Internationale Politik Wieder Tote in Kundus

benny
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von benny
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.04.2010, 14:14:27
Aha, jetzt wird mir einiges klar, du scheinst noch nicht in der Gegenwart angekommen zu sein, naja solche Betonköpfe muss es ja auch geben.

Ausgewogenheit ist kein Fremdwort.Auch nicht in einer Diskussion.

benny
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Re: Totale Überforderung der Soldaten und Versagen der politischen Führung der BRD
geschrieben von benny
als Antwort auf adam vom 04.04.2010, 14:16:55
Eines ist doch völlig klar, der US-Geheimdienst hat da seine dreckigen Finger ganz tief mit drinnen.

benny
hafel
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Re: Totale Überforderung der Soldaten und Versagen der politischen Führung der BRD
geschrieben von hafel
als Antwort auf adam vom 04.04.2010, 14:16:55
@ adam; ich hänge mich an Deinen Beitrag, weil ich Dir grundsächlich Recht gebe.


In den Grundmeinungen sind sich ja hier die Foristen einig, dass unsere Soldaten ihr "Kriegsspiel" in Afghanistan beenden sollten.

Mit der Rückkehr der drei Zinksärge wird sich hoffentlich auch in der Bevölkerung die Diskussion in Deutschland zu diesem Krieg festigen. Deutschland befindet sich in einem Krieg, und das gegen unser Grundgesetz. Die Schönfärberei von "militärischer Aufbauhilfe" und der schnellen Befriedung ist nun hoffentlich beendet. Mit dem hinterhältigen Angriff der Taliban, hat der Bundeswehreinsatz auch eine neue Dimension bekommen. Und es wird weitere Opfer geben. Es rächt sich eben, dass katastrophale Fehler in der Strategie und in der Ausrüstung und dem Wiederaufbau gemacht wurden. Inzwischen ist das Risiko so unkontrollierbar geworden, dass bereits eine einfache Patrouillenfahrt in einem Desaster endet. Richtig ist, und das sehe ich ebenso, dass die Aufbauhilfe restlos gescheitet ist.

Ich denke, dass es gleichgültig ist, welche Regierungsform und Farbe in Berlin den Einsatz in Afghanistan zugestimmt hat. Jede andere Farbkombination hätte die Bündnistreue und die UNO-Resolution 1386 (2001) respektiert. Es ist absoluter "Humfug" und grobfahrlässige Geschichtsfälschung, wenn hier behauptet wird, Deutschland habe Afghanistan überfallen. Diese Behauptung zeigt nur die Unkenntnis der geschichtlichen Tatsachen. Aber das ist ja bei einigen Foristen bekannt. Der Sicherheitsrat hat am 20. Dezember 2001 den sechsmonatigen Einsatz der so genannten Internationalen Sicherheits-Unterstützungstruppe (ISAF) beschlossen, um die afghanische Übergangsregierung beim Erhalt der Sicherheit in Kabul und den benachbarten Regionen zu unterstützen. Das kann man (wenn man möchte) nachlesen und dem hat Deutschland zugestimmt.

Auch ein Vergleich bisheriger deutschen Überfälle aus dem Kaiserreich und den Nazis trägt sehr, sehr wenig zur Versachlichung dieses Themas bei. Noch schlimmer ist, die Bundesregierung als „braune Gesinnung“ hier an zu prangern. Das mag zwar in die eine oder andere links- radikale Meinung passen, machte aber die weitere Diskussion zur Farce.

Richtig ist, dass unsere Soldaten aus Afghanistan raus müssen, aber mit Verstand und Augenmaß. Es bleibt weiterhin die Gefahr, der atomaren Bewaffnung von Pakistan, die eine Weltbedrohung darstellen, wenn diese nuklearen Waffen mal in falsche Hände kommen. Ein Thema, wovon man von den Kritikern nichts liest. Oder wünschen sie sogar eine ernste atomare Bedrohung? Das kommt mir (fast) so vor.

Hafel

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Mitglied_5ccaf87
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf benny vom 04.04.2010, 14:00:08
ich weigere mich solche Worte wie " Land überfallen" stehen zu lassen.

Urteile nicht zu schnell. Was tut die Bundeswehr in diesem Land? Doch nicht etwa das, was die Bundesregierung seit neun Jahren uns erzählt? Schulen bauen und Brunnen bohren? Das haben sie noch nie getan. Gebaut wurde ein einziger kleiner Staudamm, der der Wasser- und der Stromversorgung von Kundus dienen sollte. Er erfüllt heute noch nicht diese Aufgabe, die Spenden-Euros wurde vom deutschen Projektanden bis auf den letzten Heller geblündert. Heute nach 7 Jahren ist der Damm einsturzgefährdet. Er müsste aus heutiger Sicht abgetragen werden, aber selbst dazu fehlt das Geld. Er ist eine Gefahr für die im Tal und in Kundus lebenden Menschen.

