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Internationale Politik Zar Putin und Sultan Erdogan: Neues Spiel- neues Glück?

luchs35
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Zar Putin und Sultan Erdogan: Neues Spiel- neues Glück?
geschrieben von luchs35
Sie sind sich ähnlich in ihrem Anspruch: Erdogan, der Präsident der Türkei, und und Russlands Präsident Putin, die beide auf den Rückhalt in ihren Völkern zählen können. Und beide vermitteln auch ihre besondere Vorstellung von Demokratie, wobei Putin auch einen neuen Namen dafür hat-"Gelenkte Demokratie".
Und Erdogans Demokratie ist gar nicht mehr erkennbar, so gut lenkt er sie. Aber beide reden sie davon, das Volk hört schließlich zu.

Aber eitel Sonnenschein herrscht nicht gerade zwischen den beiden Machthabern. Putin setzte schon ein Zeichen, indem er „seinen alten und neuen Freund“ Erdogan nicht in Moskau, sondern in St.Petersburg, der alten Zarenstadt, empfing.
Die wirtschaftlichen Interessen können nicht übertünchen, dass sie in Syrien nicht auf der gleichen Seite stehen und dass sie sich innerhalb kurzer Zeit von der Partnerschaft bis an den Rand eines Krieges gegenüber standen.
Hoch pokern können sie beide, aber Putin hatte bei diesem Treffen die Nase vorn, denn es ist Erdogan, der als Bittsteller zu Putin kam, auch wenn dieser die Entschuldigung wegen des Flugzeugabschusses an die Angehörigen der beiden toten Piloten akzeptierte.

Geopolitisch jedoch zeigte Putin harte Kante, denn einen Tag vor Erdogans Besuch hat er dem größten Feind Erdogans, dem iranischen Präsidenten Rowhani, eine tiefergehende Zusammenarbeit angeboten und damit noch vor Beginn der Gespräche seinem türkischen Gegenüber gezeigt, dass er von Putin nichts zum Nulltarif bekommen wird.
Nicht zu vergessen: Putin und Rowhani stehen im gefährlichen Syrienkonflikt auf der gleichen Seite.

Luchs35
Medea
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Re: Zar Putin und Sultan Erdogan: Neues Spiel- neues Glück?
geschrieben von Medea
als Antwort auf luchs35 vom 10.08.2016, 12:45:20
Ja liebe Luchs,
da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich
Ich wundere mich inzwischen über gar nichts mehr -

dazu auch im Gespräch
sehr interessant von Regierungsseite das "Andenken", die deutsche Staatsbürgerschaft
nicht mehr zu "Ausverkaufspreisen" zu verschleudern, klugen
Menschen (wie Du und ich) - war das eine der großen Dummheiten, die Politik in den letzten Jahren beging -
nicht mehr zu überbieten bei so wenig Wissen
in die Zukunft von politischer Seite.

Grüße von mir.
Medea.
luchs35
luchs35
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Re: Zar Putin und Sultan Erdogan: Neues Spiel- neues Glück?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Medea vom 10.08.2016, 18:15:02
Liebe Medea, wurde denn das Doppelpassabkommen , bezw. die doppelte Staatsangehörigkeit der Deutschtürken beim Treffen von Putin und Erdogan verhandelt? Davon habe ich tatsächlich nichts mitbekommen und deshalb auch kein Wörtchen darüber verloren.
Ich glaube, das ist eine andere „Baustelle“,aber vermutlich interessanter für eine Diskussion hier im St als die Annäherung zweier Kontrahenten, die sich zu einem Zweckbündnis trafen.

LG Luchs35

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Medea
Medea
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Re: Zar Putin und Sultan Erdogan: Neues Spiel- neues Glück?
geschrieben von Medea
als Antwort auf luchs35 vom 10.08.2016, 19:38:59
Du hast recht liebe Lux, es sind ja eigentlich getrennte
Themen, als ich über das eine nachdachte, fiel mir das andere
ein, daher mein Schwenker. Bitte entschuldige, Dein Thema ist
sehr spannend und interessant, dass künftige Verhältnis und die Annäherungen dieser beiden
"Großkönige" näher zu betrachten. Dazu paßt der Doppelpaß nicht.
Pardon.

LG M.
Medea
Medea
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Re: Zar Putin und Sultan Erdogan: Neues Spiel- neues Glück?
geschrieben von Medea
als Antwort auf luchs35 vom 10.08.2016, 19:38:59
Liebe Luchs, soeben verschwand mein Text im Nirwana.
Nochmal ganz kurz: Du hast recht, es paßt nicht zusammen, hier geht es um die beiden "Großkönige" Putin und Erdogan und deren gegenseitige, künftige Politik. Dein Thema ist sehr spannend und interressant.
Bitte entschuldige.

