Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Uganda verschärft sein Homosexuellengesetz

Internationale Politik Uganda verschärft sein Homosexuellengesetz

clara
clara
Mitglied

Re: Uganda verschärft sein Homosexuellengesetz
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.02.2014, 19:08:54
Wo siehst Du Streit und Wortklauberei, Margarit? Mir geht es lediglich um eine sachlich geführte Diskussion, bei der auch gegensätzliche Meinungen geäußert werden dürfen. Warum sich "damals" keine Diskussion entwickelte, weiß ich nicht.

Wenn Uganda sein Gesetz betr. Homosexualität verschärft, frage ich mich, warum es das tut. Hat die kath. Kirche dort großen Einfluss? Immerhin ist ein Großteil der Ugander katholisch. Auch christl. Sekten, die Homosexualität überwiegend verteufeln, nehmen zu. Der Islam hat zwar noch nicht die Bedeutung der christlichen Kirchen, betrachtet aber wie bekannt die Homosexualität als ein Verbrechen. Oder meint man in Regierungskreisen, die wieder steigende Zahl der HIV- Infizierten sei der Homosexualität geschuldet?
Egal, diese Form der Sexualität ist so oder so nicht per Gesetz abzuschaffen, sie existiert nun mal und sollte gleichberechtigt neben der Heterosexualität nicht nur geduldet, sondern als selbstverständlich anerkannt sein.

Die USA haben Uganda nun mit Sanktionen gedroht, was vermutlich noch am ehesten etwas nützt. Die UNO wie auch Amnesty International haben es schwerer mit ihren lediglich verbalen Hinweisen auf Menschenrechte.

Clara
Re: Uganda verschärft sein Homosexuellengesetz
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 25.02.2014, 21:03:52
.
Wo siehst Du Streit und Wortklauberei, Margarit?(zitat clara)

war allgemein gemeint, nicht auf dich gemünzt.

m./.
panda
panda
Mitglied

Re: Uganda verschärft sein Homosexuellengesetz
geschrieben von panda
als Antwort auf clara vom 25.02.2014, 21:03:52
Deine Argumentation erscheint schlüssig....

Tatsache ist jedoch , daß , speziell in Afrika , die Dinge sich sehr verändern.
Außer Ägypten kenne ich diese Länder nicht , aber Bekannte , die lange im Tschad gearbeitet haben ( und dorthin noch gute Kontakte haben ) sprechen von einer Entwicklung , die hier nicht so öffentlich gemacht wird.
Während bekanntlich Nordafrika schon immer " islamisch " war , breitet sich dies nun nach " Schwarz-Afrika " aus. Und zwar , wie der Bekannte erzählte , zunächst nicht militärisch-terroristisch , sondern über Kaufleute , die sozusagen friedlich ( mit Geldern von " armen " Spendern aus Saudi-arabien )bis ins entlegenste Dorf kommen.

Im Gegensatz zu " Weißen " sind es oft Leute aus dem Sudan , dem Tschad . usw. , die natürlich bei der erreichten Bevölkerung besser ankommen , als die zwar sehr engagierten , aber eben doch " weißen " christlichen Missionsstationen.
Der Kolonialismus und seine Folgen haben tiefe , noch lange anhaltende Spuren hinterlassen. Auch die USA oder sogar die Russen sind diesen Menschen sehr suspekt.

Der Islam ist einfacher zu verkünden als das Christentum , jeder, der sich damit beschäftigt , weiß das .Die Unterdrückung der Frau ( im Islam ) --- stimmt SOO für diese Menschen nicht , dort spielen Frauen und Kinder eine ganz andere Rolle als bei uns. Die " Heiligung " der Familie ( die nun in christlichen Ländern wohl nicht mehr so da ist ), ist im Islam sehr stark , und läßt sich besser auf afrik.Verhältnisse übertragen.

Wie überall in arabischen Ländern , können die Menschen in Schwarzafrika heute auch Fernsehen schauen , unsere " westlichen " Lebensformen auch , außerdem haben manche von Ihnen Verwandte in Europa. Was Die halt so über uns erzählen , ist nicht immer " unserer beste Seite "...

Homosexualität ist in " völkisch " strukturierten Ländern immer sehr stark abgelehnt worden ( daran sollten gerade Deutsche sich mal erinnern ).

Eine wichtige Rolle spielt eben auch das Geld. Während die expandierenden Chinesen manchmal problematisch vorgehen , kommt der Islam " auf leisen Sohlen "....
Die Ergebnisse sehen wir in jetzt in Mali , in Nigeria , viele Länder werden folgen.

UNO-Sanktionen sind ein zweischneidiges Schwert. Afrika ist nicht der Iran oder früher Südafrika ( wo man sich auch über Sanktionen hinweg relativ gut " helfen " kann und konnte). Wenn es aber die einfachen Leute trifft , gilt dann der ganze Haß der " UNO ".
Wir können das Alles kritisch oder menschenrechtlich kommentieren ,aber unser Einfluß dort ist sekundär, für lange Zeit...

