Internationale Politik und wieder stirbt ein Junge aus dem Maghreb durch die Waffe eines Polizisten.
Es ging um die Aussage das es unüblich ist mit gezogener Waffe zu kontrollieren
Dazu ist auf der Webseite der Polizei Berlin zu lesen :
So kontrolliert die Polizei
Bei Kontrollen treffen die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten immer auch Maßnahmen zu ihrer eigenen Sicherheit. Dazu gehören z.B. das Tragen von Schutzwesten und selbstverständlich das Mitführen einer Waffe.Um schnell genug reagieren zu können, legen die Beamtinnen und Beamten die Hand an die Waffe oder kontrollieren mit gezogener Waffe. Auch kann in diesen Situationen die Durchsuchung von Personen und Fahrzeugen erforderlich sein.
Aber klar. Hier gehts um Frankreich . Da mag es anders sein.
Der erschossene junge Mann war auch kein Unschuldsengel, wie jetzt oft spekuliert wird.
warum war die Polizei hinter ihm her? weil er so unschuldig und lieb ist???
die Tat des Polizisten ist nicht zu entschuldigen, aber mir tun auch die armen Polizisten leid.
greifen sie durch - ist es oft ein Fehler (irgendwer meckert immer)
greifen sie nicht durch - ist es auch ein Fehler.
was also tun?
leider gibt es viel zu viel Pöbel auf der Welt, der einzig und allein wegen *Randale* unterwegs ist.
sieht man ja bei Fußballspielen auch zuhauf.
Da ist nicht das Fußballspiel interessant, sondern *daß endlich mal Krawall gemacht werden kann.*
Liegt es an der allgemeinen Verrohung der Menschen? Fernsehen macht es ja zuhauf vor!
Es ist meistens das gleiche Spiel, wenn die Rechtslastigkeit ins Spiel kommt. Danke für den Link.Was wäre passiert wenn es sich um einen französichen Fahrer gehandelt hätte, wäre er auch erschossen worden ?Durchaus möglich.
Befasse Dich mal mit dem französischen Innenminister: https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-04/frankreich-polizeigewalt-innenminister-gerald-darmanin - So aggressiv wie Le Pen
Ich konnte mir Macron nie so schwach vorstellen. Phil.
Quelle Focus
Die schweren Krawalle vier Tage nach dem tödlichen Polizeischuss auf einen 17-jährigen Jungen mit Migrationshintergrund in Frankreich halten an. Präsident Macron sorgt derweil für Entsetzen, dass er auf ein Konzert ging, während sein Land brennt.
Wie kommt es zu der weit verbreiteten Polizeigewalt in Frankreich?
"Die Polizei trete in Frankreich grundsätzlich viel aggressiver auf als in Deutschland, sagt Jobard. Das zeige sich zum einen in ihrem Verhalten, zum anderen in ihrer Ausrüstung.
Forschungen hätten gezeigt, dass vor allem bei Polizeieinsätzen in den Banlieues - also in den dicht besiedelten Vororten großer Städte, insbesondere Paris - "grundsätzlich konfrontative Handlungsmuster" zu erkennen seien.
Oft seien Polizisten bei der ganz normalen Streife mit Helm, Schutzanzügen und Hartgummiwaffen in der Hand unterwegs. Und statt freundlich um etwas zu bitten, herrsche ein Befehlston vor. Hinzu komme ein "gewisser Grad an Missachtung, der zu Gewalt führen kann", sagt Jobard.
Ändern lasse sich das alles nur schwer, meint er. Das hänge mit der besonderen wirtschaftlich-sozialen Situation in den Banlieues zusammen, aber auch mit den Polizeigewerkschaften, die in Frankreich sehr stark seien, und kein Interesse hätten, etwas zu ändern. Außerdem habe die Politik kaum Handlungsspielraum. Denn grundsätzlich wolle sie angesichts der hohen Terrorgefahr in Frankreich durchaus, dass die Polizei in der Lage ist, hart durchzugreifen."
Quelle: WDR v. 1.7.2023
Der erschossene junge Mann war auch kein Unschuldsengel, wie jetzt oft spekuliert wird.Die Polizei war überhaupt nicht hinter ihm her!
warum war die Polizei hinter ihm her? weil er so unschuldig und lieb ist???
Es war bei einer stinknormalen Verkehrskontrolle, als eine Motorradstreife den Jugendlichen am Dienstagmorgen am Steuer eines Autos in Nanterre bei Paris gestoppt hatte.
Als der junge Mann plötzlich anfuhr, fiel der tödliche Schuß aus der Dienstwaffe des Polizisten.
Zuerst hatten die beiden an der Kontrolle beteiligten Polizisten laut dem Sender France Info ausgesagt, der Jugendliche habe sie überfahren wollen. Erst als sich von dem Sender verifizierte Videobilder des Vorfalls in den Sozialen Netzwerken verbreiteten, rückten sie von dieser Darstellung und der angeblichen Tötungsabsicht des Jugendlichen ab.
Es ist jetzt 38 Jahre her, mein Sohn war 14 Jahre alt als er unser Auto aus der Tiefgarage nahm und abhaute, bis wir es gemerkt hatten, vergingen ein paar Studen, also hatte er jede Menge Vorlauf!