LG M.
luchs35
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Re: Zar Putin und Sultan Erdogan: Neues Spiel- neues Glück?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Medea vom 10.08.2016, 20:06:32
Manchmal rutscht man eben von einem Thema ins andere rein, Medea, ist also verständlich.
Das Treffen zwischen den beiden Autokraten Putin und Erdogan wird uns allerdings erst noch richtig beschäftigen, wenn die Gespräche zwischen Russland und der Türkei über Syrien beginnen. Die Delegation aus der Türkei ist ja inzwischen angereist. Was würde auf den Westen zukommen, wenn Russland und die Türkei sich in der Syrienfrage einigen? Immerhin ist die Türkei Nato-Partner.
Solange es bei der Annäherung der beiden Länder nur um wirtschaftliche Interessen geht, beispielsweise um das Embargo von Gütern oder das Projekt der Schwarzmeer-Pipeline sowie den Aufbau eines russischen AKW im türkischen Akkuyu wird der Westen kaum einschreiten wollen.
Was aber die Haltung und Einflussnahme in Syrien betrifft sieht es anders aus. Hier sieht Russland seine Chance, in der Weltpolitik eine größere Rolle einzunehmen, und für die Türkei bleibt Syrien der Schlüssel zur Führungsmacht in dieser Region.
Diesen Wünschen steht der Westen und die USA mit eigenen Interessen gegenüber.
Dieses Thema – so fürchte ich – wird uns noch in beängstigender Weise beschäftigen.

Luchs35

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Karl
Karl
Administrator

Re: Zar Putin und Sultan Erdogan: Neues Spiel- neues Glück?
geschrieben von Karl
als Antwort auf luchs35 vom 11.08.2016, 09:22:30
Prinzipiell ist es ja eher positiv zu sehen, wenn die Türkei und Russland ihre bilateralen Spannungen abbauen. Wir können kein Interesse daran habend, dass das Nato-Mitglied Türkei weiterhin russische Flugzeuge abschießt und uns in einen Eskalation des Konflikts mit Russland hineinzieht.

Die verworrene Interessenslage in Syrien lässt sich dadurch alleine nicht entwirren, aber ich denke, dass es diesem geschundenen Land sehr gut tun würde, wenn der Bürgerkrieg endlich beendet werden könnte. Gegen Assad und Russland scheint dies derzeit kaum noch möglich zu sein - mit Assad aber wohl auch kaum, weshalb ich darauf hoffe, dass sich eine nicht rein militärische Lösung abzeichnet, die Assad den Rückzug ermöglicht.

Karl
luchs35
luchs35
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Re: Zar Putin und Sultan Erdogan: Neues Spiel- neues Glück?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Karl vom 11.08.2016, 09:39:06
Natürlich ist es zu begrüßen, Karl, wenn die Türkei und Russland ihre Spannungen abbauen. Allerdings sehe ich nicht, wie das im Falle Syrien klappen könnte, denn da steht eine Konfrontation im Raum, für die ich noch keine Lösung sehe – es sei denn, Assad gibt auf, wonach es z.Zt. nicht aussieht. Putin hat ihm ja vorsorglich schon Asyl angeboten. Ich sehe Assad im Moment eher als ein aggressives "Bauernopfer", das verschwindet, wenn die Positionen klar sind.
Aber selbst bei einer mehr oder weniger friedlichen Lösung des Syrienproblems bleiben dann noch die Interessen von Putin und Erdogan im Raum: Beide sehen in Syrien vorrangige Interessen: Erdogan will die Vorherrschaft über die ganze Region, Putin will seinen Einfluss ausdehnen und seine Rolle auf der Weltbühne festigen. Und der Westen/USA wird keinesfalls nur zuschauen!

Luchs35
olga64
olga64
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Re: Zar Putin und Sultan Erdogan: Neues Spiel- neues Glück?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Medea vom 10.08.2016, 19:57:51
xxxx Du hast recht liebe Lux, es sind ja eigentlich getrennte
Themen, als ich über das eine nachdachte, fiel mir das andere
ein, daher mein Schwenker. Bitte entschuldige, Dein Thema ist
sehr spannend und interessant, dass künftige Verhältnis und die Annäherungen dieser beiden
"Großkönige" näher zu betrachten. Dazu paßt der Doppelpaß nicht.
Pardon.

LG M.


Sollte dieser Schwenker zum Doppelpass dazu dienen, mal wieder gegen etwas zu stänkern, das einem/einer nie gefiel? Ist aber schon ein wenig seltsam, dies in die Hände eines autokratischen Putin und Erdogan zu legen, wenn es um ausschliesslich deutsche Gedanken geht.
Evtl. sollten Sie sich auch der Mühe unterziehen, darüber nachzudenken, seit wann und warum es den Doppelpass für Türken überhaupt gibt (für EU-Bürger, Schweizer und Amerikaner war er sowieso immer erlaubt). Es war vor ca 25 Jahren eine schmutzige Ausländerhetze, mit der sich Roland Koch einen MP-Posten sicherte.
Ein Pass ist nicht wie ein Führerschein, der entzogen werden kann. Fiele der "Doppelpass" (was für eine Wortschöpfung!) weg, würde dies zu einer weiteren Diskriminierung der ca 3 Mio bei uns lebenden Türken führen. Ein Ansatz zur Befriedung mit der Türkei ist es nicht; aber für ein weiteres Argument Erdogan`s, dass Deutschland nicht demokratisch reagiert, würde es reichen. Olga
Medea
Medea
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Re: Zar Putin und Sultan Erdogan: Neues Spiel- neues Glück?
geschrieben von Medea
als Antwort auf olga64 vom 11.08.2016, 15:57:35
Frau Olga,
Stänkereien und Belehrungen sind fehl am Platz, Nachhilfe ebenso,
beeindruckt mich nicht, daher verlorene Liebesmüh Ihrerseits, immer
wieder selbige nicht lassen zu können.

Einen sonnigen Tag für uns alle.

M.

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