Und wenn jetzt bald noch deutsche Soldaten den Franzosen o.a. helfen sollten , die morschen Regime dort zu stützen , sind die häßlichen Kolonialisten , an die man sich aus den Kongo-Kriegen des vorigen Jahrhunderts gut erinnert , wieder da....

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Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Uganda verschärft sein Homosexuellengesetz
geschrieben von Tina1
als Antwort auf clara vom 25.02.2014, 18:25:00

Natürlich ist mir auch wichtig, dass es einem darbenden Land besser geht. Aber die Armut hat doch nichts mit Homosexualität zu tun! Homosexuelle werden die Armut weder abschaffen noch vergrößern können. Für einen homosexuellen Ugander, der zu 14 Jahren Haft verurteilt wird, ist dies sicher das Wichtigste von der Welt! Auch halte ich diesen "kleinen Rückschritt" für einen massiven Verstoß gegen die Menschenrechte, was auch die UNO so sieht,
Clara


Hallo Clara du sprichst mir aus dem Herzen, denn ich habe die gleiche Meinung wie du zu dem Thema. Man sollte sich lieber um die wirklichen Probleme (Armut,Hunger) kümmern dort seine Energie und Intelligenz einsetzen und nicht die Homosexualität zum Thema machen! Eine Ablehnung dürfte es nirgends mehr geben! Die Armut u der Hunger in diesen Ländern hat nichts mit der Homosexualität zu tun, diese Aktionen sind also sinnlos u helfen in keinster Weise die Probleme zu beseitigen..

Die Ablehnung und Bestrafung von Homosexualität kann nur durch Menschen geschehen die sich überhaupt noch nicht mit dem Thema befasst haben, die eigentlich sehr dümmlich denken, ihnen fehlt jede Intelligenz u Toleranz.
Man stellt auch immer wieder fest das diese Attacken nur über den Glauben passieren. Über Religionen die alles andere als menschlich sind, man muss sich nur die Scharia ansehen. Man sollte auch aufhören Homosexualität nur über die Sexualität zu beurteilen sondern sehen das es auch um Liebe geht! Ich habe in meinem Leben viel Kontakt mit Menschen die ihr Leben in der Richtung leben kennengelernt und habe festgestellt das es Menschen sind die mehr Verstand, mehr Herz, mehr Interesse haben was gegen die Armut und Ungerechtigkeit auf dieser Welt zu tun.
nostalgie
nostalgie
Mitglied

Re: Uganda verschärft sein Homosexuellengesetz
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf Tina1 vom 26.02.2014, 13:59:22
Das Homosexualität Ablehnung durch die Religionen erfährt, kann ich nicht ganz glauben. Im Islam, ja, absolut. Aber in den katholischen und evangelischen Kirchen? Schließlich heißt es ja, der Vatikan sei ein Paradies für Schwule.
Ein krasser Widerspruch zur Lehre.
Re: Uganda verschärft sein Homosexuellengesetz
geschrieben von ehemaliges Mitglied
.
Die Ablehnung und Bestrafung von Homosexualität kann nur durch Menschen geschehen die sich überhaupt noch nicht mit dem Thema befasst haben, die eigentlich sehr dümmlich denken, ihnen fehlt jede Intelligenz u Toleranz.

!!! ???

man muss nicht immer alles von der eigenen, ziemlich komfortablen warte betrachten.
frauen sind in unseren breiten geschätzt.
behütet waren sie - im vergleich zu anderen ländern - auch vor der emanzipation.

in afrika gibt es ganz andere lebensregeln, die nicht unbedingt negativer sein müssen.

in afrikanischen ländern ist gleichgeschlechtlicher verkehr usw. weitaus stärker verbreitet als in unseren, was nicht immer mit veranlagung zu tun hat.

es gibt z.b. vielerorts noch immer die schreckliche beschneidung von mädchen, oft mit unsäglichen mitteln.
die beschneidung ist dort immer noch sehr verbreitet.

viele frauen leiden infolge der verletzungen, die ihnen bei beschneidung zufügt werden --- lebenslang.
sex ist für manche eine solche qual, dass sie ihn NICHT geniessen können und ihn folglich auch nicht so oft "wie wir" ausüben.

manche frauen werden sogar zugenäht, bis auf eine kleine öffnung.
bei geburten muss die narbe wieder geöffnet werden,
und anschliessend wird sie wieder zugenäht.

die männer weichen dann auf andere möglichkeiten aus,
auf homosex und anderes.
bei genügend geld zur bezahlung werden zweit- oder mehr frauen genommen,
oft frauen, die nicht so sehr verletzt wurden und sexbereiter sind.

aids ist in afrika sehr verbreitet.

der chief von uganda hatte erfolge im kampf gegen diese tödliche krankheit,
die erfolge sind aber wieder rückläufig.
wer weiss schon, was der grund/die gründe für die verschärfung seiner gesetzgebung sind? ich weiss es nicht.

in 31 ländern jenseits des äquators ist homosexualität bzw. homosex verboten
und -wie nostalgie (und auch ich schon mal) schrieb- in mehr als 70 ländern weltweit.

ich wäre dafür, homosexualität und homosex frei zu erlauben,
sind diese doch die einfachsten mittel zur dringend benötigten geburtenkontrolle, insbesondere in schwarzafrika.


m./.
.

