Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik USA: Ist Barack Obamas Wiederwahl schon sicher?

Internationale Politik USA: Ist Barack Obamas Wiederwahl schon sicher?

chris33
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Re: USA: Ist Barack Obamas Wiederwahl schon sicher?
geschrieben von chris33
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.09.2012, 19:38:32
frau oberschlau- recht hast du, die stimmen der schwazen wähler hat er sicherlich- aber die kluft zwischen schwarz und weiss ist nicht mehr sooo gravierend, wie es mal vor einigen jahren war (weiß ich aus erfahrung) -darum denke ich positiv...

chris33
luchs35
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Re: USA: Ist Barack Obamas Wiederwahl schon sicher?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf adam vom 20.09.2012, 21:43:50
Als vor 4 Jahren Barack Obama sein Amt als US-Präsident antrat, hatte das Wörtchen "Hoffnung" noch eine große Bedeutung. Davon ist viel verschwunden.
Aber auch Obama ist ein anderer geworden, das breite Lächeln ist aus seinem Gesicht verschwunden, er ist an der harten Realität Washingtons gereift und mit vielem auch gescheitert. Er ist ernster und entschlossener geworden.

Bei seinem Amtantritt damals sagte ich schon, dass er lernen muss "übers Wasser zu laufen", wenn er innerhalb von 4 Jahren den grandiosen Scherbenhaufen beseitigen will, den ihm die Aera Bush hinterlassen hat. Ob dazu noch einmal 4 Jahre reichen, sei dahingestellt. Womit er punkten kann ist die Beendigung des Irakkrieges, dem beschlossenen Rückzug aus Afghanistan und dem Tod von Osama bin Laden. Innenpolitisch blieb nicht viel übrig, wenn man von der abgespeckten Durchsetzung der Gesundheitsreform absieht.

Heute legt er in seinen Wahlkampfreden den Schwerpunkt auf die Auseinandersetzung mit den wirtschafts- und sozialpolitischen
Ansagen der Republikaner. Hier zeigt er sich kämpferisch, nüchtern und zum Handeln entschlossen.

Er wirft Mitt Romney und den Republikanern vor, dass sie zu jeder Politik zurückkehren wollen, welche die heutigen Probleme erst verursacht haben. "Sie wollen noch größere Steuergeschenke mit noch weniger Regeln".

"Blumige" Reden sind nicht mehr "sein Ding". Wie sagte er seinen Zuhörern, die einst auf eine schnelle Erholung der amerikanischen Wirtschaft gehofft hatten:" Sie haben mich nicht gewählt, damit ich das sage, was Sie hören wollen. Die Wahrheit ist, es wird noch Jahre dauern , die Herausforderungen zu lösen, die sich über Jahrzehnte aufgebaut haben!"

Aber es sei auch gesagt, dass die kürzlich veröffentlichten Arbeitslosenzahlen Obama im Weg zur erneuten Wahl ebenso im Weg stehen wie sein Herausforderer Romney, der allerdings alles dazu tun, zur Verzweiflung seiner Hintermänner, sich selbst "abzuschießen".

Nahezu jedes Thema der beiden Kandidaten ist eine konträre Auseinandersetzung. Die Wahlen werden zu einer harten und grundsätzlichen Entscheidung für die USA , bezw. ihrer Wähler,
die sich nun zwischen zwei grunderschiedenen Zukunftsaussichten entscheiden müssen. Und dies trotz des üblichen Wahlspektakels, das trotz des Ernstes der Stunde im Mittelpunkt steht.

Luchs
schorsch
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Re: USA: Ist Barack Obamas Wiederwahl schon sicher?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf luchs35 vom 22.09.2012, 14:31:47
In Amerika wird nicht der Beste gewählt, sondern der Schlechtere nicht gewählt!

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luchs35
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Re: USA: Ist Barack Obamas Wiederwahl schon sicher?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf schorsch vom 23.09.2012, 10:37:53
Das ist wohl überall so, Schorch, wenn du nur zwei zur Auswahl hast

Luchs
schorsch
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Re: USA: Ist Barack Obamas Wiederwahl schon sicher?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf luchs35 vom 23.09.2012, 10:43:09
Die Crux ist ja, dass der Schlechtere sich stets für den Besseren hält. Und wenn er dies einer genügende Anzahl von Wählern plausibel verkaufen kann, dann ist der Schlechtere plötzlich der Bessere!!
olga64
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Re: USA: Ist Barack Obamas Wiederwahl schon sicher?
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 20.09.2012, 17:49:52
Es ist ja kein Wunder, wenn bei einem ca 350 Mio Volk in einem so grossen Land differierende Ansichten vorherrschen, bzw. überhaupt keine, weil viele Amerikaner völlig apolitisch sind. Aber das alles gibt es ja auch bei uns mit sehr viel weniger Menschen und in einem sehr viel kleineren Land: auch wir haben nach wie vor Rassisten, die zwar nicht gerade Jagd auf "Schwarze" machen (davon gibt es zu wenige) aber auf andere Nationalitäten, weil viele Deutsche (oft geistig minderbemittelt) der Meinung sind, es gäbe nichts Besseres als Deutsche. Hat ja eine lange, unselige Geschichte bei uns.
Olga

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olga64
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Re: USA: Ist Barack Obamas Wiederwahl schon sicher?
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 24.09.2012, 10:04:28
Die Crux ist ja, dass der Schlechtere sich stets für den Besseren hält. Und wenn er dies einer genügende Anzahl von Wählern plausibel verkaufen kann, dann ist der Schlechtere plötzlich der Bessere!!


