Literatur Künstler-Gedenken
....... sondern beobachte selbst und denke nach!
Mitlaufen und nachplappern ist ein Leichtes, aber nachdenken und beobachten erfordert den vollen Einsatz des Menschen. Und ob alle dazu fähig sind oder dies überhaupt wollen bleibt dahingestellt.
Gute Gedanken an diesem Morgen, danke Clematis!
LG Sirona
Ja liebe Sirona.
Im Leben gibt es nur 2 Tage an denen Du nichts tun kannst.
Der eine heißt Gestern, der andere heißt Morgen!
Also ist Heute der richtige Tag,
Zum Lieben-- zu glauben,-- zu handeln,
Aber vor allem zu " Leben ".
" Dalai Lama ".
L.G. Felix1941.Wie unser Stammtisch es tut. Felix steht immer hinter dem Foto.
Wie viel Freude machten uns diese Beiden.
Immer rennen sie in die Sackgasse, bekommen Prügel doch bevor es ganz ernst wird, sind sie im Hui auf und davon.
Heute hat Oliver Hardy Geburtstag, doch man kann ja nicht nur an den Einen denken, das wäre wie eine missglückte Operation!
Clematis
Zwei Geliebte kommen heut zu Wort, bzw. zum Bild:
Paul Cézanne
19. 1. 1839 - 22. 10. 1906
Im Jahr 1907 sah Rainer Maria Rilke im Pariser Salon d'Automne die Gedächtnisausstellung für Cézanne, der 1906 in Aix gestorben war. Unter dem Eindruck dieser Ausstellung schrieb er eine tägliche Folge von Briefen an seine Frau (6.-24. Oktober 1907), aus denen hervorgeht, dass die Begegnung mit der Kunst des Malers eine Erschütterung bewirkte, die für Rilke wohl noch wichtiger war als die Begegnung mit Rodin.
Noch in seinen spätesten Jahren bekannte er, dass ihm das Werk Cézannes wichtigstes Vorbild gewesen sein.
Die Publikation geht in ihrer Bedeutung - trotz zahlreicher erstaunlicher künstlerischer Einsichten - weit über das nur Künstlerische hinaus; Einsichten, die der späteren Wissenschaft über den Maler Cézanne so weit vorgreifen, dass Katharina Kippenberg sagen konnte, die Kunsthistoriker müssten sich beschämt davor zurückziehen.
Doch die Lehre, die der Dichter aus der Erkenntnis zog, nahm er nicht als künstlerisches Dogma
"Was sich ereignete und jeden einzelnen wieder ergreifen konnte, war dasselbe Betroffensein, wie es von dem archaischen Torso Apollons ausging: du musst dein Leben ändern.
aus:
Rainer Maria Rilke: Briefe über Cézanne
herausgegeben von Clara Rilke
Insel-tb 672
Rainer Maria Rilke
an
Clara Rilke-Westhoff
...
Du musst nur, einen Sonntag etwa, die Leute durch die beiden Säle gehen sehen: belustigt, ironisch, gereizt, geärgert, empört. Und wenn es zu abschließenden Worten kommt, dann stehen sie da, diese Monsieurs, mitten in dieser Welt, mit einer pathetischen Verzweiflung, und man hört sie feststellen: il n'y a absolument rien, rien, rien.
Und wie schön die Damen sich dünken im Vorübergehen; es fällt ihnen ein, dass sie sich eben noch beim Eintreten in den Glastüren gesehen haben, mit völliger Befriedigung, und im Bewusstsein ihres Spiegelbildes stellen sie sich, ohne hinzusehen, einen Moment neben eines von den rührend versuchten Bildnissen der Madame Cézanne, um die Abscheulichkeit dieser Malerei zu einem für sie selber so äußerst günstigen (wie sie meinen) Vergleich auszunutzen.
Paris, 29, rue Cassette
am 16. Oktober 1907 (Mittwoch)
Hier lest Ihr Briefe eines Künstlers über einen Künstler an eine Künstlerin.
Sattsam zufrieden bin ich immer nach dieser erfrischenden Lektüre.
Clematis
Bis 11. 2. 2018 läuft noch die Cézanne-Ausstellung in Karlsruhe
1993 war eine große Ausstelung in Tübingen
2000 hieß die Ausstellung in Zürich: Vollendet - unvollendet
Cézanne war der erste Maler, der auf der Leinwand weiße Flecken ließ, hier konnte der Betrachter innerlich das Bild ergänzen. Er wurde - selbstverständlich - verhöhnt.
Danke, liebe Clematis, für diesen schönen Beitrag. Es war eine Freude zu schauen und zu lesen.
Herzlichen Gruß
Roxanna
Über diese Feststellung musste ich schmunzeln und konnte mir die Szene sehr gut vorstellen. Gut beobachtet von Rilke. Aber fand er die Malerei von Cezanne wirklich abscheulich?
Unermüdlich gibst Du Dir große Mühe uns Interessantes und Schönes aus der Welt der Kunst zu übermitteln, dafür herzlichen Dank liebe Clematis.
Sirona
um die Abscheulichkeit dieser Malerei zu einem für sie selber so äußerst günstigen (wie sie meinen) Vergleich auszunutzen.Nein, liebe Sirona, Rilke beschreibt ja hier die Haltung der Madamchen.
Über diese Feststellung musste ich schmunzeln und konnte mir die Szene sehr gut vorstellen. Gut beobachtet von Rilke. Aber fand er die Malerei von Cezanne wirklich abscheulich?
Unermüdlich gibst Du Dir große Mühe uns Interessantes und Schönes aus der Welt der Kunst zu übermitteln, dafür herzlichen Dank liebe Clematis.
Sirona
Er war von den Bildern Cézannes erschüttert. In diesen Briefen an seine Frau beschreibt er, WAS die Bilder mit und in ihm machen.
Rilke hat gespürt, das Neue, das Unbeschreibliche. Was Cézanne in der Malerei, wollte er in seiner Arbeit verwirklichen. Ach, lest das Büchlein, es ist so voll von Rilke-Gedanken zu Kunst und Menschsein.
Danke für Deinen Beitrag.
mit lieben Grüssen, auch ganz herzlich an Roxanna
Ingeborg
William Sommerset Maugham
Der Historiker ist ein Reporter, der überall dort nicht dabei war, wo etwas passiert ist.
Aufrichtigkeit in der Gesellschaft ist wie ein Eisenträger in einem Kartenhaus.
Die meisten Menschen geben ihre Laster erst auf, wenn sie ihnen Beschwerden machen
Den Frieden kann man weder in der Arbeit noch im Vergnügen, weder in der Welt noch in einem Kloster, sondern nur in der eigenen Seele finden.
Aufrichtigkeit ist höchstwahrscheinlich die verwegenste Form der Tapferkeit.
Humor ist die Fähigkeit, an den Auswüchsen der menschlichen Natur Gefallen zu finden.
Clematis
Danke, liebe Clematis für die klugen Worte von Somerset Maugham. Am besten gefallen mir diese
"Den Frieden kann man weder in der Arbeit noch im Vergnügen, weder in der Welt noch in einem Kloster, sondern nur in der eigenen Seele finden.
Aufrichtigkeit ist höchstwahrscheinlich die verwegenste Form der Tapferkeit.
Humor ist die Fähigkeit, an den Auswüchsen der menschlichen Natur Gefallen zu finden."
Einen schönen Tag und herzlichen Gruß
Roxanna