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Literatur Blasenkrebs-und das Leben geht weiter

bongoline
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Re: Blasenkrebs-und das Leben geht weiter
geschrieben von bongoline
als Antwort auf eleonore vom 24.05.2009, 05:37:29
elo,

ich gebe Dir recht, es mag dem Einzelnen helfen, wenn er/sie die Diagnose und den Krankheitsverlauf durch Niederschreiben zu verarbeiten versucht.

Ich kann jetzt nur aus meiner Sicht schreiben - nie und nimmer würde ich eine Zeile von solchen Ergüssen lesen. Nach meiner Diagnose habe ich mir geschworen, noch lebe ich und ich werde jeden Tag leben, als wäre es der letzte. Was hat man mir im Klinikum nicht alles angeboten, Begleitung vom diagnosestellenden Arzt nach Biopsie zur weiterbehandelnden Professorin, von psychologischer Betreuung etc. etc. Lächerlich war das für mich, bis ein Psychologe mal erkennt, welch Typ Mensch ich bin kann es doch zu spät sein denn so leicht bin ich nun doch nicht zu durchschauen. Ein Licht aber ging mir erst dann auf, als ich die mannigfaltigen Charaktere von Kranken bei der Strahlenbehandlung, die ja über Monate ging, kennenlernte. Es gab Krebspatienten, die jammerten anderen Krebspatienten vor, nicht merkend, wie rücksichtslos dieses Vorgehen ist. Mir gegenüber wurden Aussagen gemacht wie: na ihnen kann es ja nicht schlecht gehen, sie schauen so gut aus oder viel kann ihnen nicht fehlen, wenn sie noch so großes Interesse dran haben, sich zu stylen (allein der Ausdruck bringt mich auf die Palme). Ich habe dann gebeten, mich von diesen Jammerweibern zu erlösen und ich kam dann auf die Linux 1, wo hauptsächlich Männer mit Prostatakrebs zur Bestrahlung waren. Und da hatte ich ein Erlebnis, das mich so sehr prägte:

Eine Mutter war auch immer zur gleichen Zeit mit ihrer 6-jährigen Tochter zur Strahlenbehandlung bestellt. Das Mädchen fast durchscheinend wie Alabaster, keine Augenbrauen, keine Wimpern, keine Kopfhaare, still und eher scheu. Mich hat dieses Mädchen so sehr berührt und da dachte ich mir, wie kann ich es wenigstens ein bißchen aufheitern. So habe ich jeden Tag Fotos von meinen Eichhörnchen, von den Vögeln auf meinem Balkon, von Blumen, von fremden Hunden gemacht und ihr die Bilder dann auf dem Display meiner Kamera gezeigt, während wir warteten. Ganz langsam hat mich das Mächen an sich herangelassen aber nach einiger Zeit dann schaute sie schon neugierig den Gang entlang, ob ich denn nicht bald käme. Ich habe mich dann mit Krankentaxi schon immer eine viertel Stunde früher bringen lassen, um mich mit dem Kind zu beschäftigen. Und meine Gedanken waren immer die gleichen - dieses Geschöpf hätte an sich noch das ganze Leben vor sich und schon so ein Schicksal hinter sich, was spielt es da bei mir für eine Rolle, ob es ein paar Jährchen mehr sind, die ich gesund leben könnte. Heute lebe ich. Und eines Tages waren Mutter und Kind nicht da. Auf meine Nachfrage bekam ich die Antwort, die Kleine hat es leider nicht geschafft. Ein Vermächtnis hat das Mädchen hinterlassen, es hat mich stark gemacht.

Und nun zum Thementitel - das Leben geht weiter.
Bei jedem geht das Leben weiter, die einen bekommen halt die Diagnose, so lange in etwa wird es noch gehen, die anderen müssen warten, bis es zu Ende ist und für manche kommt es so urplötzlich, dass sie nicht mal denken können, mein Leben geht zu Ende - z.b. Unfall.