Jetzt erleben wir in den USA gerade, dass sich Herr Romney gerade wieder mal um 180 Grad dreht und seine politischen Meinungen anders darstellt.
Herrn Obama machte dies anscheinend sprachlos, wenn man von der interessanten Sache absieht, dass er seiner Frau Glückwünsche zum Hochzeitstag aussprach.
Derzeit liegt Herr Romney vor Obama - bin mal gespannt, wie dies nach den nächsten TV-Auftritten aussieht. Olga
chris33
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Re: USA: Ist Barack Obamas Wiederwahl schon sicher?
geschrieben von chris33
Versucht man die wahl aus europaeischer sicht zu verstehen, kann man sich nur wundern..
Fakt ist, dass fuer viele amerikaner obamas projekte zu europaeisch (sozialistisch) sind.das recht des einzelnen, selbstbestimmt zu entscheiden und zu handeln (das amerikanische grundprinzip), macht es schwer fuer o. , eine krankenversicherung fuer alle z.b. einzufuehren.

In USA wird z.z. von einer schicksalswahl gesprochen: gehen wir in zukunft den weg der europaeer (zahle steuern,, der staat versorgt dich und bestimmt, wie dein geld ausgegeben wird) oder gehen wir weiter den amerikanischen weg (zahle wenig steuern und bestimme selbst, wie du dein geld ausgibst oder was auch immer..). amerikanisches grundprinzip.
ach so : der heilsbringer, wie er so oft von europaeern bezeichnet wird, ist obama nicht, genau so wenig wie mitt, das ist meine meinung.

es wird sicherlich ein spannendes kopf an kopf rennen geben.

Chris33
olga64
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Re: USA: Ist Barack Obamas Wiederwahl schon sicher?
geschrieben von olga64
als Antwort auf chris33 vom 10.10.2012, 19:42:02
Der Focus des US-Wählers liegt sehr viel stärker auf diesen TV-Duellen - noch ist dies in Deutschland nicht ganz so, wird aber sicher kommen.
Und die von Deutschen so beliebte Art bei Mr Obama, die wir dann Charisma nennen (obwohl viele nie verstanden haben, was er eigentlich in seinen Reden so sagte) ist dem visuellen Typus des Amerikaners auch sehr fremd - they love facts! Olga
luchs35
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Re: USA: Ist Barack Obamas Wiederwahl schon sicher?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 11.10.2012, 16:16:30
Nun sind die TV-Debatten rund um die Schlacht ums Weiße Haus gelaufen, die Restwelt blickt auf die USA mit gemischten Gefühlen.

Obama und Romney haben sich ihre Nahkämpfe geliefert, und wenn man den neuesten Umfragen glauben will, liegt Obama wieder mit einer Nasenspitzenlänge vorn.

Wie bei der ersten Wahl von Barack Obama zum Präsidenten wird wohl auch jetzt wieder die Jugend Amerikas das Zünglein auf der Waage sein. Die bigotten Ansichten von Mitt Romney kommen bei den Jungen nicht an, bei sehr vielen älteren Menschen jedoch auch nicht, denn vor allem die amerikanischen Frauen haben einen langen Weg hinter sich, um sich von den drei Ks (Küche, Kirche,Kinder) lösen zu können. Und nun kommt Romney und will zum Beispiel Verhütungsmassnahmen unter Kontrolle stellen. Abgesehen davon, dass es wohl Wichtigeres gibt, zeigt es doch die Denkweise Romneys: alles zurück auf Anfang!

Obama wirft ihm vor, dass er zu einer Politik zurückkehren wolle, die die heutigen Probleme erst verursachten. Und wenn wir uns an seinen Vorgänger, den Republikaner George W. Bush erinnern, wird sich das kaum jemand wünschen.

Viele Versäumnisse, bezw. nicht eingehaltenen Versprechungen, von Obama sind sicher für diesen ein Hindernis, allzu großspurig aufzutreten, aber Romneys bezahlende Hintermänner aus der Finanzwelt und Waffenindustrie sollten eine noch lautere Warnung sein.

Sicher: nicht nur in Europa wurde Obama bereits vor der Wahl zum Präsidenten hochgelobt, aber seine Ziele konnte er später nur teilweise verwirklichen. Trotzdem nehme ich ihm seinen Willen zum Befrieden des Nahen Ostens noch immer ab, aber er hat sein Amt mit diesem mächtigen Scherbenhaufen angetreten - und vier Jahre sind eine kurze Zeit.
Deshalb "Vorwärts" ...für Obama.

Luchs

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