Was würdest du dazu sagen, wenn ganz plötzlich bis an die Zähne bewaffnete Asiaten bei uns auftauchen und behaupten würden, sie wären hier um uns gegen die sich in den Alpen versteckenden Bajuwaren zu schützen? Würdest du nicht auch fragen, was sie sonst noch in Deutschland wollen und vielleicht sogar selbst zur Waffe greifen?
Dieser Krieg ist gegen die Taliban gerichtet, die ihrerseits wieder Krieg gegen Pakistan führen. Der Krieg ist nicht gegen die Afghanen.
geschrieben von Adam

Du bist dir aber sicher wer die Taliban sind? Hast du die beiden 10-Minuten Videos von Arte gesehen? Spätestens dann wäre dir aufgefallen, das es die seit Jahrhunderten dort lebenden Menschen sind. Also hast du dir die Videos nicht angesehen. Brauchst du ja auch nicht. Du weißt es eh besser. Du hast auch nicht die Dokumentation des ZDF gesehen. Dann hättest du gemerkt, das es den kriegführenden Mächten gar nicht darauf ankommt, Bin Laden zu fassen oder gar zu töten, so wie es gegenüber der UNO begründet war, sondern ganz einfach die Sicherheit der dort anwesenden Europäer und Amerikaner und deren Unternehmen zu garantieren.

Nicht einmal der Mohnanbau wird unterbunden. Das Opium tauscht man ganz offiziell auf dem Weltmarkt gegen Lebensmittel, die man eigentlich selbst anbauen könnte. Nun rate mal, warum und auf welchen Weg afghanisches Opium nach Deutschland kommt.

Mache dir also bitte die Mühe und schreibe nicht einfach wild darauf los. Das wurde auf diesem Brett schon lange und oft genug getan. Sei froh darüber das es noch Mitglieder in diesem Forum gibt, die sich die Mühe machen, Wahrheit von Legenden und Märchen zu trennen und dazu die Beweise auf den Tisch legen. Du hast sie einfach ignoriert.

Ist es euch überhaupt schon aufgefallen, das die offizielle Bezeichnung nicht mehr Taliban ist und nur noch benutzt wird, um die dort lebenden Menschen verächtlich zu machen? Heute spricht und schreibt man ganz offiziell von Aufständischen. Dies kommt der Realität weit näher. Wir sollten uns also paar andere Fragen stellen.

In den Grundmeinungen sind sich ja hier die Foristen einig, dass unsere Soldaten ihr "Kriegsspiel" in Afghanistan beenden sollten
geschrieben von havel

Nicht die Soldaten spielen Krieg, sie sind dort weil sie hier in Deutschland kein ausreichendes Einkommen besitzen. Krieg spielen immer die mächtigen. Wie sprach der letzte deutsche Kaiser: "Der Krieg bekommt mir wie eine Badekur" und Millionen junge deutsche Menschen mussten sterben.
hafel
hafel
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.04.2010, 15:38:48
Erstens mache Dir bitte die Mühe und schreibe meinen Nick richtig. So schwer kann das nicht sein.

Im übrigen habe ich selten so einen Käse gelesen, aber jeder wie er eben kann. Wo haben denn unsere Bundeswehrsoldaten kein ausreichendes Einkommen? Vielleicht solltest Du Dir mal die Besoldungstabelle anschauen. Und ich habe das "Krieg spielen" in Anführungsstriche gesetzt. Einen Deutschkurs mache ich mit Dir nicht noch.

Nach wie vor ist der Vergleich unserer Demokratie mit dem Kaiserreich in diesem Zusammenhang mehr als Polemik. Da sollte Dir etwas besseres einfallen.

Hafel
Karl
Karl
Administrator

Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von Karl
als Antwort auf hafel vom 04.04.2010, 15:56:32
Wo haben denn unsere Bundeswehrsoldaten kein ausreichendes Einkommen?
Ich habe hinterwaeldler hier anders verstanden. Er meint, dass sich viele zum Militär verpflichten, die keinen anderen zivilen Job mit vergleichbarer Bezahlung gefunden haben. Gerade der relativ hohe Sold und die Versorgungsansprüche verführen ja einige dazu, Soldat zu werden.