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Uganda verschärft sein Homosexuellengesetz
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 25.02.2014, 21:03:52
In Uganda leben 41% Katholiken, 36% gehören der Anglikanischen Kirche an und nur ca 12% dem Islam. Es zeigt sich aber hier wieder einmal bei allen "Verbesserungsvorschlägen", dass diese nichts bringen werden. GAnz einfach deshalb, weil wir anderen Ländern keine Vorschriften machen können, egal was sie machen. Auch ein Einfrieren finanzieller Mittel klingt zwar a priori gut und tapfer, wird aber womöglich bald stillschweigend wieder aufgehoben werden, weil dahinter ja ganz andere Interessen stecken als einige Hundert Schwule und Lesben zu retten. Olga
clara
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Re: Uganda verschärft sein Homosexuellengesetz
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 26.02.2014, 16:53:34
Die Anglikaner muss man ausnehmen, denn sie erlauben Homosexuellen inzwischen sogar das Priesteramt. Aber gerade in Afrika hat die kath. Kirche großen Einfluss.

Sicher können "wir" anderen Ländern nichts aufzwingen, aber Menschenrechtsverletzungen müssen genannt und angeprangert werden. Das ist das Mindeste, und dazu ist der UN-Menschenrechtsrat verpflichtet. AI hat sich diese Verpflichtung ebenfalls zur Aufgabe gemacht. Glücklicher Weise gibt es auch in Uganda gebildete Menschen, die dieses Gesetz ablehnen und dies äußern.

Ugandas Wirtschaft wächst rasant, und in einem Interview meinte sein Präsident, irgend welche Sanktionen müsse er nicht fürchten.

Schlimm ist aber nicht nur die Bestrafung der Homosexuellen selbst, sondern sie droht auch denjenigen, die solche Menschen, sobald sie ihnen bekannt sind, nicht anzeigen. Aus Angst wird das Denunziantentum wachsen.

Clara
clara
clara
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Re: Uganda verschärft sein Homosexuellengesetz
geschrieben von clara
als Antwort auf panda vom 26.02.2014, 11:56:39
.Die Unterdrückung der Frau ( im Islam ) --- stimmt SOO für diese Menschen nicht , dort spielen Frauen und Kinder eine ganz andere Rolle als bei uns. Die " Heiligung " der Familie ( die nun in christlichen Ländern wohl nicht mehr so da ist ), ist im Islam sehr stark , und läßt sich besser auf afrik.Verhältnisse übertragen.
....

Wir können das Alles kritisch oder menschenrechtlich kommentieren ,aber unser Einfluß dort ist sekundär, für lange Zeit...


In Teilen Afrikas zerfällt die alte Familienstruktur aber auch schon. Wenn man Berichten glauben darf, ziehen viele Männern aus ländlichen Regionen in die Städte, wo sie zuweilen eine Zweitfamilie haben. Zuhause müssen sich die Frauen um die karge Landwirtschaft sowie die oft zahlreichen Kinder sorgen. Hilfsorganisation beraten schon gezielt gerade Frauen.
Wenn sich der Islam in Afrika weiter verbreitet, inklusive seiner fundamentalistischen Richtungen, wird es für die Familien wieder ganz anders aussehen, ich fürchte, nicht besser.

Ich gebe Dir Recht, Panda, dass gerade in Uganda wegen seines Wirtschaftswachstums der westliche Einfluss betr. des Homosexuellen-Gesetzes gering sein wird. Vielleicht hilft die Globalisierung ein wenig mit, die Zeit zu verkürzen.

Clara
olga64
olga64
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Re: Uganda verschärft sein Homosexuellengesetz
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 27.02.2014, 15:30:21
Stimmt Clara - jegliche Diskriminierung ist schlimm, sei es nun wegen unterschiedlicher Religionen, sexuellen Orientierungen, GEschlechtszugehörigkeit, Hautfarbe usw. ABer was wollen wir in Deutschland dagegen tun ausser einer kurzzeitigen Empörungssituation? Auch bei uns wird ja nach wie vor diskriminiert und gemordet, wenn Unterschiede offensichtlich werden.
Uganda wird auch von den USA deshalb nichts Negatives erfahren, weil die ugandischen Truppen mit den USA in Somalia für Ordnung sorgen. Ist das schlimm? Ich denke nicht, da in Somalia seit längerem Leute abgeschlachtet werden - die müssen dort nicht mal schwul sein,oft reicht die menschliche Existenz für diese Brutalitäten. Olga

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