Viele z.b. verwenden Krankheiten, selbst wenn sie einen harmlosen Verlauf haben dazu, sich immer und überall in den Mittelpunkt zu setzen. Wenn Hilfe von Nöten ist, dann jedenfalls hole ich mir sie von kompetenter, fachlich ausgebildeter Seite und nicht aus Lektüre, die auf der einen Seite von sich gibt, wie bin ich stark und auf der anderen Seite ein Jammertal eröffnet.

Ich hab zwar keinen Blasenkrebs, aber weiß ich, wo so ein Scheisserchen von Krebszelle in mir schlummert und falls mal aufgewacht und wo es sich dann einnistet.

Nochmals, es sei jedem überlassen, wie er sein Schicksal, seine Krankheit verarbeitet, ich verabscheue es aber, wenn das Ergebnis posthum dann von den Hinterbliebenen zu Geld gemacht wird. Meiner Meinung nach sind das ureigenste Gedanken, die an sich niemanden was angehen. Das Leben geht nur so lange weiter, als es in unserem Lebenskalender vorgesehen ist. Und die Gerechtigkeit - es endet für jeden einmal, mal später, mal früher. Nur bei dem Mädchen mit 6 Jahren, da habe ich an der Gerechtigkeit zu zweifeln begonnen.

--
bongoline

editiert:
floravonbistram, erst jetzt habe ich Dein "Gedich" vom Gänseblümchen gelesen.
Selbst das ist vermessen, denn wenn es Dich nicht mehr gibt, dann ist Ende, das Gänseblümchen verblüht und kommt im nächsten Frühjahr mit neuer Blüte wieder. Sich selbst mit diesem kleinen Blümchen zu vergleichen, ist überheblich
floravonbistram
floravonbistram
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Re: Blasenkrebs-und das Leben geht weiter
geschrieben von floravonbistram
als Antwort auf pilli vom 24.05.2009, 09:54:57
es hatte ein buch zu kritisieren oder auch nicht, nur das interessierte doch?


Nein, "hatte es nicht", denn man kann nur etwas kritisieren, was man kennt
--
floravonbistram
rolf †
rolf †
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Re: Blasenkrebs-und das Leben geht weiter
geschrieben von rolf †
als Antwort auf floravonbistram vom 24.05.2009, 10:50:42
Also keine Buchkritik,

sondern schlicht und einfach Werbung!
--
rolf

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floravonbistram
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Re: Blasenkrebs-und das Leben geht weiter
geschrieben von floravonbistram
als Antwort auf bongoline vom 24.05.2009, 10:50:13
Hier wurde und wird posthum nichts zu Geld gemacht, das Buch schrieb die Erkrankte selbst und es wurde bereits 2005 veröffentlicht.


Dein Erleben mit dem Kind kann ich unterstreichen, denn ich bin fast täglich mit diesen Kindern zusammen, da ich immer noch im Hospitzdienst tätig bin und da fast nur mit Kindern zu tun habe.
--
floravonbistram
ehemaligesMitglied65
ehemaligesMitglied65
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Re: Was ist denn hier los?
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf sonja47 vom 24.05.2009, 10:34:53
Auch ich hatte nicht vor, in diesem Thema, zu dem ich Gott sei Dank wenig zu sagen habe, auch nur noch ein Wort zu schreiben. Ich weiß, dies wird die Frage herausfordern, weshalb ich überhaupt das Maul aufgemacht habe.

Nun, einfach deswegen, weil ich in meiner Begriffsstutzigkeit immer noch nicht verstanden habe, dass es im ST mehrere Fraktionen gibt, die sich, egal wo und mit welchen Mitteln auch immer, befehden. Wehe, wer da reinstolpert.

Und weil ich nie verstehen werde, warum man sich, vielleicht in einer Sache völlig uneins, nicht woanders wieder friedlich unterhalten kann!? Könnte doch sein, dass das Gegenüber nicht in toto unmöglich ist. Jeder Mensch ist vielschichtig.
Und wenn es überhaupt nicht klappt, kann man jeden meiden.

Ich finde, dass im gelöschten Thread bei ruhigem Überlegen jede Seite ein paar gute Argumente hatte. Wenn ich auch sagen muss, dass ich persönlich zur Auffassung neige, die Leute selber entscheiden zu lassen, was sie denn unsinnig finden.