Ich hatte zum Polizeirevier Mitte in Stuttgart einen guten Draht, sie waren öfter bei uns auf der Dachterrasse und jagten von dort aus Drogendealer, die Unterführung vor unserem Haus war deren bevorzugter Umschlagplatz, dadurch kannten die Polizisten auch unseren Sohn sehr gut! Sie waren erschrocken und amusiert zugleich und trösteten mich, "den krigen wir bald, der kommt nicht weit"!
Aber sie mußten mir hoch und heilig versprechen, daß sie ihn auf keinen Fall mit Blaulicht jagen würden, irgendwann bekamen wir von Bekannten einen Anruf aus Erlangen, daß er dort zum Essen war und jetzt aber "weitermußte", sie hätten sich riesig über seinen Besuch gefreut!
Also habe ich die Polizei angerufen und sie informiert, wo er steckt!
Sie haben das Autobahnkreuz Nürnberg - Erlangen dichtmachen lassen, aber ihn nicht erwischt, am nöchsten Tag rief meine Mutter uns aus Bremerhaven an, er hätte bei ihnen vor dem Haus gestanden, wäre aber nicht reingekommen und bis sie vor der Tür war, war er wieder weg!
3 Tage später stand unser Auto geschniegelt und geputzt wieder in unserer Tiefgarage, nur er hatte sich vor lauter Angst bei Freunden verkrochen, da holten wir ihn dann noch mal einen Tag später auch ab!
Die Gerichtsverhandlung lief für ihn glimpflich ab, 60 Sozialstunden und eine "Verurteilung" zum Führerschein machen, das hat er dann auch mit knapp 18 gemacht und ist 3 x durch die Prüfung gefallen, er hatt sich eingebildet, wenn er mit 14 ungebremst quer durch Deutschland fahren konnte, dann muß er nichts für die Prüfung lernen, er doch nicht!
Boah war der sauer und schockiert, aber auch peinlichst berührt, und dann brauchte er keinen Führerschein mehr, "wegen der Umweltverschmutzung"!
Als mein Mann gestorben war, war er 30 und ich sagte zu ihm, " wenn ich jetzt die einzige mit Führerschein bin ist das schlecht, Du kannst mir nichts ohne Führerschein helfen, was ist wenn Deine Schwester mal abgeholt werden muß und ich kann aus dem Laden nicht weg, wie soll das alles gehen?"
Ein halbes Jahr später präsentierte er mir den Führerschein zu dem er sich heimlich angemeldet hatte, was wäre gewesen wenn er mit 14 von irgend einem schußgeilen Polizisten auf der Autobahn gejagt oder erschossen worden wäre???????????????
Edita
Das ist ja eine Wahnsinnsgeschichte, Edita, ich habe sie verschlungen wie einen Krimi! 😉
Meine Güte, da habt ihr aber was mitgemacht, stand bestimmt danach in einer Stuttgarter Zeitung, oder?
Und zu @Lenova46: Am Freitag gab es in der SZ einen großen Artikel auch mit den Aussagen von Jobard, ist aber nicht abrufbar.
Aber der genaue Hergang von allem ist hier nachzulesen, Edita hat das richtig geschildert: Polizist erschießt 17-Jährigen - schwere Krawalle bei Paris
Jobard hat auch erwähnt, dass Slogans wie „Die Polizei dein Freund und Helfer“ in Frankreich undenkbar wären, weil die Polizei gar keine Freund und Helfer sein will, sondern nur darauf geschult ist, Täter möglichst rabiat einzufangen. Das ist ein ganz anderes System als bei uns.
Und wenn das schon für alle Franzosen gilt, dann erst recht für Migranten, da kommt nämlich noch jede Menge Rassismus und Ablehnung erschwerend hinzu.
Nein Rispe - nichts kam in der Zeitung, die Polizei war wirklich unser Freund und Helfer!
Und ja - das Leben hat mir einiges aufgebürdet!
Edita
Es gilt seit 3 Jahren ein Polizei- und Waffengesetz in Frankreich nachdem es der Polizei den Gebrauch und Einsatz von Schusswaffen erleichtert. Jetzt sind auch die 13 und 14 jährigen auf der Straße. Wenn man weiß wie hoffnungslos ihr Leben in den Banlieues ist versteht man ihre Wut und ihren Hass.
Wenn sie sich unterhaltern (die Jugendlichen aus den Banlieues) sind sie v on keinem Erwachsenen mehr zu verstehen. Sie haben ihre eigene Sprache - den Verlan mit vielen Arabismen durchsetzt. Eine Sprache, die auch on vielen französischen Rappern übernommen wird. Eine Sprache, die von zahlreichen nationalen und internationden Linguisten untersucht wird.
Ein anderes Leben und eine andere Sprache - Frankreichs Gesellschaft teilt sich und sie vertehen sich auch untereinander nicht mehr.
Da ich keine Möglichkeit habe mich mit Menschen in Frankreich zu unterhalten habe ich eine Frage an dich. Was kann denn dagegen unternommen werden, dass die Situation dieser Jugendlichen in den Banlieues nicht hoffnungslos ist? Fehlt es nicht auch ihrerseits an Integrationswillen? Ich meine beide Seiten müßten aufeinander zugehen. Mich erinnert das an die hoffnungslosen jungen Schwarzen in den USA. Zu lange hat man sie abdriften lassen, sowohl die eigenen Familien, als auch der Staat, die Gesellschaft.
Was meinst du @Achill?
Bruny