Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Wie geht es im schönen Spanien weiter?

Internationale Politik Wie geht es im schönen Spanien weiter?

pschroed
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RE: Wie geht es im schönen Spanien weiter?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 25.04.2024, 16:47:41

Durch die Rechtspopulisten wackelt es gleich überall. Phil.

olga64
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RE: Wie geht es im schönen Spanien weiter?
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 25.04.2024, 17:22:39

ich finde das dramatisch.
Spanien ist eine so junge Demokratie und kam aus den Fängen der Faschisten und entwickelte sich dann so gut.
Ähnlich ist es in Portugal. Da wird in diesem Jahr die unblutige Nelken-Revolution gefeiert - auch ein Ende von Faschisten. Und bei den kürzlichen Wahlen erreichten gerade solche Faschisten wieder gute Werte.

Da es in beiden Ländern ja noch nicht so lange her ist,d ass diese in faschister Hand waren, gibt es auch viele Zeitzeugen, die das noch miterlebten. Das kann ich alles nicht verstehen - in Deutschland können sich die meisten rechten Wähler darauf beziehen, dass sie während der Nazi-Zeit noch oder nicht lebten und alles nur aus den Erzählungen derer wissen, die vorher die Schandtaten begangen haben. Olga

pschroed
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RE: Wie geht es im schönen Spanien weiter?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 25.04.2024, 17:31:44

Es ist nur zu hoffen daß die EU nicht zusammenbricht. Phil.


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schorsch
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RE: Wie geht es im schönen Spanien weiter?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 25.04.2024, 17:31:44

Vieles, das der Mensch in seiner Entwicklung als nützlich erkannte, wird in seinen Genen an die nächsten Generationen weitergegeben. Das Gedächtnis - und der Wille, es anzuwenden -, offenbar nicht. Wie sonst wäre es zu erklären, dass schon 2 Generationen nach dem unseligen Treiber faschistischer Führer die Menschen schon wieder nach solchen schreien?

olga64
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RE: Wie geht es im schönen Spanien weiter?
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 26.04.2024, 08:41:11

Seitdem Spanien eine Demokratie ist (vor 47 Jahren gab es die ersten freien Wahlen in diesem Land) gibt es die traditionelleKluft zwiscchen links und rechts, also zwei Blöcke, von denen einer die Regierung und der andere eine starke Opposition stellt. Das war auch bisher ein funktionierendes Modell.
Nun beschwert sich Pedro Sanchez, der MP von Spanien, über fortwährende, haltlose Angriffe und droht mit einer Auszeit, bzw. Rücktritt.
Von aussen betrachtet, war Herr Sanchez bisher ein Mann mit hohem Stehvermögen und wenn er wirklich hinwerfen sollte, ist das ein Alarmsignal und auch ein Zeichen, dass der Umgang zwischen den Parteien sehr destruktiv geworden ist.  Und dies dürfte vermutlich die spanische Wahlbevölkerung stark nerven, weil sie verständlicherweise mehr daran interessiert sein dürften, dass gravierende Probleme in ihrem Land gelöst werden.
Arbeitsmarkt, Wohnungsnot, Übertourismus, Gesundheitssystem, Klimawandel und Dürre - die wahren Probleme, die gelöst werden müssen und nicht der notorische Hickhack rivalisierender politischer Parteien.

Nicht weit entfernt von Spanien - im kleinen Portugal - arbeiten die Volksvertreter daran, die radikalen politischen Kräfte auszugrenzen. Die Sozialisten tolerieren eine Minderheitsregierung der Konservativen. Auch das kann schiefgehen - aber es ist anders als in Madrid mehr der Weg in inhaltliche Debatten, die hoffentlich in die richtige Richtung gehen. Olga

olga64
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RE: Wie geht es im schönen Spanien weiter?
geschrieben von olga64

Nach einer 5-tägigen Auszeit verkündet Pedro Sanchez nun,dass er bleiben würde. Ein Grund dürfte auch sein,dass die Lobbygruppe "Manos Limpas" erklärte, ihre Anzeige gegen die Ehefrau von Herrn Sanchez basiere auf ungeprüften Medienberichten, die möglicherweise falsch gewesen seien.
Ob Herr Sanchez mit seinem Verhalten eine Mehrheit der Spanier überzeugen kann, wird sich zeigen. Eine schnelle Abwahl muss er nicht befürchen - die nächsten regulären Parlamentswahlen finden erst in drei Jahren statt.
Aber von grosser Bedeutung ist natürlich, dass ob seine Koalition aus 7 Parteien (!) weiterhin hält - sie ist teuer erkauft und recht fragil.
Es scheint, Herr Sanchez sieht sich auf einer Mission. Er möchte sein Projekt einer linken, sozialistischen, feministischen Zukunft zu Ende bringen - progressiv nennt er sein Programm und auch als letzte, sozialistische Bastion in Europa.

Man wird sehen, wie gut ihm das gelingen wird und ob es auch in Übereinstimmung mit den spanischen WählerInnen erfolgen kann. Olga


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