbeiterpartei gibt, so haben doch die raffgierigen und korrupten Politiker der Arbeiterpartei das Land an den allerrechtesten Rand gedrängt, an dem es nun nach dieser Wahl steht. Die Linken sind eben nicht immer die Guten ... man möge sich nur die schmutzigen Geschäfte von Lula, Dilma Rousseff und co ansehen ..alle in der linken Arbeiterpartei .. Frau Rousseff verstand es , gerade die ausländischen Medien zu blenden, Lula genauso .. und die arme, ungebildete Bevölkerung, die bejubelt leider eh jeden, der ihnen auf die Schulter klopft und ein paar Reale in die Menge wirft ..

Ohne Frage ist der ultrarechte Jair Bolsonaro eine Bedrohung der Demokratie und der Menschenrechte, aber ich glaube, die Brasilianer haben gar keine andere Wahl gehabt, um diesen Korruptionssumpf und die kriminellen Seilschaften der Linken endlich loszuwerden. Dass er sich lange hält, bezweifle ich, aber dann werden sicher nicht wieder die Linken an die Macht kommen. Man sollte auch nicht vergessen, dass es seit mehr als 25 Jahren keine so niedrige Wahlbeteiligung gebeben hat, wohl weil es keine dritte Alternative gab,

um mal etwas anderes zu lesen als das, was deutsche Journalisten schreiben, ohne vor Ort zu sein, empfehle ich die latinpress news auf deutsch

olga64
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RE: Trumpinho für Brasilien`?
geschrieben von olga64

Einer der wichtigsten Wahlhelfer für Jair Bolsonaro war der evangelikale Fernsehprediger Edir Macedo, der schon vor 10 Jahren seine Ambitionen klar beschrieben hat: die Verwandlung Brasiliens in einen Gottesstaat.
Noch ist Brasilien das Land mit den weltweit meisten Katholiken; die katholische Kirche hat in diesem Jahrhundert 465 Gläubige verloren und dies pro Tag. Wenn das so weitergeht, werden die Evangelikalen in 10 Jahren die Mehrheit stellen.

Der Gründer Edir Macedo hat sich schon früh für Jair Bolsonaro ausgesprochen (per Facebookg). Der parlamentarische Arm dieser Kirche ist die Partei PRB, der auch Marcelo Crivella angehört, Macedos Neffe.

Edir Macedo, 73 Jahre alt, verdingte sich in jungen Jahren als Wanderprediger und verkaufte Lotterielose. Später trat er als telegener Wunderheiler auf und viele seiner Anhänger glauben daran,dass er Brot durch das Radio segnen und Wasser aus  dem FErnseher heraus weihen kann.
1977 gründete er in Rio die Universalkirche; zum Bischof ernannte er sich selbst.
Nur derjenige käme in den Himmel, der rechtzeitig ein Eintrittsticket erwirbt (in einigen Kirchen kann man das Versprechen auf Erlösung mittlerweile mit Kreditkarte bezahlen).
Edir Macedo ist einer der reichsten Unternehmer Brasiliens; sein Vermögen wird auf eine Milliarde US-$ geschätzt.
Bolsonaro ist eigentlich Katholik. Allerdings liess er sich vor zwei Jahren im Jordan zusätzlich noch von einem evangelikalen Pastor taufen, weil er sich als Kandidat aller Christen positionieren wollte. Den Ex-FAllschirmjäger Bolsonaro und den Bischof Macedo eint ihre offene Homophobie, ihre radikale Ablehnung der Abtreibung sowie ihr Kreuzzug für das, was sie traditionale Familienwerte nennen.

Glückwünsche erhielt er bereits von der AfD,von Salvini und anderen europäischen Rechtspopulisten, also auch aus Österreich. Olga


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