Bevor Beiträge anderer als "Käse" abqualifiziert werden, sollte man vielleicht doch öfters einmal sich mit Hintergrundinformationen beschäftigen und Links verfolgen. Ich fand z. B. die Ausführungen von hinterwaeldler bezüglich der Taliban richtig. Sie sind keineswegs ein Fremdkörper in der afghanischen Bevölkerung, sondern ein Teil davon. Nicht alle Afghanen sympathisieren mit den Taliban (das finde ich gut), aber ist es unsere Aufgabe den Afghanen unsere Gesellschaftsordnung über zu stülpen? Sie müssen das unter sich ausmachen.


Karl

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hafel
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Mitglied

Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 04.04.2010, 16:11:47
@ Karl: Der "Käse" bezog sich alleine auf die Besoldung; dazu hatte ich mich ja auch geäußert:

Wie kann ich aber den Satz:

Nicht die Soldaten spielen Krieg, sie sind dort weil sie hier in Deutschland kein ausreichendes Einkommen besitzen.

anders verstehen? Wenn er es anders gemeint hat, würde es eine verständlichere Formulierung geben. Er schrieb einwandfrei von Soldaten hier in Deutschland

Soldat zu sein, heißt nicht automatisch in Afghanistan zu sein.

Deinen letzten Absatz: "Nicht alle Afghanen sympathisieren mit den Taliban (das finde ich gut), aber ist es unsere Aufgabe den Afghanen unsere Gesellschaftsordnung über zu stülpen? Sie müssen das unter sich ausmachen." trage ich voll mit.

Hafel
Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 04.04.2010, 16:18:05
Aber ich weiß, die Deutsche Sprache ist schwer [grinsen] ))


Natürlich kann man anders formulieren, doch was nützt es, wenn man es nicht verstehen will.
Lieber Hafel,
ich darf Dich daran erinnern, daß auch Du Fehler machst und Namen falsch schreibst. Also sei doch mal so gnädig und verzeih, wenn Dein Name mit W.Havel verwechselt wird, zumal der eben geläufiger ist als Hafel.
sysiphus
sysiphus
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von sysiphus
Den Informationen im Zusammenhang mit dem Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan, habe ich nicht entnehmen können, dass die Soldaten dort Schulen bauen oder Brunnen bohren sollten. Dass die Bundesregierung solches seit 9 Jahren erzählt hätte, konnte ich nirgendwo lesen. Fakten zum ISAF-Bundeswehreinsatz lassen sich viele im Internet finden. Sone und solche. Die gegeneinander abzuwägen ist wichtig. Aus der Vielfalt www-Einträge zu diesem Thema, ein Auszug von der Webseite der Uni-Kassel:

Mit einer überwältigenden Mehrheit hat der Bundestag am 22. Dezember 2001 die Entsendung deutscher Soldaten nach Afghanistan gebilligt.

Dem Beschluss vorausgegangen war die Resolution 1386 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (UNO) vom 20. Dezember. Diese Resolution ist auf Grundlage des Art. VII der Charta der Vereinten Nationen verabschiedet worden. Die UN-Friedensmission läuft unter dem Namen "International Security Assistance Force" (ISAF).

Für den Aufbau einer Demokratie ist jetzt der Einsatz einer internationalen Friedenstruppe notwendig, um diesen Prozess zu unterstützen. Gleichzeitig soll beim Aufbau eigener Kräfte zum Schutz des Landes geholfen werden und die Arbeit des Personals der UNO in sicherem Umfeld gewährleistet werden. Dabei fallen folgende Aufgaben an:

* Verlegung in das Einsatzgebiet
* Eigensicherung
* Unterstützung bei der Aufrechterhaltung der Sicherheit in Kabul und Umgebung
* im Bedarfsfall Eigenevakuierung sowie Rückverlegung.

Die Sicherheitstruppe ist autorisiert zur Durchsetzung der Resolution 1386 alle erforderlichen Maßnahmen einschließlich der Anwendung militärischer Gewalt zu ergreifen, um den Auftrag durchzusetzen. Die Wahrnehmung des Rechts zur individuellen und kollektiven Selbstverteidigung bleibt davon unberührt. Den im Rahmen dieser Operation eingesetzten Kräften wird auch die Befugnis zur Wahrnehmung des Rechts auf bewaffnete Nothilfe zugunsten Jedermann erteilt.

loretta
loretta
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von loretta
als Antwort auf sysiphus vom 04.04.2010, 18:18:11
Neues Konzept in wenigen Monaten
Ab dem Sommer sollen die deutschen ISAF-Soldaten in Kundus ein neues Konzept umsetzen. Sie sollen dann nicht mehr kurzfristig in manchen Gebieten präsent sein, sondern zusammen mit afghanischen Soldaten einen Bereich freikämpfen und dann halten, um den Einheimischen dauerhaft Sicherheit zu verschaffen. Gleichzeitig soll der zivile Aufbau verstärkt werden.


.... und der Irrsinn hat Zukunft

loretta

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