Übrigens, wenn denn ein Thema richtig verfehlt ist, finde ich das Abgleiten in "Albernheiten" immer noch wohltuender als das verbissene aufeinander Einhacken.


--
meritaton
pilli
pilli
Mitglied

o.t.
geschrieben von pilli
als Antwort auf floravonbistram vom 24.05.2009, 10:32:45
"In jungen Jahren von Einer zur
Anderen wandern..."

Dieser Mann wurde verlassen, weil seine Frau sich selbst verwirklichen wollte und hat seine 3 Söhne alleine groß gezogen.
Dass er dann wieder versuchte, eine Partnerin zu finden, ist ganz alleine seine Sache.

Du hast auch nicht nur einem Mann "gestattet"- wie du es nennst- dein Kurzzeitbegleiter zu sein.
--
floravonbistram


aber flora

so wenig hast du verstanden? du möchtest mich, die ich einigen männern erlaubt habe, mich eine zeitlang zu begleiten, doch nicht wirklich in eine ecke stellen mit solchen jammerheins, die sich durch das internet säuseln? gerade hatte er die "grosse liebe seines lebens vergessen"...schwupps war dieser möchtegern-casanova wieder im netz unterwegs, andere begatten zu wollen! nicht gelesen auf seiner hp?

also ich traue dir zu, dass du das differenzieren könntest aber du möchtest wohl nicht? wer nur flatterhaft und oberflächlich liest flora, wird eine virtuelle bauchlandung nach der anderen erleben, glaube datt mal einer erfahrenen frau, die nie nicht ihre persönlichen dinge in buchform vermarkten würde...

igitt wie geschmacklos!

das können die *heilpraktiker-in-90 stunden* und vor allem die so geschimpften *Lebensberater* , die schwarmartig die foren besetzen, die kinder des unglücks zu fischen, sehr viel eleganter und euronenträchtiger!


--
pilli , die dich herzlich willkommen heißt im club der das thema nicht thematisierenden...

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floravonbistram
floravonbistram
Mitglied

Re: Blasenkrebs-und das Leben geht weiter
geschrieben von floravonbistram
als Antwort auf rolf † vom 24.05.2009, 10:56:40
Ich habe das Gefühl, dass in euren Köpfen immer nur Geld spukt, sonst würdet ihr nicht immer wieder diesen Aspekt so pflegen.
Es ist so lächerlich, denn bei unbekannten Autoren geben die Verlage maximal 10 % der Einnahmen an die Autoren ab; da hat nur der wirkliche Gewinne (wenn überhaupt), der im Selbstverlag etwas verlegt oder meinst du, durch meine Erwähnung hier stürzen sich plötzlich Tausende auf dieses Buch?
--
floravonbistram
Re: Blasenkrebs-und das Leben geht weiter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf floravonbistram vom 24.05.2009, 11:02:57
na komm flora, warum hast du denn anfangs hier im st versucht, mit allen mitteln für deine büchleins werbung zu machen?

oh sicherlich war bei dem einen oder anderen machwerk der gedanken ...wenn ich damit anderen helfen kann...! springt am ende auch noch was dabei raus! was absolut legitim ist. aber, warum nicht dazu stehen ?
--
plumpudding
floravonbistram
floravonbistram
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Re: Blasenkrebs-und das Leben geht weiter
geschrieben von floravonbistram
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.05.2009, 11:08:27
Wenn ich für etwas werbe, was ich herstelle, ist das legitim und ich bin hier nicht die Einzige, die das macht.
Aber du irrst, ich habe nicht eins meiner Bücher, sondern zwei hier mehrfach erwähnt
--
floravonbistram
rolf †
rolf †
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Re: Blasenkrebs-und das Leben geht weiter
geschrieben von rolf †
als Antwort auf floravonbistram vom 24.05.2009, 11:40:18
...
Aber du irrst, ich habe nicht eins meiner Bücher, sondern zwei hier mehrfach erwähnt
--
floravonbistram

Wo siehst du bei plum:
»mit allen mitteln für deine büchleins werbung zu machen?«
die Einzahl?


--
rolf

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